Ma12Rie34
Guten Abend, mein Mann und ich sind schon lange Zusammen und hatten schon in der Vergangenheit die eine oder andere schwere Krise, haben uns allerdings immer wieder zusammengerafft. Jetzt haben wir ein Kind (mittlerweile ca. 1 Jahr) und seit der Geburt ging unsere Beziehung immer mehr den Bach runter, geschuldet natürlich dem ganzen Stress und dem schlechten Schlaf, was so ein Baby mit sich bringt. Letzte Woche haben wir mal richtig darüber gesprochen (mein Mann blockt sonst immer ab): Mir fehlen Zärtlichkeiten (Sex, Kuscheln, Berührungen) und Bestätigung/Wertschätzung. Ich weiß nicht, wann mein Mann mir zuletzt mal was positives gesagt hat, was ich gut mache oder was er gut an mir findet. Mittlerweile spricht er mich auch gar nicht mehr mit Schatz oder einem anderen Kosenamen an, ich werd nur noch "Mama" gerufen oder er vermeidet es, mich anzusprechen (nicht mal mit meinem Namen). Er fühlt sich untergebuttert. Ich würde alles bestimmen und seine Vorschläge, wenn er denn mal welche macht, immer gleich ablehnen. Wenn ich ihn mal nach Rat frage, würde ich eh nur das akzeptieren, was ich hören will. Er fühlt sich so klein und daher fällt es ihm schwer, mir das zu geben, weil er nur noch "funktioniert" und es braucht Zeit, bis er aus diesem Modus wieder raus kommt. Leider muss ich zugeben, dass er Recht hat. Ich meine das nicht böse, aber ich bin irgendwie so groß geworden, dass die Mutter daheim das Kommando übernimmt. Mein Papa war immer unterwegs und für alles war meine Mutter zuständig, irgendwie bin ich da reingerutscht und bin auch bereit, das zu ändern. Mir fällt es leider nur total schwer, dass wir so nebeneinander her leben und so komplett ohne Bestätigung, komme ich nicht klar und immer, wenn es mir besonders fehlt, werde ich ihm gegenüber unfair. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich mich ändern will, aber dass ich auch von ihm das Gefühl brauche, dass ich ihm als Frau noch wichtig bin. Er hat gesagt, dass er sich bemüht, aber irgendwie kommt nichts von ihm, keine Berührung, keine lieben Worte, wir leben wie WG Bewohner nebeneinander her. Manchmal verzweifel ich dann so, dass ich ihn anmotze und sage, er soll sich doch mal bemühen, was dazu führt, dass er weiter zu macht. Irgendwie sind wir in einem Teufelskreis. Ich nehme mir vor, ihm Zeit zu lassen, aber ich schaffe es nicht, weil ich mich selbst so klein und unerwünscht fühle. Wir haben natürlich bedingt durch unser kleines Kind auch nicht besonders viel Zeit zu zweit, was die ganze Situation einfach noch schwieriger macht. Tut mir leid, dass ich jetzt alles ein bisschen durcheinander geschrieben habe, aber ich hoffe, dass vielleicht jemand ein paar Tipps für mich hat?
Überschrift sollte natürlich Beziehungskrise lauten
Überschrift sollte natürlich Beziehungskrise lauten
Hallo, Ich kann dich schon gut verstehen,… Und ja, es ist nicht einfach erlerntes Verhalten zu ändern. Für keinen von euch beiden. Man könnte natürlich zu der Situation einen ganzen Roman schreiben, aber von mir jetzt mal nur ein paar Gedanken: – Fokussiere dich doch mal darauf, was du der Beziehung geben kannst, und nicht was du bekommst. Verstehst du? Versuche doch einfach mal zu geben, aber dabei nicht darauf zu erwarten dass du dann bitteschön auf eine Art Belohnung bekommst, in dem er sich ändert. Denn das ist ein Teufelskreis. Besonders am Anfang, wenn beide sich noch schwertun mit den Veränderungen nimmt man die als der andere vielleicht noch gar nicht war, und so wird das nichts mit der Belohnung, verstehst du? Ich habe meinem Mann dann auch öfter einmal direkt gesagt was ich jetzt gerade anders gemacht habe, wo ich mir Mühe gegeben habe, einfach klar (direkt in der Situation) für ihn deutlich zu machen. Einfach damit ihr die kleinen Schritte wahrnehmen kann die ich tue, und wo ich mir Mühe gebe. Wir haben uns dann ab und zu mal hingesetzt (am Anfang wirklich jeden Abend für ein paar Minuten) und noch mal kurz den Tag Revue passieren lassen, uns gegenseitig erzählt wo es für uns schwierig war bei dem was der andere getan oder gesagt hat, und wo wir selber versucht haben es besser zu machen (hat es der andere denn wahrgenommen?). Und dabei wirklich nur zuhören, ohne es zu erklären, denn es geht um die Wahrnehmung, also das was empfangen wurde, nicht um das was gesendet wurde. Aber das wichtigste ist einfach, dass du dich für dich ändern möchtest, und nicht das du dich änderst damit auch er etwas tut. Denn sonst sind wir wieder beim Teufelskreis. Vielleicht hilft dir das, um mal in eine gewisse Richtung zu denken, andere werden sicher noch andere Ansatzpunkte haben. Alles Gute! D
Ein wunderbarer Beitrag zu dem Thema! Dem kann ich nicht viel hinzufügen. Man muss tatsächlich selbst anfangen, so schwer es fällt. Wir hsben sowas auch erst hinter uns bzw sind mittendrin. Es ist schwer, aber es geht! Was mir zudem geholfen hat - dafür muss man aber der Typ sein - ist die gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Ich habe einige Hörbücher dazu gehört und es hat mir die Augen geöffnet.
