User-1721891580
Hallo, mein Sohn hat gestern im Unterricht die Mitarbeit verweigert und dann die Lehrerin angeschrien. (Grund dafür war, dass sein Sitznachbar ihn im Unterricht geärgert hat, und anstatt das die Lehrerin meinem Kind zuhört hat sie mit ihm geschimpft das er sich nicht so anstellen soll). Er hat diese Lehrerin nur eine Stunde in der Woche und sie können so gar nicht miteinander. Sein Klassenlehrer kann mit ihm gut umgehen. Ich sagte ihm schon, dass er diese eine Stunde in der Woche schafft und sich einfach zusammenreißen muss. Naja das Ende vom Lied war, dass er die Arbeitsblätter zu Hause machen sollte. Das kann ich verstehen und haben wir unter Protest gemacht. Aber da kam die Frage in mir hoch, wie sinnvoll das ist. Zu Hause ist es zur Zeit recht harmonisch. Ich schaffe es rechtzeitig einzugreifen, ehe sich Situationen hochschaukeln. Ich gestalte den Tagesablauf so, dass es ihm gut damit geht (adhs und Vermutung ASS). Auf sein Verhalten in der Schule habe ich ja keinen Einfluss. Ich bin nicht dabei. Sollte es nicht direkt in der Schule eine Konsequenz geben, wenn er die Lehrern anbrüllt? Ich habe Angst das es zu Hause wieder schlimmer wird, wenn sowas auf mich "abgeschoben" wird. Und die Lehrerin hat's auch drauf mir das Gefühl zu geben, als müsste ich etwas dafür tun. Als hätte ich schuld an seinem Verhalten. Mein Mann sagt das wir es nicht zu unserem Problem machen sollten, wenn er mit dieser Lehrerin nicht kann, weil wir es nicht beeinflussen können. Aber ganz so einfach ist es ja auch nicht, oder? Morgen haben wir ein Gespräch mit dem Klassenlehrer, weil das Kind (Sitznachbar) ihn mobbt und es schon so weit gekommen ist, dass mein Sohn nicht mehr zur Schule möchte. Aber das Unverständnis der anderen Lehrerin wird ja bleiben. Da gab es schon einige Situationen... Leider ist sie auch die Vertretung, wenn der Klassenlehrer krank ist oder abwesend. Er macht zwei Wochen vor den Ferien aus persönlichen Gründen schon frei. Ich habe echt schiss, dass es so wird wie in der ersten Runde der ersten Klasse. Ich möchte nie nie nie wieder so eine herausfordernde Zeit zu Hause haben. Es war furchtbar.
Die Mitarbeit im Unterricht wurde verweigert, dennoch durfte er das nicht bearbeite Arbeitsmaterial zu Hause nachbereiten. Ich verstehe nicht, was euch stört. Wäre es euch lieber gewesen, wenn euer Sohn gleich eine schlechte Mitarbeitsnote bekommen hätte? Dein Sohn ist fit. Er hat u.a. Probleme seine Impulse zu kontrollieren aber er hat bestimmt kein Problem damit, zu verstehen, dass nicht erledigte Aufgaben entweder nachgeholt werden müssen oder sich negativ auf die Note auswirken. Ich würde dir raten, hier keinen neuen Kampf zu kämpfen. Es läuft doch gerade ganz gut, lasst euch nicht von so kleinen Dämpfern verunsichern.
An der Schule gibt es keine Noten. So wie es im Hausaufgabenheft stand war das nacharbeiten eher eine Bestrafung, als ein Entgegenkommen das er es nachholen darf. Sie hat geschrieben, dass er gesagt hat "ich mach das nicht, passiert ja eh nichts, wenn ich es nicht mache." Hätte dann nicht was in der Schule "passieren" sollen? Oder sollte ich zu Hause die Konsequenz setzen? Es las sich für mich so, als erwarte sie das er zu Hause nun Ärger bekommt. Aber das möchte ich nicht, ich setze die Zufriedenheit zu Hause nicht aufs Spiel. Ich bin auch schon etwas entspannter. Wir schauen mal wie es weiter wird...
"ich mach das nicht, passiert ja eh nichts, wenn ich es nicht mache."
Na ja, das ist doch auch ein Ausloten von Grenzen. Was man in der Schule nicht schafft (oder nicht schaffen will), muss zu Hause erledigt werden.
