SunnyGirl!75
Nun steht also nächstes Jahr die Einschulung meiner Tochter an. Vorgestern war ich bei der Infoveranstaltung für die zukünftige Grundschule! Dort wurde gesagt es soll dort von Beginn an die I-Pad Benutzung eingeführt werden. Ehrlich gesagt war ich froh das meine Tochter nicht auf die Schule im Nachbarort kommt, wo es seit diesem Schuljahr I-Pad-Klassen gibt. Zwar müssen im Gegensatz zu der anderen Schule die Kinder keine eigenen Tablet anschaffen, sondern jede Klasse soll einen Klassensatz erhalten. Auch sollen die bei uns wohl nicht so ausgiebig genutzt werden wie dort, und es soll trotzdem noch Bücher und Arbeitshefte geben. Allerdings nur in den Fächern wo nicht mit I-Pads gearbeitet wird. Ich weiß trotzdem nicht so recht was ich davon halten soll. Also gefreut hat es mich nicht grade... Vielleicht liest das ja auch jemand der sich mit sowas schon auskennt?!
Hmm, scheint ja wohl doch noch nicht so verbreitet sein wie ich dachte... Beim Schulleiter hörte es sich so an als wäre das mittlerweile das Normalste der Welt!
Umgang mit digitalen Medien finde ich sehr sinnvoll, und IPads haben den Vorteil, klein, handlich und (fast) überall einsatzbereit zu sein. Das ist eben unsere Zukunft. Es gibt viele tolle Apps, die klassenweise oder auch individuell zugeschnitten genutzt werden können. In Klasse 1 besonders empfehlenswert: darf ich sicher nicht nennen hier, aber ich nutze viel die App, die so heißt wie in dem Lied der Typ aus Tirol... ist exakt auf unseren Buchstabenlehrgang abgestimmt. In unserer letzten Projektwoche haben 3-Klässler tolle Filmchen mit einer App zum Thema Müll im Meer gedreht - ich habe viel gelernt. Meine Förderschüler nutzen gerade IPads, um Handlungsbeschreibungen zu sprechen, die dann in Schrift umgewandelt werden - schreiben fällt ihnen nämlich zu schwer. Hochgradig legasthene Kinder können sich mit entsprechenden Apps komplexe Texte im Sachunterricht vorlesen lassen, um dann zielgleich mitarbeiten zu können. Alle Zweitklässler lesen bei uns Bücher, um dann Quizfragen mit einer bekannten App am IPad zu lösen. Was genau gefällt dir nicht am IPad? LG Katja
Ich weiß auch nicht, kann mir nicht wirklich vorstellen wie das ablaufen soll und fände es ab der 3. Klasse ehrlich gesagt früh genug. Auch mach ich mir Sorgen das es dann zuviel Medien-Nutzung wird, privat würden ja auch die meisten Eltern die Medienzeit einschränken. Ich finde lesen im Buch auch immer noch angenehmer als auf dem Bildschirm zu lesen. Zur Zeit ist meine Tochter höchstens alle paar Tage mal an meinem I-Pad um Spiele zu spielen und fragt eher selten danach. Außerdem frag ich mich was ist wenn die weiterführende Schule sowas nicht anbietet? Dann müssen die Kids sich auch komplett umgewöhnen oder es wird sogar als Rückschritt empfunden.
Das Problem ist, daß Du es sowieso nicht beeinflussen kannst. Schau es Dir erstmal an. Ich bin ganz Deiner Meinung, daß es nicht schadet, erstmal mit Papier und Stiften lesen, schreiben und rechnen zu lernen, ehe man noch Technik dafür einsetzt. Auch aus Kosten- und Umweltgründen. Die Benutzung eines Bleistifts ist da in jeder Hinsicht besser. Der braucht schon in der Herstellung nur wenig Strom und geht auch nach dem zehnten Absturz noch... Das Konzept der Schule kannst Du trotzdem nicht ändern, vielleicht kannst Du Dich dafür einsetzen, daß es nicht überhandnimmt. Meine Tochter geht in die zweite Klasse und bisher gibt es keine Computer irgendwelcher Art. Beim Spielzeugtag im Hort war Technikspielzeug erlaubt, Tablets und Smartphones waren ausgeschlossen. Grüße, Jomol
Ich bin da ehrlich gesagt auch sehr kritisch. IPads sind NICHT die Zukunft. Digitale Medien überholen sich selbst in einem Tempo, bei dem man als Erwachsener kaum mitkommt. Heute sind es die iPads in der 1. Klasse, in vier Jahren sind es die VR-Brillen. Glaubt mir, ich arbeite in dem Segment, IPads kommen in den Plänen der nächsten zehn Jahre nicht mehr lange vor. Bezeichnend finde ich übrigens auch, dass sämtliche Kollegen im Silicon Valley ihr Kinder auf alternative Schulen schicken, Waldorf oder Montessori zb. Mein eigenes, wenn auch hier in Deutschland übrigens auch. Wenn man einen Einblick in die Zukunft der Digitalisierung hat, dann kann man nicht umhin, seine Kinder auf diese sehr veränderte Welt angemessen vorbereiten zu wollen. Es dauert nicht mehr lang und wir werden in allen Lebensbereichen entbehrlich sein. 80 Prozent der Berufe die wir heute kennen, wird es nicht mehr geben, wenn unsere Kinder Abitur machen. Wir helfen Ihnen nicht, indem wir Ihnen beibringen, wie sie Maschinen steuern. Was sie lernen müssen, sind menschliche Fähigkeiten, die Maschinen nicht können und was sie nie ersetzen werden: Empathie, unabhängiges Denken, Teamwork, Kunst, Musik... vielleicht schaust du mal nach einer alternativen Schule mit einen pädagogischen Konzept, das dich eher anspricht. Ich kann dich da in deinem Bauchgefühl nur bestätigen.
