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Krankenhaus verklagen- jemand Erfahrung ?

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Krankenhaus verklagen- jemand Erfahrung ?

Mitglied inaktiv

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Hallo, leider sind während meiner Einelitung und danach Kunstfehler aufgetreten weshalb ich auch 10 Wochen nach der Geburt nicht wirklich fit bin. Morgen muss ich wieder zur Ärztin dort wird ein Gutachten erstellt. Habt ihr schon mal beim Krankenhaus Schmerzensgeld verlangt. Wenn ja wie war das? Unser Termin mit einen Anwalt ist in 2 Tagen. Meine Hebamme hat mir geraten das Krankenhaus haften zu lassen weil sie sowas noch nie erlebt hat. Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Habt ihr das außergerichtlich oder vor dem Gericht geregelt?


bellis123

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Keine persönliche Erfahrung, aber in der Familie. Du musst dich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen jahrelangen Rechtsstreit einstellen. Wenn überhaupt nur mit Rechtsschutz zu empfehlen. Auch wenn es am Ende auf einen Vergleich raus läuft, ist der Prozess bis dahin sehr zermürbend. Ich würde es nicht empfehlen.


Berlin!

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Da nicht das KH selbst zahlt sondern die Versicherung und bei solchen Dingen die Beweislage oft schwierig ist, wird es ziemlich sicher auf einen Prozess hinauslaufen. Die können dann lange dauern, wenn ihr ein Urteil wollt, Ein vergleich geht schneller. Die Anwältin wird Euch beraten. Das ist alles kein billiges Vergnügen, ich hoffe, ihr habt das Geld, um die Sache durchzuhalten. Viel Erfolg!


Nina677

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Hallo, erstmal gute Besserung an dich und hoffentlich ist mit deinem Kind soweit alles in Ordnung. Persönliche Erfahrung habe ich zum Glück keine, aber grad in der letzte Woche gab´s in der örtlichen Presse einen Bericht darüber, dass das Städtische Klinikum zu einer Schadensersatz-Zahlung verurteilt wurde, weil sie bei einem Patienten einen Herzinfarkt zu spät diagnostiziert haben und er dann verstorben ist. Ich würde dir raten, auf jeden Fall einen Fachanwalt für Medizinrecht zu nehmen. Ich denke, dass es immer erst einen außergerichtlichen Versuch geben wird (oder muss, da bin ich mir nicht sicher), bevor es zum Gerichtsverfahren kommt. Und es hängt bestimmt auch davon ab, was das Gutachten aussagt, gibt es Spät-/Langzeitfolgen für dich und / oder das Kind, welche Kosten entstehen da unter Umständen noch, etc. Alles Gute für dich


Mitglied inaktiv

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Meinem Kind geht es Gott sei Dank gut. Die Fehler waren alle mir ggü. Mal schauen was der Anwalt sagt aber klingt ja alles ziemlich anstrengend. Aber was die abgezogen haben ist der wahnsinn


Nina677

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Wie Berlin! schon geschrieben hat, das wird unter Umständen ne langwierige und kostspielige Angelegenheit werden... dass die Versicherung hinsteht und sagt: "Liebe Frau X, tut uns leid, dass dem KH da ein Fehler unterlaufen ist, wir überweisen Ihnen als Wiedergutmachung Betrag Y" wird nicht passieren... Schlußendlich musst du für dich entscheiden, ob es dir das wert ist, jahrelang zu prozessieren. Wenn trotz der Fehler alles "glimpflich ausgegangen" ist, du keine Langzeit- oder Spätfolgen daraus hast, das Kind gesund ist und es dir nur ums Prinzip geht (was durchaus legitim wäre), dann würde ich dir von dem Ganzen auch eher abraten. Aber ein guter Anwalt (der nicht nur an dir verdienen möchte) wird dich sicherlich hierzu auch gut beraten.


Mitglied inaktiv

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Wie unten steht, kann sich das Jahre hinziehen. In unserem Fall - mein Mann - (Dauer des Ganzen 5 Jahre!!) kam am Ende nix dabei raus, obwohl im Vorfeld die Gutachter und auch nicht involvierte Ärzte sagten, das Krankenhaus muß zahlen. Und einen Fall hatten wir noch, da ging es um einen Diagnosefehler. Es wurde ein Bruch nicht entdeckt. Auch hier kam nix raus. Beide Fälle landeten vor Gericht Es mag Fälle geben, da hatten Kläger Erfolg, aber das waren schon "schlimmere" Fälle, so leid mir das tut :(


Dada93

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Ja, ich habe mal das Bundeswehr Krankenhaus in Berlin verklagt. Man muss, dass es durch die Bundesrepublik Deutschland vertreten wird. Und durch die mega guten Anwälten natürlich verloren, dazu muss ich sagen, dass meine Anwältin echt schlecht vorbereitet war. Tipp: einen sehr guten Anwalt im Haftungsrecht bzw Medizinrecht suchen, vorab im Internet nach ähnlichen Fällen suchen und das dazugehörige Urteil anschauen. Private Krankenhäuser werden ehr einen außergerichtlichen Vergleich anstreben. Wichtig ist es auch ohne zu wissen, wie genau die Sachlage war. Ob es ein Herzinfarkt oder Blinddarmdurchbruch sich immer die Durchschnittswerte/Richtwerte zu der Behandlung anschauen, weil danach richten sich auch die Gutachter bzw Sachverständigen.


