Elternforum Rund ums Baby

Mamafixierung Kleinkind normal

Mamafixierung Kleinkind normal

Elin-

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Hallo, ich bin gerade sehr verunsichert, weil ich mal wieder - und wieder von der Schwiegerfamilie - zu hören bekommen habe, dass unsere Tochter, 2 3/4 Jahre, ZU mamafixiert sei. Der Schwiegervater sprach von pathologischer Mamafixierung, nun hat selbst meine Schwägerin, auf die ich eigentlich große Stücke halte, sowas gesagt. Ich habe unsere Tochter 16 Monate gestillt, war 1 Jahr mit ihr zuhause, habe dann in Teilzeit gearbeitet, mein Mann immer voll. Ich bin diejenige von uns, die deutlich mehr Geduld mit kleinen Kindern hat und mehr Interesse für deren Entwicklung und Erziehungsfragen. Aber mein Mann wächst auch immer besser in die Vaterrolle hinein. Sie geht ohne Probleme 4 Tage in der Woche zu einer Tagesmutter. Freut sich sehr über Besuch und andere Leute, Erwachsene wie Kinder. Sie ist vor einem halben Jahr große Schwester geworden und macht sich in der Rolle ziemlich gut, wie wir finden. Der Grund für die angeblich unnormale Mamafixierung ist, dass sie mir viel hinterherläuft. Gehe ich nach oben, um die Kleine zu stillen oder schlafen zu legen, kommt sie mit oder kurz später hinterher. Auch wenn unten Papa und zB Schwiegerfamilie sind. Bin ich mal nicht da (zB Arzt), fragt sie offenbar regelmäßig nach mir, und möchte die Beruhigung, dass ich wiederkomme. Manchmal spielt sie entspannt weiter, wenn ich das Stockwerk wechsele, manchmal möchte sie, dass ich dableibe, und tue ich es nicht, schreit sie, dass sie nicht alleine oben bleiben möchte. Bin ich zB im oberen Stockwerk und sie mit ihrer Tante unten, würde man merken, dass sie unruhig würde. Sie ist aber auch schon mit den Großeltern freiwillig alleine in die Stadt gefahren, ohne uns und ohne Probleme. Der Papa wurde phasenweise auch schon abgebissen egal, was er machen wollte, darf sie aber momentan umziehen, wickeln, Zähneputzen, ins Bett bringen etc. Ich finde das alles normal in dem Alter und vor dem Hintergrund, dass ich nunmal den Hauptteil ihrer Betreuung übernehme. Da ich nun aber immer wieder damit konfrontiert werde, dass etwas nicht normal sei, und dass man „hoffe, dass das Kind es irgendwann schaffe, auch ohne Mama entspannt zu bleiben“ - dies immer mit leicht besorgten Gesichtsausdruck - wollte ich mal hören, wie eure Erfahrungen sind. Die Vorstellung, dass meine Schwiegerfamilie sich untereinander einig ist, dass bei uns etwas nicht stimmt, während ich mein allerbestes gebe, um meinen beiden (tollen) Kindern eine gute Mutter zu sein, regt mich ziemlich auf. Vielen lieben Dank!


M und Ms

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Klingt für mich vollkommen „normal“, denn was genau ist denn schon normal? Ich finde es auf keinem Fall bedenklich. Unsere Große Tochter war lange so, dann wurde es etwas besser, bis Corona kam und wir gefühlt wieder von vorne begonnen haben. Seit sie große Schwester ist,‘darf der Papa auch mehr mit ihr unternehmen, weil es eben nicht anders geht. Ich selber bin auch nicht gut darin, diesem Rat zu beherzigen, aber wenn es für euch funktioniert, lass sie denken, was sie wollen :)


Annika444

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Unser Sohn ist im Juni 2021 geboren und war auch schon immer Mama Kind, seitdem seine Schwester da ist (4 Monate) fordert er noch ein bisschen mehr meine Aufmerksamkeit. Bei uns kommt es immer darauf an wer da ist, ob er problemlos im anderen Stockwerk bleibt. Wenn mein Mann dabei ist, meine Mutter oder mein Vater ist das kein Problem! Ich finde nicht das man ein Kind deshalb als unnormal betrachten sollte oder mamafixiert für mich ist das normal! Bei uns sind es aber auch die Schwiegereltern die dauernd darauf rumhacken! Ich bekomme Sätze zu hören wie „Du darfst nicht immer gleich kommen wenn er schreit“ „Er muss Trennung von Mama lernen“ Ich schalte da auf Durchzug! Mein Sohn darf wenn er möchte gerne mit ihnen in die Stadt, verneint es aber immer wieder! Mit den anderen Großeltern ist das kein Problem.


