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Eine Frage an die Atheisten...

Eine Frage an die Atheisten...

Mitglied inaktiv

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...in Anlehnung an die "Glaubens-Diskussion" gestern. Wie geht ihr mit dem Thema Tod um? Ich bin katholisch getauft, vor 6 Jahren zur evangelischen Kirche konvertierr. Aber der Glaube ist mir komplett entglitten. Ich "kann" nicht mehr glauben, je mehr ich mich damit auseinander setzte. Ich werde in absehbarer Zeit auch aus der Kirche austreten. Ich gestehe, mir macht die Thematik rund um den Tod zu schaffen. Es ist nun mal kein tröstlicher Gedanke, später als Materie Teil der Natur zu werden. Kein Himmel, kein ewiges Leben. Ich knabbere auch noch immer sehr an dem Tod meines Vaters letztes Jahr. Ich könnte ständig in Tränen ausbrechen, sobald ich an ihn denke, ein Foto von ihm sehe. Er ist weg. Einfach so. Und ich vermisse ihn. Es wäre schön, zu wissen, er ist im Himmel und es geht ihm gut, nachdem er die 4 letzten Jahre seines Lebens so schrecklich "unmenschlich" leiden mußte. Und es wäre schön, glauben zu können, wir würden uns wieder sehen. Ich tue es aber nunmal nicht. So bleibt mir nur der Schmerz.


FashionStyle

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Was am Ende kommt, können wir ja alle nicht wissen. Aber nur weil man den kirchlichen Glauben nicht mehr hat, muss man doch nicht automatisch an gar nichts mehr glauben bzw. auf nichts hoffen.


Mutti69

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Ich bin gläubig, möchte dir aber auf deinen Satz "Es bleibt nur der Schmerz" entgegnen, nein, nicht nur der Schmerz bleibt. Es bleibt auch die Liebe, die ein Mensch dir gab und die dich geformt und geprägt hat. Ebenso wie die guten Erinnerungen bleiben...ein Mensch verändert auch immer ein bisschen die Welt, er prägt sie und so bleibt doch recht viel...während der Schmerz zwar auch nicht geht, aber irgendwie anders wird. Und dann lebt dein Vater auch in dir. Rein biologisch trägst du seine Genetik und deine Kinder auch *fühl-dich-umarmt*


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Mutti69

Bei Deinen Zeilen liefen die Tränen... Vielen Dank für die Umarmung!


Windpferdchen

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Huhu, viele glauben ja, dass man die wesentlichen Dinge des Lebens mit dem kleinen, engen und sehr begrenzten Verstand erfassen kann. Aber die wirklich wahren und wichtigen Dinge kann der Verstand nicht erkennen. Z. B. hat ja auch die Liebe (wie etwa die zu Deinem Vater) nichts mit dem Verstand zu tun. Das analytische Denken weiß aber auch nichts über Gott oder den Tod, denn für die wesentlichen Dinge ist der Verstand einfach zu klein. Er ist ein gutes Werkzeug für den Alltag, aber mehr auch nicht. Viele Menschen machen ja - z. B. in der Meditation - die Erfahrung, dass das Bewusstsein nicht an den Körper gebunden ist. Ja, dass es nicht einmal an das kleine Ich gebunden ist. Das ist keine Einbildung, sondern etwas, das alle geistigen Traditionen (nicht nur der Buddhismus) seit Jahrtausenden wissen. Es ist lediglich in der westlichen Welt eine eher seltene, vergessene Erfahrung geworden. Wenn man es selbst noch nicht erlebt hat, bleibt das natürlich schwer zu begreifen. Wenn man es aber erlebt, glaubt man nie mehr, man sei nur der Körper. Sondern man findet diese Idee sogar unfreiwillig komisch. Es ist wie bei dem Fisch, der nicht an das Wasser glaubt, weil er es nicht sehen kann... Du musst natürlich deshalb jetzt nicht ebenfalls glauben, dass Du mehr bist, als nur Dein enger Verstand und Dein vergänglicher Körper. Es reicht, wenn Du Dir das als Möglichkeit einfach ein bissl offen lässt. LG


