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Große Kinder

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Belly-Monkey

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Also, ich habe hier ein wirkliches "Riesenbaby" zu Hause. Der Kleine ist 8 Monate alt und nach letzter Messung von heute 82cm lang und 12,3 kg schwer. Das sind ja eher die Maße eines 18 Monate alten Kindes (50. Perzentille). Und selbst wenn man von der 97. Perzentille ausgeht, wäre es ein 13 Monate altes Kind. Ich mache mir deswegen nun keine Sorgen, weil die Männer in meiner Familie alle sehr groß sind. Ich bemitleide nur meinen Rücken und trauere manchem Kleidungsstück hinterher, das ich ihm gerne länger angezogen hätte. Meine Mutter ist aber "besorgt", weil Zitat: "Von großen Kindern wird immer so viel erwartet und gefordert." Sie meint damit, dass z.B. erwartet wird, dass er schon läuft, weil man ihn für deutlich älter hält, als er tatsächlich ist. Oder dass er in die Verantwortung genommen wird und vielleicht auch eher Ärger bekommt, weil er ja "der Größere" ist, auch wenn er jünger als "die Kleineren" ist. Könnt ihr diese "Sorge" meiner Mutter bestätigen oder widerlegen? Wie gesagt, ich selbst sehe das (noch) gelassen, aber Erfahrungen würden mich schon interessieren.


User-1721826469

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Das hat meine Mama mir auch neulich gesagt. Wir haben hier genau den umgekehrten Fall. Allerdings sind die Kinder meiner Erfahrung nach irgendwie alle heute eher zu groß als zu klein. Aber ich bin auch immer wieder erstaunt wie alt die Kinder dann manchmal nur sind kann schon sein, dass man von einem größeren Kind mehr erwartet, aber sie sind dazu ja auch oft in der Lage. Und bei kleinen Kindern wird ja auch noch immer gefragt wie alt sie sind. Da würde ich mir dann gar keine Gedanken machen, dass kann man ja immer gleich richtig stellen. Vielleicht musst du dann öfter sein Alter betonen und das war’s :)


Anni3

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Antwort auf Beitrag von User-1721826469

Nein, das kann man eben nicht einfach richtig stellen. Im Kindergarten wird von großen Kindern, die älter aussehen, oft intuitiv mehr erwartet. Natürlich wissen die Erzieherinnen eigentlich, wie alt die Kinder sind, aber dennoch passiert das. Das Gleiche gilt für Kinder, die früh sehr gut sprechen - die werden auch als älter eingeschätzt, obwohl sie z.B. vom Sozialverhalten her noch gar nicht weiter sind. Wir haben das bei zwei Kindern durch, das war oft nicht schön. Die Erwartungen sind dann einfach zu hoch.


Mamamaike

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Antwort auf Beitrag von Anni3

Hallo, diese Erfahrung teilen wir leider auch. Wir müssen immer wieder betonen, dass unser großgewachsener, sehr gut sprechender Sohn "erst" gerade vier geworden ist... Viele Grüße


Maikäferchen2017

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Antwort auf Beitrag von Anni3

Genauso ist es bei unserer Tochter. Sie ist 5, aber unglaublich groß für ihr Alter (1,20m), überragt alle in ihrer Kiga-Gruppe und es wird immer vermutet, das sie schon locker zur Schule geht. Sie weiß auch schon sehr viel, kann sich unglaubliche Sachen merken, aber dann gibt's da auch die andere Seite, dass sie halt doch erst 5 ist, gerne noch sehr albern ist, nachts immer noch nicht trocken ist,... Probleme haben wir bisher nicht deswegen, bin gespannt, wie es nächstes Jahr in der Schule läuft.


