auf der Reise
MissSilence schrieb vor einiger Zeit: Die Vorteile der Muttermilch bestünden eigentlich nur, wenn *nur* Muttermilch gegeben werde. Schon 1x Pre verändere nachhaltig den Darm. https://www.rund-ums-baby.de/forum/Zwiemilch-zu-wenig-Milch_5657733.htm Wer weiß mehr dazu? (gern MissSilence selbst, ich kann Dir nur keine PN schicken, oder?) Ich stille zZt, möchte aber mein Kind *auch* an die Flasche gewöhnen, einfach falls es mal notwendig sein sollte. Also eigentlich stillen, aber 1-2x/ Woche eine Flasche. Meine Hebamme meint, es sei unproblematisch, dafür Pre zu geben (Abpumpen / Ausstreichen ist halt einfach mühseliger, auch organisatorisch, weil die Muttermilch ja nicht lange hält). In dem Faden oben hingegen klingt es so, daß man bloß nicht Pre nehmen sollte. Wer kennt dazu Fakten, Studien, was auch immer? Und weiß jemand, wie lange man ggf. "nur Muttermilch" (also 0ml Pre) geben sollte? Bis Beikostbeginn? Danke.
Hallo, ja, Kinder die mit Premilch ernährt werden, haben eine andere Darmflora als vollgestillte Babies. Und das ist auch bei Zwiemilch-Ernährung so (s. z.B. Ärztezeitung 2016). Deshalb wäre es optimal, dem Kind nur Muttermilch zu geben. Aber, auch wenn du dich für die Premilch entscheidest, profitieren dein Baby und du von positiven Aspekten des Stillens. Du reduzierst u.a. dein Risiko für Typ2 Diabetes, Brustkrebs,Ovarialkrebs… und dein Baby enthält die ganzen Verdauungsenzyme, Abwehrstoffe, lebende Zellen, vieles für Wachstum,Abwehrsystem und Hirnentwicklung u.v.m.! Alles Gute!
Und: Handentleerte oder abgepumpte Muttermilch hält sich doch super! Mind. 4 Tage im Kühlschrank, im 3-Sterne-Gefrierfach bei -18 Grad: 6 Monate !
Hey, ist ja komisch, ich kann eigentlich ganz normal PNs erhalten...hmmmm... Na ja, ich antworte dir hier, falls es noch jemand weiteres interessiert, was ich zu diesem Thema herausgefunden habe :) Mich treibt das wirklich ungesund um. Also: 1. In den ersten drei Lebenstagen ist Pre wohl besonders schädlich. Zumindest im Hinblick auf das Allergierisiko. Quellen: https://register.awmf.org/assets/guidelines/061-016l_S3_Allergiepraevention_2022-11.pdf Seite 24 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/106879/Japan-Kuhmilch-in-den-ersten-Lebenstagen-fuehrt-haeufiger-zur-Nahrungsmittelallergie (leider nur die ersten Sätze lesbar...) 2. Ob sich die Darmflora wirklich nachhaltig ändert, muss ich so relativieren. Meine Aussage gründete sich u.a. auf folgenden Artikeln (hatte mehr recherchiert, aber habe nicht mehr alles zur Hand): https://www.stillkinder.de/die-babynahrungsfrage/ https://www.stillkinder.de/die-babynahrungsfrage/ https://m.rund-ums-baby.de/stillberatung/Stillen-und-Pre-Nahrung_24256.htm Aber: die Studien dazu scheinen sehr alt zu sein. 3. Es ist wohl insbesondere aus Allergiepräventionssicht problematisch. 4. Muttermilch sollte wenigstens 4, besser 6 Monate einzige Nahrung sein. Aber vielleicht weiß noch jemand mehr zu dem Thema...
Achja, besonders bei Einführung der Beikost sollte gestillt werden, um Allergien vorzubeugen.
Danke für die Links, interessiert mich auch. Irgendwie scheint sich das noch nicht so rumgesprochen zu haben... Meine Kinder wurden 2021 und 2022 geboren, in unterschiedlichen Krankenhäusern.
Ich habe letztendlich beide voll gestillt, auch wenn ich bei der Kleinen lange pumpstillen musste. Aber: obwohl ich viel Milch hatte und meine Mädels mit 3600 und 3800g zur Welt kamen, wurden beide vor dem Milcheinschuss im KH mit Pre zugefüttert...
Ging das nur mir so?
Hatten sie denn so einen starken Gewichtsverlust, dass Zufüttern erforderlich war? Wurdest du darüber in Kenntnis gesetzt? Mein KH war explizit stillfreundlich, da wird wirklich nur ultima ratio zur pre gegriffen.
Nein, hatten sie nicht. Aber sie lagen beide nicht bei mir im Zimmer, sondern auf der Kinderstation. Kind 1: völlig gesund, musste nur auf die Überwachung, da ich ein Medikament während der Schwangerschaft einnehmen musste, danach müssen die Kinder laut Protokoll für 48 Stunden überwacht werden, weil anpassungsstörungen auftreten können. War bei ihr nicht der Fall. Die Schwester dort war genervt von unserem Stillen, irgendwann kam sie, Kind bräuchte jetzt die Flasche, muss auch mal satt werden. Das war am Tag nach der Geburt, sie wurde am Bkrabend geboren. Die Klinik hat Zertifikat stillfreundlich, wie mir im Nachgabg gesagt wurde, gilt das aber nur für die Wöchnerinnenstation. Kind 2: kam mit einem Herzfehler zur Welt, deshalb sofort auf die Kinderstation. Es war bereits vor der Geburt klar, dass es einen baldigen Eingriff geben muss, wenige Tage nach Geburt. Da wollte man einfach möglichst wenig Gewichtsverlust. Dennoch hat sie nur 1 oder 2x Pre bekommen, obwohl ich es in diesem Fall eher nachvollziehen hätte können. Die Große hat mehr Pre bekommen.
