Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin Lehrerin, war mal an einer Grundschule und bin nun an einer Hauptschule. Mich verwundert es immer wieder, wie viele Schüler (es sind weitaus mehr Jungs) ADS oder ADHS haben sollen. In meiner letzten Klasse (20 Schüler) nahmen 8 (!) Kinder aktuell Ritalin (o.ä.) ein, 2 weitere hatten über längere Zeit welches genommen. Das stimmt mich mehr als bedenklich, zumal ja sehr umstritten ist, welche Spätfolgen es geben kann und man hört ja immer mehr, dass es welche geben soll (siehe auch eure Postings unten). Klar, ich habe Kinder kennen gelernt, die hatten so einen Leidensdruck (ein Grundschüler wollte sich sogar umbringen), da muss medikamentös etwas gemacht werden. Oft ist es aber so, dass ich beobachte, dass es für Eltern eine Erleichterung ist, dass die Kids ADS oder ADHS haben sollen. Prima, eine Krankheit, da gibts ein Medikament und gut ist. Aber selten wird da weiter gedacht. Ich kenne Fälle, da kamen Kinder mit therapeutischer Begleitung, Schulung der Eltern (zuhause muss es dann feste Abläufe geben, feste Regeln, etc...) UND einer Ernährungsumstellung OHNE Medikamente aus. Hmmm, ich mache mir immer wieder meine Gedanken, wie einfach es doch ist, die Kinder vollzudröhnen (und nichts anderes sind sie oft zu Beginn des Schultages), aber was zuhause ändern??? Wie kann es sein, dass es Ärzte gibt, die sowas so leichtfertig verschreiben...??? Nicht falsch verstehen, es gibt Kinder, die mit den Medikamenten und mit weiteren, z.T. therapeutischen Maßnahmen UND Reaktion im Elternhaus besser klarkommen und das Zeug brauchen. Aber sooo viele???? Nachdenkliche und sorgenvolle Grüße
Hallo! Ja, es ist eine Modekrankheit geworden:-(. und ein Modemedikament, eines was den Character meiner Meinung nach ändert. Aus einem schwierigen Kind ein einfaches machen, zumindest gefügig so gut wie es geht. Hatte auf der Seite vorher die Probleme meines Sohnes angesprochen, auch bei ihm wurde das mal vermutet schon von Seitens des Kindergartens damals. Finde auch, vieles kann man zu Hause mit ein bißchen Zeit auch ändern, denke nämlich daß viele dieser Kinder dann auch ohne auskämen und ADHS häufig einfach eine Art Vernachlässigung des Kindes ist! Natürlich gibt es auch wirklich viele echte Fälle, aber auch sicher einige wo so ein Medikament mehr aus "Bequemlichkeit" verabreicht wird! LG Nina
selber erfahrung mit hauptschülern wage ich zu behaupten, dass mindestens 6-7 dieser 8 von dir genannten kinder kein adhs hatten, sondern einfach überforderten, hilflosen eltern und unangemessenen erziehungsmaßnahmen zum opfer gefallen sind. adhs ist heute in erster linie eine erklärung für erzieherisches versagen. eine bequeme erklärung, bestärkt es doch die eltern in ihrem glauben, dass sie überhaupt nichts können für die schwierigkeiten mit ihren kindern und demzufolge auch nichts ändern müssen. das kind hat adhs - prima. so muss man ja nicht bei sich selber gucken! weil gerade an einer hauptschule die kinder dieser eltern sitzen, fällt das phänomen dort auch so besonders auf. aber es wird unter hauptschülern nicht mehr echte adhs-fälle geben wie unter gymnasiasten.
Hallo. das sehe ich eigentlich genauso. Unser Sohn sollte je auch schon mit 4,5 Jahren Ritalin bekommen. Er war immer "auffällig". Und wir haben den bestimmt nicht einfachen Weg der"Selbsthilfe" gewählt. Wir haben erstmal in unserer famieären Situation grundlegend einiges geändert. Für ihn gabs die Ergo, damit haben wir viel erreicht. Wir würden diesen Weg immer wieder gehen. Wobei bei uns nicht 100% die Diagnose ADHS gestellt wurde. Einige Ärzte sagen ja, andere nein... Erschrocken hat mich damals unsere Kinderärztin. Die sagte zu mir : Ich gehe am Wochende auf eine Fortbildung und dann kann ich auch Ritalin verschreiben. Um sowas erkennen zu können und solch ein Medikament verschreiben zu dürfen, reicht ein Wochenendkurs ???
