Luisi388
Ich habe vor ein paar Wochen schon einmal einen Beitrag geschrieben, es ging darum dass unsere Tochter (knapp 2,5 Jahre) andere Kinder geschubst und gekniffen hat. Dies hat zum Glück aufgehört. Allerdings wird jetzt der Papa unentwegt gebissen, gehauen und gekniffen. Den ganzen Tag lang und gekrönt wird das ganze durch ein permanentes "Papa weg!", welches geschrien wird. Mein Mann ist voller blauer Flecken und wir sind verzweifelt und unglücklich über die Situation. Ich gehe arbeiten, mein Mann ist noch zuhause und macht gerade die Kita Eingewöhnung (die gut läuft). Wenn ich nicht da bin, ist es nicht ganz so schlimm. Aber kaum komme ich durch die Türe soll der Papa weg und wird wiederholt gebissen, gehauen und gekniffen. Wir machen kaum noch was zu Dritt, wir fühlen uns machtlos gegenüber unserer Tochter. Wir haben für nächste Woche einen Termin beim Kinderpsychologen, aber vielleicht kennt jemand das Problem. Probiert haben wir gefühlt alles, klares Nein und körperliche Grenze aufzeigen (in Form von festhalten so dass der Papa geschützt wird), erklären, ruhig bleiben. Inzwischen ist mir nur noch nach heulen, mein Mann ist richtig unglücklich. Ich kenne keinen besseren und lieberen Papa.
Sonst gibt es keine Auffälligkeiten. Die Erzieherinnen sind begeistert von ihr.
Mir hat ein Kinderarzt gesagt, dass in dem Alter die Kinder nicht therapierbar sind. Habt Ihr das Alter Eurer Tochter erwähnt bei der Terminvergabe?? Meine Freundin hatte ein Beißkind, allerdings nur kurz. Sie hat einmal mächtig selbst gebissen, dass Kind hat es nie wieder gemacht. Das ist wahrscheinlich kein Tipp den du hören willst und der es in Erziehungsratgeber schaffen würde, gewirkt hat es!!
ein Kissen auf den Boden, da muss sie sitzen Anfangs 1 Minute, vorher sagen, wenn du mir weh machst, darfst du nicht in mene Nähe sollte sie es wiederholen 1minute 30 sek und immer wieder steigern..
Nur mein Mann und ich gehen zum Kinderpsychologen um uns beratschlagen zu lassen. Man überlegt schon in alle Richtungen, weil man das Gefühl hat es kommt nichts beim Kind an.
Im Prinzip eine Auszeit nehmen? Das haben wir schon probiert, nicht mit Kissen, sondern: dann darfst du jetzt nicht aufs Sofa zum Papa.
Ich kenne das sehr gut. Kurze Sachen im Sommer konnte ich vergessen. Dann sah man die vielen Bisse und blauen Flecken. Alles pädagogisch Wertvolle hatte ich versucht - ohne Erfolg. Irgendwann habe ich zurückgebissen und das war die Kehrtwende.
Mein Mann sieht wirklich schlimm aus, wie du es beschreibst. Ich hoffe dass wir die erlösende Idee nächste Woche bekommen. Ich verstehe dich. Das ist irgendwann nicht mehr tragbar und die Phase dauert seit Wochen an.
