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Geschrieben von Ralph am 26.09.2003, 14:40 Uhr

Komplexes Thema eben! :-)

Hi Marit,

Du hast vollkommen recht, z.B. am Thema ausländische Mitbürger hängt ein unendlicher Rattenschwanz an Themen. Wenn man darüber spricht, dauert es nicht lange, und man ist voll drin in der Auseinandersetzung mit Stammtischparolen, Vorurteilen, auch die Standpunkte der "Ewig-gestrigen" gehören dazu, Multi-Kulti ja oder nein, Integration, Toleranz... dann geht es weiter über Arbeitslosigkeit, womit dann weitere Stammtischparolen hinzukommen, ich als "Praktiker" kann meine Erfahrungen zum Besten geben, inwieweit die aber nützlich sind und nicht nur bestimmte Stammtischerwartungshaltungen befriedigen, die nur das herauslesen, was genehm ist... hmmm!
Noch ein Schritt weiter, und wir sind bei Verfassungsfragen wie Kruzifixurteil und jetzt Kopftuchurteil...
Unweigerlich sind schnell auch Fragen der Bildung/Ausbildung auf dem Tisch, wer soll wie welche Lehrkräfte nach welchen Inztegrationsfahrpläne einstellen und bezahlen, oder, wie bei uns im Forum, Fragen der Kultur, Fragen nach der Identität, was ist deutsch, wer sind wir, auf einmal sind wir bei Philosophie! :-)
Wenn das Ganze dann noch mit der speziellen deutschen Vergangenheit belegt wird, kommt eine Situation heraus, die mit den Denkmustern der letzten fünf Jahrzehnte einfach nicht beherrschbar ist.

Tja, und wenn dann noch ein-zwei TV-Sendungen als Hintergrund hinzugefügt werden, ist das Durcheinander komplett.

Ich habe versucht, ein wenig Ordnung hineinzubringen. Das Problem, oder das Gute?, ist, daß jeder etwas anderes als das wichtigste Detail empfindet, und wenn ich eines auslasse, kommen neue Mißverständnisse auf. Ich gebe zu, daß es mir nicht unbedingt gelungen ist, aber der Versuch war es wert! ;-)

Ich glaube, es gibt nur sehr wenige Themen in Deutschland, die ähnlich komplex sind. Die Gründe, so wie ich sie sehe, habe ich eben versucht zu erläutern.

Das Beispiel der beschneidung von Frauen, daß Du anführst, enthält nur die halbe Wahrheit. Du hast recht, daß es die Frauen waren, die sich naufgelehnt haben. Aber durch Hilfe von speziellen Hilfsorganisationen (was die leistung nicht schmälert) und vor allem, für mich überhaupt DIE leistung schlechthin, in ihren heimatländern, in ihrem eigenen Kulturkreis (Kultur!! ;-) ).
Daß diese Aktionen nichts, aber auch gar nichts mit ihrem Glauben zu tun haben, ist für mich sonnenklar. Die beschneidung hat, soweit ich informiert bin, in wahrheit auch nichts mit dem Islam zu tun. Insoweit können sie damit auch keine Religion ablehnen oder ablegen. Trotzdem ist es eine großartige Leistung, zumal diese gesellschaften ja von Männern dominiert werden.

Deine Frage hinsichtlich einer religiösen Tätowierung beantworte ich eindeutig und klar: Nein, diese Frau oder diese MAnn dürfte, sofern die Tätoewierung im Unterricht sichtbar ist, NICHT unterrichten. genauso sehe ich es mit dem Kopftuch. Nein in der Schule, auf der Straße ist es mir, salopp gesagt, piepschnurzegal! :-)

Dasselbe gilt für die AKW-Nee-Plaketten. Ich fand es damals als Schüler schon daneben, daß Lehrer damit im Unterricht herumlaufen durften. Diskutieren darüber, ja, auf jeden Fall.
Und wenn ein Mitglied des Lehrkörpers (oh Gott, welch ein Wort! *g*) in einer demokratischen Partei ist, habe ich solange keine Probleme, solange er mit seiner privaten meinung im Unterricht hinter dem Berg hält.

Wir sind als Menschen Subjekte, keine Objekte, und wir haben eine Meinung, ob gewollt oder ungewollt, von daher können wir, genau genommen, nie objektiv sein, aber wir können uns bemühen.
Von Lehrern erwarte ich eine Vorbildsfunktion. Die kann aber im Kopftuchtragen (und damit meine ich die Symbolik die dahintersteckt) oder mit SPD-/CDU-Nadel am Revers nicht wahrgenommen werden.
Bismarck-Bart... ehrlich... ich komme ins Grübeln, und beim Hitler-Bart... was ist, wenn der Träger ernsthaft behauptet, sein Vorbild sei aber Charlie Chaplin?? Der Lehrer mit dem Holzkoffer hingegen hätte wohl noch den leichtesten Job: Kann er doch glatt erklären, dies sei doch nur sein Modegeschmack!! :-))

 
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