schön, dass du dir als lehrerin sorgen machst. ehrlich. ich glaube, da gibt es wenige. ich habe mal in so einer artikelreihe auf heise online zahlen gelesen, die einen dramatischen anstieg von ritalin gabe zeigten. für mich ist es krank, dass eine komplette gesellschaftsschicht... hier die schüler ... unter drogen gefügig gemacht werden. ganz offensichtlich haut das system nicht hin, in das versucht wird die kinder hinein zu pressen. und ganz offensichtlich werden es mehr. ritalin wird ja nun häufig bei adhs und ads gegeben. es gibt einen typ schule... die sudbury schulen ... (es gibt sie seit fast 40 Jahren), die sagen, adhs und ads, genau so wie legasthenie und dyskalkulie gibt es bei ihnen nicht. sowas gibt es generell nicht, sondern ist systemgemacht. Und was passiert hier, wir ändern nicht das system sondern versuchen die kinder passend zu machen. da muss doch mal jmd. auffallen, dass was nicht stimmt. lg vina
dass es adhs nun gar nicht gibt, ist ja eine sehr fragwürdige these. immerhin handelt es sich hier um eine störung, die im vegetativen nervensystem nachweisbar ist (bestimmte botenstoffe werden nicht störungsfrei von synapse zu synapse weitergegeben, das löst das aufmerksamkeitsdefizitsyndrom aus). diese naturwissenschaftliche erkenntnis in abrede zu stellen, erscheint mir doch reichlich polemisch und naiv. schon im 19. jahrhundert war das störungsbild erkannt, nicht zuletzt die geschichte des zappelphilipps ist ein beleg dafür.
Ich denke auch, das diese " Modekrankheiten" hausgemacht sind! Aktuelles Beispiel sitzt in meiner Klasse. Sie kam aus einer anderen Schule, weil sie dort von der Lehrerin und deren Unterricht psychisch fertig gemacht wurde. Das Ergebnis " Dyskalkulie". Mit dem Anspruch auf Nachteilsausgleich kam sie zu mir und nach nur 6 Monaten stehen wir fassungslos ihren guten Noten gegenüber. Ja, unser Schulsystem macht unsere Kinder krank!!!!!!!!!!Und schleunigst sollte sich was ändern........ LG
warum sollte rumzappeln krankhaft sein? das ist mein problem. wenn man 6jährige nicht zwingt still zu sitzen, sondern sie rennen und springen lässt... dann kommt es nicht zu adhs. irgendwann setzen sich die leute von allein... nur hat jeder eben seine eigene zeit. lg vina
...es ist doch nicht nur rumzappeln. Es gibt auch viele "stille" ADHS Kinder. Bestimmte Informationen können nicht richtig aufgenommen und verarbeitet werden. So haben ADHS Kinder oft enorme Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis. Da hängt noch ein mege Rattenschwanz an Komorbiditäten dran. Kinder sind lebendig und das dürfen sie ja auch :-).
von krankhaft oder krankheit habe ich nicht gesprochen, lediglich von einer störung im nervensystem. ads hat übrigens häufig nichts mit hyperaktivität zu tun. ads ist das aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, es kann mit und ohne hyperaktivität auftauchen. das wissen viele auch nicht. das eigentliche problem ist nicht die hyperaktivität, das eigentliche problem ist die unfähigkeit, die eigene aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. eine krankheit ist das überhaupt nicht und man kommt damit super durch´s leben, vorausgesetzt, elternhaus und schule unterstützen einen und schaffen bedingungen, die diesen nachteil kompensieren. dann braucht kein kind der welt ritalin. fakt ist jedoch, dass es diese störung gibt. in unserer gesellschaft aber wird sie aufgebauscht, problematisiert, kindern zugeschrieben, die diese störung nicht haben, und als alibi benutzt für fehlgeschlagene erziehung. DAS ist das problem. wahrscheinlich sind wir da auf einem gemeinsamen nenner. mich hat auch nur die aussage aufgebracht, adhs sei eine erfindung der moderne und existiere eigentlich gar nicht. wer ein bisschen darüber weiß, kann diese behauptung eigentlich nur lächerlich finden.