Das würde ich gar nicht so negativ als Strafe bezeichnen und meinem Kind so auch nicht vermitteln,
Meine ADHSlerin hat ständig zu Hause Artbeitsauträge nachholen müssen und das war ( vor der medikamentösen Einstellung) für uns alle eine ( gefühlte) Strafe.
Ihre Konzentration zielgerichtet auf eine uninteressante Aufgabe zu richten, war einfach immer mit viel Abwehr und Vermeidung verbunden.
Vor allem zu Hause, wo man sich richtig gehen lassen konnte.
Andererseits ist das geschützte zu Hause manchmal der bessere Ort, um die Abwehrbarrieren beim Arbeitsverhalten zu durchbrechen.
So als deeskalierende, temporäre Ergänzung zur Schule.
Hallo, ich kann das gut nachvollziehen, wie es Euch damit geht. Und ja, leider ist es wahrscheinlich nicht damit getan, die Konflikte mit der Lehrerin nicht zu Eurem Problem zu machen - denn letzten Endes IST es Euer Problem (indem es das Problem Eures Sohnes ist) und womöglich ist da das Ende der Komflikt-Fahnenstange noch nicht erreicht. Da spreche ich leider aus Erfahrung, auch wenn sich bei uns die meisten Lehrer und die Schulleitung wirklich sehr verständig und kooperativ gezeigt haben. Aber so ein paar Gestalten mit Empathiedefizit hat man halt doch immer mal dabei. Was also tun? Ich fürchte, da gibt es keine klare Strategie. Grundsätzlich ist es richtig, die häusliche Umgebung so harmonisch wie möglich zu gestalten, damit das Kind das als Zufluchtsort begreift und weiß, da kommt nichts "Böses" rein. So haben wir das auch versucht. Allerdings geht das natürlich nicht immer. Wahrscheinlich ist es sogar das "kleinere Übel", die Aufgaben in angenehmer Atmosphäre und zusammen mit Dir, die Du Aufregung und Stress rausnehmen kannst, zu erledigen. Dass er die Blätter ausfüllen muss, finde ich grundsätzlich ok. Die eigentlichen Probleme sind damit aber natürlich nicht vom Tisch: Einmal der Konflikt mit dem Tischnachbarn, einmal die fehlende pädagogische Kompetenz der Lehrerin. Bei unserer Tochter hat es geholfen, dass sie alleine saß. Klar, das vertieft in gewisser Weise die "Außenseiterposition"/das Alleinstellungsmerkmal des betroffenen Kindes. Das muss man abwägen, ob das für die Psyche des Kindes ok ist. Andererseits bringt es enorme Ruhe in die Klasse und vor allem in die Arbeitsabläufe des Kindes. Ich würde auf jeden Fall nach dem Klassenlehrer auch die Eltern des betreffenenden Kindes ins Boot holen und offen reden. Die Chancen stehen 50:50, dass Euch ein gewisses Maß an Verständnis entgegengebracht wird. Auch die Situation mit der Lehrerin würde ich beim Klassenlehrer ansprechen, ggf. auch mit der Lehrerin zusammen. Gibt sie Dir wirklich die Schuld am Verhalten Deines Sohnes? Oder vermutest Du das nur? Habt Ihr schon mal unter 4 Augen über das Thema gesprochen? Ich kann nur dazu raten, Offenheit kommt nicht immer gut an, aber überwiegend haben wir SEHR positive Erfahrungen damit gemacht. Ihr habt noch eine lange Schulzeit vor Euch, wenn ich das Alter Deines Sohnes richtig erinnere. Stellt JETZT die Weichen, das wird mit zunehmendem Alter und sich dadurch ändernden Konflikten nicht besser. Und: Alle Optionen sind offen und erlaubt. Gespräch mit der Schulleitung, Klassenwechsel, Schulwechsel, Kontakt mit dem Oberschulamt - all das ist möglich und eventuell notwendig für eine Schulzeit, aus der Euer Sohn gestärkt hervorgeht. Scheut Euch nicht, diese Wege zu gehen. Alles Gute!
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Lehrern damit gemacht, deshalb bin ich da sehr unsicher. Mein Mann kommt morgen mit zum Gespräch, der ist kommunikativ etwas geschickter als ich.
