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Stempel: Trennungskind?

Stempel: Trennungskind?

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Hallo! Ich bin seid etwa einem Jahr von dem Vater meiner 3 Kinder getrennt. Die Kinder sind noch recht klein (2,4 und 6J.) und natürlich war nicht alles einfach für die 3. Allerdings haben sie regelmäßigen und guten Kontakt zu ihrem Vater und die Trennung verlief recht ruhig. Jetzt zu meinem "Problem": Sobald im Kindergarten, Sportverein etc. mal etwas nicht so läuft, heißt es gleich: "muss an der Trennung liegen"...! Also z.B. hat der Mittlere letzte Woche ein paar mal im KiGa geweint und wollte mich nicht gehen lassen. Ich halte das für eine Phase und bin langsam etwas genervt davon, dass immer jedes Verhalten nur mit der Trennung zusammenhängen kann. Um das klar zu stellen, die 3 sind wirklich super liebe Kinder und fallen sicher nicht negativ auf. Aber der Große heult mal wenn er beim Fußball verliert, die Kleine schmeißt sich im Supermarkt mal auf den Boden, weil sie kein Ü-Ei bekommt und der Mittlere hat eben eine "Null-Bock-Phase". Ich nehme die Auswirkungen der Trennung sehr ernst und halte Kontakt zu einem Kindertherapeuten und einer Gesprächsgruppe für Scheidungskinder. Aber ich habe das Gefühl, die Leute warten nur darauf, dass meine Kinder irgendwie auffällig werden um es auf die Trennung schieben zu können. Muss denn jede Trennung ein Trauma hinterlassen? Und geht es andere auch so? Freu mich über eure Antworten! LG Sonja


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Worauf wird es denn geschoben, wenn Nichttrennungskinder sich auf den Boden schmeißen??? Ne, an solche Sachen glaube ich nicht unbedingt...


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Sagen Dir das die anderen so direkt ins Gesicht? Oder hast Du nur das Gefühl, dass sie das denken? Ich habe von natur aus ein recht selbstbewußtes Wesen und hatte schon immer eine große Klappe. Als ich allerdings plötzlich Mutter wurde und das Kind so ganz ohne Vater bekam, beschlich mich oft dieses Gefühl, das alle Personen um mich rum, mich aufmerksam beobachteten, um mir beim kleinsten Problem genau das zu sagen, was Du oben beschrieben hast. Jetzt nach vielen Jahren und immer noch ohne zweite Erziehungsperson sehe ich das ganze ziemlich locker. Die Leute reden tatsächlich, aber meißt eher darüber, wie gut ich das so ganz alleine alles schaffe. Den Stempel habe ich mir unbewußt selbst verpaßt. Meine Umwelt nimmt uns als Familie ganz anders wahr, als ich das immer glaubte. Frag nach, ganz direkt, und Du wirst erstaunt sein über die Reaktionen! Im übrigen haben Deine Kinder doch einen sehr guten Kontakt zum Vater und Du hast Dir bereits Hilfe geholt, ich glaube nicht an ein Trennungstrauma sondern eher an die kleinen Befindlichkeiten, die jedes Kind phasenweise hat. Alles Gute und Gruß von Cat


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Nö, ist mir noch nie aufgefallen... Zieh Dir den Schuh nicht an. "Auffällig" finde ich übrigens, wenn Kinder immer brav sind und nie mal heulen, schimpfen, sich auf den Boden werfen...


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Meine Kinder sind keine superlieben pflegeleichten Engelchen, sie sind wild und das ist auch okay. Sie haben keinen seelischen Knax und es wagte noch keiner sie als Trennungskinder zu bezeichnen. Ich wüßte nicht warum ich annehmen sollte, daß meine Kinder trennungsbedingt psychol. Probleme haben. Sie haben so oft Kontakt zu Papa wie möglich, gehen gern zu ihm, kommen gern zurück. Sie sind 6,5 und 7,5 Jahre alt, seit 3,5 Jahren getrennt. Meine beiden Großen sind auch "Trennungskinder" sind 21 und 23 und haben einen guten Abschluß, eine abgeschlossene Ausbildung, festen Job... alles was andere auch haben... nur einen seelischen Knax hatten sie nie. ... und niemals habe ich negative Erfahrungen gemacht weder ich als alleinerziehende Mutter also aich die Kids als Trennungskinder. Ich kann dir aus dem Stegreif aus dem Bekanntenkreis einige auffällige Kinder auch "intakten" Verhältnissen nennen.


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Um dich zu beruhigen, bei H in der Klasse sind Kinder aus "intakten" Familien die auffälligkeiten zeigen die wahrscheinlich, hätte "meiner" diese -auch einer Trennung zugeschrieben würden.


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Hallo nochmal! Nein, es ich zieh mir den Schuh nicht an und finde meine Kinder wirklich sowas von normal. Es kommen eben eindeutige Aussagen, z.B. meinte die Erzieherin von meinem Mittleren, dass die Tränen zum Abschied doch sicher auf die Trennung zurückzuführen seien. Er hat vielleicht 4 mal geweint, danach ging er wieder ohne Probleme in den Kiga. Ausserdem ist die Trennung jetzt wie gesagt ein Jahr her, aber die Erzieherin meint das wäre der typische Zeitraum. Wie gesagt, die Kinder sind wirklich unkompliziert, fröhlich und aufgeschlossen, und sobald sie mal nicht so funktionieren wie sonst, liegt es an der Trennung. Das nervt mich!