Meliya

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Huhu, ich habe hier ein ähnliches Exemplar liegen Mein „Kleiner“ ist nun 9 Monate und eine Woche alt. Wir waren zwar zuletzt mit 6 Monaten zur U5 beim KiA, aber er hatte da schon knappe 10 Kilo und 70cm. Seitdem ist er mächtig gewachsen und hat bestimmt auch weiterhin gut zugelegt (wobei er mittlerweile viel weniger isst/trinkt). Der Aussage deiner Mutter kann ich schon zustimmen. Es ist leider so, dass man „automatisch“ mehr von großen Kindern erwartet. Ich hatte mal ein Kind kennengelernt, er sah locker aus wie 7, war mega schlau und konnte sich auch sehr gut ausdrücken. Dabei ist er gerade mal 4 gewesen. Ich war zum Beispiel ziemlich erstaunt, als ich sah, wie er gemalt hat - das hatte dann irgendwie doch nicht zum „Gesamtbild“ gepasst - aber halt doch zum Alter :) Wie dem auch sei, kann man ja eh nicht ändern. Mich würde es aber tatsächlich interessieren, ob dein Kleiner schon robben etc. kann? Meiner rollt nur durch die Gegend, wobei er mittlerweile lieber nur sitzen würde (kann sich aber nicht von alleine hinsetzen). Unsere Physiotherapeutin meinte, dass es bei größeren Kindern schwieriger ist, weil sie mehr „tragen“ müssen. Würde mich mal über einen Austausch freuen :)


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von Meliya

Erst einmal danke für deine Antwort :) Bei uns war die U5 auch mit 6 Monaten (mit ähnlichen Maßen wie bei euch), aber ich messe und wiege immer mal wieder selbst, weil es mich interessiert. Tatsächlich robbt meiner kräftig durch die Gegend und versetzt das Wohnzimmer mehrmals täglich in einen chaotischen Zustand. Aber er robbt nur im Rückwärtsgang. Vorwärts hat er noch nicht so raus. Er kommt auch gut in den Vierfüßlerstand und wippt hin und her. Mehr traut er sich wohl noch nicht bzw. hat wohl noch nicht raus, dass man die Arme und Beine auch abwechselnd und nicht nur gleichzeitig bewegen kann xD Ich glaube auch, dass es für größere/schwerere Kinder schwieriger ist. Sie müssen ja wirklich mehr tragen. Das ist anstrengend - und robben viel einfacher. Sitzen ist bei uns auch seit Wochen ein ganz großes Thema, aber da fehlt ihm definitiv noch die Muskulatur und der Gleichgewichtssinn, um sich halten zu können.


Princess-leah

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Ich klemme mich hier auch mal ran: U5 mit 7 Monaten (korrigiert 6) = 70cm und 9,1 kg schwer. Ich sehe auch, dass ihre motorische Entwicklung noch nicht ganz so weit ist. Seit kurzem Drehen und zeitgleich rückwärts schieben - robben ist das noch nicht. Ich mache mir aber keinen Druck, dass sie irgendwas schaffen muss. Ich bin bei euren Gedanken dabei - durch das zusätzliche Gewicht kommt man halt schlecht vorwärts. Habe im Bekanntenkreis auch einen Jungen - müsste jetzt 4,5 oder 5 Monate alt sein - der dieselben Maße wie meine Tochter hat oder sogar noch größer (wir sortieren zeitgleich die Klamotten aus). Ja, bis sich der Junge drehen wird, muss einiges an Kraft und Muskeln kommen, damit der das Gewicht gewuchtet bekommt. Der ältere Bruder war auch so groß, jetzt ist er nur noch dünn - mehr Anforderungen gab es dort wohl nicht - berichtete die Mutter.


