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Morgendliche Komplettverweigerung

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Morgendliche Komplettverweigerung

Soltom

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Vielleicht kennt ja noch jemand die Problematik und hat einen Tipp? Unsere Tochter (2 Jahre, 2 Monate) geht sehr gerne in die Kita, aber letzte Woche gab es einen Tag und heute Morgen wieder, da hat sie sich so derart komplett verweigert auch nur aufzustehen, dass es uns nicht möglich war sie in die Kita zu bringen. Man kann in diesem Zustand dann nichts tun, sie schreit wie am Spieß wenn man ihr nur was anziehen will. Mittlerweile kann sie etwas sprechen und wenn wir sie fragen ob ihr vielleicht was weh tut sagt sie nein. Ich weiß ja dass sie schon irgend einen guten Grund haben wird warum sie so plötzlich nicht will, aber dann denke ich auch, was, wenn sie jetzt gelernt hat dass sie nur extrem zu jammern braucht und dann darf sie zuhause bleiben? Das Problem ist dass wir beide arbeiten müssen und dann eben gleich zwei Arbeitgeber entgegenkommen müssen und wir beide Minusstunden ansammeln. Besteht jetzt die Gefahr dass sie sich angewöhnen könnte einfach nur in die Kita zu gehen wenn sie Lust hat oder meint ihr, dass sie wirklich einen triftigen Grund hat und es gut ist wenn wir sie dann zuhause lassen? Denn sobald wir ihr sagen dass sie zuhause bleiben kann beruhigt sie sich sofort und ist gut gelaunt…


Fleurdelys

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Wenn sie nicht krank wirkt, würde ich sie nicht zu Hause lassen, ihr müsst schließlich arbeiten. Ich denke aber nicht, dass sie sich nun immer verweigern wird, nur weil ihr sie jetzt zweimal zu Hause gelassen habt. Da sie grundsätzlich ja gerne hingeht, wird das eine Phase sein. Ich habe mir mal sagen lassen, dass das in dem Alter öfter vorkommen kann. Ihr könnt ja nochmal nachforschen bzw. nachdenken, woran es liegt. Ich tippe darauf, dass sie momentan mehr Nähe und Rückhalt braucht, vielleicht macht sie ja gerade einen großen Entwicklungsschritt durch. Ich würde an diesen Tagen versuchen, ihr möglichst viel davon zu geben und gleich morgens damit anfangen. Meine Tochter ging eigentlich noch nie so wirklich gerne in die Kita und wir hatten viele, viele Tage, an denen sie morgens weinte und schrie. Ich habe sie aber nie zu Hause gelassen sondern z.B. nochmal mit ihr gekuschelt und ein Buch gelesen oder der Papa hat nochmal ausgiebig mit ihr gespielt und getobt, bevor wir los sind. Manchmal hat es auch gereicht, wenn sie sich mal ausschreien konnte und danach war es besser. Oft war sie dann auf dem Weg zur Kita deutlich ruhiger. Und auch nach der Kita würde ich ihr viel Aufmerksamkeit schenken. Wenn sie lieber allein spielen möchte, dann natürlich spielen lassen. Aber genügend Möglichkeiten bieten, gemeinsam etwas zu machen.


User-1750749248

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Gibt es denn die Möglichkeit, sie zu Hause zu lassen für einen Tag? Wenn ja, würde ich ganz klar erklären, dass sie jetzt bleiben darf, aber morgen wieder hingeht. Und das ganze schön schmackhaft machen. Wenn mein Kleiner nicht will, zähle ich verdreht auf, wer wo hingeht. Also Papa geht jetzt in den Kiga, du gehst arbeiten und ich gehe in die Schule. Dann lacht er oft schon und sagt, dass er in den Kiga geht. Oder ich versuche, weine Sachen anzuziehen, damit ich jetzt in den Kiga gehen kann. Und niemals muss sagen. Es ist immer "darf". "Du darfst gleich mit anderen Kindern spielen. Welches Spielzeug möchtest du heute mitnehmen?" "Möchtest du Formen in dein Brot stechen?".... Also belabern, bis das Kind sieht, dass es etwas ganz Tolles ist.