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In der Gruppe meiner Kinder ist ein Junge, der heute noch regelmäßig weint, wenn die Mama geht (er kommt im Herbst in die Schule.) Ist kein Trennungskind. Lass Dich nicht nerven. Kinder sollen nicht funktionieren, dürfen ruhig mal Schritte zurück machen, bei meinen kommt anschließend meistens immer ein großer Reifeschub.


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Nee, das hatte ich eigentlich noch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass es in unserem Kiga viele "Trennungskinder" gab. Und die hatten völlig unterschiedliche Temperamente, da kann man solche Theorien kaum ernsthaft behaupten. Vielleicht liegt es bei dir daran, dass du das Thema selbst so forcierst mit Kindertherapeut und Gesprächsgruppe für Scheidungskinder. Manch einer, der das mitbekommt, geht dann möglicherweise davon aus, dass du das machst, weil deine Kinder derartige Probleme haben.


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Genau DAS war mein Gedanke... wenn meine Kinder keine Probleme haben thematisiere ich sowas auch nicht geschweige denn gehe zum Therapeuten oder ähnlichem. Ich gehe ja auch nicht zur Single-Selbsthilfegruppe, weil ich dadurch nicht leide.


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ach, als ich den Großen im Kindergarten ablieferte und wir mit AE auftauchten, kam man gleich zu uns und empfahl uns eine Familienhilfe. Das scheint woanders ähnlich abzulaufen,


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Hallo, im Kiga und in der Schule war meiner immer das einzige Trennungskind. Wenn was nicht klappte, hat niemand das auf die Trennung geschoben. Ausser sein Vater. Aber ich gehe auch zu keiner Gesprächsgruppe oder ähnlichen. Es ist halt so mit der Trennung und fertig. Ich denke nicht, dass es meinem Kind geholfen hätte, wenn er noch wöchentlich drauf hingewiesen wird. Egal ob durch Kiga, Schule oder Gesprächsgruppe. Und andere Kinder haben auch solche Phasen. Manche mehr, manche weniger. lg


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Hallo, nein, ich glaube nicht, dass eine Trennung zwangsläufig ein Trauma hinterlässt. Allerdings ist klar, dass ein Erwachsener immer eine Summe seiner Erlebnisse ist, aller Erlebnisse, guter und schlechter, die er anhand der eigenen Konstitution zu einer Lebenseinstellung verwebt. So gesehen könnte jeder einzelne Lebensmitteleinkauf traumatisch sein, extrem auswirkend, was auch immer. Man sollte es nicht darauf schieben, dass die Eltern die für sich hoffentlich beste Lösung gesucht haben, nämlich sich zu trennen. Genauso schlecht könnte es sein, wenn sie es nicht tun und zusammen bleiben, worunter die Kinder sehr leiden. Zieh dir das nicht an. Deine Kinder scheinen sehr normal, du bist bewusst, und ihr scheint auch noch guten Umgang zu haben. Eher scheint euer Umfeld n bisschen überkonform zu sein. Alles smooth und easy, ich HASSE das. Das heißt meistens, dass da eine Menge unter den Teppich gekehrt wird, wenn alle so super perfekt funktionieren! Mach dir keine Gedanken, deine Kinder sind auch noch sehr jung, die reagieren einfach emotional, noch überhaupt nicht rational. Ist ihnen gut, grinsen sie. Sind sie sauer, maulen sie. Egal, was die Umwelt davon hält. Das ist gesund und normal. Liebe Grüße!


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Hallo! Einige scheinen mich da nicht richtig verstanden zu haben. Ich schrieb, dass ich Kontakt zum dem Therapeuten halte, das heißt ich wende mich bei Fragen rund um die Besuchsregelung etc. an ihn. Ich schicke nicht meine Kinder wöchentlich dahin! Trotzdem habe ich damit versucht das Beste aus der Situation zu machen. Ich fänd es auch nicht richtig die Augen davor zu verschließen, dass eine Trennung nicht einfach für ein Kind ist. Ich glaube schon dass fast jedes Kind darunter leidet, mehr oder weniger offen. Nur bin ich der Meinung, ich habe es gut im Griff. Vielleicht ist das Problem auch, dass wir vorher so als Traumpaar galten, 3 nette Kinder, gute finanzielle Verhältnisse, Mama im Elternrat, Papa der Fußballtrainer usw. Ich glaub manchmal, unsere Umwelt ist traumatisierter als unsere Kinder ! Danke für eure Meinungen. LG Sonja


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Haha, da sagst du was! ... ... Vielleicht ist das Problem auch, dass wir vorher so als Traumpaar galten, 3 nette Kinder, gute finanzielle Verhältnisse, Mama im Elternrat, Papa der Fußballtrainer usw. Ich glaub manchmal, unsere Umwelt ist traumatisierter als unsere Kinder !... Stimmt, in meinem Fall ist das eher andersrum. Vater war nie präsent, fast keiner kennt ihn, und wenn irgendwas los ist, hat sich jeder ohnehin nur an mich gewendet. :D Alles gut bei euch, wie schon vorher gesagt. Frohe Pfingsten!