Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Angst vor den Konsequenzen einer Trennung

Thema: Angst vor den Konsequenzen einer Trennung

Hallo! Ich bin noch nicht ae, aber es könnte so kommen. Meine Kinder sind 6,4 und 10 Monate. Mit meinem Mann bin ich seit 12 Jahren zusammen und seit 6Jahren verheiratet. Es könnte alles wunderbar sein. Ist es aber leider nicht :(. Mein Mann macht viel im Haushalt. Das ist das derzeit positive. Ansonsten gibt es viel Streit und Wut auf ihn meinerseits. Er hat mehrere Macken. Er sieht alles negativ und fühlt sich vom Schicksal schlecht behandelt. Dabei geht es ihm gut!! Er meint, in seinem Leben müsse ALLES perfekt sein. Nur dann wäre er zufrieden. Er hält sich nicht an Versprechen und meine Enttäuschung bedeutet ihm nichts. Er sagt ungeheuerliche Dinge. Zum Beispiel, als ich schwanger war, dass das kind ein Fehler war. Dreimal!! Begründung: Angst es finanziell nicht zu schaffen. Uns geht es gut. Wir sind nicht reich, aber auch nicht arm und haben beide hochschulabschlüße. Manchmal überlege ich, ob er eine psychische Erkrankung hat, die es ihm unmöglich macht sich vorstellen zu können, dass ich Gefühle habe. Die Liste an tiefschlägen ist unendlich lang. Und ich kann nicht mehr. Meine Kinder bekommen das mit und ich fühle mich elend. Von ihm kommen nur lippenbekenntnisse. Eine Trennung scheint leider unausweichlich. Ich habe nur eine riesen Angst, es alleine mit den Kindern nicht zu schaffen. Ich bin so ausgelaugt und fühle mich schwach. Es ist ein Teufelskreis. Ich bin verzweifelt.... Liebe grüße, mina

von Mina25 am 29.12.2014, 10:56



Antwort auf Beitrag von Mina25

Bist du sicher, dass er nicht aufwacht und erkennt was er hat, wenn ihm bewusst wird, dass er seine Familie verliert? Alles allein schaffen musst du ja nicht... er bleibt der Vater, sollte sich um die Kinder kümmern, wird finanziell für euch sorgen müssen. Du fühlst dich mies, was ich verstehe aber fühlst du dich besser, wenn er nicht mehr dein Partner ist? Das sehe ich nicht als Lösung. Ich würde eine Paarberatung anstreben. Ich war mit einem negativen Menschen zusammen (bzw. er wurde erst in der Beziehung so). Wir sind viele Jahre getrennt aber von ihm kommt nur Gejammer, dabei geht es ihm nicht schlecht aber er sieht das anders. Er wollte keine Vermittlung, keine Beratung... das war für mich der Grund zu gehen.

von mf4 am 29.12.2014, 11:06



Antwort auf Beitrag von mf4

Mein Mann ist immer theoretisch sehr einsichtig. Nur praktisch ändert er nichts. Er nimmt es sich immer wieder vor, aber es scheitert an der Umsetzung. Er ist kein schlechter Mensch, aber er schadet mir und verletzt mich. Er versucht es gut zu machen, in dem er im Haushalt viel macht, so dass ich mich viel um die Kinder kümmern kann. Aber ich will keine Haushaltshilfe, sondern eine erfüllende Beziehung. Er meint tatsächlich, dass das reicht. Kleine Liebesbeweise, Aufmerksamkeiten etc. sind ihm völlig fremd. Mit seiner Familie musste ich schon brechen. Sie mochten mich von Anfang an nicht. Ich habe ihren Sohn mit 25 Jahren zum ausziehen gebracht. Das hätte ich nicht tun dürfen. Sie interessieren sich gar nicht für unsere Kinder und haben keinerlei Interesse an Kontakt. Nachdem ich jahrelang versucht habe meinen Kindern zu Liebe eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, habe ich letztes Jahr aufgegeben. Damit geht es nun allen besser. Da hat ein loslassen geholfen... Meine Schwiegermutter (mein Schwiegervater ist dieses Jahr gestorben) findet das gut. Sie ist absolut zufrieden damit. Sie ist auch emotional total verkümmert. Daher überlege ich auch, ob das in der Familie liegt. Der Zwillingsbruder meines Mannes ist genauso kalt...Sie sind sich alle selbst die nächsten und überzeugt davon, dass die ganze Welt mitleid mit ihnen haben muss. Lg

von Mina25 am 29.12.2014, 11:46



Antwort auf Beitrag von Mina25

Hallo, das klingt meinem Exmann sehr ähnlich. Er gab mir oft das Gefühl, dass ich mit meiner Kritik im Grunde genommen recht habe und es immer nur an der Umsetzung scheitert. Nach der Trennung stellte sich heraus, dass er mich als dominant und einkesselnd empfand und letztlich gar nicht so "einsichtig" war, wie es vorher schien. Auch er war grundsätzlich der Meinung, dass man ihn bedauern müsste und dass alle anderen Schuld an seiner misslichen Lage seien.Ich habe dann niemals mehr einen Zugang zu ihm gefunden. Also hoffe ich für dich, dass es dir bei deinem Mann gelingt. Warte nicht zu lange!

