Elternforum Rund ums Baby

Aufgabenverteilung

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Knopf2016

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Hallo zusammen, lange habe ich gezögert hier zu schreiben. Da ich aber nicht weiß wem ich mich sonst anvertrauen soll, lasse ich meinen Kummer mal hier raus und hoffe auf euren Rat. Ich habe einen knapp 1,5 Jährigen Sohn und lebe mit dem Kindsvater zusammen. Und mein Frust wird immer größer. Ja, mein Partner hilft im Haushalt (wäscht hin und wieder ab und macht Wäsche, geht einkaufen) doch um seinen Sohn kümmert er sich kaum bis gar nicht. Alles was ihn betrifft bleibt an mir hängen: ich mache ihn morgens fertig, bringe ihn in die Kita, gehe arbeiten, hole ihn aus der Kita, bespaße ihn den Nachmittag, wir essen alle drei zusammen Abendbrot, ich mache ihn bettfertig, bringe ihn ins Bett und bin auch nachts zuständig und das auch am Wochenende, da kommt zusätzlich noch der Mittagsschlaf hinzu. Auch während meiner und seiner zeitweiligen Elternzeit hat er sich kaum gekümmert. Ich merke wie ich immer öfter an meine Belastungsgrenze stoße und leider auch immer öfter genervt reagiere, da ich mir allein gelassen vorkomme. Und das tut mir insbesondere für unseren Sohn leid, der für die Situation am wenigsten kann. Mich belastet, dass ich generell einfach keine Zeit mehr für mich habe, welche er sich aber ganz selbstverständlich für sich nimmt. Er ist noch nie alleine mit dem Kleinen mal raus gegangen, damit ich zuhause in Ruhe etwas Haushalt oder Ähnliches machen konnte. Ja, er hat zwei dreimal bisher auf ihn für 2 Stunden oder so aufgepasst, wenn ich einen Termin hatte, aber das war auch schon das Höchste der Gefühle. Bzw. selbst da wurde ich schon gestresst, dass ich doch wiederkommen solle, da ihm alles zu viel war. Generell unternehmen wir als Familie recht wenig zusammen, und wenn bin unterwegs auch meist ich zuständig für den Kleinen. Er sagt er kann Zeit zu dritt nicht genießen. Er ist dann immer sehr schnell genervt und gestresst. Es macht einfach keinen Spaß und macht mich auch sehr traurig. So hatte ich mir das Familienleben nicht vorgestellt. Ich bin so enttäuscht. Ich finde er macht es sich sehr einfach und sieht auch gar nicht ein etwas an der Situation zu ändern. Sehe ich das zu eng? Wie sieht das bei euch aus? Danke fürs Lesen.


wir6

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Antwort auf Beitrag von Knopf2016

vielleicht hilft ein konkreter Plan? Nicht hoffen, dass er das Kind mal nimmt, damit du Pause hast, sondern "Schatz, ich will am Donnerstag 2 Stunden da hin" oder "Schatz, gehst du jetzt mal bitte mit dem Kleinen zum Spielplatz, damit ich in Ruhe bügeln kann" Klare Ansagen vereinfachen vieles Jeder hat seine Belastungsgrenze anders, und wenn deine jetzt erreicht ist, solltest du das ganz klar kommunizieren Viele Grüße


linghoppe.

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Antwort auf Beitrag von wir6

dein Mann denkt qohl, alles ist gut, du solltest es Ihm anbieten, bringst du dein Sohn ins Bett, ich mach dann die Küche. teilt euch auf, so lange du nichts sagt, wird sich auch nichts ändern, dein Partner kann nicht wissen was du willst, wenn du es Ihm nicht sagst, alleine kommt er nicht drauf.


dhana

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Antwort auf Beitrag von Knopf2016

Hallo, das es anders sein kann, weisst du selber. Die Frage ist doch eher warum ist es so - warum kann dein Mann es nicht geniesen sich ums Kind zu kümmern? Was sagt er denn selber dazu? Ich denke da muss man einfach reden - ohne Vorwürfe, sondern mit ich-Botschaften. Ich brauche auch ein bischen Freiräume, wie können wir das schaffen, das ich auch in Ruhe zum Sport kann oder mal mit meiner Freundin bummeln, oder... Ansonsten kommt man mit vielen Männern recht gut klar, wenn man selber genau formulieren kann was man will - sprich - kannst du bitte Donnerstag Kind vom KiGa abholen, ich komme da 2h später. Oder kannst du am Samstag den Kurzen von da bis da beschäftigen ich bin mit einer Freundin bummeln..., Oder geh bitte 2h mit ihm auf den Spielplatz, ich möchte mal in Ruhe in die Badewanne.... Nicht mit Schuldzuweisungen, sondern klaren ich botschaften - oder denkst du er würde dir die Freiräume nicht gönnen? Vielleicht ist ihm gar nicht klar, das du diese nicht hast und es auch für dich anstrengend ist sich 24h/Tag ums Kind zu kümmern. Gerade wenn er seither sich kaum mit dem Kind beschäftigt hat und du ihm alles abgenommen hast - vielleicht fühlt er sich möglicherweise einfach unsicher. Er hat ja keine Ahung wie er ihn Ablenken kann wenn er sich weh getan hat, oder was er möchte wenn er quengelig wird. Dir muss auch klar sein, du hast die Situation ja auch die letzten 1,5 Jahre so aufgebaut und ihm das Kind immer abgenommen, sicher unbewust, weil es die Situaton ergab. Und er dann den einfachen Weg genommen hat und dich hat machen lassen, weil du es ja scheinbar mit dem Baby besser konntest, mehr Zeit hattest, du vielleicht auch gestillt hast... du immer als erste alles neues wie Zufüttern gemacht hast... Das ist auch für Männer nicht einfach da aussen vor zu sein und ihr eigenes Kind nicht zu verstehen - und viele gehen dann den einfachen Weg und lassen die Mütter machen.... Überleg dir einfach wie ihr gemeinsam aus diesem Kreis wieder rauskommt. Manchmal hilft es auch was zu finden was der Papa besser kann als die Mama und für das er dann zuständig wird. Gruß Dhana


