Elternforum Rund ums Baby

Mittagsschlaf

Mittagsschlaf

JayWii

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Hallo ihr Lieben Ich habe letztens schon einmal hier nach Einschlafritualen für die Tagesschläfchen meiner 12 Wochen alten Tochter gefragt. Nun hab ich noch eine Frage bezüglich Mittagsschlaf, ich hoffe ihr könnt mir helfen! Meine Kleine bekommt Physio. Heute habe ich der Physiotherapeutin erzählt , dass meine Tochter seit 4 Wochen gefühlt wöchentlich anstrengender wird... sie isst schlecht (wird voll gestillt, nach Bedarf , trinkt momentan aber dann nur eine Seite, blödelt rum, quengelt und strampelt beim trinken) , sie schläft schlecht (schläft abends schlecht ein, wacht nachts oft auf und braucht teilweise 1-1,5 Stunden bis sie wieder einschläft , oft ist die Nacht um spätestens 6 Uhr morgens vorbei), sie fremdelt extrem , ist den ganzen Tag nur am quacken und hat fast jeden Tag mindestens eine Schreiattacke, aus der man sie nicht mehr raus bekommt.... ich kann nirgends mehr mit ihr hin oder Besuch empfangen. Die Physiotherapeutin meinte dann , dass sie einfach total drüber ist, da sie zu wenig schläft (schläft 3x am Tag für 20-30 Minuten ca (vormittags, mittags, nachmittags), schläft abends meist um 20 uhr/20:30 ein , wacht ca 4-5 Mal auf , dann wie gesagt ab ca 5:30/6 Uhr Party) . Ich soll jetzt einen festen Mittagsschlaf einführen, heißt morgens etwas ziehen damit sie länger wach ist/dann müder ist und dann mittags wach in die Wiege legen (damit sie lernt alleine einzuschlafen) und mich daneben setzen bis sie schläft. Und dann soll sie so 2 Stunden eig schlafen, so die Theorie.. tja , wie setze ich das durch ? Wenn die Kleine vormittags müde ist und ich sie nicht ihre 30 Minuten schlafen lasse , dann schreit sie irgendwann und ist zu nix mehr zu gebrauchen. Und das Zeitfenster ist dann vorbei... und was wenn ich es schaffe sie zu ziehen und sie dann trotzdem nur 30 Minuten schläft ? Vielleicht hat einer von euch eine Idee, wie das am besten durchzusetzen ist und wer weiß, vllt findet sich ja eine Leidensgenossin , die genau das gleiche mit ihrem Kind durchmacht achso und wegen des Essens soll ich die Kleine nicht mehr nach Bedarf stillen sondern strikt alle 4 Stunden. Vielen Dank! Lg Julia


miss_spicy

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Antwort auf Beitrag von JayWii

Finde ich vollkommenen Blödsinn! Ein 12 Wochen altes Kind kann man nicht bis zum Mittagsschlaf wach halten, das kann man vielleicht mit einem Jahr machen. In dem Alter gilt eher die 2-3-4 Regel, also 2 Stunden wach, dann Schläfchen, danach 3 Stunden wach, dann Schläfchen und so weiter. Meine Tochter ist ein Jahr alt und sie kann ich gerade so bis Mittag wach halten wenn es sein muss aber mit 12 Wochen wäre das niemals gegangen. Dass dein Kind immer nur einen Schlafzyklus schläft und dann keinen zweiten anhängen kann ist sehr typisch für das Alter, das konnte meine Tochter auch nur in der Federwiege, sonst wäre sie auch nach 20-30 Minuten wieder wach gewesen. Sie lernt das irgendwann von selbst mehrere Zyklen zu verbinden, ein 12 Wochen altes Baby braucht viel aber sicher kein "Schlaftraining"!