Hi, das ist echt nicht einfach, am besten wäre es sicher, wenn ihr euch eine Beratung suchen würdet. Aber eine einfache Übung ist auch die Wunderfrage. Dabei überlegst du dir was passieren würde, wenn über Nacht ein Wunder passieren würde und ihr plötzlich die "perfekte" Beziehung führen würdet. Du musst dir dafür ganz genau vorstellen was würdest Du morgens als allererstes tun. Und immer darauf fokussieren was du anders machen würdest, nicht was dein Partner anders machen sollte, denn den kannst du ja nicht ändern. Und was wäre das nächste usw. Du musst es dir ganz genau vorstellen und so kannst du eine klitzekleine Sache als erstes verändern, z.B. morgens als erstes anlächeln und fragen "Hast du gut geschlafen?" - oder wenn die Antwort babybedingt offensichtlich ist vielleicht eher einen liebes Küsschen auf die Wange oder was immer zu euch passt. So kannst du Schritt für Schritt kleine Veränderungen setzen und du kannst die Frage auch deinem Partner stellen, woran würde er am Morgen als erstes bemerken, dass sich etwas
an eurer Beziehung etwas verändert hat. Auch die Idee, sich jeden Abend zusammenzusetzen und kurz über den Tag zu sprechen ist ganz gut, ich würde aber nicht besprechen was euch verletzt hat, sondern den Fokus unbedingt darauf legen an welchen Punkten euch etwas Positives aufgefallen ist.
Und wegen der fehlenden Zärtlichkeiten, vielleicht kannst du auch was nettes vorbereiten und ihn erstmal etwas verwöhnen... irgendwer muss den 1. Schritt machen und ich kenne keinen Mann (hahaha, hab aber auch nur Erfahrung mit meinem) der sich seiner Frau da entziehen würde
Viele Erfolg und Energie und Geduld! Seid geduldig und nachsichtig mit euch, dann könnt ihr sicher wieder zusammen finden.
Das ist schwierig, aber erstmal super, dass ihr so offen darüber geredet habt! Daran scheitern die meisten schon mal. Also in meiner Familie sind auch eher die Frauen die Bestimmer und ich bin auch sehr organisiert und nehme das meiste in die Hand. Damit mein Mann sich aber nicht übergangen fühlt, frage ich immer nach seiner Meinung und binde ihn mit ein. Was möchtest du morgen zum Abendessen? Möchtest du mit dem Kleinen schieben gehen oder lieber Staubsaugen? Suchst du bitte einen Film raus, den wir heute abend gucken können? So ist er vielleicht nicht der Planer des Alltags, aber er merkt, dass seine Wünsche und seine Meinung wichtig sind. Zum Thema Zärtlichkeiten: gehst du denn diesbezüglich auf ihn ein und gehst mal den ersten Schritt? Ich habe nämlich von einigen Männern gehört, dass sie keine Zärtlichkeiten mehr mit der Frau austauschen, weil es immer nur von den Männern ausgeht. Und wenn der Mann immer derjenige ist, der da die Zügel in die Hand nehmen muss, dann würde mich das auch irgendwann mal stören. Kuschelst du dich abends mal an ihn ran? Möchtest beim spazieren Händchen halten? Versuchst du ihn zu verführen, vieööeicht mit Dessous? Gibst du ihm zwischendurch mal einen Kuss oder sagst ihm ein Kompliment? Falls nein, probier das mal aus und vielleicht kommt er dadurch auch in Stimmung und aus seinem "Modus" raus. Falls du das schon tust, dann liegt es leider in der Hand deines Mannes. Dann muss es bei ihm einfach klick machen und er sein Verhalten ändern. Und zu guter letzt: kopf hoch! Ein Kind verändert eine Beziehung, egal wie lange man vorher schon zusammen war. Aber ihr wollt beide was ändern und seid daher auf einem guten Weg!
