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Eingewöhnung mit schmerzhaften Trennungen - Tips oder erstmal so laufen lassen?

Eingewöhnung mit schmerzhaften Trennungen - Tips oder erstmal so laufen lassen?

auf der Reise

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Nach einem Jahr Tageseltern wird mein Kind (2) gerade in der Kita eingewöhnt, jetzt in der zweiten Woche. Die Kita geht - mit Blick auf die einzelnen Kinder - zügig vor: Letzte Woche schon erste Trennung, diese Woche geht's so weiter. Das kommt mir grds. entgegen, da hoffentlich sehr bald Kind Nr. 2 auf die Welt kommt - ich hoffe, da ist es für Kind Nr. 1 hilfreich, wenn die Eingewöhnung abgeschlossen ist und sich eine Mini-Routine gebildet hat; während und nach der Geburt wäre außerdem eine stundenweise Kinderbetreuung ultra-hilfreich. (Ja, Eingewöhnung rund um Geburt ist nicht toll, obendrein gibt's gerade jetzt einige Entwicklungsschritte... hilft nichts, ging und geht nicht anders.) Eingewöhnung bisher wie erwartet: Anfangs war mein Kind begeistert und weinte nur, wenn es wieder gehen mußte. Jetzt weint es bei den Trennungen, ist dann aber innerhalb von Minuten zufrieden spielend (so war es auch sehr oft bei den Tageseltern). Ich bin nur etwas, hm, betroffen von der Intensität der Gefühle bei der Trennung. Das ist bestimmt auch eine Altersfrage (kann jetzt mehr sagen, äußert Unmut lauter, hat mehr Körperbeherrschung usw.), aber natürlich geht es mir trotzdem ans Herz. Und ich frage mich: weiter so, oder doch etwas ändern? Drei Gedanken vor allem: Ich versuche - vor allem seit heute - eine zügige Trennung ("an der Tür"), ohne lange Trösterei, da die Gefühle sonst nicht weniger, sondern mehr werden. Schon bei den Tageseltern galt: Lieber kurz, das ist fürs Kind leichter. Jetzt frage ich mich: Doch lieber Gang zurückschalten? Wieder reingehen, wo mich mein Kind bald vergißt, sehr bald in den Nebenraum rennt und dort spielt... und dann nur von Erziehern (womöglich halb abgelenkt) gesagt bekommt, jetzt würde ich endgültig gehen (das stört's dann nicht mehr, aber es ist ja nicht dasselbe wie eine Trennung von Angesicht)? Verschiebe ich damit nur das Trennungsproblem auf in 1-2 Wochen, was aus o.g. Gründen keine gute Lösung wäre? Und: In der Tagespflege durfte mein Kind auf den Arm einer Bezugsperson, was in der Kita erstmal wenig gefördert wird... eigentlich eher nicht mehr auf den Arm, sonst nur, falls es möchte. Noch möchte es bei der Trennung aber gar nichts, nicht einmal, was ihm guttäte. Nur heute hat die empfangende Erzieherin es auf den Arm genommen, offenbar, weil es so an ihrer Hand zerrte, um bei mir zu bleiben. Ich könnte mir vorstellen, daß die vertraute "Arm zu Arm"-Verabschiedung ein bißchen helfen könnte, selbst bei noch unvertrauten Erziehern; ich bin aber auch selbst sehr körperorientiert bei Trost usw. Wie ist da Euer Bauchgefühl - die Erzieher bitten, ihn doch erstmal auf den Arm zu nehmen? Oder ist das nur "mein" Gefühl? Habt Ihr Erfahrungen mit "dem Kind etwas Tröstliches mitgeben"? Mein Kind hat zwar eine (inzwischen nicht mehr ganz so heiß geliebte) Mullwindel dabei, sonst wird bei uns Spielzeug nicht mitgenommen... aber bringen Spielzeug, ein kleines Kuscheltier o.ä. etwas? Einfach ausprobieren? Ich erwarte keine Wunder, würde nur die heftigen Gefühle gern etwas weniger schmerzhaft machen. Danke fürs alle Tips.