Hi, das klingt wirklich nach einer sehr unglücklichen Situation. Wenn es bei anderen Kindern aufgehört hat, wie habt ihr das beendet bekommen? Und habt ihr auch mit den Erzieher*innen in der Kita gesprochen und gefragt ob die einen Weg wissen? Die sind ja vom Fach. D.h. wenn ihr zu dritt im Raum seid, dann geht sie aktiv zum Papa hin und beißt ihn? Einerseits denke nicht, dass sie damit durchkommen sollte, andererseits würde ich ihr dann auch nicht den Papa aufzwingen, wenn sie offensichtlich einfach nicht will. Dann würde ich es so versuchen, Papa kümmert sich um Haushalt und Mama spielt mit ihr. Und wenn sie ausgiebig mit dir spielen konnte, dann kann Papa ja auch wieder in die Nähe sitzen und irgendwas ganz tolles spielen.. vielleicht wird sie dann neugierig (und beißt hoffentlich nicht). Und dann hoffen, dass die Phase nicht ewig dauert. Langsam angehen lassen... Kita ist ja eine enorme Herausforderung für manche Kinder, vielleicht lässt sie so auch Frust ab. Nur beißen kann natürlich nicht die Lösung sein. Ich denke schon, dass sie irgendwas stresst oder ihr eventuell irgendwas stinkt. Es klingt nicht nach Spiel wie du das beschreibst. In dem Alter kapieren die Kinder ja eigentlich schon eine Menge. Versteht sie dass das weh tut? Vielleicht kann man auch ein Rollenspiel machen und Papa beißt ein Stofftier dass dann sehr laut weint :) Alles gute
Hallo, danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich habe immer wieder mit ihr gesprochen, dass sie zum Beispiel "Stop" sagen soll, wenn sie nicht möchte dass andere Kinder zu ihr kommen und erklärt dass alle Kinder mit allen Spielsachen auf dem Spielplatz spielen dürfen. Das immer und immer wieder, bis es verinnerlicht war. Wir verstehen einfach nicht was los ist. Es ist vor allem so schlimm, wenn ich da bin. Wenn nur sie mit dem Papa zusammen ist, dann ist das kurz ein Problem, aber gleich in den Griff zu kriegen. Doch wenn ich da bin eskaliert es. Ein kleines Beispiel: ich habe vorhin gekocht und mein Mann saß mit ihr auf dem Sofa und sie haben ein Buch gelesen. Die ersten 2 Minuten ist alles okay, plötzlich dreht sie sich zu ihm um und beißt zu und kneift ihm ins Gesicht. Absolut unvermittelt und ohne erkennbaren Grund. Keine Wut, kein Ärger, keine Fremdbestimmung. Und dann hört es nicht mehr auf, bis mein Mann irgendwann verzweifelt geht oder sie zu mir hingelaufen kommt und erzählt: ich, Papa beißt oder ich, Papa kniffen. Es ist einfach nur noch ätzend im Moment. Sowohl der Papa als auch ich sprechen immer wieder in Ruhe mit ihr, dass sie sagen soll, wenn Papa gehen soll (aber das ist doch auch ätzend, wenn wir nichts zu Dritt machen können). Dass Papa das beißen, hauen, kneifen, etc weh tut und es auch gemein ist. Sogar dass es Mama und Papa traurig macht, wenn sie das macht. Sie geht erst sehr kurz in die Kita, so dass die Erzieherinnen sie noch nicht so gut kennen. Nur dass sie gut angekommen sei und sie hat schon Freunde.
Warum hat sie denn die Möglichkeit mehrmals zu beißen und zu kneifen? Ich wäre mit einem deutlichem „Nein das möchte ich nicht „ aufgestanden oder hätte sie vom Sofa gesetzt. Ich kann nur von den beißenden Kindern aus meiner Arbeit berichten, das man nicht viel machen kann. Außer schnell sein (um die anderen Kinder zu schützen) und sehr deutlich. Irgendwann hört es auf Von zurück beißen halte ich nix, da kann man seinem Kind auch direkt eine kleben. Gewalt beantwortet man nicht mit Gegengewalt
Ich möchte auch nicht zurück beißen. Sonst zeigt man ja damit, dass Gewalt okay ist. Ich verstehe aber die Verzweiflung die einen das machen lässt. Das schnellere reagieren habe ich meinem Mann auch schon angeraten.
Als meiner gehauen hat, habe ich das direkt unterbunden in dem ich seine Hand genommen habe. Nein gesagt habe. Kein aua machen, ei machen und habe seine Hand zum streicheln geführt. Nach ein paar mal hat das super geholfen. Probiere es einfach mal aus.
Danke für deinen Tipp. Das haben wir schon versucht, leider ohne Erfolg. Es wird nur immer schlimmer.
Vielleicht seid ihr zu verständnisvoll mit ihr? Das kann natürlich alle möglichen Gründe haben (von Überforderung bis Austesten), aber ich glaube ich könnte da gar nicht mehr groß dem Kind erklären, dass es das nicht soll. Wer mich in dem Ausmaß beißt, kneift und schlägt, dass ich als Erwachsener blaue Flecken bekomme, der bekommt da nicht mehr so viel Verständnis von mir auch das eigene Kind nicht. Das passiert genau einmal und dann war es das mit Buch vorlesen. Und dann springt auch nicht die Mama ein. Dann passiert erst einmal gar nichts mehr. Vielleicht habe ich ein zu liebes Kind, aber ich verstehe gar nicht, wie das überhaupt so oft vorkommen kann. Bei anderen Kindern ok, aber als Erwachsener sollte das doch gar nicht passieren.