Ich sag mal, es gibt eben doch leider Fälle, da gehts nicht ohne Ritalin, auch wenn man sich zu Hause noch so Mühe gibt,das Kind die ebsten Therapien bekommt und auch in der Schule oder im Kindergarten die besten Bedingungen vorhanden sind. Wenn die Aufmerksamkeitsstörung so schwerwiegend ist, daß die Entwicklung des Kindes trotz bester Bedingungen auf der Strecke bleibt, ist das zum Nachteil des Kindes und in dem Fall halte ich es für gerechtfertigt, Ritalin einzusetzen (aber nicht leichtfertig mal eben so). Ich bin im Fall meines Sohnes sehr froh,daß es Ritalin und Co gibt und ich hab mir die Entscheidung, ihn medikamentös nicht einfach gemacht und sätmliche behandelnde Ärzte und Therapeuten von ihm mit hinzu gezogen, weil ich das beste für meinen Sohn möchte und ihn weder leichtfertig mit einem Medikament abspeisen möchte, ihn aber auch nicht weiter in der Entwicklung zurückfallen lassen möchte.
hier fehlt was im Satz,sorry: ....ihn medikamentös einstellen zu lassen, nicht einfach gemacht ....
Hallo, Zitat adhs sei eine erfindung der moderne und existiere eigentlich gar nicht. wer ein bisschen darüber weiß, kann diese behauptung eigentlich nur lächerlich finden. Zitatende siehste, und sowas bringt mich auf die palme. ich weiss ein bisschen was darüber und halte es dennoch für ausgemachten schwachsinn. einfach so abgekanzelt zu werden, finde ich auch doof. nur weil ich dazu eine andere meinung habe wie du. adhs ist eine krankheit - wenn man es so bezeichnen will - unserer zeit. und ich glaube, das müsste so nicht sein. lg vina
ich finde es klasse, daß du dir da gedanken machst. unseren lehrern (also die mehrheit davon) ist das ziemlich egal und sie sind froh, wenn die kinder "ruhig" gestellt werden. Eine bekannte von mir hat meiner meinung nach /soweit ich das aus meiner sicht beurteilen kann/ normale kinder. ihre kleine tochter war laut ihrer aussage in den ersten beiden klassen super intelligent. als es aber dann in die dritte klasse ging, sahen die noten nicht mehr so toll aus. sie rannte daraufhin mit ihrer tochter von einem dok zum anderen, bis sich endlich in 300 km entfernung einer fand, der die diagnose "hyperaktivität" diagnostizierte. Danach meinte die mutter immer und immer wieder "Svenja kann ja nicht gut sein in der schule, sie hat ja diese krankheit und muss ritalin nehmen" was will ich damit sagen? ja, ich bezweifel keineswegs und bin der meinung, diese krankheit gibt es, aber bei weitem nicht so oft, wie manche denken. oft wird diese krankheit vorgeschoben, wenn man selber als elternteil versagt hat. Und die lehrer sind auch häufig nicht ganz schuldlos. ich habe bei uns an der schule bei beiden kindern miterleben müssen, daß die lehrer nur "perfekte und brave" kinder unterrichten wollten. und wehe dein kind war nicht perfekt. bei meinem sohn wurden von 21 kindern ganze 15 von der lehrerin aus zu ärzten geschickt mit den worten: "Das kind braucht eine therapie" und bei meiner tochter war es nicht anders. Aber nochmal zum mitschreiben: ich bezweifle nicht, daß diese krankheiten existieren!!
... na ja, es gibt verdammt viele Hochbegabte die ADHS haben. ;-) in deinem genannten Fall scheint aber wohl eher Muttern Probleme zu haben....
