Elternforum Rund ums Baby

Anstengende Uroma

Anstengende Uroma

Novemberlotte

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Hallo zusammen, dieser Post wird sicherlich viele Gemeinsamkeiten mit einem Schwiegermutter-Beschwerde-Post haben, allerdings geht es hier um meine Oma. Sie ist 88 Jahre alt, körperlich war schon jede Menge los, im Kopf ist sie aber fit. Seit dem Tod meines Opas vor 7 Jahren lebt sie allein in ihrem großen Haus, mit vielen Hilfsmitteln und viel Hilfe. Sie möchte auf keinen Fall weg von dem Haus, Familie wohnt nicht in der Nähe. Sie kann und will nicht akzeptieren, dass sie nicht mehr so kann wie früher. Meine Eltern, also aus ihrer Sicht Tochter und Schwiegersohn, kümmern sich viel um sie, trotz der Distanz von 100 km. Sie besuchen sie im Normalfall wöchentlich, holen sie mehrfach im Jahr für mehrere Tage zu sich, telefonieren täglich. Meine fast 70jährige Mutter hat sich leider nie gegen ihre Mutter durchsetzen können. Wenn meine Oma also bei meinen Eltern ist, so "hilft" sie meiner Mutter immer in der Küche. Sie möchte das Fleisch braten, das bedeutet für meine Mutter: Fleisch holen, Messer holen, Pfanne holen, Öl holen, Gewürze holen, Oma an den Herd geleiten, Fleisch daneben stellen, Wender holen, Platte holen etc. Sehr anstrengend für meine Mutter, aber sie wehrt sich eben nicht. Dass die Hilfe keine Hilfe ist, merkt die Uroma leider nicht. Ich könnte ewig so weitermachen. Meine Oma hat 2 Enkelinnen, meine Schwester und mich, und einen Enkel, meinen Bruder. Von meiner Schwester und mir hat sie insgesamt 5 Urenkel. Gesehen haben meine Kinder, mein Mann und ich die Uroma zuletzt Ostersonntag bei meinen Eltern. An den Tag müsste leider meine Mutter mit dem RTW ins Kh, seit einigen Tagen geht es ihr endlich besser. Gestern hatte meine Tochter, die älteste Urenkelin, 8. Geburtstag. Geplant war eigentlich, dass meine Eltern erst die Uroma abholen und dann zu uns kommen (Umweg von etwa 2 Stunden), aber wegen des Gesundheitszustandes meiner Mutter ging das nicht. Sie sind auf "direktem" Weg gekommen. Nun ist die Uroma zu Tode beleidigt. Niemand kümmere sich um sie, sie sei allen egal. Nun möchte sie, dass meine Familie sie zeitnah besucht, damit sie das Kind beschenken kann. Ich sagte ihr, dass unsere kommenden Wochenenden voll sind. Tatsächlich voll: Kindergeburtstag, Hochzeit, mehrtägige Radtour des Geburtstagskindes mit dem Papa, und ich muss Abiturklausuren korrigieren. Daraufhin fing meine Oma an zu weinen, sagte sie könne sich genausogut das Leben nehmen, und legte auf. Puh. Anfang Juni sehen wir sie anlässlich ihres 89. Geburtstages Sie war schön immer sehr melodramatisch, und wird diese Drohung nicht wahr machen, aber dennoch ist es sooo anstrengend. Ich habe teils Mitgefühl für sie, klar, andererseits hält sie sich für den Nabel der Welt. Was sagt ihr als Außenstehende dazu? Gehe ich zu hart mit ihr ins Gericht? Habt ihr ähnliche Verwandte? Danke fürs Lesen!


Novemberlotte

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Oh nein. AnstRengende, sollte es heißen...


Kater Keks

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Klingt haargenau wie meine Omi.....die ist aber „erst“ 83 Jahre. Sie ist seit einigen Jahren alleine.....mein Papa kümmert sich viel, meine Schwester holt sie oft zu sich nach Waren (sie kann das, sie arbeitet von zu Hause).....aber wenn mal doch etwas nicht klappt oder man mal nicht schafft anzurufen, kümmert sich keiner..... Ich glaube wirklich das liegt am Alter, da kann man nicht viel tun.....


Mitglied inaktiv

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Also normalerweise bin ich immer dafür dass man klar alles formuliert und dann zu seiner Meinung steht -beleidigt oder nicht. Da wir hier aber von einer 88 jährigen sprechen,wird das wohl nichts mehr bringen. Die war ja scheinbar immer so (weshalb deine Mutter sich evtl nie durchsetzen konnte) und wird sich jetzt wohl mit Sicherheit nicht mehr ändern! Lass das Geburtstagskind ein Bild malen und drauf schreiben dass sie die Uroma lieb hat und vermisst. Schreib kurz dazu dass du es schade findest dass sie nicht dabei war und ihr euch sehr auf ihren Geburtstag freut. Das sollte dann auch reichen.


Novemberlotte

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Tolle Idee, danke!!!