Hallo Muffin, ich kann dich gut verstehen. Bei uns zu Hause würde es auch großen Stress bedeuten, wenn wir Arbritsblätter nacharbeiten müssten. Hausaufgaben alleine waren ein großer Streitfaktor unter der die ganze Familie gelitten hatte. Zusätzliche Arbeiten hätten zum Inferno geführt. Immer im Kontakt bleiben mit "schwierigen" Lehrern. Höflich bleiben, keine Erwartungen, aber immer wieder häusliche Situationen schildern. Wir konnten so fast alle Lehrer der Grundschule mit ins Boot holen. viel Erfolg für das anstehende Gespräch! liebe Grüße
Wir kennen das von unserem Sohn in der Grundschule. Wie alt ist Dein Sohn denn? Bei Grundschulkindern bringt es jedenfalls nichts, wenn man zu Hause Konsequenzen zieht, weil der Abstand zu groß ist und weil die Kinder auf die Person reagieren, die vor ihnen steht und nicht daran denken, dass es zu Hause dafür Ärger geben könnte. Ja, da muss die Lehrerin selbst Konsequenzen ziehen. Leider gibt es Lehrer, die diese Tatsache nicht einsehen oder nicht verstehen wollen oder was auch immer und glauben, es würde reichen, wenn die Eltern zu Hause durchgreifen. Ich habe die Lehrerin unseres Sohnes damals gefragt, ob sie eine Videokonferenz schalten würde, damit ich unseren Sohn einnorden kann, wenn er sich in ihrem Unterricht daneben benimmt. Das wäre lösungsorientiert gewesen, aber da wurde ich nur dumm angeguckt. Unser Sohn hatte, nachdem das Thema ziemlich eskaliert war, und er die Klasse gewechselt hatte, gelernt, sich besser zusammenzureißen und hat seine alte Lehrerin eine Stunde pro Woche, sowie später andere pädagogisch fragwürdige oder autoritätsfreie Lehrer ohne Aufstand ertragen. Aber Frustrationstoleranz ist halt nicht die Parade-Disziplin von ADHSlern.
Unser Sohn ist 9 Jahre alt :) danke für deinen Beitrag, das beruhigt mich.
Nein, für das Verhalten in der Schule bist du nicht verantwortlich. Ihr könnt auf eine Änderung der Sitzordnung bestehen und natürlich ruhig mit ihm über das Verhalten sprechen, mehr aber auch nicht. Ansonsten müsst ihr versuchen die Stunden mit dieser Lehrerin positiv zu verknüpfen. Je nach Intetesse zB an Tagen, an denen er sie ertragen hat, bekommt er seinen Lieblingssnack oder darf eine (zusätzliche) Folge seiner Lieblingsserie oder ohr besucht seinen Lieblings(spiel)platz. Viel Kraft für euch, es ist nicht einfach!
Das ist eine gute Idee und werde ich machen. danke :) Wir hatten gestern Gespräch mit dem Klassenlehrer. Er findet unseren Sohn toll so wie er ist und findet es super, dass er für sich selber einsteht. Er sieht auch das diese Lehrerin mit ihm anders umgeht und das mein Sohn da eher trotzig reagiert findet er verständlich. Er sagt wir werden noch öfter solche Nachrichten von ihr bekommen und sollen es einfach so akzeptieren und nichts bei denken. icj bin mittlerweile so froh über diesen Lehrer.
Ohja, die Schulfreude steht und fällt mit den Lehrern. Schön, dass dein Sohn durch diesen Mann merkt, dass er nicht "verkehrt" ist.