Hmmm ich lese hier in vielen Beiträgen ,das die Eltern viel in der Erziehung falsch machen und dann eben schnell gesagt wird: Mein Kind hat ADHS. Nun, den Schuh ziehe ich mir dann mal an ;-) Aber, ich möchte Euch auch zum nachdenken bewegen, das man das sehr schnell sagen kann. Genauso schnell, wie :Mein Kind hat ADHS ! Ein Kind ,das "nur" hyperaktiv ist, ist schon nicht einfach, aber wenn dann noch andere Faktoren dazukommen, wirds noch schwerer. Ich bin mit meinem Sohn seit er 2 ist zu den Ärzten gerannt, weil ich einfach HILFE gesucht habe. Er kam nachts alle 2 Stunden raus, wollte dann spielen und was weiß ich...Er war extrem bockig, sehr aggressiv und manchmal nicht zu bändigen. Im Kindergarten war er auffällig ,weil er nicht stillsitzen konnte. Er hat sehr schlecht mit anderen Freundschaften schließen können. Er war zappelig, laut und konnte sich nicht 5min.auf ein Spiel konzentrieren.Wir sind überall aufgefallen. beim Einkaufen, auf dem Spielplatz, bei Verwanten und Freunden. Und wir haben alles versucht! Sport, Therapien, wir haben bestraft und gelobt...Wirklich das ganze Programm ! Eben weil es eine imense Belastung für unsere Familie war. Und wie schnell wurde gesagt : Da fehlt die Erziehung ! Aber, wenn wir nicht erzogen hätten, dann hätten wir uns diese ganzen Wege sparen können. Wir haben uns große Sorgen gemacht, viel Rat geholt...wir haben uns viel angelesen, haben mit Betroffenen diskutiert... Ich habe versucht, mein Kind richtig zu erziehen ! Aber wir haben wohl all die Jahre versagt ;-/ Bis wir damals beschlossen haben, ihm KEIN Ritalin zu geben, weil die Diagnose nicht 100 % fest stand.Wir haben andere Wege gefunden, z.B.Ergo... Heute ist er 9 und hat immer noch gelegentlich Probleme, bzw.nicht er, sondern wir alle. Aber es ist wesentlich besser geworden. Er ist ein recht guter Schüler, macht Sport und hat auch einen besten Freund... Was ich sagen möchte: Bitte seid vorsichtig mit der Diagnose ADHS, stellt sie erstmal in Frage ! ABER : Bitte seit auch vorsichtig, gleich zu sagen: Da ist das Elternhaus dran schuld. Beises kann falsch sein....
ADHS, wurde ja schon ebend mal geschrieben, gibt es nachweislich. Es ist einfach Vorsicht geboten, nicht jeder Arzt kann da eine Diagnose stellen. Man sollte sich kundig machen und zur Not mehrere Fachkräfte konsultieren.
in dem Fall Nele mom nur meine e-mail geben. mitdiskutieren klann ich so leid es mir tut nicht. liebe Grüße Johanna
Noch vor drei, vier Jahren gehörte ich auch zu der "AD(H)S ist eine Modekrankheit und die Kinder gehören schlicht mal erzogen"-Fraktion. Inzwischen denke ich anders. Ich glaube schon, daß ein nicht unerheblicher Teil der angeblichen AD(H)S-Kinder falsch diagnostiziert ist. Aber ich finde es extrem schade, wenn die Kinder, die tatsächlich daran leiden, damit in einen Topf geworfen werden. Ich kenne sehr viele, die sich wie Gelika und andere hier die Diagnose nicht einfach gemacht haben - mich eingeschlossen. Und, ganz ehrlich: Mir tut es verdammt weh, wenn sich eine Cousine von mir, ihres Zeichens HNO-Ärztin, vor mich hinstellt und mir ins Gesicht sagt: "Dein Kind hat kein ADS, Du mußt sie nur richtig erziehen!" Ich bin sicher keine Supermutter, aber ich denke schon, daß ich mir die Erziehung meiner Kinder nicht leichtmache. Es ist ja auch kein Erziehungsproblem, es ist ein Schulproblem. Fumi kann die Konzentration nicht halten. Zu Hause ist mir das grad egal, in der Schule fällt sie damit hintenrunter. Und wenn ein Kind mit 8 Jahren mit einem Bein über dem Balkongeländer hängt und springen will, weil sie die Hausaufgaben der Dritten Klasse in fünf Stunden nicht gebacken bekommt: Was, verdammt noch mal, soll ich da tun? Da hilft kein Heititei mehr. Ich bin froh, daß es Ritalin gibt, aber ich hoffe, daß wir es bald nicht mehr brauchen. Mit Ritalin ist Fumi Klassenbeste und macht die Hausis im Vorbeigehen *grins*. Ich bin mir sicher, daß sie das bald auch ohne schafft. Noch was zum Thema "strenge Strukturen in der Familie": Ich weiß, daß Fumi das braucht. Leider kann ich das nicht, es ist nicht meins. Ich schrieb unten schon, daß meine Depressionen evtl. von einer ADS kommen. Fumi geht jetzt in eine Ganztagsschule, die ihr die nötige Struktur gibt, und zu Hause muß´ich nur für den Abend und das WE die Struktur bieten, und das bekomme ich hin. Ich finde es ganz schön heftig, von Eltern quasi zu erwarten, daß sie unmenschliches vollbringen, damit es den Kindern besser geht. Auch Eltern haben Grenzen, sie dürfen Grenzen haben, und dann muß man halt eine andere Lösung finden. Und wenn man mit Lehrer, Ärzten, Therapeuten und Eltern zusammenarbeitet, dann findet sich eine, so wie bei uns. Leider ist unsere Lösung recht teuer. Solange ich einen gutbezahlten Job hatte, war das okay. Wenn ich nicht bald wieder was finde, wird es sehr eng für Fumi, und mir blutet das Herz, wenn ich daran denke. Gruß, Elisabeth.
