Elternforum Rund ums Baby

Kein Mutterglück?

Kein Mutterglück?

Lucyinthesky21

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Hallo liebe Forengemeinde, nachdem ich hier im Forum schon einmal so eine tolle Hilfe bezüglich meiner Angst vorm Kaiserschnitt bekommen habe, möchte ich euch nun noch einmal mein Herz ausschütten. Vielleicht hat ja auch hier jemand wieder einen Rat für mich. Unsere Kleine ist seit heute vier Wochen alt. Sie kam ja kurz vor Weihnachten per Kaiserschnitt. Im Vorfeld bekam ich einige Diagnosen, wie z.B. SGA-Kind, wachstumsretardiert, wahrscheinliches Geburtsgewicht nur ca. 1800g, viel zu wenig Fruchtwasser, die mich ganz schön fertig gemacht haben. Deshalb wurde sie bei 37+0 geholt. Allerdings stellte sich keine der Diagnosen als wahr heraus und sie wog knapp 2500g bei der Geburt und war völlig gesund. Ich bekam sie bei der Geburt nur kurz zu sehen, weil sie dann direkt an die Kinderärzte übergeben wurde. Nachdem diese sie durchgecheckt hatten, durfte sie bei mir bleiben, weil alles ok war. Da war ich sehr glücklich. Wir kamen dann in den Kreißsaal, wo mein Mann schon wartete und kuschelten. Allerdings rutschte ca. nach einer Stunde der Blutzuckerwert von ihr in den Keller, so dass sie dann letztlich doch auf die Kinderstation kam. Aufgrund der Schmerzen durch den Kaiserschnitt konnte ich sie am ersten Tag nicht besuchen, allerdings war mein Mann bei ihr. Tags darauf konnte ich dann zu ihr. Durch Corona allerdings immer nur zweimal am Tag für jeweils eine Stunde zu einer bestimmten Zeit. Da war dann wickeln und füttern angesagt und es gab wenig Zeit zum kuscheln. So ging das zwei Wochen lang. Dann durften wir sie endlich mit heimnehmen. Ich war an dem Tag aufgeregter als vor dem Kaiserschnitt und freute mich sehr. Allerdings lief es dann daheim anders als vorgestellt. Es stellten sich statt Muttergefühle nur Stress und Panik vor dem kleinen Wesen ein. Versteht mich nicht falsch, wenn ich sie anschaue, finde ich sie perfekt und kann manchmal gar nicht fassen, dass so eine hübsche Maus aus mir rauskam, aber es fehlen die Glücksgefühle. Sie weint bis jetzt nicht sehr viel, aber ich fühle mich jetzt schon unglaublich müde und ausgelaugt, weil ich nachts nicht mehr durchschlafen kann. Sie bekommt alle drei Stunden die Flasche. In meiner Familie gibt es viele Babys und ich weiß um die Müdigkeit der Mamis, hätte aber nie gedacht, was diese Übermüdung mit mir anstellt. Und dass nach so kurzer Zeit. Außerdem schläft sie super unruhig, ständig gibt sie irgendwelche Laute von sich, so dass ich da ständig hinhören muss. Ich nehme sie schon mit in unser Bett, weil sie da etwas entspannter ist, aber so richtig ist das auch nichts. Ich fühle mich in meiner eigenen Wohnung gefangen und traue mich nichts zu machen, weil ich immer denke, sie wacht gleich auf, wenn sie schläft und weint. Ich schleiche ständig um sie herum und bin in Hab-Acht-Stellung. Wenn sie dann weint, bin ich so gestresst und fühle mich gehetzt, sie sofort zu beruhigen. Ich renne dann los und mache die Flasche und wickele sie danach. Außerdem muss ich oft mitweinen, wenn sie weint, weil mich das so fertig macht. Mich stresst das so sehr. Ich bin in allem was ich mache so unentspannt. Dabei müsste ich doch glücklich sein. Mit meiner besten Freundin kann ich darüber nicht reden, weil sie mich nicht verstehen würde. Sie würde alles dafür tun, um Mama zu werden, aber es klappt bei ihr nicht. Seit Jahren ist sie in Behandlung in einem Kinderwunschzentrum. Und meine Familie meint, dass ich da jetzt durch müsse. Aber ich kann jetzt schon kaum noch. Scheinbar habe ich das Mama-Sein total unterschätzt. Hilfe habe ich außer meinen Mann leider keine. Er nimmt mir viel ab, aber ich muss schon wieder arbeiten gehen, so dass das Meiste bei mir bleibt. Meine Familie lebt 700 km weiter weg. Manchmal ertappe ich mich bei solchen Gedanken wie „Wenn nicht alle wüssten, dass ich Mama geworden bin, würde ich sie abgeben.“ oder „Ich nehme all mein Erspartes und hau einfach ab.“ Natürlich würde ich das nicht machen, aber ich komme mir bei diesen Gedanken vor wie eine schlechte Mutter. Was kann denn mein Kind dafür, dass ich nichts empfinde. Kennt jemand diese Gefühle? Haben sich nachträglich noch Muttergefühle eingestellt? Wurdet ihr mit der Zeit entspannter? Ich will doch eine gute Mutter sein. Liebe Grüße!