Ich verstehe deine Verständnislosigkeit. Das wäre mir vor noch wenigen Monaten auch so ergangen. Wir haben bisher jeden Tipp umgesetzt den wir dazu finden konnten, doch es ist leider erfolglos gewesen bisher.
Für mich klingt das so, als wenn ihr zu viel erklärt und redet. Ich würde immer den gleichen Satz sagen und gleich reagieren. Kurz und klar. Also z.B. bei der ersten Attacke sofort sagen: nicht beißen und dann das Kind konsequent auf den Boden setzen oder weggehen. Auf jeden Fall das Spiel sofort beenden. Und dann gar nicht mehr thematisieren, dann soll dein Mann zu dir gehen und ihr redet miteinander. Beim nächsten Mal wieder. Sonst wird das zu so einem großen Thema, die Reaktion und Aufmerksamkeit ist spannend usw.
Hallo, ja man kann sich sehr machtlos fühlen das kenne ich. Eure Kleine wird auch nicht sagen können warum sie es macht. Für mich hört es sich nach Gefühlen an mit denen sie gerade überfordert ist. Es hat nichts mit deinem Mann an sich zu tun sondern das er eben gerade die hauptbezugsperson für sie ist. Habt ihr mal versucht das du wenn du nach hause kommst ersteinmal mit deiner Tochter etwas machst? Nur ihr zwei? Für min. 30min. Der Papa sollte auf jeden Fall ganz klar seine Grenzen zeigen, aufstehen und gehen und du sie auch nicht beachten wenn sie dir von ihrem Handeln berichtet sondern deinen Mann "trösten: und ihr sagen das man es nicht macht. Man braucht da viele starke Nerven denn Kinder machen dies nicht ohne einen Grund oder um zu ärgern. Ganz viel Kraft für euch
Das sind sehr hilfreiche Anregungen, toll! Das werden wir probieren. Erstmal exklusive Mama Zeit, damit sie nicht mit dem Papa um Aufmerksamkeit kämpfen muss. Das mit dem Papa trösten ist auch eine gute Idee!
Hi, Ist nicht schön und es ist schwer zu erkennen welches Bedürfnis von eurer Kleinen dahinter steckt. Fragt sie doch einfach mal. Warum beißt Du? Wäre ja mal intetessant zu wissen, was sie sagt. Nun zu dem erklären. 2,5 Jahre braucht nicht lange Erklärungen. Einfach knapp reicht. Sie ist in der Eingewöhnung. Das bedeutet purer Stress und den weiß sie nicht zu kompensieren. Sie muss in der Kita kooperieren, dass strengt an. Bei euch bzw deinem Mann hat sie ein (sehr schlechtes) Ventil. Daher, wie ausgepowert ist sie? Nach dem Kiga? Da könnte man schon mal ansetzten. Lauft nach Hause, wenn möglich. Nicht möglich? Dann macht einen Zwischenstopp. Wald, Spielplatz und da toben. Und auch gern ihr sagen "Komm, wir schreien mal alle Wut raus!" Da muss nämlich anscheint einiges raus aus ihr. Und Bücher zum Thema Gefühle für ihr Alter kaufen. Sie sollte lernen, ihre Gefühle zu benennen. Zu den beißen und kneifen. Wenn sie es macht, ihre Hände, zur Not sie wegschieben und bestimmt sagen: "Es ist okay, wenn man wütend, sauer, ectpp ist. Aber wir tun niemanden weh und machen nichts kaputt!" Wenn möglich, ihr ein Kissen anbieten, dass ihr vorher bitte einführt. Ein Wutkissen. Sagt ihr, wenn sie nicht weiß wohin mit ihren Gefühlen, darf sie das Kissen boxen. Nutzt es auch gerne selber ;) Zudem, wenn sie den Papa nicht da haben will, ist das okay! ABER das gilt für ihr Zimmer. Da sagt ihr, "dies ist das Wohnzimmer, hier darf JEDER sein, wenn Papa dich stört, geh/gehen wir in dein Zimmer." Devise ist, sagt eurem Kind, dass seine Gefühle in Ordnung sind. Das man aber niemanden verletzt und nichts kaputt macht. Bei uns sind die Wutanfällen noch da und sie dürfen auch sein, aber nach ca vier Wochen wurde nicht mehr geschlagen. Sie kann mittlerweile sehr gut ihre Gefühle benennen. Das hilft ungemein! Ansonsten schaut mal bei Kathy Weber - Herzenssache vorbei. Da sind viele gute Tipps. Ich glaube, dass könnte euch auch helfen. Alles Gute
Das sind sehr gute Tipps, vielen Dank! Das auspowern sag ich meinem Mann, dass sie erstmal auf den Spielplatz gehen nach der Kita (ist nur so eine blöde Abholzeit, da es dort kein Angebot für den Mittagsschlaf gibt). Wir reden ganz viel über Gefühle und auch die Benennung. Ich habe jedes Buch von Nora Imlau und Jesper Juul gelesen und bin selbst Pädagogin, aber beim eigenen Kind ist man plötzlich so ratlos. Kathy Weber kenne ich von Instagram, sonst buche ich dort mal ihren Kurs.