Lisa.kolesova

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Bin da vollkommen deiner Meinung! Man kann und finde ich auch sollte nicht mit 12 Wochen wach halten! Richte dich nach deinem Kinde, nicht nach Uhrzeiten. Die schlapfphasen werden sich sowieso jede Woche fast ändern, aber wenn du merkst sie ist müde, dann leg sie hin. Meine kleine ist fast 6 Monate alt und braucht 3 Schläfchen am Tag Kann 2 Stunden auch mal 3 wach bleiben, dann ist Schicht im Schacht.


Merry21

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Hallo du, hör bloß nicht auf sie! Schon dieser Tipp mit alle 4 Stunden stillen und das mit dem allein einschlafen und Schlafdruck aufbauen, das sind Empfehlungen von vor 20 Jahren?! Die Frau ist Physiotherapeutin, weder Hebamme, noch Kinderarzt noch Kinder- und Jugendlichepsychotherapeutin, noch Still- oder Schlafberaterin. Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich anmaßend, solche Tipps zu geben ohne dafür qualifiziert zu sein. Nach Bedarf stillen ist schon ganz richtig! Wenn du dir da professionelle Hilfe holen willst, geh in eine Ambulanz die spezialisiert ist auf Eltern- Säugling-Beratung (werden oft auch kurz "Schreiambulanzen" genannt, finde ich ein furchtbares Wort und inhaltlich falsch, die beraten zu vielen Themen die Regulationsprobleme u.a. betreffen). Und bei Stillproblemen zu einer Stillberatung. Die gibt es kostenlos von der La Leche Liga. Und die Ambulanz wird von der Krankenkasse bezahlt. Wenn ein Baby müde ist, würde ich es v.a. in dem zarten Alter niemals wach halten. Das mit dem Schlafdruck aufbauen funktioniert da nicht, Babys die übermüdet sind, kommen noch schlechter zur Ruhe, sind stärker gestresst und schlafen noch schlechter. Vielleicht hilft es sogar eher, ihr früher schon mal Schlafangebote zu machen oder ihr zu helfen, dass sie mal länger als 30 Minuten schläft. Da hat bei uns im Kinderwagen schieben, tragen und Federwiege geholfen. Unserer hat tagsüber nie in seinem Bettchen länger als 20 Minuten gepennt, aber in der Federwiege kam er dann auf bis zu zwei Stunden! Wenn er total schlechte Nächte hatte, sogar auf bis zu drei Stunden am Tag, am Stück! Alles Gute, LG Merry


Fleurdelys

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Das hat dir alles die Physiotherapeutin erzählt? Ist sie zufällig noch Expertin für Babyschlaf und Ernährung? Hört sich nicht danach an, dann hätte sie nämlich sinnvolle Ratschläge gegeben. Mein Tipp: Nicht drauf hören. In diesem Alter richtet man sich am besten nach den Bedürfnissen des Babys (so gut wie möglich) und lässt es schlafen, wenn es müde ist, mit allen Hilfsmitteln die für Eltern und Kind nötig und tragbar sind. Du darfst sie zum Einschlafen tragen, stillen, solange es funktioniert. Es ist kein leichtes Alter was den Schlaf betrifft, das ist bei den allermeisten einfach so und außer auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes zu achten kann man eigentlich nicht viel machen. Man wurschtelt sich da durch und irgendwann kommt von alleine etwas Regelmäßigkeit rein. Und ganz wichtig: Immer nach Bedarf stillen, bloß nicht nach der Uhr!!