Daria87

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Das mit dem falsch aufzählen ist so eine super Taktik. Humor schafft Verbindung und Verbindung schafft Kooperation. Mache ich bei meinem Sohn beim Anziehen auch oft so. “Ok also wir gehen gleich los, aber erst muss die Hose auf den Kopf und das T-shirt an die Füße.” Oder “Oh Gott, ich glaube, du darfst auf keinen Fall aufstehen, sonst muss ich wieder diesen doofen Rückwärtsgang einlegen. Bitte steh nicht auf, ich will nicht rückwärts laufen!!” Guess what!?! Manchmal bringt ein bisschen “sich zum Affen machen” die Harmonie, die es gegen die Abwärtsspirale braucht. Und Kinder lieben nichts mehr, als ihre Eltern auszulachen.


StiflersMom

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Ich würde mit den Erziehern sprechen und eventuell das Kind im Pyjama bringen. Falls es zu Hause bleibt, muss der Tag wirklich langweilig sein. Ich würde zB versuchen am PC zu arbeiten oder Wäsche bügeln damit das Kind weiß, dass es dann nicht im Fokus steht.


pflaumenbaum

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Ich habe dafür dann manchmal eine Handpuppe benutzt, die an meiner Stelle gesprochen hat. Da funktioniert bei Kindern in dem Alter sehr gut.


kia-ora

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Natürlich gibt es einen Grund, warum das Kind zu Hause bleiben will. Dort fühlt es sich wohl und geborgen. Aber das ist für mich kein Grund auf der Arbeit zu fehlen!!! Hier ging/geht es an Arbeitstagen immer in die Kita. Mal fröhlich, mal mit Überredung, mal unter Protest. In der Reihenfolge. Aber kreischen und schreien wird hier nicht belohnt.


Lewanna

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Ich habe meine Kinder dann immer gefragt, wer dann aufpassen soll? Ist ja niemand zu Hause. Mama und Papa müssen zur Arbeit. Dann gingen sie immer in den Kindergarten. Ausnahme ging nur bei Homeoffice und da haben sie schnell gemerkt, dass zu Hause langweilig ist wenn Mama arbeitet. Das wurde dann nur ein mal gemacht. LG


JakobsMutti

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Mein Sohn würde auch nie freiwillig in die Kita gehen, er möchte lieber zu Hause bleiben und das ist in dem Alter auch völlig normal und nicht schlimm. Mein Sohn besucht eine tolle Kita und beim abholen berichtet er oft, wie schön es war. Trotzdem ist die Trennung einfach schwer. Kita ist wie Arbeit für uns erwachsene! Wie oft hab ich mich zur Arbeit geschleppt, einfach auch weil ich wusste mit wem ich heute wieder haben würde… hätte ich die Wahl gehabt. Es muss nicht immer was vorgefallen sein, es muss nicht immer irgendwelche Probleme geben, Kinder verbringen einfach lieber Zeit in ihrer gewohnten Umgebung, da fühlen sie sich sicher und geborgen! Hier bei uns hat einfach geholfen, dass ich die Gefühle meines Sohnes begleitet habe und ihm gesagt habe, dass ich ihn ja nachher wieder abhole und mich schon sehr auf ihn freue und ihn auch sehr vermisse, aber auch meine wichtigen Dinge erledigen muss.