Kann ich mir vorstellen. Das eigene Kind ist ne andere Hausnummer.
Bzgl Mittagsschlaf und toben. Man kann und sollte auch nochmal nach dem Mittagsschlaf toben. 3std powern in dem Alter muss schon sein.
Aber zunächst müssen die Grundbedürfnisse befriedigt sein. Essen, schlafen, auch Mangel davon macht wütend.
Und danke für die Info. Es gibt bei Euch noch eine Baustelle. Und das seid ihr.
Ich denke, wenn ihr so viel Wissen habt proviert ihr das und jenes.
Damit macht nun bitte Schluss.
Setzt dich mit deinem Mann hin.
Schaut euch an, was ihr ausprobieren wollt, wo ihr Euch aufgehoben fühlt, gut bei fühlt.
IHR müsst nämlich dahinter stehen. Besonders dein Mann, der etwas inkonsequent wirkt.
Wenn ihr Euch was ausgesucht habt, ihr dürft auch unterschiedliche Stile nehmen, denn JEDER muss sich mit seinem Erziehungsstil wohl fühlen.
Dann geht's los.
Jeder erklärt alleine und kurz, wie es nun weiter geht. Keine langen Sätze.
"So wie es ist geht es nicht. Dein beißen ect tut weh und es macht mich traurig und wütend (sagt da die Wahrheit!), daher machen wir beide dann .... ich möchte, dass Du mitmachst. Wir müssen das zusammen machen. Zusammen schaffen WIR das!"
Und dann wird das umgesetzt.
JEDEN Tag. Für mindestens 4 Wochen.
Eure Tochter muss sich ja auch umstellen und eine chance haben zu lernen. Zudem auch eine chance haben zu lernen, dass sie mit bestimmen und reden kann, aber das es klare Grenzen gibt über die sie nicht kann. Egal was passiert.
Kinder brauchen Grenzen. Liebevoll gesetzte, sich mit dem Alter entwickelnde, klare, FESTE Grenzen.
Denl da bitte dran. Euer Kind ist 2.5. Sie ist nicht 10 und keine 18. IHR erklärt ihr die Welt. IHR schützt sie. IHR seid (noch in vielem) am Ende die "Bestimmer", mit Rücksicht auf euer Kind.
Und nimmt euch mal in den Arm!
Ihr seid tolle Eltern. Nicht perfekt. Aber perfekte gibt es nicht!
Und Du und besonders dein Mann.
Beschäftigt euch mal mit GFK. Es wird einem häufig klar, WARUM man so und so handelt. Und wenn man mit sich arbeitet und sich aushält und versteht. Dann klappt es auch besser mit anderen und besonders mit dem Kind
Dein Mann scheint nämlich ein "Problem" mit Konsequenzen zu haben bzw. er hält viel von der Kleinen aus. Warum?
Sie liebt Ihn, egal wie. Auch wenn er nein sagt.
Viel Glück und erzählt mal, was bei Euch geholfen hat. Hilft vielleicht ja anderen Eltetn weiter.
So extrem haben wir es nicht aber auch hin und wieder mehr oder weniger intensiv. Wir sagen immer das Gleiche und gehen aus der Situation dann raus. Haben gemerkt, dass es meist vorkommt wenn es ihr nicht gut geht, sie schmerzen hat wie beim zahnen oder überfordert ist.