Lena0105
Hallo, ich bin momentan ziemlich verzweifelt. Vielleicht kennt jemand das "Problem" und kann mir helfen. Meine Tochter, fast 6 Jahre alt, weigert sich Kleidung anzuziehen. Zuerst war eine Jacke doof bei der der Reißverschluss manchmal klemmt...das kann ich nachvollziehen. Dann waren es die Schuhe. Mittlerweile gibt es kein Kleidungsstück, das sie gern anzieht. Also keine Unterwäsche, keine Socken, Oberteile, Hosen. Heute saß meine Tochter tatsächlich splitterfasernackt im Auto auf dem Weg zur Schule! Selbst ihr 2-jähriger Bruder hat große Augen gemacht. Natürlich hätte ich Kleidung und Schuhe dabei. Letztendlich ist sie mit T-Shirt, Leggings und Schuhen reingegangen (natürlich im Auto angezogen). Aber ohne Unterwäsche und Socken, einen Pulli hab ich der Lehrerin gegeben. Zu Hause trägt sie T-Shirt oder Pyjama-Oberteil und sonst nichts. Zieh ich ihr Sachen schlafend oder wenn sie abgelenkt ist an, reißt sie sie sich vom Leib und schmeißt sie von sich. Selbst anziehen kommt nicht in Frage Sachen am Abend gemeinsam raussuchen wenn die Laune gut ist, hilft nicht. Erklären welche Funktion Kleidung hat, hilft nicht. Neue Socken und Unterhosen kaufen, hilft nicht. Unabhängig von der Kleidung mehr Aufmerksamkeit/ Zeit mit mir, hilft nicht. Ich gehe davon aus, dass es nichts körperliches ist und es sie kratzt oder so. Es wird ihr emotionales Ventil sein, da ich seit einem halben Jahr krank (höchstwahrscheinlich chronische Erkrankung des Darms) bin und es dadurch natürlich zu Hause stressiger wurde. Aber so oder so...irgendetwas muss ich doch tun. Ich kann sie doch jetzt nicht einfach zu Hause lassen. Irgendwelche Ideen? Hattet/habt ihr Kinder, die ähnliche Phasen hatten/haben? Danke und viele Grüße Lena
Warum geht sie denn schon zur Schule? Ist sie hochbegabt? Habe schon öfter gehört, dass solche Kinder sehr sensibel bei Kleidung sind. Wenn ihr da irgendeine Art von Begleitung durch Experten (Psychologe o.ä.) habt, würde ich das dort ansprechen.
Nein, hochbegabt ist sie nicht. Und ich denke auch nicht hochsensibel oder ähnliches. Wir wohnen nicht in Deutschland. Sie geht in die Vorschule, die hier aber an die Grundschule angebunden ist. Also zwar noch keine Schulpflicht aber schon anders als es in einer dt. Kita wäre. Lesen, Schreiben und Rechnenlernen beginnt hier schon deutlich früher. Diese "Phase" kam auch (zumindest aus meiner Sicht) relativ plötzlich. Vorher gab es nie irgendwelche Probleme mit Kleidung. Außer ab ca. 4J. das wenig ungewöhnliche: "am liebsten mag ich rosa und Einhörner"
In Hamburg gibt es auch an jeder Grundschule eine Vorschule, die freiwillig ist, aber sehr gut angenommen wird. Paralell gibt es auch an den KiTas Vorschulprogramme in unterschiedlicher Art und Weise. Gerne werden KannKinder in Vorschulen geschickt, halt schon an einer richtigen Schule, aber noch locker....Meine Kinder waren auch an einer Vorschule der Grundschule und es gab dort Kinder, die noch sehr sensibel waren...hat sich aber dann oft erledigt, sobald es auf das 7. Jahr zu ging. LG
Wenn Hochbegabte so hypersensibel bei Kleidung sind, liegt das nicht an der Hochbegabung, sondern an einer anderen Thematik. Die Kinder, die ich kenne, die sich so verhalten, sind Autisten, die auch hochbegabt sind.
