Elternforum Rund ums Baby

Ganz neu anfangen mit Mitte/Ende 30...

Ganz neu anfangen mit Mitte/Ende 30...

Bärenmama2016

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Hallo zusammen, hier sind ja ein paar Frauen mit viel Lebenserfahrung und ganz verschiedenen Lebensläufen.. Vielleicht habt ihr einen Rat für mich. Gestern hatte ich einen Gespräch mit meinem Mann, das mich ziemlich mitgenommen hat. Es ging um Folgendes. Wir haben vor ein paar Jahren ein Haus gekauft und sehr aufwändig saniert in der Nähe des Heimatortes von meinem Mann. Seine Freunde "von früher" und meine Freundinnen aus Uni-Zeiten sind alle in der Nähe. Hier wo wir leben haben wir beide studiert und haben/hatten unsere Jobs. Inzwischen ist mein Mann in seinem Job sehr unzufrieden. Mein letzter Vertrag ist ausgelaufen und nach meiner aktuellen Elternzeit muss ich mir was neues suchen. Meine Eltern wohnen ca anderthalb Stunden weit weg von uns, trotzdem sind wir oft dort zu Besuch und sie haben ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Kindern. Nun haben wir gestern Abend festgestellt, dass wir es gar nicht mehr (wie noch vor 5 Jahren!) ausschließen würden, in meinen Heimatort in die Nähe meiner Eltern zu ziehen. Irgendwie haben sich unsere Prioritäten in den letzten fünf Jahren krass verschoben. Früher wollten wir unbedingt nah an der großen Stadt bleiben, nah an den Freunden von meinem Mann - aber das ist (vor allem meinem Mann) alles heute gar nicht mehr wichtig. Unsere Kinder sind noch ganz klein - 26 Monate und 3 Monate alt, deshalb hätten wir genug Zeit für einen Neuanfang bevor sie zb irgendwann in die Schule oder auf die weiterführende Schule kommen. Mitgenommen hat mich dieser Gedanke, weil das ein ziemlich großer Schritt wäre - andererseits würde viel dafür sprechen. Die Nähe zu meinen Eltern, eine hohe Lebensqualität durch schöne Umgebung, Erreichbarkeit von ein paar großen Städten, geringere Immobilienpreise (wir könnten uns dort ein großes Grundstück und einen tollen Garten leisten) usw... Mein Mann müsste sich versetzen lassen - das ist eine große Hürde - und ich könnte mich dort selbstständig machen, hatte ich eh vor.. Tja, und jetzt sitze ich hier mit diesem neuen Gedanken und weiß gar nicht was ich damit machen soll... Wie war das bei euch - habt ihr euch auch schon mal so komplett neu orientiert, obwohl ihr dachtet dass ihr "angekommen" seid? Haus gekauft und fünf Jahre später wieder verkauft? Ich freue mich über Geschichten und Denkanstöße, gerne auch per PN...


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von Bärenmama2016

Meine Freundin und ihr Mann hatten vor ca. 20 jahren in einem Vorort einer größeren Stadt gebaut. haben sich dann aber , ich glaube, nach 4 Jahren, auch umentschieden und auf dem Land nochmal gebaut. Sie sind damit sehr zufrieden. (sind aber nur 15 km vom alten Wohnort)


HeyDu!

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Es klingt überlegt, nicht naiv und ein wenig euphorisch :-) Finde ich klasse.

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Bärenmama2016

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Das ist schön, danke dir!