von Pondus2003 am 29.12.2014, 11:56



Antwort auf Beitrag von Mina25

War er schon immer so? Zum Ändern einer Situation gehört ja nicht nur das Ändern-Wollen, sondern auch das Ändern-Können. Einsicht ist insofern der erste Schritt - aber bei weitem nicht der letzte. Gerade wenn er 25 Jahre ein bestimmtes Verhalten gelernt hat ist es schwer, plötzlich ganz anders zu sein. Ich finde es schade, daß Du seine Bemühungen so gar nicht annehmen kannst. Es ist vielleicht nicht das, was Du Dir wünschst - aber scheinbar ist es das, was er geben kann. Ich rate auch zu einer Beratung. Selbst, wenn sie nicht zum "Zusammenraufen" führt, so kann sie doch zumindest bei einer geordneten Trennung helfen.

von Strudelteigteilchen am 29.12.2014, 12:04



Antwort auf Beitrag von Mina25

Hallo, bei meinem Exmann war es leider nicht so, dass ihm bewusst wurde, was er verliert, als er uns verlassen hat. Ich glaube, er ist noch jeden Tag froh, dass er die Familie und die Verantwortung los ist. Ich denke aber, dass wir zu spät angefangen haben zu reden. Insofern rate ich dir, sprich mit ihm! Viele Grüße und viel Glück, Pondus

von Pondus2003 am 29.12.2014, 11:41



Antwort auf Beitrag von Mina25

Ich frage mich, warum du diesen Mann geheiratet und mit ihm drei Kinder hast, wenn er, wie du schreibst, "emotional verkümmert und kalt und sich selbst der nächste ist.

von montpelle am 29.12.2014, 12:36



Antwort auf Beitrag von montpelle

Die Frage ist leider berechtigt. Es kommt mir vor, als ob er zwei Seiten hat. Eine liebende, sich für andere aufopfernde und, ja, liebenswerte seite. Und eben die andere. In der gefühle keine rolle spielen. Wahrscheinlich habe ich immer gehofft, dass eines tages die"gute" seite siegt. Oberflächlich ist alles perfekt bei uns... Ich habe nicht wahr haben wollen, dass jemand so sehr an seinen marotten hängt, dass er seine familie dafür opfert. Sein Bruder lebt allein und neidet ihm so sehr seine Familie, dass er den Kontakt zu uns meidet. Der vater der beiden war jahrelang Alkoholiker. Nicht gewaltätig, aber ständig besoffen und die mutter vom selbstmitleid zerfressen. Wahrscheinlich hat ihn das geprägt. Ich war so dumm und naiv, dass ich dachte mit liebe und Aufmerksamkeit könnte ich ihm helfen....

von Mina25 am 29.12.2014, 13:07



Antwort auf Beitrag von Mina25

Hallo, der papa meiner Kinder ist genauso. Eigentlich ein liebender, Mensch.... Aber irgendwie dann dowch wieder ganz weit weg, und Umsetzung vom Plaenen geht quasi gar nicht (wenn nicht absolute hohe Eigenmotivation angesagt ist, wo man dann doch immer wieder meint:"geht doch!"). Mein Ex hat Depressionen und ich denke auch eine Art ADS. Zudem eben dieser Typus Mensch "armes Opferlamm" und nur weil X,Y oder Z nicht koennen, wollen oder sonst was war kann er A, B oder C nicht machen. Beispiel: nur weil ich poese, poese Mama den vollen Unterhalt verlange, kann er jetzt hier im Ausland seine Kinder zu Weihnachten nicht besuchen. ... obwohl ich angeboten habe den Flug bis auf 100 EUR zu uebernehmen... Und schrieb er vorher (als noch geplant war dass er kommt) das es wg. der Reisekosten nur ein kleines Geschen gebe.... kam jetzt eben auch nur ein Geschenk fuer jeweils ca. 20 EUR pro Kind INKL. Porto! Ich rate Euch zu einer Beratung. Lehnt er diese ab, wuerde ich fuer mich ueberlegen, wie weit ich diese Lebenshaltung mittragen kann und wo der Moment beginnt wo ich mich und ggf. meine Kinder besser durch eine Trennung schuetzen kann. Die Hoffnung, dass er durch eine evtl. Trennung "ploetzlich aufwacht" wuerde ich NICHT hegen! Alles Gute Desiree

von desireekk am 29.12.2014, 22:04