Ich finde es sehr gut, dass du Dir auch deine Schwächen eingestehst. Nun sind das vielleicht zwei Paar Schuhe, einmal das Paarproblem und einmal das Elternproblem. Als Paar wäre die Frage, könnt Ihr mal zu zweit essen gehen oder sonst irgendwie durch Unterstützung mal Zeit zu zweit verbringen (Oma, Tante, Babysitter etc.) Hast du Hobbbies, gehst du arbeiten etc? Du brauchst etwas außerhalb, wo du unabhängig von deinem Partner Bestätigung bekommst. Als Eltern kann ich nur raten, wenn du nicht stillst, mal für ein Wochenende weg zu fahren. Mach was schönes für Dich und gib dem Vater die Möglichkeit sich ohne deine ständige Kontrolle mit dem Kind zu beschäftigen. Ansonsten eben mal für Dich ein Tagesausflug. Ich denke ihr müsst an verschiedenen Schreiben drehen, damit sich die Stimmung verbessert, das passiert natürlich nicht innerhalb von ein paar Tagen. Ansonsten, reden, reden und nochmal reden! Gerade beim ersten Kind ist das enorm wichtig denn Ihr wachst ja erst in die Rolle rein.
Hallo du, ich kann es so gut nachfühlen. Mir geht's ganz ähnlich. Unser Sohn ist gerade 1 Jahr alt geworden und die Beziehungsdynamik bei uns ist ähnlich, wobei ich für uns noch ergänzen muss: ich bin grundsätzlich nicht unbedingt der Bestimmer, ich fühle mich auch in der Rolle oft unwohl und manchmal auch überfordert - ich werde aber durch die extreme Passivität und Vermeidungshaltung meines Lebensgefährten geradezu in diese Rolle gedrängt. Um hinterher genau das zum Vorwurf gemacht zu bekommen, dass es "immer nach meiner Pfeife gehen muss". Gott, wie ich diesen Spruch nicht mehr hören kann! Im Gegensatz zu dir habe ich alles Mögliche schon probiert um diese Dynamik zu durchbrechen - ruhige und möglichst vorwurfsfreie Gespräche, Paarberatung, mein Verhalten oft aktiv versucht zu verändern (ihn aktiv mehr um seine Meinung fragen, ihm Aufgaben abgeben, oder auch mal einfach anstehende Aufgaben nicht in die Hand nehmen und abwarten), leider ohne weitreichenden Erfolg. Das hält sich hartnäckig. Ich hab es ehrlich gesagt aufgegeben, ich bin selbst Psychotherapeutin und habe nach allen mir bekannten Regeln der Kunst so ziemlich alles versucht, aber manchmal sind die Gründe für hartnäckige Paardynamiken unbewusst und würden eine selbstkritische Reflexion beider Partner erfordern und dazu ist meiner leider nicht bereit...ich bereite mich innerlich leider schon auf die Trennung vor, aktuell ist es aus finanziellen und organisatorischen Gründen noch schwierig und ich fokussiere mich deshalb sehr auf meine Mutterrolle und das berufliche Vorwärtskommen und versuche, mit ihm als Vater unseres Sohnes auszukommen aber uns als Liebespaar innerlich bereits zu begraben. Tut mir leid, dass ich da nicht mehr Aufmundertes beitragen kann, aber ihr seid ja nicht wir und ich wünsche euch sehr, dass ihr wieder zueinander findet! LG Merry
Vielen Dank für eure Beiträge, der ein oder andere hat mir schon einen sehr guten Denkanstoß gegeben
Die letzten 10 Beiträge
- Schlaflabor mit 5 jährigen
- Verweigerung der Flasche
- Lebensmittel im Internet bestellen
- Rechtfertigen für längere Elternzeit
- Wie zieht ihr eure Kids nachts an
- Hinsetzen nachts im Bett 9 monate alt
- Seit Geburt Ängste - geht es euch auch so?
- Schlechte Esser und wenig Gewicht
- Babyone Geschenkgutschein
- UV Schutz Kleidung