Soltom

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Hmm ja schwierig… Was machen wir dann nun. Dem Kind besonders viel Nähe geben weil es das gerade braucht oder das Kind möglichst ignorieren, damit es lernt dass es keine Sonderbehandlung kriegt weil es nicht in die Kita will… die Antworten gehen da ja nun auseinander… Eine Schwierigkeit ist vielleicht dass sie eher auf mich fixiert ist, ich aber morgens früher zur Arbeit weggehe und der Papa sie in die Kita bringt. Ich hole dafür immer ab. Und heute war es so dass sie mich gar nicht erst gesehen hat morgens weil ich schon lange aus dem Haus war als sie aufgewacht ist. Und ich hab manchmal das Gefühl dass der Papa sie auch nicht so gut beruhigen kann. Aber ich kann an meinen Arbeitszeiten nichts ändern, ich kann höchstens versuchen, sie schon früher zu wecken und selbst für die Kita fertig zu machen. (Aber dann wird mein Arbeitstag natürlich noch länger…schließlich bin ich auch die einzige, die sie Abends zum Schlafen bringt… ) Das zweite Problem ist dass mein Partner sie schon zweimal in so einem Zustand bis zur Kita gebracht hat, sie dann aber dort einen derartigen Aufstand verursacht hat, dass die Erzieherinnen meinten, sie könnten sie so nicht nehmen, das würde auch die anderen Kinder verunsichern. Sogar ihre Lieblingserzieherin konnte sie absolut nicht beruhigen.. absurd war dann letzte Woche dass sie Mittags dann plötzlich unbedingt DOCH in die Kita wollte, dann wars aber natürlich zu spät.. und jetzt bin ich gerade wieder zuhause und eigentlich wollten wir zum Kinderturnen aber sie will nach wie vor ums Verrecken nichts Anziehen und erst recht nicht rausgehen. Sogar wenn man sie fragt ob sie zum Bäcker gehen will will sie nicht. Und das will sie sonst IMMER. Und ich bin ehrlich gesagt nicht stark genug, sie gegen ihren Willen anzuziehen. Wenn sie dann kreischt und um sich tritt und strampelt, das krieg ich nicht hin…


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von Soltom

Ich würde mich von dem Gedanken verabschieden, dass euer Kind bewusst diese Karte spielt, weil das entwicklungstechnisch nicht möglich ist. Einige Kinder können um den 2. Geburtstag herum extrem trennungssensibel sein und das sind dann einfach echte Ängste, die das Kind hat, die man ernst nehmen sollte. Vllt spürt euer Kind auch eure Unsicherheit, daher würde ich vorschlagen, dass ihr Eltern euch zusammensetzt und mal schaut, wie ihr den Tag besser gestalten könnt. Wenn ihr euch sicher seid, dass in der Kita alles ok ist, dann vertraut darauf, dass eure Tochter das schaffen kann. Ihr müsst nun mal beide arbeiten, also gibt es keine Alternative, als liebevoll begleiten, aber sicher auftreten gegenüber eurer Tochter!


12Mami

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Antwort auf Beitrag von Soltom

Ich kenn das auch Er kam mit 2 in die Kita und mag es dort wirklich sehr. Erzählt immer so viel davon, hat viele Freunde und mag die Erzieher. Aber das Aufstehen/der Weg dorthin/abgeben sind immer noch problematisch bei uns. Er ist mittlerweile 3 Jahre. Wir hatten mit ca 2,5 Jahren so eine heftige Phase wo er die Augen morgens aufgemacht hat und durchgängig geschrien hat, dass er nicht in die Kita will und sich mit Händen und Füßen gewehrt hat Ging fast 3 Monate so. Wir haben ihn trotzdem in die Kita gebracht, ging ja auch nicht anders weil wir beide voll arbeiten müssen. Ich bin in der Zeit auch den Weg des geringsten Widerstands gegangen. Abends zum schlafen schon ein Teil der Sachen für den Morgen angezogen, Zähneputzen gab es teilweise dann nicht und ich hab ihn mit dem Handy in der Hand in den Kinderwagen gesetzt und bin los. Jetzt haben wir gerade die Phase wo das abgegeben echt schwierig wieder ist und das aufstehen einigermaßen geht. Übrigens beruhigt er sich innerhalb von einer Minuten wenn ich weg bin sagen die Erzieher. Ich kann es nicht ganz so gut wieder geben aber ich habe letztens auch irgendwo gelesen, dass manche Kinder auch nicht “vorausschauend” sich was vorstellen können - da braucht es eine gewisse Hirnreife. Also es schmackhaft zu machen bringt bei einigen auch nicht, also zb zu sagen, deine Freunde warten auf dich in der Kita oder heute macht ihr xxxxx tollen in der Kita oder wir machen xxxx nach der Kita zusammen. Die können es sich nicht vorstellen in de momentan, dass es auch ganz toll ist. Sie wollen lieber jetzt bei Mama sein und bleiben. Ist ja auch verständlich, wenn wir es uns aussuchen könnten würden wir vielleicht auch lieber zuhause bleiben als auf Arbeit zu gehen Ich glaube man braucht einfach Durchhaltevermögen und gute Strategien um es den Kindern so einfach wie möglich zu machen.