Du hast natürlich recht, nicht jede/r Hochbegabte hat Probleme mit der Kleidung. Ich habe es einfach gefragt, weil ich es ungewöhnlich fand, dass ein Kind mit 5 in die Schule geht, und den Hintergrund dafür nachvollziehen wollte. In dem Alter sind auch nicht immer alle Diagnosen wie Autismus, Wahrnehmungsstörung oder was es noch alles gibt, gestellt. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kinder, die kognitiv besonders weit sind (ob "offiziell" als hochbegabt eingestuft oder nicht), auch eher Ängste oder zwanghafte Verhaltensweisen entwickeln, einfach weil sie mehr begreifen, als sie emotional verarbeiten können. Durchschnittlich intelligente Kinder gehen oft unbekümmerter durchs Leben. Ich finde jedenfalls auch, in dem Fall klingt die Thematik schon so verfahren, dass man da ruhig Hilfe von Fachleuten in Anspruch nehmen darf.
Das ist tatsächlich gar nicht soooo ungewöhnlich, auch, dass es plötzlich auftritt. Ich habe dazu gelesen, dass man versuchen sollte zumindest ein Set Kleidung als Kompromiss zu finden, das dann einfach ständig getragen wird....Irgendwann geht es vorbei. Persönliche Erfahrung habe ich leider keine.
Hallo, das ist ein wirklich originelles Problem, du Arme! 😅 Also, ich denke schon, dass es ein Ruf nach mehr Beachtung und Aufmerksamkeit ist. Wenn du momentan krank bist und oft Schmerzen hast oder dich hinlegen musst, dann verunsichert dies dein Kind natürlich, auch wenn du nichts dafür kannst. Was bei uns in schwierigen Phasen gut half, sind Bettkantengespräche. Das habe ich gemacht als Teil des Insbettgeh-Rituals. Dabei fasst man zuerst kurz den Tag zusammen: "Weißt du noch, heute hast du zuerst dies gemacht (einfach ergänzen), dann das, dann warst du in der Schule, dann haben wir gegessen und du hast mit Playmobil gespielt" usw. Danach fragt man das Kind, was an diesem Tag besonders schön war. Und dann, was besonders doof war. Anfangs kommt vom Kind noch nicht viel, es ist diese Fragen noch nicht gewöhnt. Man erzählt dann einfach erst mal von sich: "Heute fand ich schön, dass ich eine neue Topfblume gekauft habe." "Heute fand ich doof, dass ich mir am heißen Topf den Finger verbrannt habe". So in der Art. Nach ein paar Tagen fängt auch das Kind an zu erzählen. Und oft kommen da Themen zutage, die man selbst gar nicht auf dem Schirm gehabt hätte. Oder wovon man nicht gedacht hätte, dass es das Kind beschäftigt. Ich war oft überrascht. Versuch das einfach auch mal. Allein das Erzählen entlastet das Kind schon sehr. Und es fühlt sich gesehen und ernst genommen. Und allein das reicht meistens, damit das Kind schwierige Verhaltensweisen loslassen kann. LG
Dem kann ich nur zustimmen. Ich mache das jeden Abend bei allen drei Kindern. Es verlängert zwar das ins Bett bringen ungemein, aber es bringt so viel. Ich glaube auch, dass den Kindern gefällt, dass sie dann meine komplette Aufmerksamkeit haben und sie bestimmen, was in der Zeit gemacht wird. Oft erzählen sie auch nichts, sondern wollen gekitzelt werden oder so. Aber wie auch immer, es kamen da besonders bei meiner Tochter schon oft Themen auf, die mir anders entgangen wären. Ansonsten kann ich nicht viel beitragen, aber mit 6 müsste sie schon so weit sein, dass sie versteht, dass man nicht nackt auf die Straße kann. Wenn ihr euch auf ein Set Kleidung einigen könnt, wär ja schon sehr viel gewonnen.
Stell doch die Frage noch mal im Expertenforum bei Frau Henkes. Die hat oft sehr hilfreiche Anregungen.