Ich habe auch eine Freundin, die ihrem Kind gerne Ritalin geben würde. Damit sie es leichter hat... Ich kenne die Vorurteile und bekomme sie immer wieder zu spüren, wenn wir erzählen, dass unsere Tochter ADHS hat. Ich habe es nicht wahrhaben wollen. Wir haben aber zwei Ärzte und eine Psychologin, die das bestätigen. Und die Ergotherapeutin ist auch der Ansicht! Außerdem auch die Erzieherinnen in der Kita. Unserer Tochter fällt vieles recht schwer, vorallem die Konzentration. Manchmal zappelt sie fast zwanghaft herum. Sie vergisst sich auch sehr oft, ist impulsiv! Wir haben soviel ausprobiert! Vorallem mit der Kita, die wir extra gewechselt haben, damit sie besser gefördert werden kann. Ich würde es wohl heute noch nicht glauben, wenn mein Mann nicht selbst AD(H)S hätte. Das "H" ist mittlerweile nicht mehr da, aber als Kind war er so wie unsere Tochter jetzt. Er selbst sagt, dass er Methylphenidat braucht um seine Arbeit tun zu können. Unserer Tochter sagt, sie kann sich mit Ritalin besser konzentrieren. Soziale Kontakte haben sehr gelitten, weil sie eben nie wirklich dabei war, beim Spielen, sondern eben so hyperaktiv und unkonzentriert. Sie bekommt das Zeug nun seit drei Monaten und plötzlich findet sie Freunde! Sie war oft so einsam! Und sie ist ein absolut kontaktfreudiges Kind! Wir sind bestimmt keine perfekten Eltern! Aber wir haben es uns absolut nicht leicht gemacht mit der Entscheidung! Wir haben schon geschaut was wir ändern können... LG Sara
Hallo, ich kopiere euch hier mal eine längeren Bericht, den ich Anfang Februar in einem speziellen ADS Forum geschrieben habe. Es steht eigentlich alles drin. Auch ich war immer der Meinung Eltern die ihren Kindern Ritalin und Co geben, die wollen ihre Kinder ruhig stellen. AD(H)S war für mich eine Modekrankheit. Aber das Gegenteil ist nun mal erwiesen. Aber wie in unserem Fall ist es so, das der Auslöser bei meinem Sohn eindeutig bei der Lehrerin zu suchen ist. Er hatte starke Probleme mit der Konzentration, ihn lenke jeder und alles ab. Aber lest erst mal. Demnächst schreib ich euch wie es dann in der Schule mit Ritalin ging, und jetzt in den Ferien ohne Ritalin. Ich sag nur super. Hallo, ENDLICH habe ich ein Forum gefunden, wo mein Sohn und ich uns verstanden fühlen. Nun sitz ich hier will schreiben und mein Kopf ist leer, nachts liege ich wach und könnte schreiben und erzählen. Habe einen Klumpen im Bauch, seit mein Sohn vor einer halben Std in die Schule ging. Er will nicht mehr... Aber mal von Anfang an: Mein Sohn , 8 Jahre, er ist schon immer ein sehr lebhaftes, neugieriges Kind, versteht sehr schnell ohne große Erklärung. Er hat sehr viele Freunde und ist auch sehr beliebt. Besucht seit 6 Jahren den Kindergarten und fiel nie auf, im Gegenteil er war sehr beliebt, bei den Kindern und Erziehern. Nun besucht er die 1.Klasse, schon einige Wochen nach Schulbeginn ging es dann los: Er machte 1x von einem anderen Kind einen Stift kaputt, seine Sachen litten sowieso; alles wurde voll geschmiert, jedes Arbeitsblatt, jede Seite zierte eine große schwarze Malerei ( ihm sei langweilig); im Mitteilungsheft wurde der 1.Eintrag der Lehrerin dickschwarz überschmiert. Schnitt sich die Haare ab. Ich habe viel mit ihm geredet, aber er kann sich nicht erinnern oder weiß nicht warum er das tut. Er sagt, er will das nicht, kann aber nichts dagegen tun... Ich weiß aber auch das er manchmal “flunkern“ (anderes Wort für lügen, das ist kein lügen). Eine Woche vor den Herbstferien, war dann sein Federmäppchen innen zerschnitten, der dicke Schreiblernstift zerbrochen... Da haben dann bei mir die Alarmglocken geschrillt, das ging mir dann zu weit. Habe dann sofort seine Lehrerin angerufen und ihr gesagt, das mein Sohn Probleme hat mit/ in der Schule hat und wollte wissen was los ist. Was dann kam, hat mich so geschockt, ich dachte die ganze Zeit das es Anfangsschwierigkeiten sein könnten. Ja, die Lehrerin begrüßte es, das ich mich endlich an sie wende. O-ton von ihr:” Ja ihr Sohn hat gaaaanz große Probleme.... Er schlägt andere Kinder *staun* , er kann noch nicht lesen (nach 7 Wochen Schule, welches Kind kann das?), andere könnten das schon, er hat eine miserable Ordnung, stört den Unterricht, er gibt so komische Töne von sich, die anderen Jungs bis auf die 3 Störer, sind sooo lieb *ürks*,mit denen macht das Arbeiten Spaß.” Ich bin schon ein ½ Jahr bevor die Schule anfing, gewarnt worden: Hoffentlich kommt dein Sohn nicht zu der Frau ..., die mag nur Mädchen. Das hat sich leider bewahrheitet."Schubladensystem" Die Lehrerin gab mir dann die Empfehlung eine Fam.-Beratungsstelle aufzusuchen. Dies tat ich dann, das lief aber darauf aus, das wir zu Hause das Problem hätten. Wir, mein Freund, ich und mein Sohn sollten dort zusammen spielen und wären dabei gefilmt worden. Ne, das habe ich abgelehnt und den Jungen von mir aus in der Kinderpsychiatrie angemeldet um ihn auf AD(H)S untersuchen zu lassen. Denn seit der Schule ist der Junge wie gewandelt, er spielt jetzt stundenlang allein, er hat keine Problem mehr, das kein Kind zum spielen da ist. Ich habe das Gefühl er sucht die Ruhe??? Achotte sich ab. Vorher brauchte er Remmidemmi; spielen allein konnte er nie. Das beste war, mit ihm und Hund in den Wäldern und Wiesen zu laufen. Kurz vor Weihnachten wurde ich von einem Sonderschullehrer angerufen, die Lehrerin habe ihn angefordert, da mein Sohn verhaltensauffällig sei. Sie hat mit mir nie ein Wort darüber gesprochen, das sie so einen Schritt gehen will. Ich sagte ihm das auch, er sagte das er ohne mein Einverständnis meinen Sohn nicht beobachten darf. Die Lehrerin müsse mit mir vorher darüber reden. Aber seit dem Gespräch vor den Herbstferien, haben wir nicht mehr geredet. Nun wurde die Sache mit dem Sonderschullehrer wohl so gedreht, das er die ganze Klasse beobachtete, es ist auch eine sehr laute Klasse. Ok, das können die auch machen, dagegen habe ich nichts. Letzte Woche rief mich die Lehrerin an, das sie nun die Meinung von 2 Fachleuten habe und das mein Sohn schnellstens Therapien benötigt! Obwohl ihr bekannt ist das ich meinen Sohn z.Z. auf ADS untersuchen lasse, wurde noch ein Schulpsychologe angefordert, der meinen Sohn jetzt jeden Dienstag beobachtet. Er sitzt sogar bei meinem Sohn mit am Tisch, dieser versuchte auch letzte Woche mit meinem Sohn zu reden, der Junge aber machte dicht. Wollte wissen was er im Fernsehen sieht und so wie es bei uns zu Hause ist... Dieser Schulpsychologen hat bisher mit mir noch keinen Kontakt aufgenommen! So nun hab ich viel geschrieben, aber nicht alles. Gerne möchte ich noch was zu der Lehrerin schreiben: - wie ich schon oben schrieb, bevorzugt sie Mädchen und ruhige, liebe Jungs. Alles andere hat keine Chance. - Sie redet mit andere Müttern über mein Sohn und sein