LaraMo
Hallo zusammen, Einige Dinge machen mich in Bezug auf meine Tochter etwas nachdenklich. Jetzt schreibe ich das hier doch mal, vielleicht könnt ihr mich ja beruhigen und es ist "alles normal". Sie ist mein ältestes Kind, daher bin ich da noch unerfahren. Sie wird im Juni 2. Wir haben auch noch ein Baby, 5 Monate alt. Die Große war in ihrer motorischen Entwicklung recht zügig dran, wenn auch nicht übermäßig früh. Frei gelaufen 2 Wochen nach dem ersten Geburtstag. Sprachlich ist sie für ihr Alter wohl sehr weit. Da werden wir oft darauf angesprochen, dass das wohl sehr ungewöhnlich sei. Mit 18 Monaten hat sie Mehrwortsätze gebildet, aber eben nur aus Substantiven und Verben bestehend. Inzwischen spricht sie in vollständigen Sätzen, konjugiert, wendet Vergabgenheit, Gegenwart und Zukunft meist korrekt an, verwendet nun auch ich/du, meins/deins korrekt. Das einzige was sie noch nicht kann sind wirklich kompliziertere Schachtelsätze oder die Aussprache mancher Lautfolgen, als z.B. "kl", "gr", usw. Sie ist da total wissbegierig, hört sie einfach neues Wort, wiederholt sie es sofort, fragt was das ist und verwendet es dann. Was mich jedoch beunruhigt: obwohl sie eigentlich total interessiert, aufgeweckt und wirklich gut entwickelt ist, habe ich immer wieder den Eindruck, dass ihre emotionale/soziale Entwicklung nicht zu ihrem sonstigen Entwicklungsstand passt. Was ich meine: sie versteht z.B. physikalische Zusammenhänge richtig gut. Gestern haben wir ein Wasserspiel mit Wasserrad beobachtet, ihr war aufgefallen, dass ein becher am Rad fehlt und das Rad immer an diesem fehlenden becher etwas langsamer wird. Wir haben ihr das dann erklärt, sie war interessiert und hat es zumindest richtig wiedergegeben. Wenn sie jedoch ihrer Schwester weh tut (oder auch anderen Kindern) und wir ihr erklären, dass sie das nicht tun soll, da es Aua macht und das andere Kind jetzt weinen muss, scheint sie das überhaupt nicht zu verstehen. Ich erkläre ihr dass sie es nicht darf und wenn ich sie dann frage, ob man hauen darf, sagt sie "Ja". Sie ist da eher fasziniert wenn andere weinen, heute morgen hat sie ihrer Schwester im Gesicht blutig gekratzt und irgendwie ist es mir nicht gelungen, ihr zu vermitteln, dass das nicht gut war. Natürlich ist mir klar dass sie mit ihren noch nicht einmal 2 Jahren noch viel lernen muss hinsichtlich Emotionsregulation. Ich denke es ist normal, dass sie mal haut, kratzt oder später auch mal schubsen wird. Aber es macht mich nachdenklich, dass sie überhaupt keine Anzeichen von Reue zeigt, wenn wie da dann anschließend oder auch mal später nochmal darüber reden. Und da sie in anderen Bereichen eben schon so weit ist, fällt es mir ein bisschen schwer, zu glauben, dass sie das nicht verstehen kann. Irgendwie habe ich häufig den Eindruck, mit Empathie, Mitleid oder Reue tut sie sich enorm schwer. Lesen wir ein Buch, ist sie total fasziniert von Verletzungen oder wenn jemand weint. Aber irgendwie hat sie überhaupt kein Verständnis, warum wir es nicht wollen, dass sie ihrer Schwester weh tut oder auch mal mich an den Haaren zieht oder den Papa kneift oder kratzt. Andererseits habe ich neulich die Autotüre etwas fest zugemacht und sie hat unter Tränen darauf bestanden, dass ich dem Auto jetzt "Heile heile Gänschen" singe und ein Pflaster auf die Türe mache. Hinzu kommt, dass sie immer mal wieder für ein paar Minuten "abwesend" ist. Dann steckt sie die Finger in den Mund, spricht kein Wort mehr und reagiert auch nicht. Manchmal greift sie später dann Dinge auf, die ich zu so einem Zeitpunkt gesagt habe, sie scheint also zuzuhören. Sie regiert aber kein bisschen. Wie klingt das für euch? So dass es noch im normalen Rahmen ist und Sie eben einfach die motorische und sprachliche Entwicklung vor der emotionalen macht? Oder findet ihr diese Verhaltensmuster auffällig? Erwarte ich zu viel? Wie war das bei euren Kindern? Würde mich da sehr über Input/Meinungen freuen, wie gesagt, ich habe kein älteres Geschwisterkind, gehe also nun erstmals durch die Kleinkindphase. Falls relevant: wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander, sie ist tendenziell ein Kind das viel näher braucht und das auch einfordert.