Melkerin

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Antwort auf Beitrag von Lucyinthesky21

da solltest du dringend mit der Hebame besprechen, du brauchst Hilfe, du bist nicht die einzige die so etwas passiert. Du musst dich schämen oder Angst haben es auszusprechen, du brauchst Hilfe um alles zu verarbeiten alles gute... Und Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter..


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Lucyinthesky21

Hallo Ihr habt ja leider keinen leichten Start gehabt Meine Jüngste lag 8 Tage unter der Fototherapie Lampe und durfte sich nur ganz kurz zum Wickeln und füttern raus,sie hatte nur 2345g bei Geburt und ganz arg abgenommen.(die Schwangerschaft war auch schon belastet da der Arzt von Trisomie 18 überzeugt war,und zu klein war sie ja definitiv die ganze Zeit hinkte sie um 6 Wochen nach) Ich habe obendrein noch gepumpt,also 45 Minuten Pumpen,Pumpe reinigen,Kind füttern(sie hat bis zu 1 Stunde gebraucht weil sie so müde war,aber sie musste genug trinken weil sie auf unter 1900g abgenommen hatte),dann hätte ich eine Stunde "Ruhe" und wieder alles vom vorn, obendrein hatten wir nach 2 Wochen beide Keuchhusten Ich hab mich gefühlt wie ein ausgelatschter Turnschuh Gegen die Müdigkeit hilft einzig sich einfach dann hinzulegen wenn das Baby schläft,egal wann,selbst wenn man selber nicht tief schläft so hilft die Ruhe trotzdem Was mich bei dir irritiert ist der Rest,kann es sein dass du an einer postpartalen Depression leidest?das kommt häufiger vor als.man denkt,du bist sicher keine schlechte Mutter,sondern irgendwie in diesem Karussell gefangen. Ich würde definitiv mit der Hebamme oder dem Frauenarzt darüber sprechen,man kann das gut behandeln. Dass die Bindung nicht sofort komplett da ist ist übrigens auch nicht so selten,die wenigsten geben das allerdings zu, Grade bei einem schwierigen Start ist das umso häufiger. Die Hormone spielen natürlich auch eine große Rolle,aber ich denke du solltest dir wirklich Hilfe suchen,du gerätst sonst in eine Spirale wo noch Schuldgefühle ...dazu kommen,dabei kannst du rein gar nichts für die aktuelle Gefühlslage.