Ich denke mit dem Suchen einer anderen Schule ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Wir wohnen hier in einer Kleinstadt, hier gibt es nur eine Grundschule, die auch gut Fußläufig erreichbar ist. Schulbusse gibt es hier auch keine. Die hiesige Grundschule wär einfach die beste Alternative. Im November ist auch schon die Schulanmeldung, für die wir uns schon eintragen mussten. Noch weiß ich auch zu wenig darüber wie sich die Schule das gedacht hat, um darüber zu urteilen. Zumindest soll es wohl kein reiner I-Pad Unterricht werden wie bei der im Nachbarort.
Klingt ja jetzt für Euch eh nicht so passend, aber um sein Kind in einer Privatschule (Waldorf, Montessori, Freie Werkschule und was es so alles gibt) anzumelden, muß es vorher in einer öffentlichen Schule angemeldet sein. Das wäre also erstmal noch kein Problem. Ob Ihr sowas wollt und wie einfach es überhaupt ist, da reinzukommen, müßt Ihr zumindest nicht in drei Tagen wissen. Frag erstmal andere Eltern Eurer GS, wie es am Ende wirklich läuft. Vielleicht war das mehr als Werbung als alles andere gedacht. Grüße, Jomol
Negative Stimmen hab ich jetzt noch von keinem deswegen gehört. Aber das es zu diesem I-Pad Untericht kommt wird auf jeden Fall Fakt sein und zwar zum ersten Mal an dieser Schule. Ich war schon zum zweiten Mal bei der Schulvorstellung, weil meine Tochter für dieses Schuljahr zurückgestuft wurde. Letztes Jahr war noch keine Rede davon.
Mir ist nicht klar, warum Eltern immer wieder annehmen, dass mit dem Einsatz des IPads im Unterricht eine ausschließliche Nutzung dieses Mediums gemeint ist? Natürlich ersetzt dies in keiner Weise die Nutzung von Bleistift, Papier, Heften etc. Es ist ein zusätzliches Mittel, das tolle ergänzende Möglichkeiten bietet, die Kinder gewöhnlich sehr motiviert und prima Differenzierungsmöglichkeiten schafft. Ich würde empfehlen, in der Schule einmal konkret nachzufragen, wie das mit den Ipads läuft - Das schafft mehr Klarheit als irgendwelche Spekulationen.
Das stimmt, man muss sich eh erstmal an einer staatlichen Schule anmelden. Wenn man dann einen Platz an einer Privatschule bekommt, meldet diese das Kind im zentralen Schulplatzvergabe-Register ab, sobald man den Platz annimmt. Wir müssen unseren Sohn leider auch fahren, zwischen zu Hause und Schule liegen knapp 6 Kilometer, alles an einer großen, vierspurigen Straße entlang. Mein Mann bringt ihn morgens auf dem Weg zur Arbeit, ich hol ihn mittags. Wenn er älter ist, kann er Bus fahren, der fährt quasi von Haustür zu Haustür. Es ist auch insgesamt mehr Arbeit auf einer Waldorfschule zu sein, die Schulen leben ja als Privatschulen stark vom Engagement der Eltern und man ist da schon echt gefragt mit Schulfesten und anderen Veranstaltungen. Aber es macht auch viel Spaß, so nah dabei zu sein. Und ich hab das glücklichste Kind der Welt! Er geht so gerne zur Schule, dass er sich jeden Mittag auf den nächsten Morgen freut. Dafür bin ich echt dankbar! Und auch dafür, dass er eben nicht vor einem der Bildschirme sitzt, die wir sechs Jahre erfolgreich von ihm ferngehalten haben.