JakobsMutti

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Also mein Sohn ist aktuell mit 4 auch immer mal wieder sehr trennungssensibel, hat aber unterschiedliche Gründe. Was ich halt wichtig finde und immer fand, war, dass die Erzieher liebevoll auf ihn eingehen und das tun sie hier durchgehend. Er wurde noch bis vor den Sommerferien auf den Arm genommen, aktuell wird er ganz liebevoll an der Garderobe abgeholt und es wird wirklich sehr auf ihn eingegangen und auf mich auch - ich gehe halt dann, nach Verabschiedung, auch wenn’s schwer fällt. Aber meist beruhigt er sich kurze Zeit später. Jetzt hatten wir wieder eine Woche, wo er gleich dem besten Freund in den Arm fiel und ich völlig abgeschrieben war. Also kurz um, hör in dich hinein, bzgl der Erzieher, wie sie mit deinem Kind umgehen usw. Das ist am allerwichtigsten, alles andere ist halt entwicklungsbedingt ganz normal


sarahT

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Du schreibst ja selbst, das dein Kind sich eher trennt, wenn es die anderen Kinder und die Räume und damit seine Möglichkeiten sieht. So war es bei meinem Jüngsten auch: an der Tür wollte er sich nicht trennen (war aber leider Corona und musste deshalb). Sobald er an der Garderobe war und die Gruppe mit den Kindern gesehen hat war ich unwichtig. Vielleicht ein Mittelding: mit reingehen, bis zu dem Punkt, wo ihr alles sehen könnt, an der Gruppentür bewusst verabschieden und ihn zu den Freunden spielen schicken. Abschiede sind blöd. Die dürfen blöd sein. Bei meinen hat es auch länger gedauert bis der reine Abschied gut klappte. Wenn sie da waren lief alles super, aber das bewusste tschüss sagen dauerte. So lange dein Kind sich in der Gruppe gut beruhigen lässt und zufrieden spielt und lacht würde ich weiter machen. Alles Gute für euch alle!


Mützipütz

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Antwort auf Beitrag von sarahT

Ich stecke auch noch in der Eingewöhnung meiner Zweijährigen. Ich ziehe sie in der Garderobe um und ihr Erzieher kommt dann schon Hallo sagen. Ich gehe kurz mit in den Raum bis er sie auffordert mir tschüss zu sagen.Das tut sie und ich gehe raus. Kein Stress bisher. Heute morgen saßen schon alle am Tisch da konnte sie mich schwer loslassen aber auch da sagte sie noch tschüss und lies sich zum Tisch bringen. Gab kein Stress danach.Übermorgen erste mal Schlafen.Ich bin sehr gespannt. Ich würde an deiner Stelle den Erzieher fragen ob er ihn auf den Arm nehmen könnte.Wenn du meinst das ist vlt.hilfreich. Meine hat die Routine sich als erstes den Knetsand zu nehmen.Nur 5 Min.dann deckt sie mit den Tisch.Das ist ihr eigenes Ankommritual und da ziehen alle mit. Mein Sohn wurde immer auf den Arm genommen und dann wurde in der Küche geguckt was es zum Mittag gibt. Das klappt auch prima.Der hat auch oft geheult. Meine Mädels dagegen nie bzw.sie jetzt auch noch nie.


Pumpum090120

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Mein Sohn hatte eine lange Eingewöhnung, zum einen weil er oft erkältet war zum anderen weil er nicht los lassen konnte. In der U3 Gruppe durften die Kinder ein Kuscheltier, Schnuller und Fotoalbum haben um es etwas einfacher zu machen. Dort durfte er auch nach Bedarf auf den Arm, was er erstmal nur schwer zu lassen wollte. Zudem Zeitpunkt war es noch durch Corona so das sie die Kinder am Eingang und nicht am Gruppenraum entgegen nahmen. Was das ganze etwas schmerzloser machte. Natürlich ist es zu Anfang schwer als Mama zu sagen mit einen Lachen im Gesicht das man es später abholt wieder wenn es brüllt. Aber anders funktioniert es nicht. Kurz und schmerzlos ohne auf das einzugehen. Zudem kann ich nur aus Erfahrung sagen, daß nach der Eingewöhnung immer wieder mal Phasen da sein werden wo es Theater geben wird. Sei es nach den Ferien oder einer blöden Nacht. Ich hab gemerkt das desto weniger ich auf den Trennungsschmerz eingehe, er sich schneller in der Gruppe beruhigt. Zu Anfang hab ich mich immer mies gefühlt. Aber das verging mit der Zeit recht schnell.