mausebär2011

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Da teile ich die Meinung/Sorge deiner Mutter. Meine Kinder sind auch sehr groß. Die kleine ist zwei und hängt zwischen der 90er und 97er perzentille. Der große lag in dem alter sogar deutlich über der 97er perzentille. Das ging bis zur Mitte der Grundschulzeit, dann verlangsamte sich plötzlich das Wachstum. Er ist jetzt 11½ und ist zwischen der 50er und 75er perzentille. Also immernoch eher groß, aber nicht mehr deutlich größer. Jedenfalls hatten bzw haben wir bei beiden Kindern in den ersten Jahren tatsächlich einige "Probleme". Wenn ich zb mit ihnen im buggy unterwegs war, wo sie so ca 1jahr alt waren, kamen oft dumme Sprüche und Kopfschütteln. Ein Kind in dem Alter müsse doch selbst laufen. Wenn ich sagte wie alt sie sind waren alle immer erstaunt. Auch in der Kita hieß es beim großen immer "Das muss er doch können, er ist doch schon so groß!" Ja! Groß! Nicht alt! Oder wenn sie nicht danke sagten. "Unerzogenes Kind!" Dabei konnten die in dem Alter das noch gar nicht sagen, sahen aber eben so aus. Es waren Kleinigkeiten, aber ja, das passiert und ist nervig. Allerdings haben meine Kinder nicht drunter gelitten oder so, denn es kam zwar vor, aber nicht ständig. Mich hst es deutlich mehr gestört als die Zwerge. Und! Manchmal hat es auch Vorteile. Der große durfte schon früh mit ins Kino, durfte in Achterbahnen wo gleichaltrige noch 1-2jahre drauf warten mussten etc pp.


MoneSi

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Ich kann die „Sorge“ deiner Mutter schon irgendwie bestätigen. Mein Sohn war/ist auch groß, mittlerweile schon 15 Jahre alt. Viele haben mehr von ihm mehr gefordert als von Gleichaltrigen, selbst sein Vater. Da wurde er im Krabbelkreis schon von anderen Müttern gebeten, als 2-jähriger, die Kuchenplatte in die Küche zu tragen usw. Als 3- oder 4- jähriger hat er Computerprobleme der Erwachsenen lösen sollen. Selbst die Lehrer stellen höhere Erwartungen an ihn. Die Englisch-Lehrerin rechtfertigte sich unlängst für blödes Verhalten und Tränen beim Sohn „Er ist so ein großer Kerl: ich dachte, das könnte er ab.“ Er wuchs mit den Anforderungen, tut es heute noch. Sorgen habe und hatte ich nicht; aber er wird schon anders behandelt; vielleicht aber auch die Gleichaltrigen zu „milde“. Die zarte und jünger wirkende Freundin meiner Tochter wird manchmal wie doof behandelt, weder schön noch förderlich. Das finde ich schlimmer.


Maja30

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Ich kann die "Sorgen" deiner Mutter auch verstehen. Ich habe auch so ein Exemplar zu Hause, mittlerweile 10 Jahre. Und gerade in den ersten Jahren hat man viel mehr von ihr erwartet, weil man dachte sie sei viel älter. Ich hatte aber auch schon andersrum einen Fall gesehen. Da war der Junge sehr klein. Ich hätte gedacht, er wäre 1 Jahr alt, und auf einmal sprach dieses Kind ganz deutlich mit mir Tja, er war schon 3.... So kann man sich irren.


katja13

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Oh ja, da kannst du dir schon mal vorsorglich ein dickes Fell zulegen. Was wir uns teilweise von wildfremden Leuten anhören mussten… unglaublich! Meine Tochter war als Kleinkind überall die größte. Sie lief aber z.B. erst mit 18 Monaten und da gingen die blöden Sprüche schon los. Als sie 2 war motzten uns Menschen an, warum sie denn noch ne Windel hat. Mit 4 waren wir im Urlaub und eine Frau regte sich fürchterlich auf, warum das Kind denn im Urlaub und nicht in der Schule sei! Uns so weiter und so fort. Auch im Kindergarten und der Grundschule musste ich die Betreuer manchmal darauf hinweisen, sie nach Alter und nicht nach Größe zu beurteilen. Das wird wirklich gerne auch von denen, die es besser wissen müssten, vergessen. Mein Kind war und ist sehr schüchtern, sie hat oft gelitten, aufgrund der Größe sich nicht in der Masse verstecken zu können. Mit 12/13 war sie dann aber quasi ausgewachsen und ist mit 1,70 sehr zufrieden mit ihrer Größe. Alles Gute für euch!