kati1976

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Sprich mit deiner Hebamme du brauchst Hilfe. Mache dir bitte keine Vorwürfe so wie dir geht es vielen Mamas,du bist keine schlechte Mama. Lege dich am Tag immer mit hin wenn deine Tochter schläft, der Haushalt kann warten und soviel fällt ja nicht an bei euch. Gehe raus,Wickel deine Tochter ,koche Wasser ab,Fülle es in eine Thermoskanne, Fülle Milchpulver ab und dann raus ,eine Flasche mit kaltem Wasser und dann raus . Wenn sie Hunger bekommt kannst du unterwegs eine Flasche machen. Wenn sie mal kurz weint ist es nicht schlimm du bist ja da und kümmerst dich.


Regina87

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Ja, mir ging es auch so. Und ja, ich glaube es geht vielen so, nur reden die wenigsten drüber. Bei mir war es eine Depression, die ich aber vor der Geburt schon hatte, daher auch schon in Behandlung war. Sprich mit deiner Hebamme. In so einem Fall darf sie öfter und länger zu dir kommen. Sie kann dir auch Adressen und Nummern geben von Hilfsorganisationen in eurer Nähe. Scheu dich nicht um Hilfe zu bitten. So kurz nach der Geburt sind auch die Hormone noch ziemlich chaotisch, was die Stimmung natürlich noch begünstigt. Evtl kann dein Mann sich auch noch freistellen lassen oder von Zuhause aus arbeiten. Sprich auch mit ihm über deine Gefühle. Generell hat es mir geholfen viel darüber zu sprechen, die Gedanken auszusprechen. Das war auch der erste Tipp von meiner Hebamme. Was auch oft die Stimmung begünstigt, ist Eisenmangel. Nicht ungewöhnlich nach einer KS Geburt. Du kannst schon mal Kräuterblut trinken und mal einen Termin beim HA oder FA ausmachen, Nachsorge müsste ja auch demnächst anstehen. Ich wünsche dir viel Kraft und trotz allem eine schöne Kuschelzeit und Kennenlernzeit


Banu28

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Huhu, weißt Du, es ist ein Märchen, dass die Mutterschaft einem ständig selige Muttergefühle und anhaltendes Glück bescheren würde. Das ist eine Erwartung, die sich oft nicht erfüllt. Die erste Zeit mit einem neuen Baby ist die aller-anstrengendste Zeit im ganzen Leben, nichts vorher oder nachher kommt da auch nur annähernd ran. Vor allem heute, wo Frauen meist völlig auf sich gestellt sind und keine Großfamilie mehr haben, die sie unterstützt. Die Mutter im Glücksrausch ist eine gesellschaftliche Erwartung, die durch die Werbung (debil lächelnde Mütter bei Windel- oder Breiwerbung) noch verstärkt wird. Mit der Wirklichkeit hat das wenig zu tun. Leider fallen die meisten Frauen darauf herein und erwarten von sich selbst, doch bitte sofort starke, tolle "Muttergefühle" zu haben. Dabei sind die Gefühle nach einer Entbindung sehr, sehr unterschiedlich. Oft stellen sich innige Muttergefühle erst nach einigen Monaten ein. Wichtig ist jetzt, dass Du aufhörst, irgendwelche bestimmten Erwartungen an Dich selbst zu haben, wie Deine Gefühle gefälligst zu sein hätten. Akzeptiere die Gefühle so, wie sie sind. Du bist übermüdet, als Neulings-Mutter noch überfordert (normal), hattest eine angstvolle Schwangerschaft, bist emotional davon noch geschlaucht. All das DARFST Du sein, vielen Frauen geht das so. Meine persönliche Erfahrung: Wenn man aufhört, bestimmte Gefühle von sich zu erwarten oder sich für fehlende Gefühle zu verdammen, sondern sie annimmt, wie sie sind – dann kommen irgendwann, ganz heimlich und unbemerkt, die mütterlichen Gefühle. Ganz unspektakulär, man merkt es kaum. Und eines Tages fällt einem auf: Aha, so ist das also, wie schön! Gefühle muss man nicht forcieren, und es gibt bei einer frischgebackenen Mutter keine richtigen oder falschen Gefühle, alles (!) ist völlig normal und auch häufig. Angst, Unsicherheit, Übermüdung dürfen Glücksgefühle einfach überdecken. Vertraue Dir selbst! Alles wird sich gut, natürlich und von selbst entwickeln. Nichts bleibt, wie es ist. Es kommt mehr Sicherheit, mehr Routine, mehr Gelassenheit. Ich habe drei Ratschläge für Dich, die mich selbst damals wirklich gerettet haben: 1. Erlaube Dir, keine tollen Gefühle zu haben. Ist okay, macht nichts, ist normal. Es kommt irgendwann von selbst! 2. Vertraue Deinem Baby (das Allerwichtigste!): Es zeigt Dir immer, was es gerade braucht! Du musst nur hinsehen. Sei gelassen, das Baby weiß, was gerade ansteht. 3. Schlafe tagsüber immer mit, wenn Dein Baby schläft. Mache dann keinen Haushalt, daddele nicht bei WhatsApp, schaue keine Serien – sondern lege Dich aufs Sofa. Ist ungewohnt, aber nach ein paar Tagen kann man's, man schläft tatsächlich. LG


