Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von spiky73 am 31.03.2008, 14:16 Uhr

Leena & Spiky73

kristina,

deine wut und deinen ärger kann ich verstehen, mir ging es auch nicht anders, aber irgendwann findet man sich mit vielem ab, glaub mir. *gg*

bei uns war es halt so, dass der vater in den USA war (er ist amerikaner) und von daher keinen regelmässigen umgang durchführen konnte. er hat es sich halt recht einfach gemacht. als die kleine da war und unsere paarbeziehung plötzlich eine dreierbeziehung war, als es die ersten spannungen gab, hat er sich eben anderswo umgesehen, ohne überhaupt für unsere beziehung zu kämpfen. ich glaube, das ist ein typisch männliches verhalten und vieles habe ich ja gar nicht mitbekommen, weil ich am ende in deutschland und er in amiland sass, und mir die entscheidung (für die andere) irgendwann mal telefonisch mitgeteilt wurde.
die ersten jahre war ich dann auch ziemlich sauer, weil halt alle verantwortung und arbeit an mir hängenblieb, während er in den sporadischen telefonaten immer den kater beklagte, den er von der nacht zuvor hatte. aber im grunde war er für MEIN leben ja nicht verantwortlich. ich hatte mir ein kind gewünscht, und auch wenn die voraussetzungen dafür andere sein sollten (intakte familie und so), habe ich zumindest die entscheidung für ein kind nie bedauert. schliesslich bin ich gerne mutter, und das vorhandensein eines vaters ist zum glücklichsein nicht wirklich notwendig.
übrigens war anna zum zeitpunkt der endgültigen trennung ca. 7-8 monate alt, seit der geburt war ich alleine mit ihr und die beziehung zu ihrem vater lief übers telefon, zwischendrin waren wir mal für 10 wochen in den USA, dann bin ich wieder nach D zurückgekommen, und dann kam das aus.

meine kleine tochter ist jetzt 4 monate alt und ich rechne nicht damit, dass der vater sich jemals hier einbringen wird. die vaterschaftsfeststellung läuft über das jugendamt, hoffentlich wird es jemals zu einem ergebnis führen, aber selbst wenn es mal amtlich sein sollte, rechne ich nicht mit neu entflammtem interesse an dem kind. er und ich kennen uns auch nicht, dazu reichen die 2-3 male, die wir uns gesehen haben, nicht aus.

was ich im laufe der jahre dem vater der grossen vorgehalten habe, war, dass er in meinen augen einfach nicht genug unternommen hat, um seine tochter zu besuchen. aber ich glaube, das wurde auch seitens seiner frau unterbunden (er hat die next geheiratet) und vermutlich war auch nie das geld da und erst recht nicht bei ihm der wille, sich über seine frau hinweg zu setzen. der arme steht ziemlich unter dem pantoffel.

seit 2005 war er wieder in deutschland stationiert, davon 15 monate im irak, seit november ist er wieder in deutschland, war seitdem 2x wieder hier um anna zu besuchen, und ende mai oder anfang juni wird er wieder in die USA zurückkehren. er hatte zwar vollmundig versprochen, bis dahin alle 2 wochen hierher zu kommen um die verbleibende zeit mit anna auszunutzen, aber glaub doch nicht, dass er sich daran hält. er jammert nach wie vor über finanzielle probleme (seine frau, von der er sich kurze zeit mal getrennt hatte, scheint ständig das konto leer zu räumen) und ich kann froh sein, wenn er bis zu seiner abreise noch ein oder zweimal hier aufkreuzt...
trotzdem meldet er sich alle paar wochen per yahoo messenger oder email und fragt, wie es anna geht, und dass er sie vermisst, und dass ich ihr ja sagen soll, dass er sie liebt (das sieht dann so aus: "anna, daddy schickt viele grüsse!"), und mehr ist von ihm nicht zu erwarten. er sieht sich eben als superdad, dem die trennung von seinen beiden töchtern (eine ältere tochter lebt ebenfalls nicht bei ihm) schier das herz zerreisst...

insofern ist unsere situation nicht völlig unähnlich - und vor ein paar wochen habe ich auch hier gepostet, was ich tun soll, nachdem ich mich über ihn und sein dämliches verhalten ziemlich geärgert habe. es ging darum, dass er eben andere dinge den besuchen hier vorzog und blödes gewäsch über mich verbreitet hat und sich mir gegenüber (als mutter seiner tochter) ziemlich daneben benahm...

letztendlich (auch nach einem beratungsgespräch beim jugendamt) habe ich meinen groll dann aber überwunden, meine ohren wie gehabt auf durchzug gestellt, seine blödheit ignoriert, und ihn hier willkommen geheissen. anna freut sich über seine besuche, himmelt ihn an, fragt auch gelegentlich nach ihm und es wird schwer genug, sie zu trösten, wenn er in die USA abreist. wenn er seinen besuch ankündigt, sehen wir eben zu, dass wir an dem wochenende daheim sind. normalerweise versetzt er uns auch nicht, wenn er sein kommen ankündigt.

von daher kann ich dir auch nur empfehlen, dir ein dickes fell wachsen zu lassen, sein gespräch zu ertragen, lächelnd zu nicken und den kontakt zu eurem kind zumindest nicht zu behindern. du musst ja nicht auf diskussionen eingehen, die nicht das kind betreffen, und niemand verlangt von dir, die initiative zu solchen anrufen zu ergreifen. auch musst du ihm das kind nicht hinterher tragen.

was den unterhalt anbelangt, teile ihm mit, dass das künftig über das jugendamt läuft: du möchtest einfach wissen, was dem kind zusteht, fertig aus. er hat dann 2 möglichkeiten: entweder zu kooperieren, seine einkommensverhältnisse offen zu legen und freiwillig zu zahlen (dann brauchst du z.b. auch keine beistandschaft), oder er kooperiert nicht, dann muss man ihn eben an seine pflichten erinnern. und sämtliche diskussion über den sinn oder widersinn von beistandschaften und jugendamt und unterhaltsberechnung würde ich ihm gegenüber schon im keim ersticken.

liebe grüsse,
martina

 
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