JakobsMutti

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Das sind einfach ganz veraltete Ansichten, die ihren Ursprung im 3. Reich haben, das Kind möglichst von der hauptbezugsperson zu trennen. Das ist aber Quatsch, ein gut gebundenes Kind löst sich von ganz allein immer mehr ab, je älter es wird. Du bist nun mal logischerweise die hauptbezugsperson, weil du die meiste Zeit mit dem Baby und jetzt Kleinkind verbracht hast, wäre es der Vater gewesen, wäre es wahrscheinlich genau umgekehrt. Lass dir da bitte nichts einreden! Bitte!!! Vllt spielt auch ein wenig Neid der Großeltern mit hinein, aber das ist nicht deine Baustelle!


lolorossi

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Pathologisch ist für mich krankhaft. Krank ist wenn etwas einem nicht gut tut, schmerzhaft ist oder so. Hört sich nicht so an, dass wenn deine Tochter nicht an dir ,"fixiert" ist schmerzen leidet. "Familie" ist immer besonders Kritisch. Ist eventuell nur gut gemeint, ich empfinde dieses um sich werfen mit Fachbegriffen (pathologisch) die sie anscheinend nicht verstehen als übergriffig. Was haben deine Verwandten denn für Vergleiche? Was ich kenne ist das Verhalten deiner Tochter völlig normal und gesund. Wobei jedes Kind etwas anders ist. Wenn du verunsichert bist lass dich von einem neutralen Profi beraten. Bin mir nicht sicher wo man sich da genau hinsendet evtl. Kinderarzt k.a. wie gut die psychologisch weiterhelfen können, sie könnten aber evtl. Weiterleiten.voelleicht gibt es auch eine Familienberatung. Ich glaube aber das ist alles unnötig und würde nur dazu dienen die erwähnten "Mundtot" zu machen indem sie vom Profi erzählt bekommen, dass sie da blödsinn rein interpretieren nur weil sie das Wort pathologische benutzen wollten. LG


Caro2503

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Hm, meins Kinder sind 6 und 3,5 und bei beiden ist es ähnlich! Wenn ich da bin, bin ich da Hauptbezugsperson und Ende. Mal mehr, mal weniger, aber unterm Strich sind beide sehr auf mich fixiert. Na und? Ich finds manchmal anstrengend, ja, aber ich verbringe nunmal auch die meiste Zeit mit ihnen. Wäre dann irgendwie komisch, wenn es anders wäre, oder? Lass dir nix einreden! Mit 16 wird dir das Kind nicht mehr auf der Pelle sitzen, Also genieß es!


User-1750749248

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Wenn ich nicht da bin, läuft es bei meinem Kleinen (2,5) mit anderen ganz gut. Wenn ich da bin, sind alle anderen abgeschrieben. "Prüft alles und das Gute behaltet" nach diesem Motto versuche ich, mit Kritik umzugehen.


Elin-

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Danke euch!! Wirklich! Meine Schwiegereltern sehen sich als Experten, da sie selber 6 Kinder großgezogen haben. Aber mit aus heutiger Sicht, und nach meiner festen Überzeugung, völlig unmöglicher Haltung, dass Kinder unbedingt gehorchen müssen, und andernfalls bestraft gehören. Schlagen galt auch als approbates Erziehungsmittel. Ansonsten lief der Fernseher wohl nonstop, und hat seinen Teil der Kinderbetreuung übernommen. Deswegen habe ich meinen Schwiegervater auch überhaupt nicht ernst genommen. Aber meine Schwägerin ist zwar selbst kinderlos, aber hat eigentlich einen tollen Zugang zu Kindern und ist sehr emphatisch. Deswegen hat es mich gestern echt getroffen, als sie zukünftige Schwierigkeiten für meine Tochter aufgrund der „so noch nie gesehenen Mamafixierung“ befürchtete. Ich möchte das am liebsten genauso als absurd abtun, möchte mich aber auch nicht aus Prinzip sämtlicher Kritik verschließen. Deswegen tut es mir gut, eure Beiträge zu lesen. Mein eigener Vater äußert sich übrigens ganz anders, betont nämlich immer wieder, dass er sehen würde, wie sich unsere Tochter bei uns ganz toll entwickeln würde und entfalten könne. Es tauchen hier ja regelmäßig Beiträge auf von Müttern, die sich mit Kritik aus der Familie auseinandersetzen müssen. Ich dachte immer „pfff, lasst es an euch abprallen“. Aber selber in der Situation verstehe ich nun besser, wie sich sowas anfühlt.


rabe71

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Hör mal genau in dich hinein- ich glaube, dann weißt du, dass alles bestens ist. Sie macht das doch alles prima, geht zur Tagesmutter etc. Es ist schön, dass sie es als große Schwester so gut macht, aber mal schauen, was Baby und Mama alleine ohne sie machen- das ist doch völlig normal! Weiterhin viel Spaß mit den Kindern,wenn dich etwas nicht stört- dann geht es die anderen nichts an!


