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Tausendste Hinrichtung in USA!

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Tausendste Hinrichtung in USA!

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Hallo! Heute wurde der tausendste Mensch in USA hingerichtet. Wahrscheinlich mit einer Girlande um den Hals, und während der Hinrichtung wurde sicherlich ein Feuerwerk abgebrannt. Der Täter war während der Tatzeit schwer depressiv, außerdem hatte er Wahnvorstellungen. Und er hatte einen extrem niedrigen IQ. Aufgrund der Möglichkeit der DNA-Analyse wurden bisher dutzende (!) Fehlurteile aufgedeckt und somit Todeskandidaten gerettet, teilweise in letzter Minute. Trotz allem sind über 60% der Amerikaner FÜR die Todesstrafe. Bush natürlich auch (was sonst). LG Antje


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..."Der Täter war während der Tatzeit schwer depressiv, außerdem hatte er Wahnvorstellungen. Und er hatte einen extrem niedrigen IQ."... Bush oder den Hingerichteten ? Grüßle


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Den gleichen Gedanken hatte ich auch!! LG Antje


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Ich versuch hier ernsthaft zu arbeiten!!!!!!!!! *tränenwegwisch*


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Hi, ich dolmetsche für einige amerikanische Firmen und stelle dabei immer wieder fest, daß die Befürwortung der Todesstrafe offenbar auf zu wenig Informiertheit über Fehlurteile, deren Aufklärung etc. beruht. Ich bin ja der Ansicht, daß Sterben für einen echten TÄTER u.U. leichter ist als zu leben und sich fortwährend mit seiner Tat auseinandersetzen zu müssen. Abgesehen davon ist selbst die Giftspritze eine unbeschreibliche Tortur, da das Betäubungsmittel zumeist nicht ausreichend dosiert wird. Einem jeden Hinrichtungsbefürworter kann ich nur folgende beide Bücher empfehlen: Victor Hugo - Der letzte Tag eines zum Tode Verurteilten (es ist GRAUENHAFT) und Cesare Beccaria - Über Verbrechen und Strafen Beide Werke führten zu einem Überdenken der Folter und der Hinrichtung in Europa und sind zeitlos, auch wenn sie aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert stammen. Sowohl reumütige Mafia-Killer, selbst zum Tode Verurteile wie auch Kriminalstatistiken bestätigen, daß die Todesstrafe niemanden vom Töten abhalten wird. Ich selbst boykottiere Länder, die die Todesstrafe beibehalten. Die Welt ist groß genug, ich muß solche Staaten nicht auch noch vor Ort unterstützen. Natürlich juckt das dort niemanden, würden aber viele so denken, dann entstünde zumindest über den Wirtschaftsfaktor Tourismus ein beträchtlicher Schaden, der zumindest zu Diskussionen und vielleicht zu einem zeitgemäßen Denken führen würde. Abgesehen davon: ich glaube/hoffe nicht, daß ich jemanden zeitlebens ermorden werde, aber ich kann meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, daß ich nicht z.B. in einem Verkehrunfall töte, d.h. nicht absichtlich. Wer jetzt schon bis zum Ende seines Lebens eine weiße Weste hat (und nicht nur so tut als ob), der werfe den ersten Stein. LG, Fiammetta


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Hallo! Das denke ich auch: Einen potentiellen Täter wird die Aussicht auf Todesstrafe NICHT von seinen Taten abhalten. Es gibt Täter, die während der Haftzeit bis zur Todesstrafe gläubig werden. Die Bücher schreiben über ihr Leben und ihre Taten. Das ist vielleicht das Auseinandersetzen mit der Tat - und die Hoffnung auf "Rehabilitation" zumindest von "oben"...? (Ich schreibe das jetzt bewußt ohne Wertung) LG Antje


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Ich finde die Todesstarfe gut, natürlich nur für Mörder/Vergewaltiger. Schade, dass es in D keine gibt.


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Bin ganz deiner Meinung Star25. Welches Recht hat ein Mörder weiterzuleben!? Und lasst es Rache sein is mir egal hauptsache das tut derjenige keinem anderen unschuldigen mehr an!!!!! LG Jenny


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Würdet Ihr genauso reden, wenn Eure Kinder zu Mördern würden? LG Antje


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ich bin der selben meinung grüße zrinade


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Es ja längst bekannt, dass die erhoffte abschreckende Wirkung der Todesstrafe nicht greift. In den Ländern, die die Todesstrafe anwenden, gibt es genau so viel (wenn nicht noch mehr) Kriminalität wie in Ländern ohne Todesstrafe. Zudem lebt in der Todesstrafe auch noch der Rassismus weiter... Tja und dann haben die USA auch noch das "tolle" Geschworenensystem. Man muss "einfach" die Geschworenen von seiner Unschuld überzeugen, dann ist man frei. Kann man das nicht, hat man Pech. Beweise und Fakten sind eher nebensächlich.... grauenhaftes System! Gruss, Chrissie


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Die Todesstrafe dient alleine der Befriedigung von Rache und vielleicht Sensation! Eine abschnreckende Wirkung gibt es nicht! So ist sie zu bewerten - ganz unabhängig von christlichen oder ethischen Diskussionen über das Recht zu Töten qua Gesetz.


