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Gutschein als Erziehungserleichterung

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Gutschein als Erziehungserleichterung

Mephis

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Guten Abend, Meine Tochter (im Februar 4) quengelt immer wieder nach Süßigkeiten und Fernsehen. Ich verwehre ihr das nicht, versuche es aber einzugrenzen und ihr alternativen anzubieten. Leider rastet sie immer aus wenn ich ihr nicht direkt ihren Wunsch erfülle. Ich möchte zum Beispiel, dass sie erstmal das Obst oder Gemüse isst was ich ihr bereitgestellt habe. Oder dass sie abends Sandmännchen gucken kann statt jetzt direkt irgendwas anderes. Natürlich gibt es auch immer Diskussion wie viele Süßigkeiten sie bekommt oder wie lange sie Fernsehen darf. Ich habe überlegt ob es Sinn macht Gutscheine dafür einzuführen, sodass sie täglich jeweils einen bekommt und sie dann unter gewissen Voraussetzungen direkt ihren Wunsch danach bekommt. Wenn der Gutschein weg ist, dann gibt es für den Tag nichts mehr und es gibt weniger Diskussion und Geschrei. Was haltet ihr davon, kann das funktionieren oder führt das eher zu anderen Problemen? Wenn das klappt, macht es Sinn fürs zum Beispiel aufräumen einen Gutschein als Belohnung zu geben?


blessed2011

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Antwort auf Beitrag von Mephis

Ich glaube,das ist noch zu früh,da vierjährige noch sehr Impuls gesteuert sind. Rationes Aufschieben eines Wunsches ist noch schwierig für sie . Ich glaube du diskutiert zu viel. Entscheide eine tägliche TV Zeit zB 20 min und eine tägliche ( bei uns war es nur Wochenende mit 4) Süßigkeiten Menge zu in einem Schälchen drei Zoo Kekse oder so . DU gibst die Regeln vor. Nicht auf quengeln und Druck reagieren, wenn Ende dann Ende.


Cora_510

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Hallo mephis, ich bin Ergotherapeutin von Beruf und ich arbeite viel mit Kindern und vor allem deren Eltern die genau das schildern was du sagst und oftmals auch noch viel ausgeprägter. Und ich kann dir sagen, dass das aufhört, wenn du konsequenter bist und vor allem nicht diskutierst! Wenn du sagst es gibt nur das Sandmännchen dann ist das so. Du musst nicht erklären warum. Und wenn ihr das zu wenig ist dann gibt's halt gar nichts. Genauso mit den Süßigkeiten. Und mit allem anderen was du durchsetzen willst. Das ist zuerst anstrengend und hart, aber durchhalten hilft und erspart dir später viel größere Diskussionen. Dein Kind wird damit zuerst unzufrieden sein aber später hast du es dann einfacher und dein Kind auch. LG Cora


Lavendel79

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Weder Fernsehn/Medien noch ungesundes Essen/Süsses soll man als „Belohnung“ geben. Sonst verbindet Dein Kind Süsses oder Medienkonsum mit Belohnung und belohnt sich später auch für Kleinigkeiten damit (eine anstrengende Schulstunde, ein langer Tag…) Das ist der Grundstock für ein gestörtes Essverhalten. Genausowenig sollte man Süsses oder Medien als Strafe einsetzen. Lieber ganz bewusst etwas Süsses zb nach dem Essen als Nachtisch. Und Fernsehn zur selben Zeit - gleiche Dauer. War früher mit „Sandmännchen“ noch einfacher. Nach der Sendung Punkt 19 Uhr wurde ausgeschalten- eigentlich zumindest beim ersten Kind ohne Motzen… da es nie was anderes gab.


kirshinka

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Als sie nochmal klein war, gabs pro Tag eine feste Menge, später pro Woche. Hat insgesamt dazu geführt, dass sie total viel süßes gegessen hat, sobald sie selbst kaufen konnte. Wir hatten auch damals eine „Schoko-Einkaufskarte“ - wenn wir die nicht dabei hatten, konnten wir keine Schokolade einkaufen… hat prima funktioniert.


