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Geschrieben von Moneypenny77 am 20.12.2003, 18:42 Uhr

Eben: die, die wirklich nicht zurecht kommen KÖNNEN, sind die, die eben keine oder fast keine staatliche Unterstützung erhalten...

Meine beste Freundin ist alleinerziehend, hat einen dreijährigen Sohn und muß von Sozialhilfe leben. Der Vater kann seinen Unterhalt nicht zahlen, also gibt's noch Unterhaltsvorschuß für ihn/für sie. Sie sagt immer, sie könne davon SEHR gut leben und jeden Monat noch einen ganz ansehnlichen Betrag für die Ausbildung ihres Sohnes zur Seite legen. Und: viele Zuschüsse wie z.B. Kleider- oder Möbelgeld etc. nimmt sie gar nicht in Anspruch, weil sie's einfach nicht braucht. Und auch wenn man Arbeitslosengeld bezieht kann man, wie ich bei vielen um mich herum sehe, ganz gut zurecht kommen. Das finde ich auch o.k., denn rein idealistisch gesehen sind diese Gelder ja auch eben dafür da, daß Menschen die vorübergehend nicht selbst für ihr Leben sorgen können Unterstützung erhalten.

Aber: wenn Leute, die arbeiten und KEINE Zuschüsse erhalten per saldo WENIGER Geld zu Verfügung haben, als die, die vom Staat leben (müssen), also bitte, dann stimmt doch etwas nicht. Damit will ich bei weitem nicht sagen, kürzt die Sozialhilfe, nein, arbeiten, muß sich einfach gerade im Geringerverdiener-Bereich wieder lohnen.

Wenn ich schon die Arbeitslosen, die ich kenne höre... Das wollen sie nicht machen, jenes ist "unter ihrem Niveau", 30 km zur Arbeit zu fahren ist "unzumutbar" und, eben der Klassiker "Da kriege ich doch mehr, wenn ich nicht arbeite".

Aber: wenn die Kassen leer sind, sind sie leer. Da hilft kein lamentieren...
Da müssen alle ran. Ihr dürft nicht vergessen, daß wir 5 Millionen Arbeitslose und somit weitaus weniger Beitrags- und Steuerzahler als noch vor 4 Jahren haben. Diese weniger müssen letztlich MEHR zahlen, um den Sozialstaat aufrecht zu erhalten. Des weiteren hatten viele durch den Börsenboom finanzielle Mittel zur Verfügung, die sie jetzt nicht mehr haben.

Aber das kann eben nicht zu Lasten derer geschehen, die eben ihrer "sozialen Pflicht" nachkommen und neue Beitragszahler heranziehen. Allerdings muß ich auch sagen, daß man den besserverdienenden Doppelverdienern auch schon genug zumutet (da könnt Ihr jetzt schreien, ist aber so). Mehr als 50 % meines Gehaltes gehen z.B. in Steuerklasse an Abzügen drauf, bei 65 km mit dem Auto zur Arbeit, Mittagessen etc. arbeite ich nun wirklich nur noch just for fun bzw. für den Staat. Und man kann auch niemanden dafür bestrafen, weil er keine Kinder kriegt oder kriegen will.

Unser Sozialsystem ist m.E. viel zu starr. Es wird an den Symptomen geflickt, aber nicht an den Ursachen gearbeitet. Eben wenn es um Umschulungen, Weiterbildung, Kinderbetreuung etc. geht, wird viel zu wenig getan, um die Leute wieder ans arbeiten zu bringen.

 
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