Mitglied inaktiv
Hallo, wen es interessiert, hier die Fortsetzung der Geschichte, die das Leben schreibt. Und für alle, die nicht im Bilde sind und trotzdem wissen wollen, was nun passiert ist, hier nochmal der Beginn des Ganzen: http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/beitrag.htm?id=402164 Fortsetzung: Die kleine Familie kam also am Freitag zum Kaffeetrinken. Die Begrüßung war sehr herzlich und überhaupt nicht distanziert. Während der Zeit des Besuches (sie waren 4 Std. bei uns und die Zeit verging wie im Fluge) kamen natürlich viele Fragen, von beiden Seiten. P. erzählte, dass er sich noch genau daran erinnern konnte, als sich Papa bei ihm verabschiedet hat am Tag des Auszuges. Erschreckend, er war gerade erst etwas über 3 Jahre... Er erzählte, dass er es immer sehr schön fand, wenn Papa ihn dann später am WE zu ihm holte und er dort einfach Kind sein durfte. Und er erzählte, dass er später - die Zeit ab 12/13 Jahre - seitdem mein Mann also keinen Kontakt mehr hatte - keine schöne Zeit und so gar keine Kindheit hatte. Er hatte keine Freunde, nicht einen. Er hatte keine Vertrauensperson, niemandem zum Anlehnen. Die Mutter habe ihn immer nur in den Stall geschickt, Pferde ausmisten, reiten, Turniere, Aufgaben zu Hause übernehmen. Er hatte sich gewünscht, wenigstens einmal mit ihr in den Urlaub zu fahren. Nix da. Er wurde in den Sommerferien 3 mal je 2 Wochen ins Ferienlager "abgeschoben". Er fühlte sich immer als Ballast für sie. Hinzu kam noch der cholerische Lebensgefährte der Mutter, den sie auch heute noch hat. In meinen Augen erfuhr dieses Kind so gar keine Liebe... Und das fand ich erschreckend. Ich saß immer nur da und schüttelte mit dem Kopf und sagte immer wieder "wie kann eine Mutter nur so mit ihrem einzigen Kind umgehen?". Mein Mann kämpfte mit den Tränen... Immer wieder sagte er "ich habe es ähnlich geahnt, aber das sie (die Kindsmutter) tatsächlich so eiskalt ist, hätte ich nicht für möglich gehalten. Es tut mir so leid, dass ich dir nicht helfen konnte und ich fühle mich schuldig". P. sagte immer wieder, dass er das nicht braucht und dass er ihm keine Vorwürfe macht. Vielmehr möchte er alles verarbeiten und sucht deshalb Antworten. Er macht seiner Mutter Vorwürfe. Vorwürfe dafür, dass er in der Schule der Looser war, weil er nur dem Drill der Mutter gehorchte und deshalb dauernd auf die Fresse bekam, Vorwürfe dafür, dass er in ein "Hobby" gepresst wurde, welches ihm erst nicht lang und ihm später keine Freude bereitete, Vorwürfe dafür, dass er den Umgang mit anderen auf Augenhöhe nie gelernt hat, Vorwürfe dafür, dass er ein Studium - nämlich Jura - angefangen und Jahre später, als er mit der Mutter brach - dieses wieder hinschmissen hat. Heute realisiert er ein zweites Studium, welches er sich selbst ausgesucht hat. Als mein Mann P. Kinderbilder von sich hinlegte, brachen sämtliche Emotionen aus ihm heraus. Er war so überrascht, da er keine Bilder von sich kannte, geschweigedenn welche besaß. Diese Ähnlichkeit, die er zu seiner Halbschwester - also meiner Tochter - und natürlich zu seiner eigenen Tochter hatte, war unübersehbar. Wir schenkten ihm die Fotos, da wir ja die Negative (hach, gute alte Analogzeit) ja haben. Und er war einfach nur glücklich. Und das machte uns widerum glücklich. Wir konnten seiner Freundin gar nicht oft genug dafür danken, dass sie das Ganze in die Wege geleitet hatte. Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass P. sich so wohl gefühlt hat bei uns - da wir auch sehr unkompliziert von Anfang an und offen sind - dass er irgendwie "angekommen" zu sein schien. Endlich jemanden zu haben, zu dem er gehen kann, viell. eine Familie... Es lief also alles in allem supergut und wir sind alle nur froh darüber, dass beide Seiten sich wieder gefunden haben. Das hat er so auch benannt. Beim Verabschieden haben die beiden uns ganz fest gedrückt und P. meinte so "Tschüss Papa". So rührend. Was für andere so selbstverständlich, ist hier für beide etwas ganz besonderes. Diese Woche haben wir telefoniert und nächste Woche treffen wir uns alle wieder. Es scheint also alles gut zu werden. Manchmal gibt es sie eben doch noch, die kleinen Wunder... Allein einen schönen Tag und viell. auch ein kleines Wunder. VG, Diana
ich freu mich total für die beiden/euch! Hatte Gänsehaut beim Lesen, und ich hoffe, es geht alles so positiv weiter! lg
Freue mich auch sehr dass es ein gutes Einvernehmen gibt. Schade um die Jahre ohne Umgang. Mein Philipp ist erst 10 Jahre alt und lebt eben auch dieses Leben. LG Philipp2000
Hi... Hab das ja verfolgt und Gänsehaut pur ist wieder angesagt. Alles gute Euch allen.
Dankeschön an Euch. Im Aktuell musste ich mir eben sagen lassen, dass die Geschichte wohl erfunden wäre... @Phillipp2000: Das tut mir leid für Euch. Für mich selbst sind viele Dinge überhaupt nicht verständlich, da ich aus einer sehr intakten Familie komme, wo ein liebevoller Umgang normal und für uns 3 Mädels selbstverständlich ist. Aber ich habe gelernt, dass es eben nicht an dem ist... Ich hoffe für Euch, dass es auch bei Euch ein kleines Wunder gibt. Irgendwann. VG, Diana
Naja.... es gibt hier auch genügend Geschichten, die hier frei erfunden sind und in das hat sich die letzten Jahre immer wieder bestätigt. Das da viele User mißtrauisch sind, ist verständlich. Laßt es Euch gutgehen....
hallo diana, nee, die geschichte ist zu schön, um erfunden zu sein - daher freue ich mich einfach mal mit euch. ich würde deinem mann und seinem sohn wünschen, dass sie - trotz der zeitlichen lücke - einen weg zueinander finden und diese verlorene zeit zwar nicht aufholen, aber zumindest einen teil des von der mutter begangenen unrechts wieder gut machen können... lg, martina.