Ivdazo
Hallo! Was meint ihr, bzw. wie handhabt ihr das: inwiefern darf/kann/soll man fremde Kinder maßregeln/ermahnen, wenn sie sich danebenbenehmen? Also nicht nur eine Kleinigkeit, sondern wirklich "richtiges" Fehlverhalten, z.B. handgreiflich werden. Ich persönlich würde mich da am liebsten heraushalten, und es den zuständigen Personen überlassen (Eltern bzw. Erziehern). Geht ja leider nicht immer. Heute erst hatte ich so eine richtig blöde Situation in der KiTa, als ich meine Kinder hinbrachte. Ich habe meine Große schon in ihrer Gruppe abgegeben, und sie kam nochmals kurz mit raus, um mir an der Tür zu winken. An der Tür angekommen, dauerte es aber noch etwas, da sie sich nicht so schnell lösen konnte von mir, also habe ich etwa 30 Sekunden ihr versucht, gut zuzureden, damit sie mich gehen lässt. Wir standen also diese 30 Sekunden an der Tür. Kommt dann ein Junge, geht absichtlich zu der Tür (lag gar nicht auf seinem Weg), und tritt mit ganzer Kraft dagegen, so dass die Tür uns beide trifft (und das nicht zu leicht). Und rennt dann sofort weg, in die gleiche Richtung, aus der er gekommen ist. Übrigens, der Junge ist ein Vorschulkind, und fast 2 Jahre älter als meine Tochter. Ich bin mir nicht sicher, ob es jetzt die beste Reaktion war, aber ich habe ihn laut gefragt, ob er sie nicht mehr alle hätte, und was das denn sollte. (Ja, sagt man nicht, mir sind so schnell keine passenderen Worte eingefallen.) Gut, dass das eine Erzieherin gehört hat, und eine andere auch gesehen. Dann musste er sich entschuldigen bei meiner Tochter, ganz bestimmt von ganzem Herzen, dem Ton nach zu urteilen. Ich habe dann nur noch ihm gesagt, dass es gut war, dass er meinen Kleinen nicht getroffen hat, der wäre nämlich bei der Wucht sicherlich geflogen (ist jetzt 2,5 und stand auch direkt neben mir).
Alles richtig gemacht würde ich sagen. Ja gut, die Wortwahl- wen juckts. Man ist doch völlig überrumpelt. Zur Erziehung eines Kindes brauchts ein Dorf. Bei Fremden hören die Kinder doch meist auch besser.
Danke! Endlich mal eine vernünfttige Meinung dazu. Ich finde die heutige Entwicklung dazu erschreckend. Bei diesem ganzen fehlinterpretierten "bedürfnisorientierten" Erziehungsstil wird nur das eigene innere verletzte Kind und Ego geschützt, während man zeitgleich aus den eigenen Schützlingen empathielose Erwachsense heranzieht. Mein Kind dürfte definitiv gerügt werden und ich würde dann auch nochmal nachlegen damit es auch wirklich richtig verstanden wird.
Möchtest Du jetzt wissen, wie Deine Reaktion auf diese bestimmte Aktion zu werten ist oder willst Du doch eher ganz allgemein wissen, was hier dazu gedacht wird? Klar "maßregle" ich auch fremde Kinder. Ich warte ab, wenn es Du drastisch wird oder zu heftig, greife ich ein. Nett, aber bestimmt.
Beides, würde ich sagen.
Früher hieß es um ein Kind zu erziehen braucht man ein ganzes Dorf. Heute wird böse geguckt wenn man als fremde Person ein unangebrachtes verhalten anspricht. Ich finde es ist situationsabhängig da ich nicht in die Erziehung fremder eingreifen will aber wenn das Kind andere schadet oder auch eine Sachbeschädigung begeht finde ich schon das man das Kind bzw die Eltern darauf hinweisen kann. Die Wortwahl von dir war jetzt nicht optimal aber ich verstehe das es einfach rausgerutscht ist dadurch das du vllt etwas geschockt warst über so ein Verhalten. Aber zu sagen "hey, das war jetzt nicht okay du kannst andere damit verletzen oder auch etwas kaputt machen" finde ich in Ordnung
Ich Maßregel ein fremdes Kind nur, wenn ich die Verantwortung für das Kind habe, oder es mich oder meine Kinder direkt betrifft.
