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Geschrieben von marit am 29.12.2003, 15:41 Uhr

@tinai

hallo Tina,
gegen ein System nachgelagerter Studiengebühren hätte ich eigentlich nichts, WENN es dann so läuft, wie in den Ländern, wo es so etwas bereits gibt. DORT läuft es aber auf eine Art Darlehen hinaus, das man elternunabhängig während des Studiums erhält und von dem dann auch Lebenshaltungskosten bestritten werden können. Im Gegenzug verpflichtet man sich dann, nach Abschluss des Studiums einen gewissen Prozentsatz seines Gehaltes in das System zu stecken, mehr als man bekommen hat; daraus werden dann AUCH die Hochschulen bezuschusst(und nicht nur das Darlehen zurückgeführt). So etwas fände ich total ok. Was allerdings derzeit nicht funktioniert, ist ZUSÄTZLICH zu den hohen Lebenshaltungskosten in Uniorten auch noch Studiengebühren zu berappen, denn dann muß später nicht bloß Bafög rückgezahlt werden, sondern zusätzlich die Gebühren; das ist dann schon ein SEHR großer Schuldenberg, mit dem man dann in die Phase startet, in der man ja eigentlich auch Kinder will. Ob ich dann nun mit 400 Euro meinen Unikredit tilge, oder ob ich dasselbe für die Kita berappe, ist mir dann auch wurscht. Die hohen Mieten in diesen Orten (gerade an kleinen Orten wie Freiburg oder Heidelberg) sind für die Studierenden ja schon eine verkappte Studiengebühr. Zudem sparen in Ländern in denen Gebühren seit langem üblich sind, die Eltern ja schon von Geburt an für das Studium ihrer Kinder, diese Rücklagen gibt es hier ja noch gar nicht- dazu kommen die schlechten Studienbedingungen. Änlich wie mit dem Thema Ganztagsschule ist es auch hier so, daß das alles nicht kostenneutral zu haben muß. Wenn es Gebühren gibt (auch nachgelagerte), dann müssen auch die Lehr- und Forschungsbedingungen besser werden und man muß in alle Seminare reinkommen können, die man gerade braucht.
Außerdem haben Studierende ja jetzt auch schon ihre Rentenansprüche verloren und ein Studium ist heute längst keine Garantie mehr für ein späteres gutes Einkommen. Insofern finde ich eigentlich nicht, daß man Kleinkinder gegen Studierende ausspielen sollte. Aus der Perspektive vieler Abiturienten sieht es doch so aus: ein Teil der alten Freunde verdienen seit 3 Jahren schon eigenes Geld (neben den Rentenansprüchen), obwohl sie ja auch noch in der Ausbildung sind. Der eigene Baföganspruch reicht nicht mal für die Miete, die Eltern sehen aber nicht ein, daß sie einen Erwachsenen weiter groß bezuschussen sollen und lassen sich sogar das Kindergeld, auf das man Anspruch hat nur mühsam aus den Rippen leiern. Der Rest muß zusammengejobbt werden.Wenn in der Situation dann auch noch Studiengebühren dazukommen, werden sich sicher viele, die in dieser Situation sind (viele bekommen ja auch gar kein Bafög und trotzdem nix von den eltern)das Studium gleich sein lassen. Das ist aber auch nicht besonders gut für unseren Standort...

Ich denke einfach, daß der Gesamtsektor Bildung besser ausgestattet werden muß, und ich bin mir auch sicher, daß das langfristig kein Minusgeschäft wird. Als Gegenleistung für ein finanziell sorgenfreieres Studium könnte man z.B. in jedem Semester eine Mindestzahl von Leistungsnachweisen fordern, dafür nin ich jederzeit zu haben.

 
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