Danke für alle eure Antworten. Leider kam ich nicht dazu früher zu antworten. Die Anregung mit den Bettkantengesprächen werde ich auf jeden Fall beginnen umzusetzen. Danke! Außerdem habe ich demnächst ein Elterngespräch mit der Lehrerin und auch einen Termin beim Kinderarzt, um einfach alles einmal abklären zu lassen. Ansonsten werde ich mich wohl vor allem in Geduld üben müssen. Achso, dass es in Deutschland auch Vorschulen, die direkt an die Grundschule angeschlossen sind, gibt, wusste ich bisher nicht. Finde ich interessant! Dankeschön an alle
Hamburg hat diese praktisch erfunden, wenn ich mich richtig erinnere. Ich kam 1980 in die Vorschulklasse einer Grundschule...war also in Hamburg schon sehr früh möglich und gerne genutzt. LG
Das kenne ich!! Unsere 2. Tochter hat sich bis sie ca. 8/9 Jahre alt war, ständig Sachen ausgezogen. Socken, alles mit engen Bündchen, Hosen, alles... sie, ( sie hatte keine Neurodermitis) hat nur auf links gedrehte Tshirts ( also Nähte nach außen) akzeptiert, ein bestimmtes Seidenunterhemd und eine bestimmte Hose. Sie hat eine lange Zeit nur ein Tshirt akzeptiert, da war der Ernie (von Ernie und Bernd) vorne drauf- das nach 2 jahren fast nicht mehr anziehbar war. Im Kindergarten hat sie vor dem rausgehen in den Garten ( in kühlen Jahreszeiten) auf der Toilette unter der Jacke vieles wieder ausgezogen und in die Tonne gesteckt... was wir wissen: sie hat wirklich empfindliche Haut und kann Bündchen etc nicht gut aushalten. Sie ist in Wahrheit eigentlich ein Eisbär, sie friert kaum, liebt es kühl und findet es überall zu warm. Deswegen mag sie auch keine Kleidung mit Synthetic/Polyester. Das schwitzt sie drunter. Wir haben dann eben seidenunterhemden und Wollfleecejacken angeboten, das ging. Waschmittelgeruch ist für sie auch ein Thema. Sie ist mit ihrer feinen Nase inzwischen eine megagute Köchin geworden. Bei uns ging nur sensitives Waschmittel . Die Meinung anderer ist ihr recht egal, was sie zu einer tollen willensstarken jungen Frau hat werden lassen. Insofern war sie auch des öfteren dürftig bekleidet auf dem Weg in die Schule, mit der Zeit hat das nachgelassen. Vorhin habe ich mit gefacetimet- sie ist jetzt 18 und gerade in Vietnam: sie war Gott sie dank bekleidet . Ich wünsch euch Geduld, Nerven und Humor!
Noch etwas fiel mir gerade ein: ich habe sie ungefähr im gleichen Alter deiner Tochter oder etwas später, Tshirts bemalen lassen. Wollte sie dann doch anziehen..Sie brauchte immer viel Kreativität zum Ausgleich, keinen Tag ( später in der richtigen Schulzeit) ohne Töpfern/Nähen/ Malen/basteln. Bettkantengespräche hatten wir ewig.
Ich finde das Verhalten Deiner Tochter schon ziemlich extrem. Dass Kinder (z.T. phasenweise) Nähte, Reißverschlüsse, enge Jeans usw. blöd finden, ok. Aber dass sie gar keine Kleidung tragen möchte, deutet für mich auf ein ernsthaftes Problem hin, dass sich mit den üblichen Ratschlägen von Laien nicht beheben lassen wird. Entweder fühlt sich Deine Tochter tatsächlich durch Deine Krankheit sehr stark belastet, oder sie ist Autistin. Die haben nämlich sehr häufig ein großes Problem mit bestimmten Texturen auf der Haut. Jedenfalls würde ich damit zu einem Spezialisten gehen, wer auch immer in dem Land, wo Ihr lebt, dafür zuständig ist.
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