Elternforum Rund ums Baby

Baby und Kleinkind zeitgleich betreue.

Baby und Kleinkind zeitgleich betreue.

Forenfranzi

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Hallo, Seit vier Monaten stelle ich mir verzweifelt eine Frage: wie machen das eigentlich alle anderen? Mein Großer ist Ende August in die Krippe gekommen, ich hatte also Baby (ende Juni geboren) und Kleinkind (ende Juni zwei geworden) zeitgleich 5Wochen alleine zuhause. Und seit er in der Krippe ist jeden Nachmittag drei Stunden, bis der Papa nach hause kommt. (5Wochen krippenfrei aufgrund von Umzug und Ferien, er geht sehr gerne in die Krippe). Nun ist es so, dass der Große sehr gefühlsintensiv, laut und wild ist und der Kleine bei Aufregung und Krach weder schlafen noch trinken kann. Sprich: er ist am dauerschreien weil er Ruhe braucht, der Große ist am dauerschreien, weil er Aktion braucht. Ich mache es häufig so, dass ich den Kleinen in die Trage nehme und dann spazieren gehe, jedoch hört der Große nicht wirklich und ich habe an der Straße immer schiss; an die Hand ist utopisch, er reißt sich ständig los, will alles alleine machen. Ich habe täglich mehrere Wutanfälle zu begleiten. Habe auch schon wirklich kreative taktiken entwickelt. Ich bin eigentlich ein wirklich geduldiger Mensch, mein Mann fährt schneller aus der Haut, obwohl er nur Bruchteile miterlebt. Wenn ich mit dem jeweiligen Kind alleine bin, ist alles bestens. Ich fühle mich wie eine Rabenmutter, wenn ich den Großen vorm Fernseher parke um das Baby zu stillen oder weil ich ihn mal wieder anschreie, weil er das Haus auseinander nimmt und er nimmt es wirklich auseinander wenn ich mal kurz wegschaue! Mein Rücken bringt mich vom Dauertragen um. Wie machen das bloß alle Mütter von zwei kleinen Kindern? Habt ihr Tipps? Und bitte keine Schimpftiraden ich sei eine schlechte Mutter, das weiß ich schon selber.


Hailie

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Erstens du bist keine schlechte Mutter. Meine Jungs haben 16 Monate Abstand und sind erst mit 3 in den Kiga gekommen. Ich hatte also beide rund um die Uhr und mein Mann beruflich sehr eingespannt zu der Zeit. Ich war auch viel draußen. Entweder mit Geschwisterwagen oder Baby in der Trage und normalen Buggy. Wenn der Große an der Straße nicht hören wollte, kam er auch unter seinem Geschrei in den Kinderwagen. Sicherheit geht nunmal vor. Ansonsten habe ich mir immer Wege gesucht wo nicht viel los ist und der Große laufen konnte. Spielplätze gab es viele, aber nur einen kleinen eingezäunten und da waren wir meistens, weil ich da nur einen Ausgang bewachen musste. Stillen hat bei dem Kleinen nur 2 Monate geklappt und danach war es für alle mit Flasche entspannter. Der Große durfte auch mal kurz TV schauen. Das zu Bett gehen hatten wir versucht mit Großen in seinem eigenen Zimmer und Baby bei uns im Zimmer. Ich war Abends immer allein mit den Beiden und irgendwann konnte ich einfach nicht mehr und wir sind auf Familienbett umgestiegen. Das ging sehr lange, auch für einige etwas was nur faule Mütter machen. Also bei uns lief und läuft jetzt auch nicht alles perfekt, aber das muss es auch nicht, weil keiner perfekt ist.


