Lotti007
Ich muss einfach nur meine Gedanken gerade loswerden...
Wir waren gestern morgen um 8 Uhr mit unserem 9 Wochen alten Sohn zur Impfung.
Er hat die 6-fach Impfung, Pneumokokken, Meningokokken und Rota bekommen.
Direkt danach hat er prophylaktisch ein Paracetamol Zäpfchen bekommen und sollte dann alle 8 Stunden erneut eins bekommen.
Er hat nach dem Arztbesuch viel geschlafen, in den Wachphasen hat er aber herzzerreissend gewimmert 
Kenne das so gar nicht von ihm.
Er hatte bis 38 Grad Temperatur trotz des Zäpfchens.
Hinzu kommt durch die Rota grüner Stuhl und der Bauch rumort 
Heute morgen war die Temperatur bei 37,1 um 4 Uhr und um 7 Uhr bei 37,7 Grad.
Ich habe so ein unfassbar schlechtes Gewissen
Ich fühle mich, als ob ich mein gesundes Kind krank gemacht habe.
Er sieht so traurig aus und man sieht, dass es ihm nicht gut geht.
Habe so eine Angst, dass der Durchfall jetzt alles kaputt macht.
Dass er zu wenig trinkt und dehydriert und und und.
Ich fühle mich wie eine Rabenmutter und überlege, die nächsten Gaben Rota nicht mehr zu machen.
Der kleine Darm, der eh noch nicht reif ist und Probleme hat, dann auch noch mit lebendviren zu belasten.
Ich weiß nicht, was ich mir erhoffe, wahrscheinlich einfach nur ausheulen und die Gedanken los werden.
Wäre es dir wohler ,wenn er eine der Krankheiten bekommt, gegen die er geimpft wurde?
Danke für die empathische und nicht provokante Antwort, das hab ich gebraucht. Natürlich wäre es mir nicht lieber. Gefühle sind nicht immer rational.
Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, ein bisschen Fieber ist harmlos im Vergleich zu dem was diese Krankheiten anrichten können Was die Rota Impfung betrifft, bei meiner Tochter war die Impfung noch nicht empfohlen und sie hatte das Virus, das war kein Spaß und zog sich über 2 Wochen. Sie war kurz vor einer Einweisung in die Klinik Mein Sohn hatte die Impfung ohne Probleme überstanden Die STIKO Empfehlung beruht auf einer Risiko Nutzen Bewertung und empfiehlt die Impfungen nicht ohne Grund Bei einem Klinikaufenthalt (nicht wegen Rota) meines Sohnes als Baby haben wir mitbekommen, dass die Säuglingsstation am Limit war wegen zu vieler Rota Fälle, also das Virus mitmachen willst du bestimmt auch nicht
Mein Großer hatte die Rotaviren mit 2 Jahren und war drei Tage in der Klinik, davon 2 Tage am Tropf. Hätte es die Impfung damals schon gegeben, wäre uns das erspart geblieben. Trini
Hallo, Mein Sohn ist jetzt 13 Monate und mir graut es auch immer noch ein wenig vor jeder Impfung aber trotzdem kommt nicht impfen lassen nicht in Frage. Da muss man irgendwie auch als Mama durch. Also hab kein schlechtes Gewissen, du machst das ja um ihm diverse Krankheiten zu ersparen die auch echt übel enden könnten. Die Rotaviren-Impfung hat beides mal den Darm von meinem Sohn gut 10-14 Tage durchgewirbelt auch mit Durchfall bzw. flüssigen Stuhl, Blähungen. Bei der ersten auch mal 1 Tag Fieber und Magenkrämpfe aber er ist nicht dehydriert und hat auch trotzdem weiter gut getrunken in der Zeit. Das wird sich wieder einpendeln und zur Not einmal mehr zum Kinderarzt wenn man sich unsicher ist.
Hey. Du musst dir keine Vorwürfe machen. Die Krankheiten sind gefährlich und die Impfungen retten Leben. Die Rota Impfung hat unser nicht bekommen und unser Kinderarzt empfiehlt die auch nicht. Da kannst du dir also überlegen, ob die Nächste sein muss. Alle anderen Impfungen sind wichtig.
Unsere Ärztin nimmt Impfungen sehr ernst und impft alles was geht inklusive Grippe, aber als unsere Kleine wegen der Rota Impfung noch dollere Bauchbeschwerden hatte als sowieso schon, meinte sie, dass sie es bei dieser Impfung nicht ganz so kritisch sieht wenn man es nicht impfen lässt und wir haben die zweite Gabe unserem Kind erspart.