JakobsMutti

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Wir haben z.B. überhaupt keine Einschränkungen, was medienkonsum und ungesundes Essen/Snacks angeht. Weder belohne ich das Kind, noch bestrafe ich das Kind mit Entzug. Allerdings gibt es bei uns genug bzw. ausreichen Alternativen, sodass wir am Ende mehr gesundes Essen gegessen haben, als ungesundes. Und das ganz freiwillig. Mein Sohn verlangt beispielsweise nach Salat oder Obst und zwar energisch! Das liegt aber auch daran, dass ich zum Medienkonsum ausreichend Alternativen anbiete - war bei mir auch ein Prozess! Kind darf bauen, basteln, experimentieren und auch die eine oder andere Wand anmalen! Außerdem lese ich gerne vor, aber auch Bücher, die ich mir dann mal aussuchen darf.


MamaTeaRex

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Hi, Ich hatte mich mal viel eingelesen bzgl tipps zum Thema Zähneputzen. Da stand dann teils auch: "Bieten Sie Ihrem im notfall Kind an, dass es nur einmal am Tag Zähneputzen muss, aber entscheiden darf wann" Das habe ich jetzt nicht gemacht (weil mittlerweile gut klappt), aber spielt ja auch ein bisschen in die Richtung deiner Gutscheinidee. Was Absprachen/verhandeln angeht: Meine Tochter ist 2,5 und wir machen es so, dass wenn sie unbedingt am Nachmittag schon etwas anschauen möchte, dann gibt es halt abends weniger. Vorgestern musste ich zur Untersuchung ins Krankenhaus und sie musste leider mit... da ich nur Liegen sollte hat sie zwar ne Zeitlang gemalt, aber was soll ich sagen, es gab viel handyzeit... heute (gestern) war es abends 2 folgen Bobo und sonst nicht mehr, weil ich ihr immer wieder gesagt habe, dass es gestern sehr viel war. Hat gut funktioniert. Lange Rede kurzer Sinn: Ich würde es probieren :), jeder muss ja seine weg finden und du kennst deine 4 jährige, wenn du meinst sie versteht das Prinzip, dann glaube ich das auch. Liebe Grüße


die_ente_macht_nagnag

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Würde mich wundern, wenn das bei einer 4jährigen funktionieren würde.


Pocahontas1234

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Ich halte nicht so viel von Belohnungssystemen. Ich verbiete weder Süßes noch Fernsehen aber wenn ich finde es ist genug dann wird ausgemacht bzw. gibt es nichts mehr. Manchmal gebe ich aber auch nach und sie darf ihren Willen haben. So motzt sie eigentlich sehr selten wenn sie nichts mehr bekommt/nicht schauen darf.


Germanhijabi

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Ich schmeisse mal was in den Raum, was absolut nicht als Vorwurf oder Rassismus gemeint ist, sondern als Ideenansatz zum Thema Gemüse. In anderen Kulturen wird fast immer ganz normal Gemüse gegessen, besonders in südlichen. Natürlich gibt's VEREINZELTE Sorten, die nicht gemocht werden (gibt's ja auch bei Schokolade...),aber ich kenne dieses Gemüsetheater im privaten Umfeld gar nicht. Dass das auf dem Teller da Gemüse ist, wird gar nicht thematisiert und es ist einfach ganz normal. Ebenfalls nicht, dass Gemüse angeblich nicht schmecken soll oder Süßigkeiten irgendwie "wertvoller" wären. Wie erklärt man sich das?


Anke768

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Du schiebst hier immer wieder die Nationalität mit ein wenn es um "Fehlverhalten" geht.. Ich erinnere mich an den Beitrag als es darum ging ob ein kind auf der Couch toben darf... Da war es auch durch die Blume "deutsche Kinder sind schlecht erzogen, toben auf der Couch, bei uns gibt es das nicht"... Und jetzt hier wieder das gleiche. Wie erklärst du dir das?


Anke768

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Ach und noch ein Nachtrag, wenn wir hier schon so zwischen den Nationalitäten differenzieren, du brauchst mir jetzt auch gar nicht mit der Rassismuskeule kommen, die hast du selbst ausgepackt... Wie erklärt man sich dass es hauptsächlich südländische junge Männer sind die überall auf den Boden rotzen... Und das nur mal als Beispiel. Man kann diesen Spieß auch gut umdrehen und ich weiß ehrlich nicht wie man dazu kommt so einen Bullshit zu schreiben wie du hier von dir gibst manchmal.


