Elternforum 1. Schuljahr

Zum Thema unten: Gewalt:

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Annika03

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Wir haben (aus meiner Sicht) bis jetzt alles getan was wir konnten: - mit der Mutter des Kindes gesprochen (die hat versprochen mit ihm darüber zu reden, anscheinend erfolglos) - Klassenlehrerin + Schulleitung informiert - beim Jungendamt (allerdings noch ohne Namen zu nennen) Informationen und Tipps zur Vorgehensweise eingeholt Folgendes ist von Seiten der Schule bereits geschehen: - Liste mit Bewertunssmilies (aus der "Stundenliste" ergibt sich eine Tagespunkt) damit der Junge erkennt wie oft er sich falsch verhält - Ausschluss vom Unterricht (schön öfter geschehen) - Gespräche mit den Eltern (Laut Schulleitung scheinen diese was tun zu wollen, wobei ich da anderer Meinung bin) Was mich geärgert hat: Meine Tochter kommt seit September fast täglich heim und berichtet von "Prügel". Da ich aber schon im Herbst mit der Mutter und der Schulleitung gesprochen hatte bin ich davon ausgegangen, dass meine Maus zu hause nur Aufmerksamkeit will, gerade weil andere Kinder nicht das Problem zu haben schienen. Erst als mich eine andere Mutter darauf angesprochen hat, dass sie es schlimm findet dass unsere Tochter täglich von E. gequält wird und dass ihr Sohn sich Gedanken macht. Bin ich hellhörig geworden. Eben diese Mutter hat 2 Söhne, einer davon hat ADHS, sie kennt E. und dessen Mutter vom Sportverein und hat ihr Tipps gegeben wo sie damals Hilfe bekommen hat. Als sie die Mutter von E. darauf angesprochen hat, ob sie schon Ergebnisse hat ist sie aufs Klo und hat dann auch nicht mehr über das Thema gesprochen. Laut Vater wird E. nur provoziert und wehrt sich nur. Die Schulleitung gibt nichts auf Aussagen von dritten! Aber auf was soll ich mich verlassen, ich bin ja in der Schule nicht dabei. Laut Direktor wird unserer Tochter in Zukunft nicht mehr weggeschickt wenn Sie von Lehrern Hilfe will. Falls dies aber doch geschieht werden wir weitere Schritte einleiten (Schulaufsichtsbehörde) wegen unterlassener Hilfeleistung. Ich finde nur schlimm, dass alles anscheinend "halb so schlimm ist, sie wird ja nicht veletzt". Aber die seelischen Verletzungen die meine Tochter erleiden muss finde ich noch schlimmer, die heilen nicht so schnell wie ein blauer Fleck. Sind aber für ausenstehende (und dazu zähle ich auch die Lehrer und den Direktor) nicht sichtbar.


Expo2

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Antwort auf Beitrag von Annika03

Hi Annika, also ich wäre auch vorsichtig, wenn ich von anderen Müttern geschildert bekomme was alles schlimmes passiert. Da ist auch viel Show und reißerisches Gehabe dabei. Wichtig ist wirklich, dass die Lehrerin involviert ist und habe auch sehr gute Erfahrungen mit Selbstverteidigungskursen für Kinder gemacht. Die stärken auch das Selbstvertrauen. Ansonsten, hast du die Möglichkeit mal eine große Pause zu beobachten? Das wäre wohl auch nicht verkehrt. Ich wünsche dir alles Gute, dass das problem bald keins mehr ist. GLG Ex


Caipiranha

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Antwort auf Beitrag von Annika03

Unterhalte Dich noch einmal ganz in Ruhe mit Deiner Tochter. Ich habe meinem Sohn damals erklärt, daß ich mich für ihn einsetze, er mir aber die Wahrheit sagen muß. Wenn ich hinterher erführe, daß er provoziert habe oder was auch immer, würden wir beide dumm da stehen. Er blieb bei seiner Version (allerdings lügt er bei sowas auch nicht). Dann habe ich noch mit seinem Freund gesprochen. Der hatte seiner Mutter bisher gar nichts erzählt, weil er sich nicht getraut hat. Wenn es so ist, wie sie sagt, dann hat sie es als Deine Tochter verdient, daß Du ihr 100%ig glaubst. Wer soll es denn sonst tun, wenn nicht ihre Mutter??? Und dann muß das geklärt werden und da würde ich auch an den Anspruch des Schulleiters appellieren. Bei uns in der Schule werden derartige Gespräche bevorzugt ohne beide Eltern gemeinsam geführt, was ich begrüße. Das endet ja doch nur immer in "MEIN Kind macht sowas nicht". Das eigene Kind ist halt immer das beste. Führt zu nichts. Wenn die "Gegenpartei" nicht dabei ist, reden viele Eltern offener. Deine Tochter ist alt genug, sich am Lösungsprozess zu beteiligen und sie sollte mit entscheiden dürfen, was Ihr macht, denn sie muß es ausbaden. Macht man als Eltern "Riesentamtam", dann muß das Kind natürlich auch in der Lage sein, dazu zu stehen, wenn es dann wieder allein in der Schule ist. Ich sehe es wie Du: das Problem ist ja nicht, daß sowas passiert. Damit muß man nun einmal, so traurig das ist, in unserer immer "härter" werdenden Gesellschaft rechnen. Wenn ich mir allein das Vokabular so manches Erstklässlers anhöre, dann bin ich mehr als erschrocken, aber darauf hat man nun einmal keinen Einfluss, Erziehung ist halt Hoheitsgebiet der Eltern (die sich ihrer Aufgaben offensichtlich allzu oft lieber entziehen). Schlimm ist, wenn es dann so abgetan wird, ohne Rücksicht darauf, daß nun einmal nicht jedes Kind "unbreakable" ist. Wenn es Kinder gibt, denen man zu Hause vielleicht den nötigen Respekt anderen Menschen gegenüber nicht beigebracht hat, dann können die Kinder nichts dafür, aber dann ist es Aufgabe der Schule, das soweit möglich zu richten, indem sie den Kindern klar machen, daß ihr Verhalten nicht lustig, nicht mutig und nicht cool, sondern unsozial ist. Was macht ein Junge, der mit 6 ein "Nein" eines Mädchens nicht respektiert und es weiter verprügelt mit 15? Mit 20? Und was wird aus einem Kind, daß sich in seiner körperlichen und seelischen Unversehrtheit verletzt sieht, aber das Gefühl bekommt, es findet keinen Schutz? Was macht so ein Kind, wenn es beim nächsten Mal eben nicht der Junge aus der Klasse, sondern der Sportlehrer ist, der ein "Nein" nicht akzeptiert, wenn es gelernt hat, daß sein Wille eh nicht zählt? Hier geht es um grundlegende Wertevermittlung, dabei können BEIDE Kinder etwas für ihre Zukunft lernen. Alles Gute!