Sorry für den langen Text
Für mich hört es sich eigentlich ganz normal an. Empathie entwickeln Kinder erst deutlich später! Sie ist fasziniert von Emotionen, und das ist sicher auch genau das, was in dem Alter zu erwarten ist. Für Einsicht oder gar Reue ist es noch zu früh. Sie findet es spannend, dass sie mit ihren Handlungen etwas bewirkt und probiert aus. Natürlich würde ich sie immer sofort vom Baby entfernen, wenn sie ihm weh tut und das auch einfach immer wieder deutlich sagen. Vielleicht ist es auch hilfreich, ihr stattdessen immer wieder zu zeigen, wie wir das Baby streicheln darf und mit ihr besprechen, warum das schöner ist. Ich glaube, da braucht es einfach die Wiederholungen, bis es in dem Alter ankommt. Bis es tatsächlich verstanden wird, dauert es noch länger… Wenn du dir ganz unsicher bist, stelle die Frage doch auch der Psychologin im Forum. Dann hast du die perfekte Erklärung. Alles gute
Für mich klingt das ganz normal, erst ab ca. 4 Jahren beherrschen Kinder den Perspektivenwechsel und können sich in andere hineinversetzen. Das wird also leider noch ein bisschen dauern. Es klingt ja so, als ob sie das Thema durchaus beschäftigt, aber sie kann das einfach noch nicht.
Kann dir auch nur sagen, dass das völlig normal ist. Emphatie und Mitgefühl wird erst viel später entwickelt. Alles im Rahmen bei euch. Hört sich nach einer tollen Tochter an.
Hi,
Dein Kind motorisch früh entwickelt und sprachlich sehr weit. Ich Tipp da mal sachte auf Hochbegabt. Lass das mal bitte prüfen bzw informiert euch da. Die brauchen einen anderen Input als andere Kinder.
Wäre schade, wenn das Potenzial verschenkt wird.
Zur Emotionalen Entwicklung. Ein Kind, egal wie begabt, kann erst so zm den 4 Geburtstag rum Empathie, heißt:
Jemand haut mich, dass tut mir weh. Ich haue jemanden, dann muss dem das ja auch weh tun.
Davor ist nur "jemand haut mich, dass tut mir weh. Ich haue, der weint." Und je nach Situation, alter reife ectpp ist das lustig oder ne doofe Reaktion. Aber die Verknüpfung ist da nicht da.
Da kannst Du nur Alternativen aufzeigen und imner weiter machen. Und exklusive Mamazeiten, um Eifersucht zu reduzieren.
Und die allgemeibe Reihenfolge einhalten. Z.B.Als erstes wird die Große angezogen oder geholfen, dann das Baby. Sonst kommt der Thronverlustkomplex.
Alles Gute
Geht sie in die Kita??? Unser Sohn ist im selben Alter, sprachlich nicht so weit aber altersgemäß. Er versteht schon, wenn man ihm sagt, dass es weh tut wenn er haut. Er weiß aus der Kita dass man dann den anderen trösten muss... Wenn wir Bücher anschauen wo jemand traurig ist, ist er mit traurig und wenn wir aua sagen pustet er und holt Pflaster (egal ob wir die brauchen oder nicht)... Klar er wird nicht 100% verstehen was das alles heißt - traurig sein etc... Aber er hat gelernt sich entsprechend zu verhalten. Davon kam viel aus der Kita - er ist der älteste gerade in seiner Gruppe und wird dann halt geschickt zum Pflaster holen etc... Und da es so oft passiert, dass jemand haut war auch er schon "Opfer" und man kann ihm dann wenn er es macht auch daran erinnern, dass ihm das auch weh tut... (Neulich war ein anderes Kind zu Besuch und hat mich gehauen - er kam dann und sagte "Mama aua - puste" ... Wir haben ihm das nicht beigebracht) Vielleicht könntet ihr mir den ErzieherInnen reden, dass sie eure Tochter gezielt zum Helfen in so Situationen einsetzen?? Bezüglich Sprache: klingt toll! Lasst das testen wenn ihr wollt. Ich war wohl sprachlich auch soweit dass ich am meinem zweiten Geburtstag ganz normal geredet hab... Hochbegabt bin ich nicht... Hab ich nie testen lassen aber ich fand mich nie besonders... Trotzdem drücke ich euch die Daumen für den Test!
Hallo, Bei meinem Sohn (2J 9M) und meiner Tochter (1J) ist es ähnlich. Er versteht nicht, dass er ihr wehtut. Er hat sie echt lieb, aber, dass mit dem Hauen/Schubsen versteht er einfach nicht. Bei uns hat es geholfen in den Situationen total auf ihn einzugehen. IdR schubst er, wenn es ihm nicht gut geht (zu wenig Aufmerksamkeit, müde, Hunger,...). Seit wir nicht mehr Schimpfen, sondern uns ihm liebevoll zuwenden ist es sooo viel besser geworden. (Natürlich sagen wir ihm trotzdem, dass er nicht schubsen soll, sondern laut "Mama Hilfe" rufen soll, wenn die Kleine ihm zu Nahe kommt (oÄ, je nach Auslöser). Das trägt mittlerweile Früchte und er sagt oft "Mama, bitte Xxxx wegräumen").
Ja, du erwartest zuviel von deinem Kind. Kognitive und sozioemotionale Entwicklung sind zwei Paar Schuhe. Deine Tochter ist fast zwei. Kognitiv ist sie ihrer Altersstufe derzeit weit vorraus, sozioemotional ist sie jedoch zwei. Bitte behalte das immer im Hinterkopf, denn Du erwartest ja auch nicht, dass jemand der gut Klavier spielen kann auch automatisch super kocht. Bei deiner Tochter ist es genauso.
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