Elternforum Rund ums Baby

Mittagsschlaf, der Feind

Mittagsschlaf, der Feind

BlueJasmine

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Bisher war ich nur stille Mitleserin, aber jetzt muss ich doch selbst einmal einen Beitrag eröffnen. Der Mittagsschlaf war bei uns schon immer ein Problem. In ganz schlechten Phasen habe ich meinen Sohn (aktuell 20 Monate) erst um 15 oder sogar 16 Uhr zum Schlafen bekommen. Lange Zeit musste ich ihn in den Schlaf tragen. Mittlerweile hat es sich eingespielt, dass er zwischen 12 und 14 Uhr irgendwann in den Mittagsschlaf findet - sofern ich ihn in den Kinderwagen setze und mit ihm spazieren gehe. Manchmal schläft er dann innerhalb von 5 Minuten ein. Manchmal muss ich ihn eine Stunde herumfahren bis er die Augen schließt und schläft. Ihn einfach hinlegen, funktioniert nicht. Auch wenn ich mich dazu lege, steht es immer wieder auf. Wenn ich ihn dann zurück ins Bett hole, schreit er, als wollte ich ihn massakrieren. Wenn ich mit ihm nicht im Kinderwagen raus gehe, um ihn zum Schlafen zu bringen, hält er sich den gesamten Tag wach - wird im Laufe des Tages aber immer ungenießbarer, weil er eben doch müde ist. Das Zubettgehen abends ist hingegen überhaupt gar kein Problem. Nun ist es so, dass er seit Mitte August bei einer Tagesmutter eingewöhnt wird. Die ersten zwei Wochen waren etwas holprig, aber mittlerweile ist es kein Problem, ihn abzugeben. Er spielt schön und kommt dort gut klar. Das Einschlafen nach dem Mittagessen ist aber ein Problem. Zunächst war es eine 50:50 Sache, ob ich ihn früher abholen musste oder nicht (leider kann er sich nicht mit leisen Beschäftigungen abfinden, so dass die Tagesmutter mich dann bittet, ihn abzuholen, damit er die anderen Kinder nicht weckt). Seit letzter Woche ist es nun so, dass er sofort anfängt zu weinen, sobald eines der anderen Kinder nach dem Mittagessen "Bett" oder "schlafen" sagt oder in Richtung des Schlafraumes geht. So wollte die Tagesmutter nun wieder einen Schritt zurück gehen, so dass ich ihn seit dieser Woche direkt nach dem Mittagessen abhole und dann machen wir nächste Woche einen neuen Anlauf bzgl. des Mittagschlafs. An sich ist das für mich fein. Mir war von Anfang an klar und wichtig, dass die Eingewöhnung in seinem Tempo stattfindet. Allerdings bin ich alleinerziehend und arbeite mit flexiblen Zeiten im Home Office. Wenn ich ihn um 12 statt um 15 Uhr abhole, ist das also an sich nicht schlimm für meine Arbeit, aber die 3 Stunden muss ich dann nachholen, wenn der kleine Mann im Bett liegt. Ich bin also selten vor Mitternacht im Bett und schlafe meist auch nicht mehr als 4 bis 5 Stunden, weil mein Sohn in der zweiten Nachthälfte mindestens noch einmal zum Stillen kommt. Daher würde ich ihn natürlich gerne unterstützen, sich mit dem Mittagsschlaf anzufreunden - ich habe aber keine Ahnung, wie ich das angehen könnte. Er verweigert sich einfach allem, was mir einfällt. Es hilft nur das Spazierengehen im Kinderwagen - aber das kann die Tagesmutter natürlich nicht leisten. Irgendwelche Tipps? Und Sorry wegen dem langen Roman.


Scoobydine

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Antwort auf Beitrag von BlueJasmine

Hey, ich habe auch einen schwierigen Schläfer Zuhause. Bei uns hat es immer funktioniert, wenn es ne Pre Milch gab. Habt ihr das schon ausprobiert ? Wie gestaltet sich das einschlafen abends ? Hat er ein Lieblingstier/Buch/Tuch etc ? Und was man auch noch probieren könnte, wäre ein T-Shirt von dir mit zur Tagesmutter zu geben. Eigentlich funktioniert das einschlafen bei der TaMu/Kita immer ziemlich gut, wegen dem "Gruppenzwang". Könnte mir aber auch vorstellen, das dein Sohn einfach weint, weil er dann weiß, das du ihn abholst. Was hat denn die TaMu schon alles versucht ?


BlueJasmine

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Antwort auf Beitrag von Scoobydine