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Es gibt in USA den Befriff "Closure". Das bezeichnet praktisch das Abschließen mit einem schrecklichen Vorfall. In USA herrscht die weitverbreitet Meinung, daß "Closure" der betroffenen Familie leichter fällt, wenn der Täter tot ist. Es wird auch oft empfohlen, daß die Familie der Hinrichtung beiwohnt, weil das besagte "Closure" erleichtern soll. Ich bin kein Psychoexperte und kann daher nicht beurteilen, ob das so ist. Ich bin nur Mutter und versuche mir vorzustellen, daß jemand mein Kind umgebracht hat. Würde ich mich besser fühlen, wenn derjenige tot ist? Keine Ahnung! Ich würde eher zu der Aussage tendieren, daß ich ERWARTE, mich besser zu fühlen, und dann schrecklich enttäuscht bin, weil es eben nicht nach der Hinrichtung plötzlich "klick" macht und die Trauer ist weg. Ich kann das schwer beschreiben - versteht jemand, was ich sagen will? Selbst, wenn die Hinrichtung zu "Closure" führt, bleibt der moralische Aspekt: Darf ich jemanden töten, damit ich mich besser fühle - auch wenn derjenige das Leben eines Menschen auf dem Gewissen hat? Es ist ganz schlicht Rache, und Rache hat für mich nicht moralisches. Man begibt sich auf die Ebene des Täters. Er tötet ja auch, weil er denkt, daß er sich danach besser fühlt - finanziell, emotional, sexuell. (Was wahrscheinlich eher selten klappt.)


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Wissenschaftliche Recherchen bei den Hinterbliebenen u.a. von Dahmer, Bundy und dem Oklahoma City-Bomber, haben ergeben das die Hinrichtung eben nicht diesen Effekt auslösen. Teilweise haben die Hinterbliebenen nicht mal mehr den Wunsch gehabt die Todesstrafe würde ausgeführt, da sich nach der oft jahrelangen Zeit zwischen Tat und Hinrichtung die "Rachegelüste" relativiert haben. "Dadurch kommt er/sie auch nicht wieder zurück" ist da oft der Tenor ! Natürlich werden diese Untersuchungen von den Todesstrafe-Gegnern in Auftrag gegeben, somit ist es nicht offiziell und werden gerne unter den Teppich gekehrt. Grüßle


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Ja, genauso ist es. Die wenigsten Opfer bzw. deren Hinterbliebenen gehen davon aus, daß es ihnen nach dem Tod des Täters besser gehen wird, kommt es zur Vollstreckung fällt dem großen Teil des Restes auf, daß es eben nicht die gewünschte emotionale Wirkung hatte. Wir haben letzte Woche den Film "Die Dolmetscherin" gesehen. Darin geht es um eine weiße Afrikanerin, die als Dolmetscherin für die UNO arbeitet und von einem geplanten Attentat auf den Staatschef ihres Landes hört und dies der Polizei meldet. Durch die Mienen dieses Staatschefs sind ihre Eltern und ihre kleine Schwester getötet worden. Vor diesem Hintergrund vermutet der zuständige Sicherheitsfredel, daß sie in das Attentat verwickelt sei, um sich zu rächen. Sie erzählt von einem Brauch des Stammes ihres Landes: Wenn ein Mensch ein Familienmitglied tötet, fährt die Familie des Opfers mit dem Täter hinaus auf einen See. Der Täter wird gefesselt und die Familie kann entscheiden, ob sie ihn ins Wasser wirft und ertrinken läßt oder ihn wieder mit an Land nimmt. Man sagt, die Menschen, die sich für das Ertränken entscheiden, könnten sich zwar rächen, aber ihre Trauer nie überwinden, die anderen würden irgendwann von ihrer Trauer erlöst. Sie sagt dann noch "Rache ist eine feige Art der Trauer." Im Zusammenhang mit der Todesstrafendiskussion von vor ein paar Tagen fand ich das eine sehr interessante Geschichte und einen Satz, der nachdenklich macht.


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der tausendste nach wiedereinführung der Todesstrafe