Schnegge89

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beruflich habe ich die Erfahrung gemacht, dass mind. jede zweite Mama in dieser Konstellation total am Ende ihrer Kräfte und ziemlich überfordert ist. wenn man nicht gerade das Glück hat, 2 sehr pflegeleichte und miteinander kompatible Kinder zu haben, geht man nach einiger zeit auf dem Zahnfleisch. die muttis, die ich kenne, haben entweder viel Unterstützung durch den Vater oder andere Verwandte erfahren. dann hat das ältere Kind oft Nachmittage mit z.b. oma oder Tante verbracht. oder sie hat z.b. Abstriche gemacht beim thema haushalt (weniger oft putzen, auch mal fastfood oder tiefkühlkost). die großen durften auch mal "unpädagogisch" Fernsehen oder handy spielen, während man sich um die kleinen gekümmert hat. also kann ich dir nur raten, zu sehen, obs dir vielleicht möglich ist, die Ansprüche an dich selbst evtl runter zu schrauben. es muss nicht alles perfekt sein. und wenn die Kinder erst mal älter sind, wird vieles einfacher.


Tee.time

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Bei einem Kind alles perfekt zu machen, ist ja schon fast unmöglich und bei 2 erst recht Macht das so wie ihr alle am glücklichsten seid. Und vor allem da solltet ihr euch nicht mit anderen vergleichen oder versuchen alles perfekt zu machen. Das macht einem nur noch mehr sorgen, man wird total kirre und man macht's nur noch schlimmer. Also vergess alles, was du je geglaubt hast zu wissen und probier einfach aus. Und das was am besten funktioniert ist das beste für eure Familie. Hör da eher auf dein Bauchgefühl. Dein großer ist ja nun kein Baby mehr und bestimmt nutzt er schon einige Situationen aus. Das kann meine mit 2 Jahren nämlich auch ganz toll als Mama weiß man aber, sofern man auf den Bauch hört, wann das der Fall ist und da weiß man dann auch, wie man sich da am besten verhält. Wenn ich jedesmal mit meiner großen diskutieren würde, bis sie freiwillig vom Spielplatz mitkommt, wären wir seit 2 Jahren immer noch dort sie braucht keine langen Erklärungen sondern kurze und konkrete Ansagen mit kurzen und konkreten erklärungen. Beim 2. Mal gibt's eben ne direkte Konsequenz, wie z.b. dass das Spielzeug weg ist oder sie für 5 Minuten ins Zimmer kommt. Alles andere hab ich schon versucht und es hat die Situation nur noch verschlimmert oder sie machte ein Spiel draus das einzigste was ich aber immer mache ist sie zu trösten, wenn sie traurig ist und ihr das alles nochmal zu erklären. So ist aber eben meine Tochter. Der kleine ist anders und wird, mit den selben Grundregeln jedoch, anders erzogen als die große. Mach dich also nicht so verrückt dass du dein Kind dauerhaft schädigen könntest, weil das mal irgend ein Ratgeber behauptet. Im Grunde kennt weder der Autor noch die anderen Familien deine Kinder. Nur du und dein Mann kennen eure Kinder und wissen was am besten für alle ist. Und mit der Zeit wird's einfacher. Es dauert nur und ist extrem anstrengend. Erst nach 6 Monaten hat sich alles so eingependelt dass es für alle gepasst hat. Und bis heute hasse ich die Situationen wenn beide gleichzeitig weinen. Dem kleinen ist es wurscht wenn die große mit getröstet wird, aber die große kann es bis heute nicht leiden, wenn der kleine mit auf dem Arm ist, wenn sie trost braucht.... Da stößt sie sich weg und will auch meine Nähe nicht. Also lass ich sie dann und Sitz dann daneben. Mehr als anbieten kann ich in manchen Situationen einfach nicht. Und ich finde es auch verkehrt den kleinen zu vernachlässigen nur weil die große drauf besteht Notfalls berate dich einfach mit deinem Mann. Oftmals haben sie da eine ganz andere Perspektive und sind sehr gute Ratgeber was das alles angeht. Mein mann hat mich auch oft auf den Teppich zurück geholt wenn ich an mir gezweifelt hab oder hat neue Möglichkeiten genannt.