Wie konnten sie denn zugefüttert werden? Du warst doch da und hättest nein sagen können.
Sorry, Erklärung zu spät gelesen.
Meine Tochter hat in der zweiten Nacht im KH so geweint und ich war so fertig, dass mir eine Schwester angeboten hat, sie mitzunehmen und ihr HA-Nahrung zu geben. Sie ist dann wohl nach ein paar ml sofort eingeschlafen. Mir war eigentlich bewusst, dass das Allergierisiko steigen kann, zumal wir Eltern beide Asthmatiker sind. Aber in dem Moment wusste ich einfach nicht weiter, da sie nicht aufhörte zu weinen. Und weil es 2020 war, war ich auch ganz allein im Zimmer. Falls nochmal ein zweites Kind kommen sollte, würde ich versuchen Kolostrum einzufrieren und das zuzufüttern, wenn Baby nicht satt werden sollte. Meine Tochter hat danach noch zweimal HA-Nahrung bekommen und wurde sonst voll gestillt. Sie scheint gerade leichtes Asthma zu entwickeln und hatte lange mit Verdauungsproblemen zu kämpfen… Ob das nun an der Pre lag, lässt sich jetzt natürlich nicht mehr sagen.
Leider sind in Deutschland nicht viele Wochenstationen babyfreundlich zertifiziert (ca 1xx). Die halten sich an die medizinischen Indikationen zum Zufüttern. Bei den anderen ist es oft (nicht immer) so : das haben wir schon immer so gemacht. Die Mütter werden dann nicht ausreichend unterstützt beim Dauersaugen des Kindes (typischerweise in der 2.Nacht), man füttert viel zu viel zu, man kennt die Physiologie des Stillens zu wenig…
Fürs Personal ist Stillen unterstützen anstrengend. Das passiert also nur, wenn im Haus die Vorgaben entsprechend streng sind. Ich hab es bei einer Freundin auch schon erlebt, dass sie ihr entgegen der Vorgaben im Haus "heimlich" eine Flasche geben wollten, sie solle halt sagen, sie bestehe drauf. Das treibt mitunter absurde Blüten. Ob ein Kind später dann vielleicht keine Nüsse oder Äpfel essen kann, das alles betrifft das Personal ja nicht mehr.
Das gehört für mich zum Thema "unnützen Wissen" ... selbst wenn es so ist, so what? Die Darmflora wird sich noch ganz oft ändern, weil dies nunmal zum "wachsen" dazu gehört. Die erste nachhaltige Änderung besteht, wenn das Baby geboren wurden und erstmals eigenständig Nahrung zu sich nimmt. Dein Baby wird keine Nachteile haben, egal ob nun 100% Muttermilch, Zwielicht oder Pre. Pre-Milch ist von sehr guter Qualität und geeignet dein Kind gesund heranwachsen zu lassen.
Das stimmt teilweise. Man diskutiert aktuell schon die lebenslangen Auswirkungen der ersten Darmbesiedlung. Da muss natürlich noch viel geforscht werden. Aber es sieht schon so aus, dass es große Auswirkungen auf die gesunde Organfunktionalität hat und auf die Entwicklung unserer Zivilisationskrankheiten. Muttermilch ist wirklich ein Wunderstoff, da kann man nur staunen. Ich bin gespannt, auf die neuen Erkenntnisse der nächsten Jahre!
Der unreife Darm ist auf Gutdeutsch nicht dicht. Zellzwischenräume werden beim reifen Darm durch Tight junctions abgedichtet, die entwickeln sich beim Baby erst noch. D.h. dass "Makromoleküle" in die Blutbahn leichter übertreten können. Mumi enthält nur humane Eiweiße, außerdem IgA und mütterliche Makrophagen, die den Darm.wenn man so will zusätzlich abdichten. Pre enthält tierisches artfremdes Eiweiß. Soweit ich weiß kann niemand die genau Grenze bestimmen, ab wann das Zufüttern Risiko für Allergien und z.B. auch entzündliche Darmerkrankungen erhöht. Man weiß aber, dass diese Makromoleküle, wenn sie parazellulär durchschlüpfen, das Risiko erhöhen. Bei Erwachsenen ist es ähnlich, wenn sie z.B. von Haus aus weniger dieser abdichtenden Stoffe produzieren.
vielleicht auch sehr interessant: https://www.spektrum.de/news/wie-muttermilch-die-hirnentwicklung-von-neugeborenen-anregt/2165565 Bei mir bekam nur ein Kind minimal Pre, alle anderen voll gestillt. Das Kind welches zugefüttert werden musste, musste dieses nach erheblichen Abwägen aufgrund deutlichem Gewichtsverlust und weil bereits die Temperatur anstieg. Gleichzeitig dazu wurde aber Stillmanagment betrieben um es wirklich bei 1-2 Fütterungen zu belassen, im Esslöffelbereich.
Danke für alle Antworten! Immer wieder interessant, was es dazu an Fakten gibt! :-) Wie geschrieben ist Auslöser der Frage nur, ob ich minimal Pre gebe oder nicht. Ansonsten stille ich eh alles, was geht (und diesmal geht es bisher - bin so dankbar, weil ich es auch als Mutter sooo viel bequemer finde). Trotzdem alles spannend. :-) (@MissSilence: Ich fürchte, *ich* habe immer noch nicht raus, wie ich PNen schreibe... außer an Fadenersteller... :-))
z.b. einfach unten rechts auf den brief gehen unter einem post.
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