katja13

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Ich gehe damit ganz nüchtern um. Und der Gedanke, wie du es nennst „Teil der Natur zu werden“, ist für mich ein schöner Gedanke! Ich möchte allerdings verbrannt werden! Und die Asche verstreut am besten! In einem Erdgrab möchte ich keinesfalls vor mich hingammeln, das finde ich für mich einfach schlimm. Da dauert mir das mit dem Teil der Natur werden zu lange. An Verstorbene gedenke und erinnere ich mich natürlich, aber nie unter dem Gesichtspunkt: Was machen diese jetzt? Im Himmel oder irgendwo? Nein, für mich sind sie einfach weg. Wie jeder eines Tages einfach weg ist. Fertig. Das schmerzt mich auch, aber eben nicht mehr oder zusätzlich, nur weil ich an kein „danach“ glaube.


Pebbie

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Ich mache jetzt mal wieder Seelen-Striptease Das Thema Tod hat mich schon immer interessiert, ich habe auch viel von Elisabeth Kübler-Ross gelesen, wo es viel um Nahtoderfahrungen geht. Ich bin nicht gläubig, fand es aber irgendwie "beruhigend", das so viele Menschen berichtet haben, da es "da etwas gibt". Als ich vor 5 Jahren an Krebs erkrankt bin, war das Thema für mich plötzlich da. Logischerweise. Dennoch habe ich versucht es beiseite zu schieben und zu kämpfen. 2 Jahre nach bekannt werden des Krebses habe ich aus heiterem Himmel einen Herz-Stent bekommen. In der Familie väterlicherseits gibt es leider extrem viele Herzerkrankungen, meine Oma starb mit 63 am 6.! Herzinfarkt, mein vater bekam den ersten mit 44, den 2. mit 49, danach 5 Bypässe, und mit 61 den 3. Er nennt auch 4 Stents sein eigen, inzwischen hat er einen Defibrillator implantiert bekommen. Sorry, das ich so weit aushole..... Auf jeden Fall, seitdem ich meinen Stent habe, der wunderbar funktioniert, habe ich Todesangst. Die hatte ich auch beim Krebs, aber mit dem Herzen hatte das eine andere Dimension. Wenn Du einem Krebsleiden erliegst, ist das keine schnelle Sache, man kann sich darauf einstellen. Aber ein plötzlicher Herzinfarkt oder Herztod erwischt dich unvorbereitet und evtl. ohne Vorwarnung. Das Ende vom Lied für mich: jeden, aber auch wirklich jeden Abend wenn ich im Bett liege habe ich entweder "nur" Angst das etwas passiert, jedes Zwicken im Körper wird beäugt ( ganz toll ist im Moment das ich wieder links einen Tennisarm habe ), oder ich habe eine ausgewachsene Panikattacke, die mich jetzt schon mehrfach ins KH gebracht hat. Wäre es für mich tröstlich zu wissen ob es nach dem Tod weiter geht? Ich glaube, und da sind wie wieder beim Thema von gestern, da bin ich zu abgeklärt um das zu denken. Ich kann mir nur nicht vorstellen wie das sein soll, wenn ich einschlafe und träume, werde ich morgens wieder wach. Bei einer Vollnarkose, die ich nun schon reichlich hatte, wird man einfach "abgeschaltet", es wird schwarz, und man wacht gefühlt im nächsten Moment wieder auf. Aber wenn man stirbt bleibt es dunkel und ich bin "nicht mehr da".


Mitglied inaktiv

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atheist durch und durch, aber ich glaube an schicksal, an für uns unbegreifbares, an höhere mächte, an " nach dem tod gibt es kein nichts", an ein "über uns".. was genau das ist, das weiss ich nicht und will es nicht wissen. auf keinen fall mache ich es an personen , körpern oder welten fest , sondern es ist einfach nur ein "das" in meinem kopfund ein wissen das auf meine familie und mich aufgepast wird. ich hoffe man konnte mir folgen;)


mischischel

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Ich glaube nicht an irgendeinen Gott, aber ich glaube daran das es nach dem Tod irgendwie weiter geht. Ich finde die Vorstellung schön das es wie im Film Coco ist, man wechselt vom Reich der lebenden in das der toten und dort bleibt man bis im Reich der lebenden niemand mehr an einen denkt. Auch ich vermisse manch einen verstorbenen schmerzlich, aber keiner von ihnen ist einfach weg. Auch wenn sie nur noch in den Erinnerungen an all die schönen Momente, an die Liebe die ich durch sie erfahren durfte, an die Weisheiten die sie mir mit auf den Weg gegeben haben leben, aber dennoch ist keiner einfach weg.