Tai

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Meine großen Kinder sind 18 Monate auseinander und erst mit 3 in den Kindergarten gekommen, keine familiäre Hilfe, mein Mann war nach einigen Monaten nur am Wochenende daheim. Ich weiß also, wie anstrengend der Alltag mit zwei Kleinen ist! Ich kann mich Hailies Tipps nur anschließen. Ich war mit den Kindern jeden Tag ganz viel draußen, denn da war die Situation wesentlich angenehmer, als wenn sich daheim alles hochschaukelte. Wir hatten einen Geschwisterwagen, und ich habe die Große durchaus auch darin mit Gewalt angeschnallt, wenn sie auf der Straße tobte und davon rannte. Meine beste Auszeit war, wenn ganz ab und zu mal beide gleichzeitig im Kinderwagen eingeschlafen waren und ich die himmlische Ruhe auf einer Bank oder im Café genießen konnte. Du bist keine schlechte Mutter, rede dir doch keinen Blödsinn ein. Es ist völlig normal, mit mehreren kleinen Kindern das Gefühl zu haben, überfordert zu sein. Mir hat sehr geholfen, regelmäßig zum Sport zu gehen, den Stress richtig rauszuschwitzen und den Kopf frei zu bekommen. Es gibt genug Fitnessstudios oder große Sportvereine mit Kinderbetreuung. Oder du gehst abends, wenn dein Mann die Kinder hüten kann. Kopf hoch, es wird besser!


MädchenMama131518

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Ich hab 3 Mini Monster daheim. Die Große ist seeeehr aktiv, braucht viel Auslastung. Sie steckt die Mittlere mit ihrer Energie oft an und die 2 machen Blödsinn für 5 Kinder . Die 2 Großen gehen von halb 8 bis halb 1 in den Kindergarten, solange mache ich den Haushalt und bespaße das Baby nebenher. Die Kleinste ist sehr anhänglich und hängt mir 24 Stunden am Rockzipfel, seit sie krabbeln kann ist es aber etwas besser. Wir holen die Großen dann zu Fuß vom Kindi ab, danach wird zuhause gegessen und sie dürfen anschließend Fernsehen. Meistens machen sie das so 30-40 Minuten, danach geht das Interesse verloren und sie spielen lieber. Manchmal auch mit dem Baby (9 Monate), meistens wird das der Kleinen aber zu hektisch und laut. Wir haben auch ungefähr 3 Stunden, bis der Papa heimkommt. In der Zeit wird die Bude auseinander genommen, sie müssen es aber auch alles wieder aufräumen. Da muss man seeehr konsequent sein, aber irgendwann machen sie weniger Unordnung, weil sie wissen, dass sie es selbst aufräumen müssen. Ich habe auch niemanden hier, der mal auf die Kinder aufpassen kann. Mein Mann und ich sind quasi alleine hier. Manchmal würde ich am liebsten aus der Tür laufen und einfach weg. Das geht jeder Mama mal so. Es ist wahnsinnig anstrengend, aber auch das geht vorbei. Ich hab gemerkt: Struktur und bestimmte Regeln sind SO wichtig, Liebe, Verständnis und Geduld aber genau so. Das mit der Geduld musste ich aber auch erst lernen


Mitglied inaktiv

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Hallo, Bei dir ist einfach die Zeit gekommen Grenzen zu setzen. Es ist nicht utopisch dass dein 2jähriger Sohn an der Strasse an der Hand geht,DU bist die Erwachsene! Dein Sohn brüllt rum während das Baby schläft? Dann bist DU in der Pflicht ihm immer und immer wieder zu erklären dass das nicht geht,nach dem 2.Mal mit einer Konsequenz. Du kannst dich doch nicht zum Spielball deines Sohnes machen. Natürlich alles in seinem kognitiven Rahmen und natürlich solltest du dich mit ihm ausreichend beschäftigen bzw Alternativen zum Fernsehen gucken aufzeigen. Sanfte Autorität ist der Schlüssel,sei liebevoll und konsequent. Lg


luna8

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Ich schließe mich fast allen Vorschreiberinnen an, du bist keine schlechte Mutter und deine Situation bzw eure Konstellation ist schon nicht so leicht, denke ich mir. Meine Kleinen sind 2.5 Jahre auseinander und vom Gemüt waren sie ein bisschen anders. Mein Sohn hat auch viel Quatsch gemacht, von der Hand losreißen und weglaufen gefährlich. .. Aber er war auch schon ein bisschen älter und ich hatte auch viel Unterstützung, hab ebenerdig gewohnt usw. Mein Sohn ist mit drei in den Kindergarten gekommen. Bleibt er im Buggy nicht angeschnallt ? Dann könntest du vielleicht die Mittagsschlaf Zeit ab und an mal nach draußen verlegen. Irgendwie geht alles, aber man muss wirklich sehr gut aufpassen, je mehr du zeigst, dass es dich sehr aufregt, findet es dein großer Sohn vielleicht lustig und animierend ?? Und bestimmt musst du ( leider) auch sein. An der Straße muss er an die Hand oder in den Buggy - in dem Alter. Es wird leichter