SusiEinhorn

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Hallo Elin, also erst einmal finde ich, dass du eine ganz tolle und starke Bindung zu deiner Tochter hast, denn laut deinen Erzählungen bist DU einfach ihr sicherer Hafen. Du bist ihre Bezugsperson Nummer 1 und auf dich kann sich deine Tochter eben verlassen. Bei uns ist die Situation ähnlich bzw fast genauso Unser Sohn ist ein absolutes Mama-Kind, er geht auch gern in die Kita, ist sonst auch recht offen und grüßt andere Menschen, wenn er gut drauf ist. Natürlich könnte er manchmal mehr auf den Papa zugehen, aber auch das kommt immer mehr. Wenn ich mich so umhöre und meiner mütterlichen Intuition folge, bin ich mir sicher dass dies absolut normal und vor allen Dingen sehr gesund ist, denn wir haben eine ganz starke Bindung zu unseren Kindern. Das setzt bei unseren Kleinen ein großes Selbstvertrauen fürs spätere Leben voraus. Die Zeit zwischen 2,5 und 3 Jahren ist von der Entwicklung bei den Kleinen ein Meilenstein, sie durchleben wieder einen Entwicklungsschub, ihr Bewusstsein verschärft sich, die Sprache entwickelt sich nochmal viel schneller und das bemerke ich im Moment sehr stark bei unserem Sohn. Genau da, wenn sie neues lernen und die Welt entdecken, benötigen unsere Kleinen einen Rückzugsort und das sind eben wir Mamas vorausgesetzt die Bindung zur Mama ist sehr stark ansonsten haben Kinder mit unterschiedlichen Bezugspersonen eben verschiedene „sichere Häfen“, die Oma, den Opa usw. Dies hat mir mal die Erzieherin zur Eingewöhnung unseres Sohnes geschildert mit dem Hinweis, dass am gesündesten in der Entwicklung eine starke Bindung zur Mutter ist. Deshalb denk an deine Qualitäten als Mama und lass dir von deiner „toxischen“ Verwandtschaft nichts Doofes einreden. Sorry aber deren Ansicht ist totaler Humbug. Du bist toll und bist eine gute Mama für deine beiden Kinder Lieben Gruß! Susi


Elin-

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Antwort auf Beitrag von rabe71

Danke, Rabe!!


Lana89

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Klingt für mich nach einem ganz normalen Kleinkind. Diese Mamafixierung kann vorkommen, muss aber nicht. Es kann auch (ggf. phasenweise) in eine Papafixierung umschwenken, muss aber nicht. Das Spektrum von "normal" ist hier wirklich riesig. Kenne das von meiner Schwiegerfamilie.... was bei mir hilf ist ein selbstbewusstes, ruhiges aber bestimmtes Klarmachen dessen, dass ich Dinge so mache / Dinge so sind. Dann werde ich nochmal böse angeguckt, weil es nicht ins Weltbild passt, aber dann kommt das jeweilige Thema nicht mehr auf den Tisch. Man braucht als Mama leider ein dickes Fell.


Elin-

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Antwort auf Beitrag von Lana89

Danke Lana. Werde in Zukunft versuchen, ruhig und überzeugt zu reagieren. Bisher haben mir in den Situationen eher die Worte gefehlt.


Sille74

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Ich finde das Verhalten Deiner Tochter nicht unnormal und schon gar nicht pathologisch. Das würde ich der Verwandtschaft halt so sagen, klar und bestimmt. Da reicht doch ein "finde ich nicht!" Ich würde nicht rumdiskutieren Dass Dich die Anmerkungen Deiner Verwandten so aufregen und Du Dich deswegen gleich als gute Mutterin Frage gestellt siehst, ist aber eher Dein persönliches Problem. Ich glaube eigentlich nicht, dass sie Dich als Mutter wegen einer einzelnen Beobachtung, die sie meinen gemacht zu haben, in Zweifel stellen wollen. P.S. und etwas o.t.: Ich muss ja zugeben, dass mich dieses Hinterherlaufen mit zunehmendem Alter der Kinder genervt hat, so dass ich es manchmal tatsächlich unterbunden und deutlich gesagt habe, dass ich das gerade nicht brauchen kann. Wurde irgendwann akzeptiert. Kinder müssen auch lernen, Grenzen zu respektieren Dass ein Elternteil nichts machen "darf", gab es bei uns übrigens auch nicht. Klar miss ,an da keine Prinzipienreiterei draus machen. Wenn es für beide Elternteile gepasst hat, erledigte die Tättigkeit die gewünschte Person (im Alter Deiner Tochter war das bei meinen Kindern oft der Vater). Wenn aber einer beschäftigt war, dann musste das Elternteil akzeptiert werden, das zur Verfügung stand. Da gab es auch keine Diskussion.