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von Lucyinthesky21

Das klingt alles sehr anstrengend und tut mir sehr leid. Ich kann dir aber versichern dass das normal ist wenn man nicht nur glücklich ist. Warum musst du denn schon wieder arbeiten gehen? In Deutschland ist das verboten. Und wo ist das Baby dann? Ich rate dir dringend den Mutterschutz und Wochenbett einzuhalten. Das hat schon alles seinen Sinn. Alles Gute!


Birte0504

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Ich denke sie hat sich verschrieben und meint, dass ihr Mann wieder arbeiten muss.


lilly1211

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Hm, das wäre ja komplett was anderes als wenn sie schon wieder arbeitet. Wie es eben im Text steht. Dann stünde ja da er nimmt ihr sehr viel ab obwohl er wieder arbeitet. Ich dachte sie arbeitet wieder und er nimmt ihr zwar was ab, trotzdem bleibt zu viel an ihr.


Pinguini

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Hallo, so ging es mir auch, 4 Monate lang. Es ist eine Depression, aber du schaffst es da raus, keine Sorge!!! Zum Thema Müdigkeit: Du denkst jetzt du überlebst das nicht, aber dein Körper gewöhnt sich daran, wirklich!! Es dauert leider eine ganze Weile. Aber bald wirst du mit den wenigen Stunden Schlaf auskommen. Wichtig ist, dass du radikal akzeptierst, dass es jetzt so ist. Du hast in deinem Leben noch viel Zeit zu schlafen, 2021 ist aber das Jahr, in dem das nicht geht. Aber es geht vorbei. Muttergefühle....Liebe wächst! Ich liebe meine Tochter (jetzt 1 Jahr) jeden Tag noch mal etwas mehr. Die Babyzeit war schwierig, aber die Muttergefühle kommen und sie werden immer stärker werden. Zuerst musst du dich einfach ans Mutter sein gewöhnen, der Rest kommt von allein. Wenn die schlimmen Gedanken aber nicht besser werden, solltest du mit einem Therapeuten sprechen. Aber ich kann dir sagen, so wie du dich jetzt fühlst, so bleibt es nicht. Es geht vorbei! Und du kümmerst dich ja um dein Baby! Du machst das toll und schon bald wirst du mit einem ersten Lächeln belohnt und du wirst dich besser fühlen. Ich war die ersten 4 Monate so müde, ich haben doppelt gesehen...ich war so verzweifelt, ich war der Meinung ohne mich könnte mein Baby viel besser aufwachsen. Sie hat sich auch viel besser vom Papa beruhigen lassen, ich war so verletzt und enttäuscht von mir selbst. Jetzt, 8 Monate später, sind meine Tochter und ich ein Herz und eine Seele und es läuft alles toll. Was akut hilft: Zähle nicht deine Schlafstunden, schau nicht so oft auf die Uhr nachts, esse reichlich und gesund, geh sehr viel raus an die Sonne, packe dein Baby in eine Tragehilfe unter deine Winterjacke und geh spazieren, rede mit so vielen Mamis, wie du kannst. Ich hab damals sogar eine Exkollegin angerufen, die ich 3 Jahre nicht gesehen hatte. Ich wusste sie hat inzwischen ein Kind. Sie hat mir soooo geholfen. Trau dich, Frage um Rat, kotze dich aus, rede rede rede Alles Gute!!!