isi1980

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... Haus gekauft haben wir nicht. Will ich auch irgendwie nicht, weil ich mich davon wirklich schwer trennen könnte, ganz im Gegensatz zu meinem französischen Mann, der damit keine Probleme hätte. Aber ich habe meinen sicheren, tollen Job aufgegeben, bin zuerst in den Norden Deutschlands gezogen - weit weg von meiner Familie und meinen Freunden, bevor ich dann Anfang 30 meine Sachen gepackt und nach Frankreich gegangen bin. Klar habe ich da meinen Mann an der Seite, sonst bin ich mit den drei Kindern aber komplett alleine. Meine französischen Schwiegereltern würden zwar ums Eck wohnen, interessieren sich allerdings irgendwie nicht sonderlich für die drei Enkel. Damit Freundinnen zu finden, tue ich mich schwer. Erstens, weil die Französinnen eine komplett andere Einstellung zur Kindererziehung und dem Schulsystem haben und zweitens, weil ich mit den drei kleinen Kindern eben auch nicht furchtbar mobil bin. Einsamkeit ist daher gelegentlich doch ein großes Thema bei mir, auch wenn ich natürlich nie (nicht mal eine Minute lang) alleine bin. Anstrengend ist die ganze Sache dazu auch. Ich kann nicht mal schnell sagen, dass eine Oma auf die Kinder aufpasst und muss daher selbst zu Arzt- oder Friseurbesuchen einen Familienausflug starten. Nichts desto trotz wächst man ja aber mit den Herausforderungen und es gibt auch eine Menge positiver Dinge, wenn man im Ausland lebt. Lange Rede, kurzer Sinn: An deiner Stelle würde es mir zwar schwer fallen, das Haus zu verlassen, aber auch am neuen Ort hättest du Unterstützung durch deine Eltern, müsstest nicht alleine auskommen, müsstest deine Muttersprache nicht aufgeben, könntest leicht Kontakte zu Müttern mit gleichen kulturellen Wurzeln finde, usw. Ich glaube, ich würde nicht lange zögern. Noch dazu, wenn der ursprüngliche Wohnort nur eineinhalb Stunden entfernt ist und ihr immer wieder zu Besuch kommen könntet. Liebe Grüße aus dem Aprilwetter-Paris, Isi.


Mitglied inaktiv

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habe mich mit 34 getrennt, dann scheidung und neues leben begonnen . nichts ist unmöglich


Korya

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Ich hatte drei so große Brüche im Leben- und es war jedesmal eine anstrengende, aber auch extrem bereichernde Erfahrung. Ich bin jetzt Anfang 40. Natürlich hängt es immer von der jeweiligen Situation und dem Charakter ab - aber wenn du (ihr) dem ganzen offen gegenüber steht, habt ihr gute Chancen, dass es klappt und eine positive Erfahrung wird. Manchmal muss man einfach die Fenster öffnen und frischen Wind ins Leben bringen ^-^ Beim letzten Bruch ließen wir auch unser Haus (Wohnung) zurück - vermieten allerdings. Wir werden niemals nie dahin zurück kehren (würden auch, jetzt zu fünft, gar nicht mehr reinpassen). Aber eine kleine symbolische Bindung zu unserem früheren Leben dort, von dem wir keine Sekunde bereut haben, bleibt uns so erhalten. Folgt eurem Bauchgefühl! LG Katia


Mitglied inaktiv

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Meine Eltern haben aus beruflichen Gründen mit (bis zu) 4 Kindern ein paar Mal neu angefangen. Zuletzt haben sie mit Anfang 60 nochmal ganz von vorne begonnen. Mein Vater hat sich beruflich neuorientiert. Haus verkauft, vom schwäbischen Land in die Stadt gezogen. Mitten im Ruhrpott eine Wohnung gekauft (alle Kinder längst aus dem Haus). Sie haben sich dort wohlgefühlt. Mit Anfang 70 hat meine Mama (nach dem Tod meines Vaters) nochmal komplett neu angefangen, mittlerweile lebt sie in der Nähe einer meiner Brüder, wiederum eher ländlich. Meine Freundin ist mit Sack und Pack und Familie nach Spanien gegangen und hat damit bewiesen, dass das auch noch mit Kinder jenseits des Kleinkindalters möglich ist. Ich selbst bin einem Neuanfang auch nicht abgeneigt. Also ja, warum nicht, wenn man es sich reiflich überlegt hat und alles paßt!