Mitglied inaktiv

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Danke für die Tipps und Erfahrungen. Mal schauen was mein Anwalt sagt. Bin sehr gespannt


Mitglied inaktiv

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Einer unserer Nachbarn hat aufgrund Ärztefehlers bei der Geburt ein schwerstbehindertes Kind , bzw inzwischen Erwachsen. Wirklich massive Schädigungen. Sie waren vor Gericht, es gab einen vergleichsweise lachhaften Betrag zugesprochen. Nimm Dir einen guten Anwalt. Viel Erfolg.


Nebahat

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Guten Abend, Ich habe persönliche Erfahrung. Allerdings nur gegen eine Gynäkologin mit eigener Praxis und nicht mit einem KH. Die Gyn habe ich vor Jahren verklagt und auch gewonnen. Ihre Versicherung hat dann Schmerzensgeld gezahlt. Das Ganze lief zuerst über die Ärztekammer und ging dann per Anwalt weiter.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Nebahat

Mal schauen was mein Anwalt sagt. :)


Schniesenase

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Hallo Dalii, es ist die Frage, ob es Dir um persönliche Entschädigung geht oder Du auch den Punkt machen möchtest, quasi auch für Dich selbst und ggf. alle folgenden Frauen, denen ebenfalls eine unsachgemäße Behandlung zukommen könnte. Die Krankenversicherungen haben im Falle grober medizinischer Fehler nicht selten kräftige Zusatzkosten, um die daraus resultierenden Probleme zu behandeln. Wenn das bei Dir auch so ist und Dir die persönliche Entschädigung in Form von Geld nicht erstrangig wäre, könnte es hilfreich sein, die KV mit ins Boot zu holen. Ich habe keine Ahnung von den rechtlichen Gegebenheiten, weiß aber, dass die KVn gern mal klagen, wenn Fehler am Baby geschehen, die zu kostspieligen Folgebehandlungen führen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit einer Nebenklage. Aber wie gesagt, mit den juristischen Fragen kenne ich mich nicht aus. Ich wünsche Dir viel Kraft und vor allem gute Begleiteren auf diesem Weg! Viele Grüße Sileick


Mitglied inaktiv

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Der Rat mit den KV ist super, Danke!


Korya

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Ich nicht, in der Familie ja. Eine Sterilisation (doppelt, also mit Verschweißung zur zusätzlichen Sicherheit) endete mit einer weiteren Schwangerschaft, welche für die Betroffene aufgrund Vorerkrankungen sehr riskant war. Der Arzt bot sogar noch eine späte (unzulässige) Abtreibung an. Der Anwalt sah sich den Fall damals genau an, riet aber ab, die Klinik oder den Arzt zu verklagen. Da steht im Zweifelsfall zuviel Kleingedrucktes und Aussage gegen Aussage im Weg zum schnellen Erfolg, und du machst dann die nächsten Jahre nichts anderes als die Geschichte wieder und wieder durchzukauen.


Winterkind09

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Hallo, bei uns ist eine Geburt ziemlich schief gelaufen- eine Mischung aus unglücklichen Zufällen und auch Arztversäumnis. Das Kind ist schwerbehindert... Wir haben viel Geld investiert, uns von einem relativ gutem Anwalt beraten lassen, ein sehr teures Gutachten bezahlt.... Leider weicht die Doku der Klinik in zwei Punkten von der Realität ab, es ist ein Fehler im zeitlichen Ablauf nachweisbar, das reicht aber nicht aus um sich einen solchen Prozess trauen zu wollen. Die zwei anderen Punkte, bzw. sogar drei sind in der Doku nicht enthalten. Das ist einfach Mist und ein Gutachter der Krankenkasse, der den Geburtsverlauf aus meiner Perspektive haben wollte, meinte auch, das wäre nicht dokumentiert, daher unrelevant. Witzigerweise hat die Klinik die entsprechenden CTGs, welche meine Aussage bestätigen würden, nicht herausgegeben. Da verhalten sich die Ärzte nicht loyal gegenüber den Patienten. Ich kenne andere Familien, die einen erfolgreichen Prozess gegen die selbe Klinik wegen Geburtsschäden geführt haben, da zahlt die Versicherung einfach nicht- sprich die Familien führen schon wieder einen Rechtsstreit.... Das seit zig Jahren... Hast du alle Unterlagen von der Klinik eingefordert? Viel Glück und viele Grüße