Mein Sohn ist ein reines Stillkind. Bei uns wird zwar nur noch nachts gestillt, aber wir haben nie eine Flasche gegeben. Das kennt er gar nicht und ehrlich gesagt will ich damit jetzt auch nicht mehr anfangen. Aber danke für den Tipp mit dem T-Shirt. Das werde ich mal ausprobieren. Leider hat das Lieblingsbuch nicht funktioniert (was womöglich auch daran liegt, dass es regelmäßig wechselt). Kuscheltiere interessieren ihn gar nicht. Er ist eher der Tüftler, der am liebsten mit Dosen, die man auf und zu machen kann, spielt. Oder alles, das Knöpfe hat. Bei uns zu Hause ist eine kleine Fernbedienung in schwierigen Situationen der Gamechanger. Aber selbst die hat bei der Tagesmutter nicht funktioniert. Die Tagesmutter hat schon viel versucht. Ihn mit in den Schlafraum nehmen und sich neben ihn legen (funktioniert bei mir ja auch nicht), ihn im Kinderwagen herumschuckeln (hat am Anfang relativ gut funktioniert, aber mittlerweile auch nicht mehr), leise ein Buch mit ihm lesen... Letzte Woche war mal eine Springerin für zwei Tage da (die kommt immer mal wieder vorbei, damit die Kinder sie kennen, wenn die Tagesmutter krank wäre und sie für diese einspringen würde). Die ist dann mit ihm rausgegangen und da ist er dann nach einer Weile im Kinderwagen eingeschlafen. Aber das geht natürlich nicht, wenn die Tagesmutter alleine ist. Mich sorgt es aktuell aber mehr, dass mein Sohn panisch wird und weint, wenn auch nur ein Kind etwas von schlafen sagt. Ich weiß nicht, ob das manipulativ von ihm ist (damit ich ihn abholen komme), denn zu Hause ist das Theater ja auch sehr groß, wenn ich ihn zum Mittagsschlaf bewegen möchte. Ich wünschte einfach, ich könnte ihm irgendwelche Methoden an die Hand geben, die es ihm einfacher machen, sich auf den Mittagsschlaf einzulassen - sowohl bei der Tagesmutter als auch bei uns zu Hause. Dass er ihn braucht, ist offensichtlich. Ein sein Sturkopf scheint einfach größer als das Schlafbedürfnis zu sein... :/


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von BlueJasmine

"leider kann er sich nicht mit leisen Beschäftigungen abfinden, so dass die Tagesmutter mich dann bittet, ihn abzuholen, damit er die anderen Kinder nicht weckt)." Ui, da macht die Tagesmutter es sich aber sehr einfach, was denkt sie sich dabei? Wie vereinbarst Du das mit dem Job? Das geht nicht, sorry. Ich hatte ein Jahr lang einen zweijährigen in 1:1 Betreuung (und habe selbst drei eigene, schon ältere Kinder....) damit muss eine Tagesmutter umgehen können, ohne dich anzurufen. Meine jüngste hat tatsächlich mit zwei Jahren keinen Mittagsschläfchen mehr gemacht. War damals halt so, Kinder sind unterschiedlich. Einen Tipp habe ich daher nicht, aber der Tagesmutter würde ich ne Ansage machen.


kia-ora

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Was die TaMu sich dabei denkt? Das kann ich dir verraten. Betreuungsplätze sind knapp und wenn ein Kind schwierig ist, dann wird es eben abgeholt und gerne auch mal gegen ein einfacheres getauscht. Ich würde mich also schon mal weiter umhören und nen Plan B ausarbeiten. Meine 4 Kids waren immer anspruchsvoll beim Mittagsschlaf. TaMu und Krippe hat nur geklappt, wenn die gut waren und Geduld + Erfahrung hatten. (Gab auch schlechte TaMus, da hat man sich schnell getrennt.) Gerne im Kinderwagen - geht auch in der Wohnung.


BlueJasmine

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Danke für deine Meinung! Leider ist es nicht ganz so einfach. Denn natürlich habe ich mit der Tagesmutter darüber gesprochen, da ich zwar Jobmäßig sehr flexibel bin, aber ich natürlich auch irgendwann auf dem Zahnfleisch gehe, wenn ich die Arbeit spät abends bis nachts machen muss, statt wie geplant am frühem Nachmittag. Das Problem ist, dass es eigentlich eine Großtagespflege mit privatem Träger ist, der den Tagesmüttern auch gewisse Vorgaben gibt. Normalerweise sind sie zu zweit mit bis zu 10 Kindern. Leider hat die eine Tagesmutter ihre Stelle nach den Sommerferien aufgegeben, so dass unsere Tagesmutter nun alleine ist mit 4 Kindern. Das ist deshalb blöd, weil dem Träger wichtig ist, dass während des Mittagschlafs eine Tagesmutter im Schlafraum ist (falls was sein sollte). Die andere kann dann die Kinder beschäftigen, die nicht schlafen wollen. Dadurch, dass die Kollegin ausgeschieden ist, muss sich unsere Tagesmutter nun im Grunde zweiteilen bzw. kann der Vorgabe des Trägers nicht gerecht werden, wenn mein Sohn nicht schläft oder zumindest leise spielt, so dass sie die Tür zum Schlafraum auflassen kann. Ich kann die Position der Tagesmutter also durchaus verstehen. Kann natürlich sein, dass sie meine Flexibilität ausnutzt und womöglich anders agieren würde, wenn ich feste Arbeitszeiten erfüllen müsste... Natürlich finde ich das Ganze nicht optimal, aber mehr als die Tatsache, dass ich dann eben abends arbeiten muss, belastet es mich, dass mein Sohn anscheinend so Stress bzgl des Mittagschlafs hat, dass er neuerdings schon nur bei der bloßen Erwähnung anfängt zu weinen. Es ist auch nicht so, dass er keinen Mittagsschlaf mehr braucht, sondern er WILL nicht. Wenn ich ihn nach dem Mittagessen abhole, schläft er auf dem Heimweg in 99% der Fälle ein.


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von BlueJasmine

Also ich ganz persönlich würde dann gar keinen Mittagsschlaf mehr machen lassen. Ja, er wird die erste Zeit anstrengend sein und versuchen gegen 17/18 Uhr einzuschlafen aber nach kurzer Zeit hat er den Rhytmus raus. 2 meiner 4 Kinder haben mit 18 Monaten keinen mehr gemacht. Die mussten dann so bis 19 Uhr bespasst werden, vorher waren sie zB immer baden um die Zeit nicht so lang werden zu lassen. Meine Tochter brauchte relativ lange einen,so bis 2,5 Jahre, aber sie schlief auch einfach mittags dann ein. Beim Baby weiss ich es noch nicht, das ist erst 4 Monate alt und schläft noch dauernd. Ich würde das mal ne Woche versuchen.