Elternforum Aktuell

Aufreger des Tages... bin innerlich gerade geplatzt!

Aufreger des Tages... bin innerlich gerade geplatzt!

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich muß mir mal Luft machen: Neuantrag auf ALG II, derzeit ohne Arbeit wg. Saisonende/Winterpause der Schausteller. Soweit ok. Dann sehe ich den Arbeitsvertrag: 35 Stunden-Woche, dafür gibt es 120,- € (wahrscheinlich netto), das macht einen Stundenlohn von 3,43 € netto die Stunde. Dazu kommen noch Sachbezüge in Form einer Wohnwagenbewohnung im Wert von 89,10 € (lt. Arbeitgeber). Mit anderen Worten: Der Mann steht für etwas über 600,- € im Monat 35 Stunden in der Woche als Mädchen für alles bei Regen, Wind und Wetter am Karaussel! Burger und Fritten bei McDoof verkaufen bringt mehr, ich fasse es nicht! Sklavenarbeit, Ausbeutung, Riesensauerei! Ralph/Snoopy


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Moin Ralph, verstehe dich sehr gut. Ich hab vor einiger Zeit mal eine Dokumentation im WDR gesucht, in der einer der WDR-Mitarbeiter im Selbstversuch einen Monat als "junger Mann zum Mitreisen" bei einem Schausteller mitgearbeitet hat. Er und seine beiden Kollegen waren eigentlich 24/7 beschäftigt, mit allen möglichen Aufgaben betraut und hatten so gut wie gar keine Erholphasen, und das alles für ein paar läppische Euro im Monat und einem Dach über den Kopf, in dem Fall ein kleiner Wohnwagen für drei Personen, den die sich mangels Zeit so gerade eben sauber hielten, letztendlich brauchten sie ihn auch nur für die wenigen Stunden Schlaf, die sie bekamen... Erschreckend fand ich das seinerzeit LG, alex


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Natürlich ist das Ausbeutung vom feinsten. Ich möchte das mit meinem Beispiel auch nciht schmälern, sondern die Pallette der Ausbeuter erweitern. In vielen anderen Dienstleistungsgewerben wie (z.B Verkauf) bekommen die Angestellten 5 Euro Brutto, das macht bei einer 40 Stundenwoche ca 800 Euro im Monat..... da fällt einem auch nichts mehr ein.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

das ist leider keine seltenheit... hier in unserer ländlichen region muss eine friseurin schon glück haben, wenn sie mit steuerklasse 1 über tausend euro ausgezahlt bekommt bei einer 40 stundenwoche. in sachsen gibt es gegenden, da bekommen frisetten nur 600 euro ausbezahlt! das IST moderne sklavenhalterei! ich kenne mädels dieser zunft, die nach einer trennung vom partner wieder zu mami ziehen mussten, weil eine eigene wohnung plus auto, um zur arbeit zu kommen (ländlicher raum!) schlicht nicht mehr zu halten war. wenn ich dann hier immer die argumente gegen trinkgelder lese, fällt mir schlicht das frühstück wieder aus dem gesicht...


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

warum sind firseurdienstleistungen so schweineteuer, und was passiert mit den einnahmen wenn dann die angestellten alle so schlecht verdienen? das hab ich noch nie verstanden...


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

die angestellten verdienen so schlecht, ich denke die inhaber der salöner nicht ( heiland, was ist der plural von salon, sicher nicht salöner ). die mieten sind hoch, die nebenkosten ( strom, wasser, lohnnebenkosten ). das alles ist gestiegen, deswegen auch die preise und dazu die löhne eben nicht. diese billigen cutandgogeschichten, da zerren sie dauernd illegale raus, das wird sich auch bald ändern.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

claudi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Mieten, Nebenkosten (Strom, Wasser, Heizung... alles gestiegen), Gehälter und Lohnnebenkosten... Das geht ins Geld! Dennoch sind die Preise mitunter total überzogen und werden nur gezahlt, weil der Name des Salons eben ein Statussymbol bei den Tiffis ist. Wenn ich da nur an "Mod's Hair" denke. Alle rennen hin, wählen einen der 17 Einheitsschnitte aus, zahlen einen Haufen Geld, aber erzählen, sie gehen natürlich zu "Mod's". Ich gehe nun privat zu einer Friseurin und erst seither leiste ich mir Strähnen. Denn die kosteten in dem Salon, in dem sie offiziell arbeitet mit Schnitt & Co 95 Euronen. Dafür ernähre ich unsere 4köpfige Familie eine Woche! Sie arbeitet halt noch nebenher und bei ihr bezahle ich dafür 42 €. Finde ich immer noch viel Geld, aber das steht für mich noch in einem Verhältnis. Sie sagt aber selbst, daß man ihr die Bude einrennt, weil es einfach immer teurer wird, weil es genug gibt, die das eben bezahlen. Aber es sei auch definitiv sehr lukrativ für ihre Chefinnen (wobei die ihre Mädels auch im Verhältnis gut bezahlen), die beide mehr verdienen als ihre Männer.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

*g* Das geht nicht nur Schaustellern so. Der Lohn wäre hier im ländlichen Bereich fast normal.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

das kenne ich; habe beruflich mit solchen fleißigen menschen zu tun, die alles dafür tun, um überhaupt arbeiten zu können.... hatte fast den gleichen fall; nur dass der mann für 6 tage arbeit die woche (60 !!! stunden inklusive morgens für die schausteller zeitungsaustragen) gerade mal 400 euro bekommen hat... mittlerweile arbeitet er wo anders-da gibt es immerhin 800 euro im monat für eine 40 std. woche