Als Mutter und Lehrerin finde ich es nur logisch, dass Aufgaben gemacht werden müssen. Wer sich im Unterricht verweigert, der muss es später am Tag (zu Hause) machen. Ansonsten würden viele Kinder komplett verweigern. Wäre ja auch keine Lösung. Welche Alternative wünscht du dir KONKRET von der Lehrerin? Schon mal daran gedacht, dies zu besprechen? Ich hatte auch eine Mutter, die unsere Standardkonsequenz für ihren Sohn ablehnte. Sie nannte mir eine Alternative und das haben wir gemacht. Klappt prima. Aber ohne Gespräch wäre das nicht möglich gewesen. PS. Ich musste die Alternative nie anwenden. Das Kind weiß, dass Schule und Eltern eng zusammen arbeiten und ist dadurch viel leichter zu unterrichten. :))
Es geht mir mehr darum, dass die Lehrerin ihn doof behandelt und die Konsequrnz dann ist, dass wir zu Hause den Stress haben. Wir hatten mittlerweile ein Gespräch mit dem Klassenlehrer und er sagte das er auch enttäuscht von der Schule ist. Es ist eine inklusive Montessori Schule und die Hälfte der Lehrer hält sich nicht an das Konzept. Er findet die Art und Weise auch doof und kann verstehen das mein Sohn dann nicht mitgemacht hat. Er hat ihm aber Lösungen in die Hand gegeben, wie er mit solchen Situationen umgehen kann. Mit der Lehrerin kann ich nicht reden, sie nimmt alles persönlich. Damit kann ICH wiederum nicht gut umgehen weil ich damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich finde es in Ordnung, wenn er was nacharbeiten muss, wenn er es nicht mitmachen wollte. Das verstehe ich auch. Nur sollte man dann auch die Umstände beachten WESHALB er nicht mitmacht. Denn er hatte in dem Moment einen Leidensdruck und war nicht einfach nur trotzig. Und dann nicht auf das Kind eingehen, es unfair behandeln und sich wundern, wenn es ausflippt? Und dann als Lehrerin selber trotzig ins HA-Heft schreiben? So liest es sich zumindest von ihr. Wir hatten genau dieses Problem in seiner ersten Runde der ersten Klasse schon. Die Lehrerin kam mit ihm nicht zurecht und er musste ALLES zu Hause machen. Das waren seitenweise Mathezettel. Das war ein enormer Druck der dahintersteckte und hat unser Familienleben wirklich auch nachhaltig geschädigt. Ich finde nicht alles sollte auf die Eltern abgewälzt werden. Wenn ein Kitakind wütend wird und mich anschreit, zu Hause aber entspannt ist, weil die Eltern es in den Griff bekommen haben, dann suche ich doch auch nach Lösungen die bei uns in der Einrichtung helfen. Dann schiebe ich das Problem auch nicht auf zu Hause, weil es ja irgendwas in der Kita ist, was zu Problemen führt. Und ich ziehe in der Kita die Konsequenz und sage nicht den Eltern, dass sie es zu Hause machen müssen. Natürlich muss er die AB zu Hause machen, aber ich bin echt sauer auf die Lehrerin, weil sie nicht mit ihm gearbeitet hat sondern immer nur gegen ihn.
Oh mann, ich kann das so gut nachvollziehen. Wir hatten in der Kita ständig Anrufe und mussten meinen Sohn frühzeitig abholen und in der Grundschule/OGS. Er hat ADHS MIT 7 und rine sozial-emotionale Entwicklungsstörung. Durch das ständige ungeplante abholen gab es jeine Verlässlichkeit in den Einrichtungen und jede Menge Anspannung zuhause. Gut, bei uns ist es wie es sich liest,häufiger eskaliert. Normale Hausaufgaben konnten wir gar nicht machen , erst mit Einsetzen des Ihelfers auch für die Hausaufgaben hat sich der Alltag zuhause entspannt. Aber in einem Fach mit der Lehrerin ging es gar nicht. Nach gewisser Zeit des Aussetzens dieser 2std.nimmt er nun eine mit Ihelfer Teil. Da passt einfach die Chemie zwischen Kind,Lehrerin und Fach nicht. Geht vermutlich nicht bei jedem Fach. Was ich aber eigentlich sagen will, ist, dass es wenn es dich speziell um 1 Fach/LehrerIn handelt,man speziell dafür Lösungen finden kann. Bzgl.der Sitzordnung würde ich vielleicht auch eine Änderung oder regelmäßige Änderung vorschlagen. Bei meinem Sohn auf dem Gymnasium, 6.Klasse ist das Standard. Klar,müssen die Kids verkraften können, je nach Disposition. Aber so fällt es wenigstens nicht auf spezielle Kinder zurück...ggf.gibt es auch Möglichkeiten, wo Aufgaben, wo "verweigert" wurde(wenn wir es hier so nennen wollen), in anderem Rahmen als zuhause erarbeitet werden können.. Also nur mein Erfahrungswert und Blickpunkt aktuell.. Viel Erfolg mit allem ^^
Danke, es gab nun ein Gespräch zwischen Klassenlehrer und der Lehrerin, weil sie öfter vertreten wird. Er hat ihr erklärt wie er mit ihm umgeht. Sie hat es umgesetzt und die letzten Tage bei ihr liegen zum Glück entspannt. Das nimmt eine große Last und ich hoffe es bleibt dabei. Leider werden nicht alle Lehrer immer auf ihn so eingehen und er wird lernen müssen damit umzugehen . Ich weiß nur nicht wie.
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