JayWii

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Vielen lieben Dank für eure Meinungen/Ratschläge ! mir kam das alles auch irgendwie suspekt und nicht wirklich durchsetzbar vor... meine Mutter findet die Ratschläge der Physiotherapeutin super, scheint echt so nen Ding von vor 20/30 Jahren zu sein ich bin nur echt verzweifelt so langsam , weil die kleine Maus so ungnädig ist... nur quengelt und weint den ganzen Tag und halt diese Schreiphasen hat. Ich komm mir vor wie ne super schlechte Mutter weil ich sie gefühlt nicht glücklich machen kann obwohl ich alles gebe. hatte dann das Gefühl, dass sie gelangweilt ist weil sie, egal was ich mit ihr gemacht habe (Spielebogen, auf den Beinen liegen und mit ihr spielen und brabbeln etc) , jedes Mal nach relativ kurzer Zeit schon wieder angefangen hat zu meckern. Aber so langsam glaube ich dass es genau das Gegenteil ist, keine Langeweile sondern zu viel für sie. Weil sie einfach ständig müde und überreizt ist. Und da kam mir das was die Physiotherapeutin gesagt hat wie eine eventuelle Lösung vor aber sie zb im Tragetuch weiter schlafen lassen klingt nach einer super Idee! Denn das Tuch liebt sie, da würde sie länger schlafen denke ich. Sie schläft auch zb im Elternbett länger/besser als in ihrer Wiege, vllt sollte ich sie dort Mittagsschlaf machen lassen. Aber was denkt ihr über das ,,verwöhnen "? Nicht dass ich sie da nie wieder raus bekomme auch nen Gedanke, den meine Mum mir eingepflanzt hat. Lg


Fleurdelys

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Das Tragetuch war auch unsere Rettung, da schlief meine Tochter dann nach einer Weile auch mal länger, wenn ich mich konstant bewegt habe. Daher bin ich jeden Tag lange mit ihr spazieren gegangen. Zu Hause kam dann noch der Pezziball zum Einsatz. Viele Babys brauchen Körperkontakt oder zumindest die Nähe einer Bezugsperson beim Schlafen um sich sicher zu fühlen. Und es ist nicht so, dass man sie verwöhnt, sondern eher umgekehrt: Indem man auf das Bedürfnis nach Nähe eingeht, immer und immer wieder, lernt ein Baby mit der Zeit, dass immer jemand da ist und dass es in Sicherheit ist. Dann ist es irgendwann auch in der Lage, alleine ruhig zu schlafen. Wie lange das dauert, ist sehr unterschiedlich, aber verwöhnen kann man ein Kind nicht mit Nähe und Liebe, egal in welchem Alter.


miss_spicy

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Die Definition von Verwöhnen ist, etwas für jemanden zu tun der das selbst machen könnte. Ein Baby kann man nicht verwöhnen und auch wenn du jetzt denkst irgendwelche Gewohnheiten später nicht los zu werden, das stimmt einfach nicht, Babys ändern nämlich ständig von selbst ihre Gewohnheiten! Was gestern funktioniert hat geht übermorgen wieder gar nicht mehr und umgekehrt, das erste Babyjahr ist wie ein Ritt auf der Achterbahn, ein auf und ab, es gibt da keine Konstanten. Meine Tochter war genau wie deine, man konnte ihr "nix Recht machen", hat den ganzen Tag gemeckert, immer müde, immer quengelig, abends wurde dann geschrien. Auch das ist völlig normal! Was dein Kind braucht ist viel Zuwendung, Liebe, Verständnis. Es wird kein Zuckerschlecken, man kommt an seine Grenzen, hol dir Hilfe so viel du kannst aber das alles liegt nicht an dir, manche Babys sind einfach so, genau genommen etwa jedes 8. Kind. Oft lag ich mit Kind auf der Brust im Bett, da konnte sie auch mal 3 Stunden durchschlafen, ich habe dabei ein Hörbuch gehört oder TV geguckt mit Kopfhörer. Dann wollte sie nicht mehr auf der Brust sein also gings in die Federwiege, dann wollte sie auf dem Bauch schlafen, dann konnte sie plötzlich nur mehr länger durchschlafen wenn sie alleine im Bettchen lag. So ging das immer weiter, jetzt ist sie ein Jahr alt und ein meistens recht entspanntes Kind. Anstatt auf alte Menschen zu hören, deren Baby Erinnerungen oftmals sehr verwaschen sind und selbst sowieso kein "high need" Kind hatten würde ich mich, wenn es dir zu viel wird, an eine Beratungsstelle wenden wie eine Schreiambulanz, die haben nämlich wirklich Plan von solchen Situationen.