Cafe2go

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Hallo, Bei unserem Sohn klappt der Abschied besser seit wir uns schon in der Garderobe verabschieden und nicht erst im Gruppenraum. Weil sobald er in die Gruppe geht ist er beschäftigt alles zu erkunden, wird von der Pädagogin begrüßt etc, da ist es ihm dann immer schwer gefallen sich nochmals auf uns zu konzentrieren und hat dann geweint. Jetzt verabschieden wir uns bevor es von der Garderobe in die Gruppe geht, er kann sofort rein rennen und tun worauf er Lust hat, wir wechseln noch ein paar Worte mit der Pädagogin und rufen nur noch ein unverbindliches Tschüss in seine Richtung (manchmal winkt er dann nochmal, manchmal nicht). Auch bei der Eingewöhnung hat mein Mann in ziemlich schnell an der Gruppentür abgegeben, weil es ihn immer rausgerissen hat, wenn er sich erst nach ein paar Minuten verabschiedet hat. Ich würde auch sagen: Weinen bei der Trennung ist ok, sofern er sich dann schnell beruhigen lässt und zufrieden ist. Unsere Tochter weint bei nahezu jeder Trennung (im Privaten, Kiga kommt erst im Herbst), egal ob die Oma, der Papa oder die Mama weggehen, immer Drama - für ca 10 Sekunden, dann ist eh wieder alles gut. Abschied nehmen: Verlass dich auf dein Bauchgefühl, du bist die Mama, du hast schon ein gutes Gespür dafür, was dein Kind braucht! Wenn du glaubst, kurz und schmerzlos ist gut, dann mach es so. Glaubst du er soll auf den Arm, dann sprich das an - bei uns war die Pädagogin immer sehr dankbar für Vorschläge von uns. Sie hat diese eigentlich immer probiert und oft hat es dann auch tatsächlich viel besser geklappt.


auf der Reise

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Danke allerseits. Interessant, daß Ihr Unterschiedliches berichtet - den einen Kindern scheint ein "früher" Abschied an der Tür zu helfen, den anderen, schon den Gruppenraum zu sehen. Ich warte bei uns mal etwas ab, ob und wie sich's "an der Tür" einspielt. Laut der einen Erzieherin wird halt üblicherweise wenig auf den Arm genommen, was ich für (m)ein zweijähriges Kind noch schwierig finde. Ich war halt unsicher, ob das vielleicht nur mein eigenes Bedürfnis war... aber nach Euren Reaktionen habe ich es jetzt einfach noch einmal angesprochen. Und zumindest hat die eine Erzieherin, die ihn jetzt mehrfach an der Tür "abgeholt" hat, nach anfänglichem Mißverständnis positiv auf meine Bitte reagiert. Es war zwar aufschlußreich, ihre wenig wertschätzende Art zu erleben, als sie mich erstmal mißverstand (da glaubte sie, ich wolle durch einen verlängerten Abschied und wiederholtes Auf-den-Arm-Nehmen meinerseits jegliche Tränen vermeiden)... :-/ ... aber wichtiger noch: Heute nahm sie mein Kind gleich auf den Arm, und ja, damit habe ich ein besseres Gefühl. Schon allein, weil "auf dem Arm wegtragen" sanfter ist als "am Arm wegzerren" :-( ... Und am allerwichtigsten natürlich: Sie hatte eine prima Idee, wie sie mit ihm umgehen konnte, und hat das auch heute wieder eingesetzt.