Na ja, sie schreibt weiter oben, daß es Fächer geben soll, in denen NUR mit den Tablets gearbeitet werden soll. Ich kann mich täuschen, aber da es für die Schule der erste Versuch sein soll, wissen sie über die Feinheiten wahrscheinlich selbst noch nicht bescheid. Da wird das Nachfragen schwierig. Dank der wunderbar föderalen Struktur im deutschen Schulsystem kochen schon viele Schulen ziemlich ihr eigenes Süppchen. Wir wohnen in der Stadt. Unsere Große geht in eine Schule, wo Lesen durch Schreiben in abgemilderter Form praktiziert wird. Mal sehen, wie sich das entwickelt. 100 m weiter hat eine Schule eine Fibelklasse und eine Lesen-durch-Schreiben-Klasse. 5km weiter gibt es eine Schule, die hardcore Lesen durch Schreiben betreibt. Weil das so schnell geht, hatten die letztes Jahr vor den Herbstferien mit dem Schreiben noch nicht mal angefangen, sie malten jeden Tag ein Bild. Das paßt zwar nicht ganz zum Thema, aber manchmal würde ich mir da schon einen bundeseinheitlichen Bildungsplan für die Grundschule wünschen. Die totale Mobilität wird ja von den Eltern schließlich auch verlangt. So ein bundeseinheitlicher Plan wäre dann evt. etwas balancierter als was sich ein GS- Lehrer ausdenkt, was man so mit dem Tablet machen könnte. Damit will ich wirklich kein Lehrerbashing betreiben, aber die Lehrbücher sind ja auch mit Absicht nicht von einer Person im luftleeren Raum geschrieben. Ich will auch nicht Eigeninitiative der Lehrer abwürgen, aber so eine Grundidee fehlt uns hier, denke ich. Auch im Umgang mit moderner Technik. Da ist nur alles noch viel schnell- und kurzlebiger. Das ist zumindest meine Meinung. Grüße, Jomol
sie mit dem Auto zu fahren ist auch keine Option da wir nur eines haben und ich selbst kein eigenes benötige und wir uns auch nicht wirklich ein zweites leisten können. Da finde ich ein fußläufig erreichbarer Schule natürlich viel besser, wo sie auch mit Kindern die in der Nähe wohnen hingeht. Die einzige andere Alternative wäre höchstens die im Nachbarort wo noch keine I-Pads genutzt werden, wo sie später selbst mit dem Zug hinfahren kann, am Anfang könnte ich sie während der Zugfahrt noch begleiten. Auch dort kann ich mir nächste Woche die Schulvorstellung anhören. Ich werde bei der Schulanmeldung Anfang November aber auf jeden Fall fragen wie das genau aussehen soll, vor allem im welchen Maße. Noch will ich ja nicht alles verteufeln.
Und ich will hier jetzt auch kein Elternbashing betreiben, aber ich frage mich, wieso Eltern davon ausgehen, dass jeder Lehrer völlig frei sein Süppchen kocht, wo es doch Lehrpläne, Fahcanforderungen, Bildungsstandards usw gibt - je nach Bundesland mehr oder weniger einheitlich, aber doch einig darin, dass bestimmte grundlegende Kulturtechniken wie das Lesen und Schreiben und eine verbundene Schrift gelehrt werden. Und es ist einfach schon in diesem Punkt nicht machbar, dass in einigen Fächern ausschließlich mit dem IPad gearbeitet werden kann. Abgesehen davon: wie soll das laufen, wenn doch Ipads komplett neu sind an dieser Schule? Welche Lehrkraft ist in der Lage, ihren Unterricht so komplett umzustellen, dass die Kinder alle zu erwerbenden Kompetenzen nun schlagartig am IPad erlernen? Und deshalb noch mal mein Rat: auch wenn die Schule gerade erst mit den Ipads startet, wird man sich Gedanken gemacht haben, wie man damit arbeiten möchte, und wird dies den Eltern auf Nachfrage erläutern. Das Wissen, wie man Ipads im Unterricht einsetzt, fällt übrigens nicht vom Himmel, es ist ein Lernprozess, und diese Schule hat sich auf den Weg gemacht (toll! Eine Randbemerkung sei erlaubt: ich würde eine Schule, die die Forderung, den Ausbau der digitalen Medien voranzutreiben, absolut einer Schule bevorzugen, die die Ansagen aus dem Ministerium ignoriert, denn dann müsste ich davon ausgehen, dass sie auch Ansagen zum Thema Differenzierung, Erlasse zum Verbot von Lesen durch Schreiben usw ignoriert und sich leider gar nicht weiterentwickelt, und dies wäre keine Schule für mein Kind), und Erziehung zur Medienkompetenz heißt: in der Lage sein, zu unterscheiden, wann ich digitale Medien benötige und wann ich lieber den Stift in die Hand nehme, wann ich im Internet surfe und wann ich lieber zum Nachbarskind gehe und mich mit ihm unterhalte... eine Kompetenz, die sooo wichtig ist...
Habe vorhin zufällig im TV einen Bericht gesehn das Kinder immer mehr die Handschrift verlernen. Und bei solchen Schulen mit I-Pad Unterrichten wird das Verlernen ja sogar noch unterstützt...
Die letzten 10 Beiträge
- Barfuß Turnsaal
- Schulsachen
- Schulwahl/Schulweg
- Förder oder Regelschule
- Sohn, 1. Klasse mega aggressiv, vorallem wenn es um Hausaufgaben oder Lernen geht
- Tochter tut sich schwer mit Freunde finden
- Kinder 1. Schuljahr - verhaltensauffälligen Kind in der Klasse
- Weint jeden Tag
- Kalter morgen, warmer Nachmittag
- Sind eure Nachmittage auch so kurz?