Elternforum Rund ums Baby

Freunde kommen, Freunde gehen?

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Freunde kommen, Freunde gehen?

S aus Berlin

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Hallo ihr Lieben, gerade uns Erstlingsmamas erstaunt ja doch noch so manche Veränderung im Freundeskreis, jetzt wo ein Baby da ist - ich bin nun gerade in der Situation, dass sich eine gute Freundin von uns distanziert. Ihrer Aussage nach habe ich mein Söhnchen von ihr "ferngehalten", also nicht oft genug bzw. nicht freimütig genug in ihre Arme gegeben. Nun sei ihr Interesse an dem Kleinen verloren gegangen, was sie selbst sehr bedauert, aber ihr tut das zu weh, als dass sie weiter zu uns kommen könnte. Auch wirke ich, meint sie, so unnahbar mit Baby, dass sich kaum einer traut, mich überhaupt zu fragen, ihn halten zu können. Tja, hört sich an, als würde ich mein Kind nur so an mich krallen ... Aber dass das so nicht stimmt, weiß ich, und das nicht nur meinem Gefühl nach: So gut wie jeden in meinem Umfeld habe ich nun schon gefragt, ob ich derart abweisend wirke, oder ob ich denn so an meinem Kind klebe. Und jeder bescheinigte mir daraufhin ein völlig normales Verhalten - wenn ich das Gefühl habe, mein Kind würde sich bei jemandem wohl fühlen, darf er gern in dessen Arme. Auch bei meiner Freundin war das mehrmals der Fall. Aber sie fand, ich sah eben nicht glücklich aus, wenn sie ihn gehalten hat. Bis jetzt hielt ich mich für einen verständnisvollen Menschen, aber kann nun nicht nachvollziehen, wie ihre so krasse Reaktion zustande kommt. Auch war sie durch sonstige Gegebenheiten meinem Sohn eigentlich immer sehr nahe (bei der Geburt dabei, hat ihn schon gewickelt, hat ihn gehütet während ich kurz einkaufen war). "Richtig reden" wollte sie leider nicht, hat nur Nachrichten geschrieben, um ihre Gedanken besser ausdrücken zu können. Und dort war vor allem zu lesen "du hast mir den körperlichen Kontakt versagt". Dramaaaaaa! Ich bin gespannt auf eure Meinungen!


kanja

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Antwort auf Beitrag von S aus Berlin

Ich hatte das so ähnlich mit einer ehemals guten Freundin. Als ich schwanger war, hatte sie sich (selbst kinderlos) sogar erboten, mir bei der Kinderbetreuung zu helfen, wenn ich dann wieder arbeiten will (wir waren in derselben Firma). Als Kind 1 geboren war, sahen wir uns schon nicht mehr sooo häufig. Ich war zwar gelegentlich mit meiner Tochter bei ihr, musste aber immer sehr aufpassen, dass mein Krabbelkind in ihrer makellosen Singlewohnung keine Teppichfranse verrückt hat. Als Kind 2 geboren war, hat sie mich erst nach Monaten besucht. Ich habe ihr das Baby in den Arm gedrückt, um mit meiner Tochter kurz etwas zu holen. Als wir wiederkamen, hat sie ihn mir postwendend zurückgegeben und irgendwas von Problemen mit dem Ellenbogen gefaselt .............. Danach hat sich unser Kontakt auf sehr sporadische Mails reduziert. Es ist eben so, dass manche Menschen mit manchen Situationen doch nicht so umgehen können, wie sie vielleicht vorher gedacht haben. Ich sehe das gar nicht als Vorwurf, es ist halt einfach so.


Mutti69

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Antwort auf Beitrag von S aus Berlin

Der Verlust der Freundin scheint dich nicht übermäßig zu belasten...von daher ist es ja eigentlich egal. Natürlich sind die Aussagen die sie so getätigt hat nicht nachvollziehbar und selbst wenn dem so wäre, so hört es sich sonderbar an, deswegen eine Freundschaft zu brechen. Ich würde daher denken, es gibt andere Gründe, die ihr vielleicht gar nicht bewusst sind, weil sie selber schlecht reflektieren kann und ihr Geist aber nun mal eine Erklärung braucht. Vielleicht fühlte sie sich zurückgesetzt. Vielleicht konnte sie Mutter und Kind nicht trennen und kam damit nicht klar, dass du plötzlich anders bist...weil da ein Kind dran hängt. Vielleicht wollte sie das wieder geradebiegen, indem sie eine ebenso große Bindung zum Kind, wie zu dir aufbauen wollte, was ihr aber nicht gelang. Da hat jemand die Lieblingstasse an einen Unterteller geklebt. Man liebt diese Tasse aber der Unterteller stört. Man denkt, och, so Tasse mit Unterteller ist doch schön, geht doch auch...aber den Unterteller mag man nicht, der passt farblich gar nicht zur Lieblingstasse...und dann ist es halt nicht mehr die Lueblingstasse. Vielleicht hat sie aber auch einen unerfüllten Kinderwunsch und der Kontakt zu euch schmerzt? Wer weiß. Aber da du nicht sonderlich traurig bist...dann doch auch egal. Freunde kommen, Freunde gehen, wie du ja feststellst.


MeineGüte

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Antwort auf Beitrag von S aus Berlin

Imho hat sie jetzt ihre biologische Uhr ticken hören. Sie hat vielleicht ao ein Art Muttergefühle und "Was wäre wenn?" Kopfkino im Bezug auf eigene Kinder.


S aus Berlin

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Antwort auf Beitrag von MeineGüte

Hallo an alle bisherigen Antworter und vielen Dank für eure Einschätzung. Ihr habt es natürlich auf den Punkt getroffen, und warum ich es bis jetzt nicht gesehen habe, weiß ich nicht - aber sie hat seit Jahren einen ausgeprägten Kinderwunsch, der bis jetzt mit vielen Rückschlägen unerfüllt geblieben ist. Das ist sicherlich der Hauptgrund für ihr Verhalten. Das alles nimmt mich schon sehr mit, auch wenn ich distanziert über die Situation geschrieben habe. Ich habe eben gemerkt, dass ich durch sie regelrecht manipuliert werde, damit ihre Bedürfnisse (Kind öfter halten dürfen) erfüllt werden. Und da frage ich mich dann, was das eigentlich für eine Freundschaft ist ... Aufgrund von diesen Gedanken habe ich mich innerlich schon von ihr abgegrenzt, um der Manipulation zu entgehen. Schade finde ich es trotzdem sehr. Übrigens habe ich wohl zu drastisch formuliert: Sie möchte nur ein wenig Abstand, um vielleicht später wieder besser zueinander finden zu können (und nicht gleich die Freundschaft kündigen). Das ist natürlich ihr gutes Recht, da es ihr gut tut sogar nötig. Und für mich ist es vielleicht auch das Beste. Grüße!