Elternforum Rund ums Baby

9 Monate alt und irgendwie nur unzufrieden

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9 Monate alt und irgendwie nur unzufrieden

NadineBeh

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Hallo, Ich suche hier etwas Austausch. Mein Sohn ist nun etwas über 9 Monate alte. Er wurde per Kaiserschnitt geholt, da er quer im Bauch lag. Eine Woche nach Entbindung bin ich erneut ins Krankenhaus gekommen wegen einer Lungenembolie. Meinen Sohn habe ich in dieser Zeit nicht gesehen, als ich wieder zu Hause war, war er eine Woche später mit seinem Papa in der Kinderklinik wegen einer Sepsis. Danach folgten Aufenthalte wegen einer Mittelohrentzündung und nochmal der RS-Virus. Es ist nun so, dass er extrem weinerlich ist, ich habe das Gefühl es ihm nicht recht machen zu können. Aktuell ist es auch so, dass wenn sein Papa an ihm vorbei läuft und ihn nicht genug beachtet, fängt er direkt an zu schreien. Ich kann zb. beim Essen im Hochstuhl mit ihm nicht nochmal aufstehen um etwas zu holen, er fängt direkt an hysterisch zu schreien. Ich weiß nicht mehr wie ich ihm noch vermitteln soll, dass alles gut ist. Evtl. Erging es jemanden schon mal ähnlich und kann mal berichten. Ich weiß wir hatten einen schwierigen Start mit Trennungen, aber macht das so viel aus?! Ich danke euch für das berichten eurer eigenen Erfahrungen und evtl. den einen oder anderen Tipp. Nadine mit Janusz (9 Monate)


Banu28

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Antwort auf Beitrag von NadineBeh

Hallo, diese Unzufriedenheit ist genau in dem Alter völlig normal. Die Mäuse wollen jetzt schon mehr als sie wirklich können, und das nervt sie tatsächlich, so seltsam das klingt. Ein persönlicher Tipp: Versuche, den Anfang (Geburt, erste Wochen) loszulassen. Es ist ganz unnötig, jede normale Entwicklungshürde, jede schwierigere Phase des Babys und auch des späteren Kindes auf diesen Start zurückführen zu wollen. So entsteht ein Zusammenhang, der gar nicht existiert. Denn jedes Kind muss solche Hürden gelegentlich nehmen, egal welchen Start es hatte, auch die mit perfektem Start. Du unterschätzt außerdem, wie robust und erholungsfähig Babys auch unter schwierigen Bedingungen sind, sofern sie hinterher genug Liebe bekommen. Der Schweizer Entwicklungsforscher Prof. Remo Largo (Bestseller „Babyjahre“) hat in über 30 Jahren seiner Arbeit beobachtet: Das seelische Konto von Babys und Kindern kann und darf mal in Minus geraten. Viel Liebe holt es aber zuverlässig und immer auch wieder ins Plus. Es ist schon kurze Zeit später kein Nachteil mehr zu beobachten fürs Kind. Dein Sohn hat den Start längst überwunden, und es ist Zeit, dass auch Du das tust. Weißt Du, sehr viele Babys und Mütter haben einen schwierigen Start. Bei uns war es auch so, ich erspare Dir die Details (vier Klinikaufenthalte in den ersten 10 Lebensmonaten meines Sohnes mit mir und ihm). Ich kann nur sagen: Mein Sohn ist heute 16 Jahre alt, und er war seit der Kleinkindzeit bis heute immer ein gut gelauntes, fröhliches, positives und optimistisches Kind, genau wie seine Schwester, bei der es keine Startschwierigkeiten gab. Ich habe auch erst lernen müssen, die Entbindung und die erste Zeit danach nicht ständig zu überschätzen in ihrer Bedeutung, sondern sie einfach loszulassen und meinen Sohn zu genießen. Im ersten Jahr ist das für einen selbst alles noch so präsent, man muss es erst einmal verarbeiten. Es ist aber wichtig, dass man das irgendwann schafft und sich nicht immer wieder selbst die alten Geschichten erzählt. Denn dann macht man sich völlig irreale Sorgen, und dies belastet einen nicht nur selbst, es erschwert auch einen unbefangenen, fröhlichen Umgang mit dem Baby. Die Laune Deines Sohnes wird besser werden, sobald er gut krabbeln kann und vor allem auch, wenn er läuft. Es sind nur wenige Wochen, wo die Kleinen so grantig sind. Meine Kinder hatten diese Phase beide exakt in diesem Alter, sie geht vorüber, sei geduldig. LG


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Ich unterschreibe bei banu und möchte noch hinzufügen: Er ist ja anscheinend immer umsorgt gewesen. Als du im KH warst, als er im KH war... Ihr seid beide für ihn da gewesen, er war nie allein. Er war umsorgt und nicht nur versorgt.


NadineBeh

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Er ist einfach irgendwie schon seit 1 1/2 Monaten unzufrieden, habe das Gefühl es hört gar nicht mehr auf. Er hat mit 8 Monaten das krabbeln entdeckt und zieht sich seit dem nun auch schon an Möbeln etc. hoch. Ich merke das ich viel seines Verhaltens versuche damit zu erklären, dass wir ja einen bescheidenen Start hatten, ich weiß auch das das verkehrt ist, aber mein Kopf ist da irgendwie noch drin. Ich bin aber auch einfach geschlaucht von allem und freue mich auf unsere Kur im Juni. Ich hoffe das ich dort auch wieder zu meiner alten Gelassenheit zurück finden kann. Ich fange auch schon an immer gleich nervös zu werden, wenn er anfängt krank zu werden. Es ist aktuell ein Teufelskreis in meinem Kopf.


NadineBeh

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Ja recht hast du. Er hat immer wen für sich alleine gehabt. Musste die Aufmerksamkeit selten mit seinen Schwestern teilen. Jetzt wo es halt mal anfängt Rhythmus zu bekommen, wird er natürlich denke ich etwas nervös.


auf der Reise

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Antwort auf Beitrag von NadineBeh

Ja, soll wohl das Alter sein. Auch ich würde mich frei davon machen, was mal am Anfang war. Sonst bist irgendwann Du es, die Deinem Sohn ungewollt und ohne Worte mitteilt, mit ihm sei etwas nicht in Ordnung... Tip einer Bekannten für das Alter: dem Kind ein paar wenige Gebärden / Baby-Zeichensprache beibringen [z.B. "mehr", "genug / fertig / reicht" usw.]. Das spare sehr viel Frust, weil das Kind einfach früher mitteilen könne, was es wolle bzw. wo der Schuh drücke. (Ihrem Kind hatten das übrigens die Tagesmütter (!) beigebracht, weil es denen lieber war, wenn die Kinder mitteilen konnten, was sie wollten. Wenn jemand, der so viele Kinder beruflich betreut, sich dafür die Zeit nimmt, finde ich das schon eine Aussage. :-)) Aber auch warten kann man ja (laaangsam) lernen. Also dem Kind mitteilen, daß man kurz weggeht... und die Zeit von wenigen Sekunden leicht steigern.


NadineBeh

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Antwort auf Beitrag von auf der Reise

Ja ich versuche mich langsam ran zu tasten mal für ne Sekunde mich etwas zu entfernen. Es ist halt auch echt nicht einfach, ich verbinde einfach auch diese Geheule direkt mi der Nacht wo er ins KH ist wegen der sepsis. Ja er muss die Dinge auch lernen, genau wie ich mich da einfinden muss mit ihm umzugehen nach allem. Danke für die Info erst einmal.