Astrid18

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Beim ersten Kind war ich auch überrascht, wie anstrengend die ersten Wochen sind. Das hatte keiner gesagt. Und dann soll man sich noch froh über den Kaiserschnitt sein, weil der ja angeblich leichter ist als eine spontane Entbindung. Alles Quatsch! Ich habe bei allen Kindern festgestellt, dass die emotionale Bindung erst mit der Zeit immer stärker wird. Ich glaube, dass das die Natur so steuert. Die Säuglingssterblichkeit war ja früher unheimlich hoch. Da war es einfach besser, wenn das Kind kurz nach der Geburt gestorben ist, dass die Gefühle noch nicht so stark waren. Ob Du eine gute Mutter bist, entscheidet nicht der Geburtsmodus oder wie sehr Du Dich jetzt verausgabst. Ob Du eine gute Mutter bist, das entscheidet sich in den nächsten 18 bis 20 Jahren. Wichtig ist, dass Du jetzt für Dich Kraft sammelst, denn das ist das Wichtigste für Dein Kind. Leg Dich immer mit ihr zum Schlafen hin. Wenn Du halbwegs ausgeruht bist, bist Du auch entspannter. Schau, täglich mit ihr spazieren zu gehen. Das tut Euch beiden gut. Ich wäre auch nicht super leise, wenn das Baby schläft. Leichte Geräusche im Hintergrund zeigen dem Baby, dass es nicht alleine ist. Oft schlafen Babys dann sogar besser, wenn es nicht ganz leise ist. Sprich mit Deiner Hebamme über Deine Gefühle, wenn es eine postnatale Depression ist, brauchst Du Hilfe.


Philo

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Antwort auf Beitrag von Lucyinthesky21

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt! Sprich mit Deiner Hebamme, das könnte auf eine postnatale Depression hindeuten und dafür gibt es Hilfsangebote. LG, Philo


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Lucyinthesky21

Hallo, ich stimme den anderen zu, dass du wahrscheinlich unter einer Depression leidest. Das kommt gar nicht so selten vor. Wenn mein Kind im Winter auf die Welt gekommen wäre und dann noch unter diesen Umständen, würde es mir wahrscheinlich nicht anders gehen (ich hatte bis vor wenigen Jahren selbst Depressionen, vor allem zu dieser Jahreszeit). Wie die anderen schon gesagt haben, hole dir am besten Rat bei d/einer Hebamme. Aber lass mich dir sagen: Ihr habt das super gemeistert bisher, und du kannst stolz auf dich sein! Ich hatte auch eine sehr anstrengende Phase mit meiner Tochter, da war sie schon 2 Monate alt. Sie hat auch plötzlich tagsüber nur sehr unruhig geschlafen und ich war auch super nervös und hatte ständig Angst, dass sie weint. Ich war der Situation völlig ausgeliefert und fühlte mich manchmal fast wie paralysiert. Ich glaube, bei mir steckten da auch falsche Erwartungen dahinter. Ich dachte, ich könnte ganz entspannt mit so einem Baby umgehen, aber dass es so an den Nerven zerren würde, war mir nicht klar. Meine Tochter war die ersten Wochen sehr pflegeleicht, da ging es mir noch relativ gut. Aber als diese Phase anfing, wusste ich mir nicht mehr so recht zu helfen. Ich dachte, ich muss sie doch zum Schlafen ablegen und in der Zeit was anderes machen können, so wie vorher auch. Aber das ging so nicht mehr. Was mir geholfen hat, war viel Körperkontakt. Es heißt ja immer, Babys brauchen Körperkontakt - die Mamas brauchen ihn auch! Ich habe meine Tochter seitdem sehr oft im Tragetuch, und ich denke es hat unserer Bindung extrem gut getan. Wenn du keins hast, würde ich es auf jeden Fall mal ausprobieren (am besten zeigen lassen und nicht aufgeben, wenn es nicht sofort klappt). Ich wünsche euch alles Gute!