2o11

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Mein großer ist 7 und der mittlere 2,5 jahre. Kind 3 ist 3 monate. Kind 2 geht seit mai 2018 in den kiga. Bis gegen 15 uhr täglich. Ich bin in der woche mit den kindern allein. Das baby ist gott sei dank pflegeleicht umd weint eigentlich fast nie. Der mittlere ist ein totales mamakind und zur zeit derb in der trotzphase. Der große ist wie das baby pflegeleicht ;) Hier gibts jeden nachmittag geschrei ums spielzeug ... Draußen im garten dürfen die beiden machen was sie wollen. Das baby ist dann entweder im wagen oder in der trage. Beim spazieren gehen kann ich mich zum glück auch drauf verlassen das die beiden ordentlich fahrrad oder laufrad fahren. Wir haben aber auch tage da trinkt der kleine echt blöd. Aber das holt er sich dann halt nachts. Eine schlechte mutter bist du nicht. Ich parke meine auch ab und an vorm fernseher, das ist halt nunmal so ;)


miss- melly

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Huhu, Hier ist es auch sehr sehr anstrengend zurzeit. Hab 2 Söhne (3 Monate und 3 Jahre) und bin auch manchmal am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Der grosse geht bis mittags in den Kindergarten und dann bin ich mit den 2 alleine bis ca 17 Uhr. Leider ist der große momentan in einer absoluten Trotzphase und meint auf sämtliche Regeln zu pfeifen. Lieber drangsaliert er seinen kleinen Bruder oder stellt sonst irgendeinen Blödsinn an. Der kleine ist natürlich dann genervt und schreit. Ich schimpfe und beide schreien essen geht dann so nebenbei während ich den kleinen Stille und den grossen beim Essen beaufsichtige. Gott sei Dank hab ich die Babytrage, ohne die wäre ich komplett verloren momentan. So kann der kleine in Ruhe schlafen und ich hab die Hände für den grossen frei. Es kann nur besser werden!! LG


Forenfranzi

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Ach danke für eure Kommentare. Es war mal wieder eine stressige Woche und es tut gut zu lesen, dass es anderen auch so geht. Wir sind im Sommer erst umgezogen, Unterstützung gibt es hier leider (noch) nicht. Beim Spaziergang durchs Wohngebiet bin ich immer genervt, weil sich keiner an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. Ich will eigentlich immer, dass sich der Große zu Fuß auspowert, damit er morgens wenigstens bis 5 schläft (er hat schon immer besonders wenig schlaf gebraucht), aber das ist fast unmöglich wenn er nicht hört. Die spielplätze finde ich auch irgendwie blöd, nie ist jemand da und richtig mitspielen und helfen (schaukeln, wippen, hüpfen) kann ich nicht, da der Kleine in der Trage ist. Der kleine findet Kinderwagen furchtbar, sonst wäre ich über einen Geschwisterwagen froh... Ach, ich versuche wirklich konsequent zu sein, aber ich glaube der Große ist nicht absichtlich so laut. Er gibt sich wirklich mühe leise zu sein, wenn ich ihn drum bitte, nur vergisst er es nach fünf Sekunden wieder, er ist einfach sehr laut in seinen Gefühlen. Freitag ist etwas erstaunliches passiert, da ist der kleine im auto eingeschlafen (sonst immer geschrieen) als ich den großen abgeholt habe. Da bin ich einfach weiter durch die Gegend gefahren und wir haben uns unterwegs Traktoren und Bagger etc.angeschaut. Das war wirklich schön. Ich glaube es wird mit der zeit einfacher. Vielleicht probiere ich mal wieder den Kinderwagen aus oder ich fahre mit den kids in den Wald... Danke und alles Gute