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Und genau so merkwürdig ist es, dass laut Statistik überdurchschnittlich viele Kinder mit Migrationshintergrund von Übergewicht betroffen sind? In den Ländern vor Ort mag das vllt anders aussehen, aber hier gibt es schon massive Probleme


Daria87

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Würde ich nicht machen, setzt Flasche Signale. Wenn mein Kind extremes Verlangen nach einer Süßigkeit hat, dann gibt es die direkt zur Hauptmahlzeit auf den Teller. Süßigkeit als Nachtisch ist nichts anderes als belohnen und viele Kinder essen sich dann nicht an der Hauptmahlzeit satt, weil sie sich so auf den Nachtisch freuen. Ich entscheide, dass es zwei Stücke Schokolade gibt, mein Kind entscheidet, was und wie viel er von seinem Teller isst. Es kam noch nie vor, dass er nur das Süße gegessen hat, weil es seinen Zauber total verliert. Wäre das eine Option für euch? Medienkonsum dasselbe Spiel: du entscheidest, was und wie lange geguckt wird. Dein Kind entscheidet, ob es diese Zeit zum TV schauen oder anders nutzen möchte. Wird dein Kind das toll finden? Nein. Und das ist total okay. Da kommt kein „Danke Mama, dass du so gut auf mich Acht gibst“, aber dieser Rahmen gibt ihr Sicherheit und du darfst ihr immer wieder sagen, dass es okay ist, dass sie es anders haben wollte und du trotzdem bei deiner Grenze bleibst. Es wird nicht lange dauern, bis etwas Ruhe einkehrt.


Daria87

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Ergänzung: Bitte nicht auf Ratschläge wie „Reagier nicht auf ihr Quengeln“ hören. Das ist nichts anderes als emotionales Wegstrafen ihres (berechtigten) Protests. Du musst sie ja Co-regulieren, damit sie überhaupt lernen kennen, sie irgendwann selbst zu regulieren und mit ihrem Frust umzugehen.


85kathali

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Wir hatten die Diskussion mit dem Süßkram auch. Jetzt gibt es einen Naschtag in der Woche, an dem die Kinder so viel süßes essen dürfen, wie sie wollen. Nach einer gewissen Menge am Vormittag haben sie i.d.R. genug und nachmittags gibt es nur was, wenn davor auch Obst/Gemüse gegessen wurde.


Mamamaike

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Hallo, wir machen das mit dem Fernsehgutschein, und es funktioniert erstaunlich gut. Unser Sohn kann gut akzeptieren, dass der Fernseher ausgeschaltet wird, wenn seine Sendung vorbei ist. Er kann frei entscheiden, wann er die Karte einsetzt (außer morgens vor dem Kindergarten, das haben wir ausgeschlossen), und ich stelle dann einen Küchenwecker/Timer. Es gibt Ausnahmen (absolutes Mistwetter, Krankheit mit Liegen), aber das kommt ja nicht häufig vor. Als Belohnung setzen wir das nicht ein, aber auch nicht als Strafe. Mit den Süßigkeiten musst Du entweder konsequent sein (das funktioniert bei uns: einmal am Tag nach dem Mittagessen gibt es etwas Kleines, zB Gummibärchen, in der Anzahl seiner Lebensjahre oder eine größere Sache, zB ein Schokoriegel. Wenn er aus dem Kindergarten kommt, gibt es aber zuerst eine "gesunde" Zwischenmahlzeit, denn Süßes soll ja nicht der "Sattmacher" sein.) Meine Freundin hat eine kleine Schüssel, und ihre Tochter darf sich nach dem Mittagessen etwas Süßes in die Schale machen. Das kann sie dann sofort oder später essen, aber mehr gibt es nicht. Versuch es doch einfach, etwas zu ändern, wenn es nicht hilfreich ist, kannst Du ja weiter daran "schrauben", bis es passt, oder es weglassen. Sei geduldig, lass Dir Zeit, damit Deine Tochter sich daran gewöhnen kann, ändere nicht alles auf einmal. Viele Grüße