Ich würd ihn auch fragen, ob alles ok bei ihm ist.
Wir wohnen in Berlin, aber sowas hat auch noch kein Kind mir gegenüber gebracht
Besonders schlimm find ich es aber auch nicht.
Ich tue mich ja, siehe Beitrag unten, schwer einen richtigen Weg zu finden, aber ich musste gerade echt lachen. Deine Reaktion hört sich herrlich authentisch an. Und ich finde es nicht optimal, aber auch nicht soooo schlimm.
Ich finde die Reaktion verständlich. Man ist ja auch erstmal überrascht. Ermahnen würde ich wenn man selbst betroffen ist oder ich sehe, dass ein anderes Kind gerade Hilfe braucht und geärgert wird, wenn sonst niemand da ist und es sich noch nicht durchsetzen kann.
Wenn niemand anderes da ist, der das Kind maßregelt (oder maßregeln will) und ich ich der Meinung bin, dass dem Kind klar gemacht werden muss, dass es sich total daneben benommen hat, dann maßregele ich es. Ohne Frage. Es kann nicht sein, dass ein Kind groben Unfug macht und ungescholten davonkommt, nur weil die erziehungsberechtigte Person gerade nicht anwesend ist oder sich aus der Verantwortung zieht. Silvia
Hej! Natürlich hast Du richtig gehandelt, wenn auch vielleicht nicht gerade mit optimal pädogischer Wortahl (und da kann man vielleicht auch mal ermessen,wie sehr sich andere im Griff haben müssen,dem u.U., dies und mehr mehrmals geboten wird, bevor da sofort nach political correctnesse gerufen wird). Denn dem Kind vermittel man ansonsten ja auch nur, daß es okay ist: der danebenstehende/betroffene Erwachsene sagt ja nichts, also... weiter so. Ich "maßregele" übrigens auch Erwachsene, die mir frech kommen: So nicht, in diesem Ton, so lasse ich nicht mit mir reden, auf dieses Niveau sinke ich nicht. Solltedenen DAS peinlich sein, habensie es nicht kapiert,denn die sich eben über ihre Wortwahl, den Ton etc. schämen - nicht anders. Ichweise doch auch Raucher darauf hin, daß hier bitte-danke Nichtraucher ist, u.ä. Wieso soll man sich schädigendes Verhalten gefallen lassen? Kinder lernen noch und denken nicht über die Folgen nach, insofern wares prima, daß Du Deinen Kleinen als Bepisiel miteinbezogen hast. Es müßte einem ja nur schnell genug einfallen zu sagen: auf, wie gut, daß ich nicht ganz zerbrechlich bin,aber du - wehgetan hat das schon, das weißt du, oder? Wolltest du das? Aber meistens ist man ja zu paff. nee, alles richtig in meinen Augen - ansprechen ist letztendlich immer der beste Weg, Probleme aus der Welt zu schaffen. Gruß Ursel, DK
Ein wirklich optimaler Umgang, egal ob nun mit dem eigenen Kind, oder mit "fremden" Kindern, gibt es nicht. Irgendwo findet sich immer ein Haar in der Suppe. Aber wer sich selbst und sein handeln reflektiert (so wie du hier gerade) ist sicherlich nicht in der falschen Richtung unterwegs. Grundlegend gab es hier im RuB schon oft das Thema. Und wenn es dann um "festhalten" geht oder das fremde Kind anzufassen, geht immer die Post ab. ICH greife ein, wenn ICH Handlungsbedarf sehe. Das ist Situationsabhängig und somit auch meine Reaktionen. Manchmal reicht schon ein strenger Blick, der mehr sagt, als 1000 Worte. Hier rede ich mir seit Wochen den Mund fusslig, wenn die Dorfjugend mit Fahrrad und Moped am Abend ohne Licht fahren. Immer wieder neue ausreden haben sie dazu parat. Und ja, es gab dadurch schon einen Unfall. Am liebsten würde ich jedem von ihnen eine "Schelle" geben. Sie gefährden nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer und für die Rettungskräfte und Unfallzeugen ist so ein Anblick nicht toll und brennt sich ins Gedächtnis. Aber je, ich bleibe da beharlich und sage es ihnen immer wieder, was sie da von mir halten ist mir schnurz. Und das nur mal ein Beispiel, von vielen, denen man begegnet und wo es besser ist, man sagt was und handelt, als dass es am Ende schlimm ausgeht.