Mareike92

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Du schreibst ja schon, dass die Oma schon immer schön melodramatisch war. Mit 88 ändert man sicher niemanden mehr. Vielleicht kann man sowas wie Altencafe, Tagespflege oder über Freiwilligenarbeit bzw dann jemand bezahlen, der Oma ab und an bespasst, damit sie sich nicht einsam fühlt und sich vor Ort jemand kümmert?


Muschelnudel

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Für mich ist das Verhalten deiner Oma und ihre Sprüche manipulativ und da würde ich auch so dann gar nicht drauf eingehen und ihr dann auch nicht alles recht machen.


kati1976

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Meine Oma war in diesem Alter auch so. Alle haben sich gekümmert und wenn mal irgendwas nicht geklappt hat war großes Drama. Ich denke so sind viele in diesem Alter. Nimm es nicht persönlich.


Mitglied inaktiv

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Meine oma ist auch anstrengend aber nichtsdestotrotz liebe ich sie sehr. Daher ertrage ich vieles und sehe auch oft,das es alterstarsinn und auch Vergesslichkeit ist, was aus ihr macht ,was sie ist. Ich genieße daher die Zeit mit ihr ,wer weiss wieviel davon noch bleibt


HeyDu!

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Aktuell bei uns wieder Thema. Wir lassen uns nicht erpressen. Alter rechtfertigt nicht alles.


Mitglied inaktiv

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Menschen verändern sich häufig mit hohem Alter, das nicht nur positiv,da hoffe ich für euch , das ihr mit euren Kindern und Kindeskinder mehr Glück habt Familie ist für mich Zusammenhalt und wenn jeder etwas gibt, sich etwas zuruecknimmt und nicht alles auf die goldwaage legt, kann das gut funktionieren.


HeyDu!

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Urteile doch nicht! Du weißt weder was sie fordert, noch mit was sie droht. "Wenn Du nicht XYZ verzeihst und wieder am Leben teilhaben lässt, dann erbst Du nichts!" Es gibt aber Sachen die kann man nicht verzeihen, muss man nicht verzeihen und auch Enkel und Urenkel müssen sich nichts vorschreiben lassen. Ja, dann Erben wir eben nichts. Mein Uropa wurde weit über 90. Meine Großeltern sind um die 80. Komisch, die sind nicht so. Warum? Weil es auch Charaktersache ist.


HeyDu!

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Am Schlimmsten ist der Satz: "Du musst! Ich kann sonst nicht in Frieden sterben." Tja, hätte sie nicht Jahre zugesehen... Nein, Alter kann ein Rechtfertigungsgrund sein aber ist er nicht zwingend. Die Oma der AP scheint die eigene Tochter ja auch schon immer gut im Griff gehabt zu haben. Scheint nicht neu zu sein. Im Kopf wäre sie fit. Sagt der Demenzkranke Opa, nach x tollen gemeinsamen Jahren: Hau ab Du Hurensohn... dann kann man das verkraften und wegstecken... Ist ganz anders zu beurteilen.


HeyDu!

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Mit Selbstmord erpressen ist ganz mies und hat meiner Überzeugung nach hier mit dem Charakter zu tun. So was würde ich alten Leuten nicht durchgehen lassen, nur weil sie alt sind.


Mitglied inaktiv

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wenn es ok für euch ist , wie ihr das macht , ist es doch gut


Felica

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Ich kann beide Seiten verstehen. Überleg mal wie du dich fühlen würdest wenn deine ganze Familie woanders ihr Leben lebt und du komplett alleine bist. Alle haben wen, nur sie eben nicht. Außer die hat Besuch oder ist bei wem zu Besuch. Das kann ein sehr einsames Leben sein. In dem man sich eben darüber freu wenn es davon Abweichungen gibt. Ja, und dann zerfällt dieser Traum plötzlich, man hat sich Ewigkeiten drauf gefreut und dann nichts. Alle sind zusammen, nur man selbst eben nicht, wieder einmal. Nicht unbedingt schön. Was ich mich frage, gab es wirklich niemand anders der sie hätte abholen können? Warum für solche Fälle nicht schauen ob man einen Plan B findet, wie zB dann eben jemanden für die Fahrt von außen organisieren? Es ist eine überschaubare Zeit, denn seien wir ehrlich, es wird der Tag in naher oder evtl nicht ganz so naher Zukunft kommen wo sie eben nicht mehr ist. Klar ist das nervig, keine Frage. Kennen wir in meiner Familie auch nur zu gut. Und so manches mal ist man mehr wie nur genervt. Aber dann kommt der Gedanke, man lebt nicht unendlich, was wenn der andere eben dann plötzlich nicht mehr da ist. Zurückdrehen lässt sich die Uhr nämlich nicht.


Novemberlotte

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Antwort auf Beitrag von Felica

Hallo, Nein, am letzten Mo leider nicht. Es waren, da ja ein Wochentag, "nur" die 4 Großeltern von auswärts und zwei Freundinnen der Tochter mit deren Müttern (meine Freundinnen) hier. Am kommenden Sa kommt meine Schwester mit Mann und drei Kindern, aber deren Auto ist dann ja leider voll.