rotblau

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ich hatte in den letzten jahren mehere theorien dazu. aktuell denke ich, irgendwas wird schon kommen, und lass mich überaschen ;-)


Tiffy_78

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Naja, ich sehe das so, es bleibt dir der Schmerz, nur solange du es noch nicht verarbeitet hast. Er zumindest hat keine Schmerzen. Und wenn du so weit bist, erinnerst du dich immer mehr an die positiven Momente, und so bleibt nicht nur der Schmerz. Man ist zwar nicht mehr da, aber im Herzen schon. Und wäre dieser Mensch nicht gewesen, wärst du nicht diejenige, die du bist. Es bleiben immer Fußspuren. Manchmal denke ich ein bisschen, die Wiedergeburt in anderer Lebensform ist möglich. Bzw, ich sage zb meine Töchter wurden mir von jemandem geschickt. Ich Stelle mir das ein bisschen wie Geister vor, die bei Bedarf erscheinen und aufpassen. Also nicht zum Anschauen, sondern nur deren Energie...schwer zu erklären.


mausebär2011

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Bei mir hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Fragt man mich nach Gott kann ich nur mit den Schultern zucken. Kanns mir nicht vorstellen. Aber ein "leben" nach dem Tod? Ja das glaube ich. Es kann nicht einfach so vorbei sein. Irgendwas ist da, irgendwo kommen wir hin wo es "weitergeht".


Meyla

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Ich glaube nicht an übermächte. Weder an göttliche noch an natürliche. Aber das stört mich In keinster Weise. Hatte beruflich wie privat viel mit dem sterben zu tun gehabt und keine der mystischen Gegebenheiten sehen oder hören können. Es ließ sich immer alles relativ leicht erklären. Natürlich hört man sich mal Dinge an und hinterfragt sie. Aber es klang alles albern in meinen ohren. Ein alles liebender Gott der dann die verzweifelten, wie z.B. Suizidale, brennen lässt - aber Kinderschänder die sich entschuldigen dürfen im Himmel feiern? Das klingt liebend und logisch ja. Trost muss ich deshalb nicht suchen und habe auch keine Angst irgendwann zu sterben. Es ist ok für mich wenn danach nichts kommt. Ich möchte, wie alle in meiner Familie, später verbrannt und ins Meer geworfen werden. Keine Grabstätte oder sowas, dazu habe ich keine Beziehung.


Mitglied inaktiv

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Man kann es halt schwer in Worte packen, aber ich versuche es Ich bin zwar Katholisch, aber nur "passives Mitglied". Ich glaube zB. an diese sog. Rückführungen und wollte dies auch schon lange mal machen, weil ich einen wiederkehrenden Traum habe, den ich im jetzigen Leben nicht erklären kann, er hat mit dem Jetzt nichts zu tun. Auch zieht es mich an Orte, die ich nicht kenne, an denen ich noch nie war. Dann kam mein schwerer Sturz vor zwei Jahren. Als ich da auf der Straße lag und vom Hals abwärts nichts mehr spürte, hatte ich einen Film vor Augen. Er wiederholte sich immer und immer wieder. Der Film hörte erst auf, als ich im Rettungshubschrauber lag und "weggebeamt" wurde. Seit diesem Erlebnis weiß ich, es gibt etwas und ich habe mich viel mit anderen Patienten unterhalten, denen es genauso erging. Ich glaube aber nicht an DEN einen Gott, sondern daß es etwas Übernatürliches gibt, was wir mit unserem Wissen und unserer Sprache nicht erklären können. Ist sehr schwer. Die Ärzte sagten mir, es ging um wenige Millimeter, daß ich noch hier bin. Klar kann man sagen, das war halt etwas medizinisches, keinesfalls ein Wunder und keine Schutzengel, aber ich denke da anders darüber. Ich habe zwar nicht vor, jetzt sofort oder demnächst zu sterben, aber Angst vor dem Tod habe ich nicht mehr. Ich will auf jeden Fall noch diese Rückführung machen lassen, damit die paar Fragen die ich habe, beantwortet werden. Irgendwas ist da..