Klar,
Wenn die Kinder sich mir oder meinen Kindern gegenüber total daneben benehmen... wenn ich es mitbekomme immer. Da pfeif ich auch mal einen Bengel durchs halbe Dorf zurück, drück ihm einen Lappen in die Hand und lass ihn den Dreck wegputzen, den er mir gerade auf den Sonnenschirm geschmissen hat (statt Schneeball Dreckball... können sie machen aber nicht auf meinem Grundstück ).
Ich weiss auch, dass ich mir bei den Dorfbengeln meinen Ruf als Drachen hart erarbeitet hab.
"Vorsicht! Die Mutter von xy sieht uns" hab ich neulich gehört. Ja, genau. Vorsicht! Respekt könnte man auch sagen. Wenigstens im eigenen Garten sollen meine Kinder und ihre Freunde/innen in Ruhe spielen können.
Also wird auch mal verwiesen, zurechtgewiesen... ganz normal hier "auf dem Dorf".
Auch in dem Ton, mir egal, ob das andere stört. Ich finde es auch völlig in Ordnung, wenn meine Kinder in der Art und Weise gemaßregelt werden, mir wäre es hochnotpeinlich, wenn mein Sohn gegen Türen treten würde. Gäbe es Zuhause auch nochmal eine entsprechende Ansprache zu.
Ich finde es kommt immer auf die Situation an.
Bei deiner Situation hätte ich wahrscheinlich ganz genauso gehandelt und es wäre einfach irgendwas aus mir herausgeplatzt. Und völlig zurecht hast du da was gesagt.
Bei der Eingewöhnung meines Sohnes, saß ein kleines Mädchen neben mir und hat sich ein Buch angeguckt. Plötzlich kam ein 2 Jähriger Junge hat sich vor sie gestellt und ihr ins Gesicht gehauen. Die Erzieherin war in der anderen Ecke des Raumes und hat das nicht gesehen. Aus Reflex habe ich seinen Arm festgehalten weil er noch mal zuschlagen wollte. Dann hat er sich zu mir gedreht und mich gehauen. Ich hab ihm dann beide Hände festgehalten und gesagt das das weh tut und so nicht geht. Dann hab ich ihn losgelassen und dann hat er angefangen die Zunge auszustrecken und mich dabei abzuspecken. Ich habe dann die Erzieherin gerufen... das war mir zu heftig. Ich hab's wenigstens versucht aber dachte mir dann auch "ey ich bin nicht die Erzieherin das ist nicht mein Job! Ich bin zur Eingewöhnung meines Kindes hier!"
Wenn es aber so kleine Dinge sind wie sie auf dem Spielplatz regelmäßig passieren, wie zum Beispiel ein fremdes Kind nimmt sich etwas von unseren Sandkastenspielzeug oder schnappt sich den Ball und ich sehe, dass mein Sohn das doof findet. Dann versuche ich meinem Sohn zu beruhigen und sage ihm das das okay ist und man teilen kann.