Lena0105

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Hallo, so wie du deine Gefühlslage beschreibst, könnte dein Text von mir sein. Ich habe extremen innerlichen Druck verspürt alles perfekt machen zu müssen (zusätzlich zum äußeren Druck durch den Partner) und bin recht bald zusammengebrochen. Ich wollte nur weg und hatte Suizidgedanken. An "guten" Tagen habe ich nur 2Mal auf dem Badezimmerboden gelegen und Rotz und Wasser geheult. Was mir geholfen hat: - darüber reden und mir somit selbst zu verdeutlichen, dass das nicht der "Normalzustand" einer Mutter ist und es dementsprechend besser werden wird - was immer sich gut anfühlt machen (ich war zeitweise 3mal täglich duschen) - egoistischer werden und auch an sich denken (gegenüber dem Kind, Partner, Gesellschaft,...) - ganz klare Zeiten für dich allein und feste Zeiten für den Bindungsaufbau zum Kind; am besten nackig kuscheln Aber ich kann dir sagen: Es wird besser! Nach 6 Monaten habe ich mich langsam als Mutter gesehen, nach 8 Monaten spürte ich erste Gefühle gegenüber meiner Tochter und nach ca. 1 Jahr verliebte ich mich langsam in sie. Heute kann ich mir mein Leben ohne sie nicht vorstellen, obwohl es immer noch sehr anstrengend mit ihr ist und sie nach wie vor schlecht schläft. An den Schlafmangel wirst du dich gewöhnen. Meine Tochter wacht seit ihrer Geburt vor 20 Monaten stündlich auf (bis auf ganz wenige Ausnahmen) und ist häufig nachts mehrere Stunden wach. Am Anfang dachte ich, dass ich vor Müdigkeit sterbe. Jetzt merke ich körperlich fast nichts mehr, nach besonders schlimmen Nächten mit viel Geschrei bin ich nur mental angeschlagen und sehr gereizt. Wie alle anderen schon meinten, denke ich auch, dass du eine Wochenbettdepression hast. (Eines der ersten Symptome bei mir war extreme Appetitlosigkeit, vielleicht trifft es auch auf dich zu?!) Deine Hebamme kann dir helfen. Denk eventuell darüber nach, eine Haushaltshilfe zu beantragen. Und lass all deine Werte überprüfen. Natürlich braucht dein Baby dich, aber denke auch an dich selbst. Wenn du angespannt bist, kann sich das auf dein Baby übertragen. Du schaffst das! Alles Gute und ganz viel Kraft für dich!