Luna Sophie

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Ich kann beide Seiten verstehen. Die Oma, die allein ist, selbst merkt, sie kann vieles nicht mehr. Gleichzeitig aber will, nur der Körper macht nicht mit. Allein keine Möglichkeit hat zu ihrer Familie zu fahren. Sich vermutlich über jedes Zusammentreffen freut, schon lange im voraus freut. Aber auch die Familie, die ihr eigenes Leben, mit allen Schwierigkeiten hat. Die Oma, die immer mehr Hilfe braucht und Kontakt fordert, kann da schon sehr anstrengend und belastend sein. Ich selbst habe dieses Problem nicht und werde es nie bekommen. Meine Großeltern sind alle Tod. Niemand von ihnen hat es geschafft, den 60 Geburtstag zu erleben. Vielleicht werde ich mal für meine Kinder und Enkel zum Problem. Ich hoffe, es kommt nie dazu.


stinibieni

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Ich würde alles dafür geben, meine Großeltern wieder zu haben. Sie dürften mich von morgens bis abends rumkommandieren.


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Kenne ich zu gut, allerdings ist es hier meine Mutter gewesen. Ich war immer für sie da, nur eben nicht jeden Tag. Das ging rein vom organisatorischen nicht. Freunde hatte sie keine, wie sagte sie so schön "Was brauch ich Freunde, ich habe ja Kinder" Ich hatte da noch drei kleinere Kinder. Hatte ich dann mal keine Zeit, wurde sie arg böse. Den Spruch "Dann kann ich mich auch gleich umbringen, wenn ihr kein Interesse an mir habt" hörte ich sehr oft. Bis ich eines Tages mal so fertig war, daß ich die Polizei anrief. Sie drohte mal wieder, sie schneidet sich die Pulsadern auf. Danach ging sie nicht mehr ans Telefon. Und das nur, weil ich einen Tag keine Zeit hatte, sie in der Gegend rumzufahren. Sie kam dann in eine psychiatrische Klinik und das war gut so. Sie hatte zwar wieder nur geblöfft, aber ich konnte nicht mehr und habe es dort den Ärzten auch so gesagt. Und weißte, was die Ärzte dort zu mir sagten? "Lassen sie sich damit nicht unter Druck setzen. Wenn die Mutter wiedermal sowas äußerst, gleich sagen, sie rufen die Polizei" Das hat wirklich geholfen. Sie merkte dann, daß ich nicht mehr erpressbar war. Allerdings ist meine Mutter jetzt dement und lebt in einem Pflegeheim. Vorher hatte sie eine Wohnung in einem Heim für betreutes Wohnen, aber dort hat sie fast die Wohnung abgefackelt :( Sie hatte Samstag Geburtstag (78) und war auch wieder sehr ekelhaft zu uns. ABER wir Geschwister sind uns halt einig: Wer weiß wie lange wir sie noch haben und wie lange sie uns noch erkennt. Die Enkel sind ihr schon fremd :(


Mitglied inaktiv

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Hallo Liebes, meine Oma, meine Eltern und mein Mann+Kind und ich wohnen im selben Haus; und dennoch ist meine Oma sehr melodramatisch, dass sie ihren Urenkel zu wenig sehen würde Durch die momentane Corona- Situation ist alles sehr eingeschränkt und mein Opa ist schon viele Jahre verstorben, also sitzt sie in ihrer Wohnung alleine und langweilt sich. Ich geh jeden Tag mit meinem kleinen ein Stockwerk tiefer zu meinen Eltern, da „Opa“ seit seinem Hirnschlag im Rollstuhl sitzt. Die Wände sind sehr hellhörig, also bräuchte sie jedesmal nur einen Stockwerk hochgehen. Sie will „mehr gebraucht“ werden; allerdings ist sie einfach auch nicht mehr die jüngste und somit körperlich auch nicht mehr allzu fit. Sie hatte früher schon immer das sagen und durch die damalige Familiensituation nach uns 3 Enkel geschaut. Das war damals! Ich bin noch in Elternzeit und möchte jede kostbare Zeit mit meinem Kind ausnutzen, die ich später nicht mehr so haben kann und werde; da ich irgendwann auch wieder arbeiten muss und der kleine in den Kindergarten gehen wird. Außerdem sei mir mit meinem Kind auch mal etwas Ruhe und Zeit für uns vergönnt, wenn wir schon jeden Tag zu Oma und Opa „zu Besuch“ sind (wo sie einfach dazu kommen könnte). Würde ich Unterstützung in irgendwelchen Hinsichten brauchen, würde ich danach Fragen, was aber nicht nötig ist, da wir unseren geregelten Tagesablauf haben.. Lange rede kurzer Sinn: ich glaube so sind eben die Menschen „vom alten Schlag“, anstatt mit dem zufrieden zu sein was sie haben, wird nur genörgelt über was sie nicht haben. Liebe Grüße