....da hab ich auch schon geizige Eltern gesehen die nix teilen wollen
Teilen bedeutet aber, vorher gefragt zu werden. Wobei es da natürlich sehr auf das Alter ankommt.
Ja na klar... aber ich bei so einer Situation würde ich einem fremden Kleinkind nie sagen "man fragt aber vorher". Das würde ich einfach so lassen...
Ja, ich maßregel auch andere Kinder und meine werden genauso von anderen Müttern gemaßregelt. Auch über Erziehung sprechen wir unter Freundinnen, etwa das man eine Situation gerade anders gelöst hätte oder wie man beim trocken werden vorgehen könnte. Ich nehme es auch niemanden krumm, wenn mir jemand mit Tipps und Tricks helfen möchte, dass aus meinen Kindern anständige Leute werden. Und anders rum, werden auch meine Ratschläge häufig gerne angenommen. Vorallem bei spielverabredungen, wo wir Mamas Kaffee trinken und die Kids zusammen spielen, maßregelt mal die eine Mama, mal die andere. Wie es gerade passt, wer schneller zur Stelle ist. Wem es nicht passt, der soll es äußern. Dann kann man drüber sprechen. Ist mir aber noch nie passiert. Sollte also passen.
Das wäre mir wahrscheinlich auch rausgerutscht. So was kann sehr schnell Beulen oder auch mal einen eingeklemmten Finger geben, was wesentlich unangenehmer ist als sich zu entschuldigen und dann vielleicht in Zukunft sein Temperament zu zügeln. Bei dem Kindergarten meiner Kinder haben die Kids ihre Mütter/Väter "raus geschmissen". Alleine oder mit Verstärkung eines oder mehrer Kinder wurde man aus der Tür raus geschubst und dann am Fenster winken.
Ich finde nicht, dass es da ein klares falsch oder richtig gibt. Ein Kind sollte nicht denken, dass es sich ohne Mama im Nacken wie der letzte Arsch aufführen und andere drangsalieren kann. Aber ich bevorzuge es natürlich auch, wenn die eigene Mutter eingreifen kann. Ist aber halt nicht immer der Fall. Wenn meine Tochter sich so benimmt, dann darf auch jemand anders ihr das Wort zum Sonntag geben. Umgekehrt müssen sich auch andere Kinder durch mich auf sowas einstellen. In einem Geschäft wollte mal so ein verzögenes Gör mit Bauklötzen auf meine Tochter einschlagen (12 Monate alt zu dem Zeitpunkt). Soll ich dann erstmal die Mama suchen,während mein Kind seelenruhig verprügelt wird? Mit Nichten. Ich habe der Minirabaukin deutlich gesagt, dass sowas nicht geht. Erst nett, dann lauter. Die Mutter kam dann und hat sich, antiautoritär wie ich es selten erlebt habe, von ihrer Tochter mit klötzen Schlagen lassen. Ein Anblick war das.....
Danke für all die Beiträge! So sehe ich das ja auch, wie die meisten: wenn sich jemand um das Kind kümmert, muss ich meinen Senf nicht dazugeben. Wenn aber nicht, das Verhalten aber nicht ignoriert werden kann oder sollte, dann sage ich schon etwas. Hätte ich in dem Moment mehr Zeit gehabt, hätte ich sicherlich meine Worte besser gewählt. Der Junge ist aber ziemlich schnell weggelaufen, und ich wollte was sagen, bevor er ganz weg ist. Achja, das mit dem "vom Herzen kommenden Entschuldigung", das war ironisch gemeint. Man sah ihm deutlich an, das es ihm lediglich leid tut, dass es die Erzieherinnen mitbekamen. Das war auch nicht seine erste Aktion dieser Art, auch nicht die erste gegen meine Tochter oder mich, aber vorher waren es eher kleine Sachen, vor allem eher verbale Entgleisungen. So etwas Heftiges habe ich ihm wirklich nicht zugetraut.
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