Car.78

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Wer rastet, rostet. Du schreibst Du bist Mitte 30? In dem Alter sollte man noch nicht „angekommen“ sein und sich im eigenen Haus auf nächsten 30 Jahre dort und dann die Rente freuen... Horror. Ich bin schon 4x umgezogen, u.a. auch im Ausland gelebt und lebe aktuell eher ländlich im eigenen Haus mit meiner Familie. Aber immer hier bleiben? Wohl kaum. Wär ja auch langweilig... Davon abgesehen wollt Ihr ja nur „um die Ecke“ umziehen, wo ja Eure Eltern leben. Also kein Riesenschritt würde ich sagen.


DK-Ursel

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Hej! ich stutzte auch bei diesem "habt Ihr was geändert, wenn Ihr meint, angekommen zus ein?" Ist man das wirklich mit 30, mit 40? Undbleibt man das? Ich bin in dem Alter nicht nur ins Ausland gegangen, ich habe auch eine Familie gegründet und wir haben das Haus gekauft (das ich durchaus ebenso wieder verkaufen könnte - ein Haus ist ein Haus, keine lebende Person). Und selbst wenn ich mich nie geändert hätte -welch grauslige Vorstellung - dann tut es die Umwelt, wie also kann man "angekommen" bleiben? Wenn Dinge, Lebensumstände, Verhältnisse nicht mehr passen, muß man sie ändern - sonst geht es schief. Und manchmal ändert man auch Dinge und Lebensumstände, ohne daß sich etwas schlecht entwickelt hat. Einfach, um Neues auszuprobieren und zu wachsen, Neues zu lernen und zu erfahren, nicht stillzustehen. Ihr habt doch gute Gründe. Eine Arbeit,die einen unzufrieden macht, macht einen irgendwann unglücklich und dann kaputt, da hilft auf Dauer das beste Familienleben nicht - das riskiert im Gegenteil auch noch, draufzugehen dabei. DAS allein ist ein guter Grund, neu anzufangen. und wie Isi schreibt: Ihr habt viel, was Ihr NICHT aufgeben müßt. Und immer bekommt man auch Neues dazu. Es gibt sicher viel zu überlegen, bevor man neu anfängt, aber das Argument "mit Mitte/Ende 30" ist in meinen Augen keins, das auch nur entfernt in die Überlegungen einfließen könnte... Gruß Ursel, DK Ich kenne Menschen in allen Lebensaltern, die neu anfangen wollten, mußten, konnten - bis hin zum Rentenalter!


Bärenmama2016

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ursel und Car, euch muss ich noch separat antworten.. Was soll ich sagen, hätte ich meinen Text hier vor 10 Jahren gelesen hätte ich mir wahrscheinlich auch einen Vogel gezeigt. Ich hätte auch nie gedacht dass ich mal diesen (Spießer-)Weg mit heiraten, Haus kaufen und Kinder kriegen gehen würde... Und wie das leider häufig so ist bin ich umgeben von Menschen, die einen ähnlichen Weg gegangen sind. Ergibt sich ja irgendwie zwangsläufig... Na, wie auch immer - natürlich habt ihr total recht, dass "mit Ende 30" kein Argument ist. Das sollte es auch nicht sein. Ich wollte damit nur genauer eingrenzen, von welcher Art von Erfahrungen ich gerne hören wollte. War bei mir immer schon so, dass mich Vorbilder sehr inspirieren können. Da ich diese eben nicht im Freundeskreis habe hab ich hier gefragt...


Bärenmama2016

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Antwort auf Beitrag von Bärenmama2016

Ich danke euch allen für eure Beiträge! Das hat mir sehr gut getan, von euren Erfahrungen zu lesen... Aus verschiedenen Gründen wird noch einige Zeit vergehen bis wir den Schritt machen können, wenn wir uns denn dazu entscheiden.. Ich werde dann berichten.. :)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Bärenmama2016

Meine Schwägerin hat jetzt mit Ü50 eine neue Ausbildung angefangen. Sie hat zwar hier mit ihrem Mann noch ein Haus, aber wohnen tun sie 300 km entfernt. Nur der Sohn ist noch hier. Sie haben einfach mal was Neues gewagt, teilweise aber auch etwas "gezwungen", nur der Ort ist von ihnen frei gewählt.