Btby

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Kann ich bestätigen. Allerdings wissen Pädagog*innen um die Problematik. Alle anderen können dir ja schnurz sein. Was interessieren dich deren Erwartungen an dein Kind? Du bist doch dabei


Fantasielos

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Ist bei uns ähnlich. Dabei geht es aber gar nicht nur um erwachsene Menschen, sondern auch um andere Kinder. Mein Sohn wird jetzt 3 und wird auf dem Spielplatz oft von älteren Kindern angesprochen, weil er älter eingeschätzt wird. Er ist damit aber überfordert, weil er noch nicht so gut frei mit Fremden reden kann bzw. er sich noch nicht traut. Dann machen die Kinder etwas, was ihm nicht gefällt und dann wird er körperlich und schubst oder haut, weil er sich anders nicht zu helfen weiß. Andersherum laufen die kleinen Kinder vor ihm weg, weil sie denken, er sei schon älter und wolle sie ärgern. Also es ist schon ein Balanceakt und ich bin oft direkt bei ihm, um zu vermitteln.


Carole93

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Hey :) Unsere Tochter ist auch sehr groß. Wächst seit Geburt auf der 99. Perzentille. Würde locker 1/2-1 Jahr älter durchgehen. Überragt mit ihren 19M beim Kleinkindturnen selbst Kindergartenkinder. Bis jetzt haben wir da keine Probleme begegnet. Aber ich kenne es auch anders: mein Bruder ist 2 Jahre jünger als meine Schwester. Da er sehr groß ist, wurden sie immer für Zwillinge gehalten. Dann wurde verglichen. Er kann dies nicht, das nicht. Nein! Muss er auch nicht. Er ist 2 Jahre jünger. Das war aber meistens eher so bei fremden oder bei welchen, die ihn grade kennen lernten. Wenn alles bis klar gestellt war, war’s dann auch ok. Wenn man es weiß, einfach etwas aufmerksamer sein und eben klar stellen wie alt das Kind „erst“ ist. :)


Musikerin

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Ich habe eine Tochter welche kleiner ist als Gleichaltrige und zwei Jungs welche beide recht gross sind. Mein jüngster wurde im Alter von vier Jahren in die Vorschulgruppe mitgenommen und die Erzieherinnen haben sich dann gewundert warum er die Aufgaben nicht kann??! Ich kann nur dazu sagen: immer wieder darauf hinweisen dass das Kind gross ist und noch keine 5 1/2 oder 6 Jahre wie die anderen Kinder. Das krasse Gegenteil dazu: der Fotograf von der Schule hat meine Tochter in der ersten Klasse gefragt ob sie auch auf das Foto drauf will???!! . Die Kinder stecken das ganz gut weg. Wir haben unseren Kindern immer wieder erklärt dass viele nicht genau hinschauen und nut nach der Grösse beurteilen. Meine Kinder haben dann ziemlich schnell selbst klar gestellt wie alt sie sind. Bis heute sind meine Jungs recht gross und meine Tochter eher klein aber es gibt schlimmeres.


Ruto

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Ich erkläre manchmal Kindern auf dem Spielplatz (nur wenn sehr grob sind), dass meine Tochter deutlich jünger ist als sie aussieht. Die ist nämlich auch irgendwo auf der 95. Perzentile oder so, und spricht auch noch relativ viel für ihr Alter. Da muss ich mir selber schon öfters sagen, dass ich sie nicht überschätzen (und damit überfordern darf). Also ja, ich verstehe die Einwände deiner Mutter, denk aber, dass Kinder da weniger anfällig sind als wir denken. Für die ist es ja auch toll, wenn sie auch mit Älteren spielen dürfen (die Kehrtseite). Und wenn man es ihnen erklärt, können die schon damit umgehen. Wichtiger ist eben der Austausch, und wenn sich Vorkommnisse wie - aus deinem Beispiel - geschimpft werden häufen, kann man ja vorsichtig Worte wechseln mit den Erziehern/Lehrern.


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Vielen lieben Dank an euch alle für eure Antworten und Berichte. Da habe ich jetzt schon einmal ein gutes Bild davon bekommen, was auf meinen Sohn und mich zukommen könnte/wird. Und danke für die Erfahrungen, damit umzugehen. Wenn man vorbereitet ist, händelt man das ja immer ein Stück besser