Hallo, wenn Du einmal Kinder gesehen hast, die an einer der Krankheiten leiden, oder sogar jemanden kennst, dessen Kind daran verstorben ist, weißt Du einfach, dass "das bisschen" Bauchweh, Jammern und Fieber gut investiert ist. Du bist dafür da, Dein Kind für die Zukunft stark zu machen, da musst Du nicht traurig sein wegen etwas "Harmlosen" (gegenüber einer Infektion und ihren wahrscheinlichen Folgen). Du bist Deiner Verantwortung nachgekommen. Hört sich vielleicht pathetisch an, ist aber einfach die Wahrheit. Viele Grüße
Ich kann Dich total gut verstehen. Bei meinem 1. Kind hat es mich bei jeder Krankheit und Untersuchung innerlich zerissen, weil man so sehr an das kleine Würmchen gebunden ist. Ich arbeite im onkologischen/immunologischen Bereich und kenne deshalb eben auch die ganze andere Seite mit schwer kranken Kindern und Kindern, für die auch 2024 die Medizin nichts mehr tun kann. Rota wird in Deutschland bezahlt, weil die WHO empfiehlt, die Kosten zu übernehmen, wenn die Hospitalisierung teurer wäre. Ich habe es machen lassen, weil ich die Situation kenne, mit einem Säugling im KH zu sein, wie scheiße Zugänge bei denen legen ist etc. Aber an Rota stirbt in Deutschland kein Kind. Das muss man nicht unbedingt, im Zweifel bekämen sie Infusionen im KH. Meningokokken haben wir hier in der Klinik immer mal wieder mit dramatischem Ausgang (tot, schwere Schädigungen). Pertussis hatte eine Bekannte mit ihrem Säugling. Die ringen um.jeden Atemzug, ständig piept es, wenn die Sättigung runter geht. Früher sind viele Kinder U2 daran gestorben. Wichtig ist, dass Du Deinem Kind vermittelst, dass alles gut ist. Meinen Kindern habe ich es schon sehr früh so erklärt, dass wir ihrem Immunsystem einen Steckbrief von den Pathogenen schicken, damit es weiß, wann es volle lotte Alarm schlagen muss und nicht die Angreifer unerkannt schon alles kurz und klein ballern können in der Lunge, Darm usw. Dass so ein Steckbrief oft schon allein Alarm auslöst und Alarm bei immunsystem eben potentiell Rötung, Schmerz, Wärme, Schwellung, Bewegungseinschränkung heißt, damit es besser arbeiten kann. Auch wenn das für den Menschen unangenehm ist. Die Temp Deines Kindes ist völlig normal. Als frischgebackene Mutter ist das alles noch beängstigend, aber ihr werdet noch viele Krankheiten haben, wo es Deinem Kind viel schlechter gehen wird. Irgendwann wird dich das alles nicht mehr so alarmieren, wie es das jetzt tut.
Ich DANKE dir für deine wertvolle Antwort.
Diese Seite zu sehen, hilft mir über die kleinen Nebenwirkungen von meinem Sohn etwas klarer zu denken.
Manchmal verliere ich etwas das große Ganze aus den Augen, weil mich meine Emotionen so sehr packen.
Er ist mein erstes Kind und ich habe niemals mit solch einem Gefühl gerechnet, wenn er mal kränkelt.
Du hast Recht, gegen das, was passieren kann, ist das ein Witz.
Ich spiele mich nur in Gedanken immer selbst so hoch.
Das ich mit einem gesunden Kind hin bin und ihn krank wieder mitnehme, weil man ihnen nunmal zumindest mit Rota lebende Viren eingibt.
Aber ja, ein Krankenhaus Aufenthalt wäre natürlich sehr viel schlimmer
Danke für deine Antwort und Mühe, es hat wirklich geholfen klarer zu sehen.
Ich habe bei der 1. richtigen Erkältung unseres Sohnes unseren KiA um 3 auf seinem Privathandy aus dem Bett geklingelt und wir sind dort noch vor der Sprechstunde aufgeschlagen. Er hatte hohes Fieber, er hat schlecht getrunken, aber nix, was sowas gerechtfertigt hätte. Er hat mir das nie übel genommen, aber wenn ich heute dran denke, würde ich am liebsten im Boden versinken. Es ist alles neu, man trägt viel Verantwortung und hat Angst, etwas falsch zu machen. Man kann bei Impfungen den Benefit nicht direkt sehen, für uns Menschen ist das nicht intuitiv. So wie Dir geht es vielen.
Du hast schon gute Antworte zum Thema Impfungen bekommen, weswegen ich mich dem anderen Thema widmen werde... deine Schuldgefühle als Mutter. Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir geht. Ich hatte keine Bedenken bei/nach den Impfungen. Aber als ich Mutter wurde, wollte ich alles richtig machen. Ich wollte, dass mein Baby nur glücklich und zufrieden ist, keine Schmerzen hat, keinen Hunger ertragen muss - nicht mal für eine Minute... Mit der Zeit habe ich verstanden, dass das unmöglich ist. Das Leben bedeutet u.a. auch Schmerz, Traurigkeit, Enttäuschung, Frust etc... Wenn jemand Mutter wird, ändern sich Teile im Gehirn und das führt dazu, dass oft irrationale Ängste oder Sorgen aufkommen. Ist viel einfacher gesagt als getan, nicht emotional sondern rational zu sein :) ich bin immer wieder selber überrascht, wie stark ich von Gefühlen gesteuert werde, wenn es um mein Kind geht. Und viele andere Mütter aus meinem Freunden-/Bekanntenkreis haben mir bestätigt, ihnen genauso zu gehen. Also sei stolz auf dich, so viel Liebe und Empathie für dein kleines Baby zu haben. Akzeptiere, dass immer wieder Gefühle und irrationale Gedanken die Kontrolle übernehmen. Und versuche dann aktiv deine rationale Seite einzuschalten. Du wirst oft Situationen erleben, in denen du deinem Kind weder Leid noch Schmerzen ersparen kannst. Aber du wirst bei ihm sein, ihm deine Liebe zeigen, ihn in den schwierigen Zeiten unterstützen. Und das ist sehr wichtig!