wolfsfrau

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Fehlt ihr dann beide, wenn ihr sie Zuhause lasst? Du schreibst, ihr sammelt beide Minusstunden.


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Vielleicht fängt der Mann dann später an zu arbeiten und sie kommt eher nach Hause. So machen beide Minusstunden und keiner bleibt komplett zu Hause. LG


Soltom

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Ja genau, er arbeitet später, ich komme früher.


KielSprotte

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Was ich nicht verstehe - warum bleibt ihr denn scheinbar gleich beide mit ihr daheim? Einer würde doch reichen?! Wenn ihr statt Kita einen Familientag zur Belohnung für ihr Verhalten macht, wird es wohl bald täglich Geschrei geben.


Soltom

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Antwort auf Beitrag von KielSprotte

Wir sind nicht gleichzeitig bei ihr sondern abwechselnd.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Soltom

Phasenweise kann das schon Mal vorkommen, dass Kinder keine Lust auf Kita haben, ohne dass etwas vorgefallen sein muss. Manchmal brauchen Kinder Eltern mehr als sonst. Aber wie Fleurdelys es beschreibt, würde ich es auch handhaben: Das Bedürfnis nach Nähe anders stillen (als direkt Zuhause zu bleiben). Also, vielleicht Mal eine halbe Stunde früher aufstehen und dafür ein Buch vorlesen. Oder noch eine Runde gemeinsam im Bett kuscheln, oder oder oder. Mein Mann und ich haben beide Jobs, wo man nicht einfach später anfangen kann oder gar Homeoffice machen könnte. Daher gab's bei uns nie eine Option, ohne triftigen Grund (wie Kinderkrankentag oder eigenen Krankentag) Zuhause zu bleiben. Unsere Tochter muss zur Kita. Zum Glück geht sie aber gerne. Und auch wenn die Abschiede anfangs schwierig waren und sie auch Mal solche Phasen hatte, in denen sie nicht wollte, würde sie jetzt am liebsten sogar am Wochenende gehen. Daher mein Tipp: Nahebedürfnis auffüllen, Kita aber nicht nach Belieben ausfallen lassen. Lieber darüber nachdenken, ob ihr vorübergehend für eine ganze Zeit z.B. Einen Tag Kita streicht und das aber klar kommuniziert ist (also sowohl Kind, Kita als auch Arbeitgeber gegenüber).


Soltom

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Kitatag streichen geht nicht, aber was wir jetzt machen werden ist, dass wir morgens alle noch früher aufstehen, damit sie ganz in Ruhe Zeit hat wach zu werden, noch zu kuscheln und zu spielen. Es war ja beide Male auch ein Freitag, vielleicht waren einfach ihre Kita-Batterien alle so am Ende der Woche… Gestern haben wir sie dann unter lautem Protest kreischend und strampelnd doch noch angezogen (zu zweit ging es) und ich bin dann raus mit ihr. Und was soll ich sagen, wir haben einen fast dreistündigen Ausflug draußen gemacht und sie war die ganze Zeit total entspannt und gut drauf. Ist wahrscheinlich wirklich so dass sie sich schlicht nicht vorstellen kann was sie erwartet und dass sie den Status Quo nicht freiwillig verändern will. Wir müssen eben alle drei erstmal lernen wie das alles funktioniert…