Mitglied inaktiv

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Dein Vater ist in Deinem Herzen, er lebt in Dir weiter. Es ist nicht wichtig, was "danach" ist, oder wo er sein könnte. Er ist jetzt immer noch ein Teil von Dir und Deinem Leben. Ich finde, es es ist ein schöner Gedanke, "danach" wieder im Kreislauf der Natur zu sein. Dann bin ich ein Teil eines Baumes, eines Sees, der Natur, so wie es meine Mutter ist. Wir sterben zwar, aber unsere Materie lebt weiter, ewig. Ob Atheist, Agnostiker, religiös oder nicht - wir wissen alle nicht, was danach kommt. Auch nicht diejenigen, die brav in der Kirche sind. "Ein vernünftiger Gott wird keinen Unterschied machen, wer besser oder schlechter geglaubt hat, wenn derjenige sein Leben gut und sinnvoll gelebt hat." Aussage eines katholischen Priesters.


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Ich denke wenn ein Mensch zu Lebzeiten "menschlich" war, sprich kein "Arschloch", das nur an sich denkt oder an den Profit, der angelehnt an die 10 Gebote einfach versucht richtig zu handeln, der braucht auch keine Angst haben, dass der Tod mit einer Art Hölle auf einen wartet. Ich glaube allerdings nicht, dass wir als Menschen so was besonderes sind, daß es "danach" noch großartig was ganz tolles geben wird. Es gibt ein Leben vor dem Tod, das sollten wir so gut es geht führen und geniessen. Klar sind Verluste für die Hinterbliebenen schmerzlich, aber real. Uns sollten die Toten leid tun, für die es vorbei ist (wobei der Tod ja z.B. bei Krankheit auch eine Erleichterung sein kann). Wir können nicht mehr tun, als uns so oft es geht an die Toten zu erinnern und sollten weniger uns selbst leid tun, weil wir sie nicht mehr haben.


Pebbie

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"Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit." Sir Philip Anthony Hopkins Dem ist nichts hinzu zu fügen.


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Letztendlich darf Hafer glauben was er mag,man braucht nicht an Gott oder sonstwas glauben, trotzdem gibt es Menschen die die Ansicht vertreten dass nach dem Tod eben nicht alles vorbei ist,es gibt z b das Buch Leben nach dem Tod wo klinisch Tote nach erfolgreicher Reanimation berichten wie es ihnen ergangen ist.alternativ gibt es noch die Theorie der Reinkarnation . Im Endeffekt wird es immer Dinge geben die wir nicht fassen und begreifen können, ich denke aber wenn nach dem Tod Ende ist warum glaubten quasi fast alle Kulturen an irgendeine Form des Lebens nach dem Tod (z.b. die Ägypter -deren Totenkult diente ja auch nur dem Leben nach dem Tod)-irgendwo muss das ja herkommen. Vielleicht setzt du dich mit den verschiedenen Ansichten auseinander-alternativ könnte dir auch eine Therapie helfe , Trauerbewältigung ist halt kein einfaches Thema, manchmal hilft es auch dies mit jemandem aufzuarbeiten.


Mitglied inaktiv

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...für Eure Antworten. Es war sehr interessant, Eure Ansichten zu lesen, mitunter auch sehr emotional berührend. Ich habe wohl gerade eine waschechte Depri-Phase. Ich muß mir Eure Beiträge nochmal in Ruhe durchlesen und darüber nachdenken, philosophieren oder meditieren ;-) Und ja, man sollte das Leben hier und jetzt genießen - egal, was danach kommt (als Agnostiker lasse ich mir gerne ein "kindisches" Hintertürchen offen...). Ich finde das Zitat sehr treffend! Allzu oft hapert es leider an der Umsetzung, nicht wahr?!