1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von mozipan am 23.02.2013, 17:33 Uhr

@bienesonnenschein, mama von joshua und dhana und all: Das ist aber nicht immer so!

Es wird immer so darauf gepocht, dass es KEINEM Kind schadet später eingeschult zu werden. Ein Beispiel wie dein 3. Kind dhana, oder andere jüngere Klassenkameraden ist aber zur Verallgemeinerung nicht geeignet. Es ist einfach jedes Kind anders und die Entscheidung ist soooo individuell. Klar, kann man die falsche Entscheidung treffen, so oder so und es ist nicht einfach aber ich denke, dass sich Kann-Kind-Eltern bei deren Kind eine frühere Einschulung im Raum steht, darüber sehr sehr viele Gedanken machen und gut abwägen. Unterschwellig immer zu unterstellen ihre Entscheidung wäre von falschem Ehrgeiz geprägt und ihre Kinder hätten darunter zu leiden ist einfach nur unfair. Klar gibts solche Eislaufeltern, aber nach meiner Erfahrung sind die eher in der Minderheit bei den Eltern die ein Kann-Kind früher einschulen.

Ich kenne mindestens ebenso viele Eltern die ein Kann-Kind früh einschulen, wie ich welche die ein Kann-Kind später einschulen. Tendenzen, dass es immer häufiger wird, Kann-Kinder früher einzuschulen, kann ich nicht erkennen. Manchmal ist es einfach notwendig, genau so wie es manchmal notwendig ist, ein schulpflichtiges Kind zurückstellen zu lassen.

Ich habe ein Septemberkind als Kann-Kind eingeschult. Mein 2. Kind. Sie war schulreif in ALLEN Bereichen, längst nicht nur kognitiv. Ihr hätte es sehr wohl geschadet ein Jahr später eingeschult zu werden. Schon so ist sie ein schulischer Selbstläufer und es ist ihr im Unterricht häufig langweilig bzw. sie findet, dass es zu langsam voran geht. Das kann sie aber super aushalten, stört deswegen nicht im Unterricht. Sie hat allerdings noch Glück in einer sehr sehr leistungsstarken Klasse gelandet zu sein.

Ob sie die die noch enormere Langeweile ein Jahr später auch noch ausgehalten hätte ist fraglich. Zumal mehrere involvierte (Ärzte, Erzieher, Lehrer etc.) mir in Aussicht gestellt haben, dass das Kind geistig abschalten würde und nicht so schnell wieder einschalten, wenn ich es ein Jahr später einschulen würde. Ich kann mir vorstellen, dass das wirklich passiert wäre, so wie ich mein Kind kenne und dann wäre eine erfolgreiche Grundschullaufbahn schon sehr unwahrscheinlich geworden. Außerdem hat der Jahrgang der nach ihrem eingeschult wurde (Schule ist nur einzügig) eine sehr schwierige Konstellation, die außerdem leistungsmäßig dem Lehrplan stark hinterherhinkt. Das wäre für meine Tochter ein unzumutbarer Zustand geworden. Das konnten wir natürlich vor der Einschulung nicht wissen und es hat daher für unsere Entscheidung keine Rolle gespielt.

Meine Tochter war von Anfang an gut in die Klassengemeinschaft integriert und hat sich am schnellsten von allen Klassenkameraden in den Schulalltag eingewöhnt. Es war also bei ihr auch nicht so, dass sie als so junges Kind dafür länger gebraucht hätte. Das war die Aussage ihrer Lehrerin am 1. Elternsprechtag im Januar des 1. Schuljahres, nachdem ich um ihre Einschätzung gebeten habe, weil ich mir wegen der früheren Einschulung immer noch Gedanken machte.

Meine ist derart selbständig und erledigt ihre Angelegenheiten komplett alleine und das schon seit 3 Jahren. Sie ist jetzt im 4. Schuljahr tut neben den Hausaufgaben kaum etwas (es sei denn sie hält es für nötig und ihre Selbsteinschätzung hierzu ist eigentlich immer zutreffend) und bildet mit einem Jungen (übrigens auch jünger nämlich Junikind) die Klassenspitze.

Klar wird sie im kommenden Schuljahr eine der Jüngsten in ihrer Klasse auf dem Gymnasium sein, da sie aber sowieso immer die Kleinste und Jüngste war, ist sie das gewöhnt und es wird ihr nichts ausmachen. Vielleicht wird sie irgendwann mal irgendwelche Schwierigkeiten in der Schule bekommen, aber ich glaube kaum, dass die dann auf ihre frühere Einschulung zurückzuführen sein werden. Es gibt schließlich auch jede Menge normal entwickelte Kinder die regulär oder später eingeschult werden und auch innerhalb ihrer Schullaufbahn mit dem ein oder anderen Schulproblem kämpfen.

Meine Tochter hat noch einen Jungen in der Klasse, der noch jünger ist als sie. Er wurde nicht früher eingeschult, obwohl den Eltern das auch dringend angeraten wurde. Sie hatten einfach Bedenken, weil er auch extrem lebhaft war usw. Ich kenne die Mutter ganz gut und wir haben uns seinerzeit über das Thema oft unterhalten. Dieser Junge war nach dem 1. Schuljahr derart fix und fertig aufgrund von Unterforderung, dass er das 2. Schuljahr übersprungen hat. Die Lehrer haben das GsD erkannt und ihm diesen Weg ermöglicht, somit konnte der Fehler korrigiert werden. Wer weiß was sonst passiert wäre.

Mann kann also nicht immer sagen: Kann-Kind früher einschulen ist übertriebener Ehrgeiz. Ich beneide eher die Eltern deren Kinder ein Geburtsdatum irgendwo zwischen Januar und April haben, denn da steht solch ein Problem selten zur Überlegung an. Weder das Zurückstellen noch das früher Einschulen. Somit müssen sich diese Eltern mit solchen Gedanken nicht rumquälen

Wo ich euch allerdings uneingeschränkt recht gebe: Die Freunde spielen KEINE Rolle. Meine Tochter wurde übrigens nicht mit ihren Freunden ein Jahr später eingeschult, ist mit diesen aber nach wie vor befreundet und hat in ihrer Klasse auch noch 2 Freundinnen.

Meine ältere Tochter (6. Gym) schulisch nicht immer ein Selbstläufer gewesen, aber dennoch eine sehr gute Schülerin wurde als Juni-Muss-Kind eingeschult und ihr hätte ein weiteres Jahr Kindergarten ganz sicher NICHT geschadet. Sie war sozial-emotional und kognitiv nicht so weit voraus wie ihre kleine Schwester, dass sich das bemerkbar gemacht hätte. Wenn sie ein Kann-Kind gewesen wäre, hätte ich sie definitiv nicht eingeschult. Sie hätte also nur 6 Tage jünger sein müssen (damals 30.06. Stichtag) und sie wäre nun im 5. Schuljahr.

 
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