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Geschrieben von Bela66 am 24.05.2019, 9:16 Uhr

Sehe ich etwas anders...

Hallo,

eine Lehrerin hat viel Erfahrung mit Kindern, und sie erlebt nicht nur ein einziges Kind, sondern in jeder Klasse gleich 25. Ihr fallen daher Abweichungen sehr deutlich auf. Ich würde also grundsätzlich immer zumindest ernst nehmen, wenn eine Lehrerin eine Beobachtung macht. Sie kann zudem ein schüchternes Kind problemlos von einem Kind unterscheiden, das Gehörtes schwer umsetzen kann. In jeder Klasse gibt es ein, zwei schüchterne Mäuse, die trotzdem natürlich normal schnell auf direkte Ansprache reagieren.

Eine Auditive Wahrnehmungsstörung heißt ja nicht, dass das Kind ein Problem mit den Ohren hat. Auch nicht, dass es ein Problem mit der Psyche hat. Sondern es heißt, dass es das, was man sagt, schlecht umsetzen kann. Ich erlebe diese Kinder in meinem Job auch oft. Typisch ist, dass sie nicht auf Anhieb merken, wenn man sie anspricht, sie reagieren nur halb. Sie schauen nur kurz auf und fangen dann an, etwas in ihrem Ranzen zu suchen oder mit dem Tischnachbarn zu reden. Erst bei der zweiten oder dritten Ansprache reagieren sie und schauen einen wirklich an.

Das zweite, was typisch ist: Sie setzen Aufforderungen nur verzögert um, auch wenn sie dann zugehört haben. Auch hier sind meist mehrere eindringliche Wiederholungen nötig, bis das Kind das Gehörte in eine Handlung umsetzen kann. Es gibt also ein Problem-Dreieck: Bei direkter Ansprache konzentriert das Kind sich zu wenig auf die Lehrerin. Das Gehörte gelangt nicht sofort ins Bewusstsein. Und von dort wird es erst etwas verzögert in eine motorische Handlung (Buch aufschlagen, Aufgabe lösen usw.) umgesetzt. Mit Schüchternheit hat das rein gar nichts zu tun.

Es ist eine häufige Entwicklungshürde, die man mit etwas Förderung ganz ausgleichen kann, und zwar je früher, desto effektiver.

Ich würde zur Sicherheit jetzt reagieren. Und Deine Tochter in einem Frühförderzentrum oder Sozialipädiatrischen Zentrum (SPZ) vorstellen. Dort arbeiten Fachleute, die eine Auditive Wahrnehmungsstörung sicher ausschließen können. Denn das kann weder die Lehrerin, noch Du als Laie. Die Lehrerin kann sich irren, aber sie kann natürlich auch Recht haben. Es ist ihr definitiv etwas aufgefallen, das bei anderen Kindern besser funktioniert, und das würde ich ernst nehmen.

LG

 
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