Mephis

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Erstmal danke für die vielen Antworten und Anregungen. Eigentlich dachte ich immer diskutiere ich da nicht mit ihr, aber vielleicht sieht es in der Realität doch anders aus. Ich entscheide wie viele Süßigkeiten sie nehmen darf, je nachdem was sie haben möchte. Zum Beispiel 3 Weingummi, 2 maoam oder 1 Kinderschokolade. Das funktioniert in den meisten Fällen auch sehr gut. Auch ich entscheide wie viel Fernsehen es gibt. 1-2 folgen je nach Länge der Sendung, kurz bevor es vorbei ist bereite ich sie darauf vor und mache dann aus wenn der Bildschirm wegen dem Folgenwechsel schwarz wird. Auch das klappt in der Regel gut. Bin ich zu langsam und sie sieht dass da noch mehr kommt oder sie meint es war noch nicht zuende gibt es kurz Theater. Das mit den Süßigkeiten ist schon länger ein Thema. Ich habe irgendwann eingeführt, dass sie nach der Kita etwas haben darf. Da hatte ich sie noch nach der Zwischenmahlzeit in der Kita abgeholt. Mittlerweile hole ich sie früher, dass sie zuhause dann erstmal Obst, Rohkost oder einen Joghurt essen soll akzeptiert sie meistens nicht. Natürlich isst sie auch Obst und Gemüse, gerne sogar. Bonbons sind ihr aber lieber. Durch die Gutscheine würde sie wahrscheinlich trotzdem direkt nach der Kita beide einlösen. Ich erhoffe mir da eher weniger Diskussion am Wochenende, wo sie mehrmals täglich fragt. Wenn ich dann sage, dass sie schon Süßigkeiten hatte oder bereits was geguckt hat, verneint sie das und protestiert. Durch die Gutscheine hat sie etwas in der Hand und könnte es eventuell besser visualisieren. Als zusätzliche Belohnung fürs aufräumen macht es dann wohl wirklich weniger Sinn. Ich werde es nochmal etwas beobachten und versuchen konsequenter zu sein. Und eventuell eine neue Routine einführen, sodass die Zwischenmahlzeit schon auf dem Tisch steht wenn wir heim kommen, dann isst sie das nämlich oft direkt. Durch unser Baby hatte ich das in letzter Zeit seltener geschafft vorzubereiten.


Chrysopteron

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Ui, ich bin erstaunt. Gibt es hier bei allen täglich Fernsehen und täglich Süßigkeiten…? Oder habe ich das falsch verstanden und es bezieht sich auf manche Tage in der Woche?


Tria

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Also bei uns dürfen die Kinder (zwischen 5 und 9) seit einiger Zeit jeden Tag ca. 30 - 40 Minuten am Tablet eine Kinderserie schauen. Als der Kleine noch Mittagschlaf gemacht hat, war das in dieser Zeit. Da war es auch eher 20 Minuten. Jetzt schauen wir immer, wann es am Besten in den Tag passt. Direkt nach den Hausaufgaben der Großen oder wir gehen dann zuerst raus, da es jetzt immer früher dunkel wird und sie schauen danach. Es gibt immer was kleines Süßes dazu, außer sie wollen vor dem Abendessen schauen, dann gibt es das erst hinterher, weil sie sonst wenig Appetit, aber vor dem Einschlafen wieder Hunger haben. Wenn ein Ausflug gemacht wird bis zum Abendessen, fällt das Tablet weg (also öfters im Sommer).Kann der Große, z.B. wegen einem Kieferorthopädentermin nicht schauen, darf er es nachholen. Da geht er ja nicht freiwillig hin. Das kommt aber selten vor. Und die beiden Großen schauen zusammen und der Kleine etwas anderes auf dem Laptop, da die Interessen da auseinander gehen. Ab und zu, eher in der kalten Jahreszeit, schauen wir alle zusammen einen Film z.B. mit Pizza, Obst, selbst gemachtem Popcorn, ... auf der Leinwand. Also "Kinoabend". Das ist dann mit Schlafanzug am Wochenende vor dem Schlafengehen. Das ist dann natürlich statt der Tablet-Zeit. Süßigkeiten und Tablet-Zeit wird hier nie als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt. Süßigkeiten die sie zu Ostern, Nikolaus, Geburtstag bekommen, sind zur freien Verfügung. Da sind sie ganz unterschiedlich. Der Große hat seine Sachen vom letzten Jahr noch, der Kleine isst es schnell auf.