_zweizahn_
Hallo, ich benötige bitte Input. Meine Vermieterin lebt im osteuropäischen Ausland. Bis vor einem dreiviertel Jahr war alles in Ordnung. Wir wohnen seit 20 Jahren in der Wohnung. Sie lebte in Deutscland, zog nach ihrer Scheidung zurück in die Heimat. Unsere Wohnung weist mittlerweile mehrere Mängel auf, die keine Kleinreparaturen mehr sind. Aber die Vermieterin reagiert auf keinerlei Kontaktaufnahme. Einschreiben werden angenommen aber es erfolgt keine Reaktion. Sie hat keine Hausverwaltung beauftragt, sondern einschließlich Nebenkostenabrechnung alles selbst geregelt. Vor 3 Monaten kam eine Entschuldigungsemail, sie wäre krank gewesen, es wäre ab sofort alles ok und sie würde selbstverständlich alle Mängel beseitigen lassen. Seither wieder Funkstille. Miete wurden bereits im zulässigen Rahmen gekürzt. Allerdings ist der Reparaturstau so erheblich, dass man keine Selbstvornahme machen könnte. Anderen Mietern im Haus geht es ebenso. Ein Mieter will nun zur Polizei, um herauszufinden, ob die Frau noch lebt. Denkt ihr, dass die Polizei an der Stelle überhaupt tätig wird? Und habt ihr noch einen Rat, außer auszuziehen? Der Exmann hat ebenfalls keinen Kontakt und versucht sie immer wieder zu erreichen. LG Zweizahn
Hallo, zuerst einmal frohe Weihnachten, trotz des Ärgers mit der Wohnung! Also, eure Vermieterinlebt ganz sicher noch, sie hat aber keine Lust, in die Wohnungen zu investieren. Dass sie sich auch zuvor schon lange nicht gemeldet hatte, dann aber doch mit fadenscheiniger Entschuldigung eine Mail geschrieben hat, ist sehr typisch für Menschen, die sich nicht kümmern wollen. Die Polizei macht da eher nichts. Ihr müsstet zu einem Anwalt gehen, der auch EU-weit tätig wird und die Frau daher auch in Polen unter Druck setzen kann. Er kann euch zunächst dazu beraten, ob das überhaupt wirkungs- und sinnvoll ist. Und ob bzw. wie weit man die Miete noch weiter kürzen könnte. Ihr könnt auch zu einem Mieterverein gehen und euch einmal beraten lassen. Der Deutsche Mieterbund zum Beispiel berät auch dann telefonisch, wenn man nicht dort Mitglied ist, natürlich dann kostenpflichtig (ist nicht sehr teuer). Ich persönlich muss sagen, das Ganze klingt nicht gut. Die Frau bestreitet vermutlich ihren Lebensunterhalt mit den Mieteinnahmen und denkt gar nicht dran, da Abstriche zu machen oder etwas davon zu reinvestieren. Sie denkt, in Polen sei sie vor euren Forderungen sicher (was ja erstmal auch stimmt). Ohne Anwalt werdet ihr hier nichts erreichen können, das muss man sehr realistisch sehen. Ich würde mich im ersten Schritt einmal beraten lassen, entweder beim Anwalt oder Mieterbund – eine einmalige Beratung kostet auch beim Anwalt nicht die Welt. Ob man ihn dann weitere Schritte tun lässt, kann man nach der Erstberatung immer noch frei entscheiden. Anwälte sind auch ehrlich, was die Chancen einer solchen Intervention angeht. Je nach Ergebnis einer Rechtsberatung würde ich tatsächlich überlegen, im kommenden Jahr in Ruhe eine neue Wohnung zu suchen und zu kündigen. LG