Merry21

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Keine Sorge, so kleine Kinder kannst du nicht verwöhnen! Auch so eine Idee von vor 20 bis 30 Jahren als man noch nicht so viel über frühkindliche Entwicklung wusste. Es ist halt echt schwer, die Babys sind alle verschieden, das Problem ist oft wenn mal irgendwas bei einer Mutter geklappt hat, verallgemeinern die das gern und sagen, also ich hab mein Kind einfach allein hingelegt und es hat geklappt. Oder ich hab mein Kind alle vier Stunden gestillt und es war total zufrieden... Oder also ich hab mein Kind halt schreien lassen, um es nicht zu verwöhnen, und es hat schnell super durchgeschlafen.... 1.) Prima. Dass es bei ihren Kindern geklappt hat. Aber das heißt nicht, dass es bei einem anderen klappt. 2.) Das durchschlafen durch schreien lassen hat nichts mit gesundem Babyschlaf zu tun. Das Baby macht einfach die Erfahrung, dass sein Rufen nichts bringt, es sich selbst überlassen wird und es gibt das Rufen auf. Es verinnerlicht damit die Erfahrung, dass die Welt ein unzuverlässiger, kalter Ort ist und es nicht gehört wird, wenn es um Hilfe ruft. Solche Menschen hatte ich schon in Behandlung. Die als Säuglinge in ihr Bett gelegt wurden, Licht aus und dann kam einfach keiner mehr bis zum Morgen, egal wieviel sie geschrien haben. Es macht sehr viel kaputt. Und ich meine nicht damit, ein paar Minuten schreien lassen, sondern konsequent bis das Baby vor Erschöpfung aufgehört hat zu schreien. Egal wie lange es dauerte. So etwas hinterlässt Spuren. LG Merry


NerdMom

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Oh gott!!! Sofort alles vergessen was die dir erzählt hat!! Nicht wach halten, das macht alles nur schlimmer. Und wach hinlegen damit sie lernt alleine zu schlafen dauert noch ganz lange! Mit 12 Wochen ist da nicht dran zu denken und endet nur im schreien. Vielleicht ist sie wirklich übermüdet, das war meine Kleine auch in dem Alter da ich ihre Müdigkeitsanzeichen nicht richtig wahrgenommen habe. Nun (5 Monate) weiß ich dass sie alle 2,5h schlafen möchte. Anzeichen sind zb: gähnen, Augen reiben, Kopf oft von links nach rechts drehen. Mir hat es sehr geholfen für ein paar Tage genau zu beobachten und aufzuschreiben wann, wie und wie lange sie schläft. Schon alleine dadurch hat sie länger und mehr geschlafen da ich einfach besser drauf geachtet habe. Aber auch wir sind ganz oft noch bei 30 Minuten Schläfchen, das ist einfach so. Wenn ich mich mit ihr hinlegen und sie wird nach 30 Minuten wach und sieht dass ich noch da bin (also alles ok ist), kann sie weiter schlafen. Manchmal sogar 2 Stunden und ich kann aufstehen (nach den 30 Minuten + 10 Minuten extra) und Sachen machen. Was bei uns im dem Alter super funktioniert hat war das Tragetuch (oder die Trage). Wenn die Maus müde war, ab ins Tuch. Dann wurde oft erst rumgemeckert aber durchs zügige umher gehen in der Wohnung ist sie dann nach 5 Minuten eingeschlafen. Und da hat sie in der Tat Stundenlang geschlafen. Ich hab in der Zeit leise Sachen gemacht wie tv gucken, Buch lesen etc. Falls du das noch nicht ausprobiert hast, empfehle ich es sehr! Investiere nun ein paar Tage um genau zu schauen wann deine Maus müde ist und wie sie am besten schläft. Danach kannst du dann mit dem Wissen auch wieder sorgenfrei Besuch empfangen oder raus gehen solange du an die Müdigkeitsanzeichen denkst. Achso: stillen nur alle 4 Stunden ist ja mal sowas von veraltet... ne, geht gar nicht. Gib deinem Baby was es braucht und wann es was braucht.