Verhalten, genauso umgedreht, erzählt sie mir wie andere Kinder sind. Z.B. erzählte sie mir letzte Woche das der eine Junge in der Klasse jetzt Ritalin bekommt und nun so lieb und ruhig ist. - Bisher fand 1 Elternabend statt, da war keine Planung, es ging drunter und drüber, die Lehrerin sammelte Geld für 2 verschiedene Sachen ein, sie war nicht in der Lage dies auseinander zu halten, es musste 4x die Elternbeiratswahl u. Vertreter wiederholt werden, weil sie die Zettel durch einander brachte, sie redet keinen Satz zu ende, sie hat einen schnelle und schrille Stimme. Da fielen solche Sätze: “Ja wir machen das so, oder nein, ach wir machen das so.” oder “ Ja, äh, wir können vielleicht oder doch nicht...” - Allein die Stimme, ist so laut und hektisch, schrill. WAS SOLLEN KINDER MIT SOLCHEN LEHREN DIE NICHT KLIPP UND KLAR SAGEN; DORT GEHT ES LANG !!! Und ich glaub da liegt das Problem von meinem Sohn. Oder was meint ihr?? Er verweigert nun die Mitarbeit, beim letzten Test, strich er alles durch, zerknüllte den Zettel und warf ihn weg ( Psychologe war dabei). Er schießt von seinem Platz hoch mit den Worten:” Ich platze gleich!”,. Er hat Wutanfälle ,aber nur in der Schule, zu Hause ist Ruhe. Er sitzt nun außerhalb der Klasse an einem Einzeltisch, und das tut ihm weh, er will wieder in die Klasse integriert werden, er will nicht abgeschoben werden. Er will aber allein an einem Tisch sitzen, er fühlt sich da wohler und könne besser arbeiten. Weiß die Lehrerin eigentlich was sie dem Kind damit antut? Ständig steht sein Name an der Tafel, oder muß aus der Klasse, und das nur weil ein anderes Kind, nach einer Antwort gefragt wird und er schneller ist. Ich denke da gibt es psychologische Tricks. Und wenn diese Lehrerin zu meinem Sohn sagt, sie ist jetzt knallhart, dann frage ich mich ob sie noch richtig tickt. Das Kind ist erst 8 geworden und sie schon seit 20 Jahren Lehrerin Ich fühle mich so hintergangen von dieser Frau, warum arbeitet sie nicht mit mir zusammen? Woher nimmt sie sich das Recht Psychologen hinzu zu ziehen? Ist sie dazu berechtigt? Ich wollte heute morgen auf dem Jugendamt anrufen, aber die Frau ist erst ab nächster Woche Montag wieder da. Ich denke vielleicht auch dort Hilfe zu bekommen. Danke fürs lesen uns sorry für die Länge, es hat sich halt in den letzten Monaten einiges angesammelt und dieses tollen Forum muss erst mal gefunden sein. Liebe Grüße
... was so eine Aussage bringt. Ich glaube, wir sind uns hier weitestgehend einig, dass es Kinder und Jugendliche GIBT, bei denen ADS vorschnell diagnostiziert wurde, und bei denen andere Wege, die man vorher oder parallel hätte gehen können, nicht probiert wurden. Genauso halbwegs einig scheinen wir uns zu sein, dass es Kinder und Jugendliche GIBT, die ADS haben, und denen die Medikation richtig weiterhilft und für die es ohne furchtbar wäre. Und was bringt jetzt die Aussage, es gäbe solche erstgenannten Fälle? Damit treibt man doch nur wieder die zweitgenannten in unnötige Rechtfertigungen und die Nichtbetroffenen können schön nicken. Es wäre schön, wenn mehr Ärzte und Psychologen sorgfältiger wären, und auch den Grundsatz befolgen würden, dass man Ritalin oder ähnliche Medis nur mit begleitender Verhaltenstherapie verschreibt... aber an dieser Praxis ändert ja so ein Posting hier nix... LG sun (auch (Ex-)Lehrerin)
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