Häsle

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Ich sehe das genau so wie dhana. Und ich habe das auch bei meinem Mann miterlebt. Bei unserer Tochter war er schon viel früher zwangsweise mit einbezogen, weil ich nach 9 Monaten wieder arbeiten ging, an seinen freien Tagen, auch nachts (ohne Kita, bis 2,5 Jahre, danach nur vormittags in Betreuung). Das klappte wunderbar. Acht Jahre lang kümmerte er sich an seinen Tagen um alles (Kind und Haushalt). Ich musste aber schon klare Anweisungen geben, damit es einigermaßen geordnet abläuft. Sonst wäre das Kind jeden Abend auf dem Sofa eingeschlafen oder im Winter mit Sommerkleid in den Kindergarten gegangen. Dann kam unser Sohn zur Welt. Er hing fast nur an der Brust. Wegen Verdauungsproblemen wurde er acht Monate voll gestillt, dann "nur" noch 8 Mal täglich je 45 Minuten. Mein Mann hatte quasi gar keine Zeit, sich näher mit dem Kleinen zu beschäftigen, bis der sich mit 14 Monaten selbst abgestillt hat. Den Rest (also Kind 1 und Haushalt; alles außer Schulzeug) hat er ganz selbstverständlich weiter erledigt. Als der Kleine 16 Monate alt war, habe ich wieder angefangen zu arbeiten, und die alte Aufteilung klappte auch recht schnell wieder gut. Je älter der Kleine wird, desto mehr Spaß hat mein Mann auch an der Sache. Er ist jetzt 3 Jahre alt und die beiden sind viel unterwegs, üben Kettcarfahren, baggern Löcher etc. Ich kann selber mit Babys nicht viel anfangen und genieße es, jetzt zwei "große" Kinder zu haben, mit denen man reden kann, die einem sagen können, was sie gerade stört, mit denen man einfach spontan leben und erleben kann.


Caot

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seit Ihr verheiratet? Männer ticken anders als wir Frauen. Klare Ansagen helfen. Von ganz alleine sehen viele Männer wenig. Ich würde mit ihm reden. Hilft das nichts, lässt du es so und erträgst es oder Ihr trennt euch. Manchmal passt es nicht. Kinder bleiben sehr oft an uns Frauen hängen. Erklärt uns aber keiner bevor es soweit ist. Erst nach und nach erkennen wir das Ausmaß. Viel Erfolg beim Gespräch.


Philo

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Antwort auf Beitrag von Knopf2016

Hallo, ich kenn das. Mein Mann geht auch den Weg der geringsten Arbeitsbelastung, heißt, es hängt vieles an mir. Der komplette Haushalt (auch, als ich letztes Jahr 30 Std. gearbeitet hab mit 2 Kindern), die Kinder, Einkauf, Arztbesuche (Kind 1 ist chronisch krank) etc. Ich warte nicht mehr, dass von ihm was kommt, ich mach klare Ansagen, z.B. "Bringst Du die Kinder ins Bett oder machst Du die Küche sauber?" oder "Fährst Du die Kinder zum Sport oder gehst Du einkaufen?". Klappt ganz gut. Auf die Idee, selbst was zu organisieren, kommt er nicht. Auch die täglich und wöchentlich wiederkehrenden Termine hat er nicht im Kopf. Red mit ihm, sag ihm klar (Männer verstehen es nicht "durch die Blume"), was DU WILLST / BRAUCHST. ...die Kinder werden größer, dadurch wird auch vieles leichter, weil die Kinder selbständig sind. LG, Philo


Mitglied inaktiv

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Herzlichen willkommen im club...... Nein Scherz beseite weil ernst. Genau deswegen haben wir jetzt einen Termin bei der Familienberatung bei der caritas. Habe ihm nämlich gesagt dann kann er auch gehen.....


Knopf2016

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Antwort auf Beitrag von Knopf2016

Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe ihn schon öfter darauf angesprochen. Und wenn ich vorschlage gehe du doch mal mit ihm raus damit ich xy zuhause machen kann, dann tauscht er lieber. Also, dass ich dann mit ihm raus gehe und er was auch immer macht. Oder er bleibt zuhause mit ihm und sie kommen aber alle 2 Minuten an. Unser Sohn ist oft schnell unzufrieden und dementsprechend quengelig, ich habe das Gefühl er hat einfach keine Lust sich dann auf ihn einzulassen, sondern überlässt es sofort mir (ich kann dann aber meist auch wenig tun außer es auszuhalten und versuchen das Beste daraus zu machen). Ich werde aber nochmal mit ihm in Ruhe sprechen. Danke.