Skylights110

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Das klingt ganz klassisch nach wochenbettdepression und oder angststörung und ist nach einer Schwangerschaft mit vielen schreckensdiagnosen durchaus "normal". Mir wurde die ganze Schwangerschaft erzählt mein Sohn würde es nicht schaffen, wäre zu klein, zu leicht, kopfumfang zu groß... nicht konkretes aber immer Angst. War ein paar mal stationär etc. Er kam dann bei et+4 ganz gesund und normal zur welt, ich war aber sofort extrem überfordert. Das wurde mich der zeit immer besser, am anfang ging es mir wie dir. Jetzt ist er 8 Monate und ich liebe ihn so ich hätte am liebsten noch 3 Such dir hilfe, wenn du einen Therapeuten hast wird das sicher schnell besser. In einer ss mit solchen Diagnosen schützt man sich selbst und muss danach erstmal wieder wände einreißen. Viel Glück! Wenn du reden magst schick mir gern eine PN!


Jomama

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Antwort auf Beitrag von Lucyinthesky21

Ich habe mich die ersten Monate mit meinem Baby immer auf die Vogelinsel Trischen geträumt. Mitten in der Nordsee und es darf nur 1 Person hin: ich :) Ich glaube wirklich, man unterschätzt, wie sehr das Leben sich ändert mit Baby. Die ganze Familien- bzw. Paarkonstellation gerät durcheinander, man ist todmüde, hat gefühlt NIE MEHR Zeit für sich. Ob es bei dir schon eine postnatale Depression ist oder "nur" eine Art Anpassungsstörung, weiß ich nicht. Was du für dich machen kannst: - viel rausgehen und wirklich gehen - gut und gesund essen - immer mit dem Baby hinlegen, auch "ruhen" zählt - wenn dein Kind die Flasche bekommt, wechsel dich mindestens am Wochenende mit deinem Partner ab (bei uns war ab 4.00 mein Mann zuständig und zwar immer, trotz Arbeit) - mein Sohn war am Anfang 1 Woche auf der Intensivstation; zu Hause dachte ich "ich schlaf einfach nie wieder, sondern beobachte ihn immer", weil mir das solche Angst gemacht hat - geht natürlich nicht und man lernt das schlafen wirklich wieder - mir hat es total geholfen, mit Freundinnen zu sprechen, deren Kinder älter sind. Die haben ALLE erzählt, was am Anfang schief lief, wie schlimm es manchmal war etc. Die Mütter, mit denen ich mich mit gleichaltrigen Babys traf, haben das alle nicht "zugegeben". Es ist ein Tabu, das so zu empfinden, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist. Aber das ist es bei niemandem!


Lucyinthesky21

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Antwort auf Beitrag von Lucyinthesky21

Hallo ihr Lieben, vielen vielen lieben Dank für eure Beiträge. Ihr wisst gar nicht, wieviel Mut ihr mir damit gemacht habt! Ich hätte nicht gedacht, dass andere meine Gefühle nachvollziehen können. Ich habe im Netz einen Test gemacht und ich glaube tatsächlich, dass ich eine Depression entwickelt habe und werde mich nun auf die Suche nach einer Therapeutin machen bzw. dies erstmal bei meiner Hebamme ansprechen. Einen Termin zur Schilddrüsenuntersuchung habe ich auch bereits ausgemacht. Ich habe schon sehr lange Probleme mit der Schilddrüse und vielleicht spielt das auch mit rein. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich meine Tochter irgendwann auch richtig lieben kann. Momentan ist es aber einfach nur anstrengend. Wahnsinn, wenn mir irgendjemand vorher gesagt hätte, wie anstrengend die Anfangszeit mit einem Baby ist, ich hätte es nicht geglaubt. Und dass, obwohl ich natürlich weiß, dass Babys viel weinen und Aufmerksamkeit brauchen. Aber diese Müdigkeit ist hart. Ach ja, sorry, ich hatte mich in meinem Beitrag verschrieben. Ich muss nicht schon wieder arbeiten, sondern mein Mann. Aber er hilft mir trotzdem wo es geht und ich bin sehr dankbar dafür. Ich wüsste nicht, wie ich das alleine hinkriegen sollte und habe mittlerweile den größten Respekt vor alleinerziehenden Müttern. Danke nochmal an alle, die mir geantwortet haben. Liebe Grüße!