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Geschrieben von littlepanda am 02.05.2011, 10:40 Uhr

Religion oder Ethik - kann mir jemand helfen bzw. hat Erfahrung ??

Hallo zusammen,

ich bin neu hier - mein Sohn wird im September eingeschult (Bayern).
Er ist aus verschiedenen Gründen nicht getauft, wir sind evangelisch.
Bei der Schulanmeldung wurde ich jetzt gefragt, an welchem Religionsunterricht er teilnehmen soll, die Schule hat auch noch Ethikunterricht im Angebot.

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass er am evangelischen Unterricht teilnehmen wird, ich wußte vorher dass das auch ohne Taufe geht.
Allerdings finde ich jetzt die Möglichkeit des Ethikunterrichts auch ganz toll.
Wir sind keine Kirchgänger und vermitteln auch zuhause keine christlichen (!) Werte, da wir darauf nicht viel Wert legen.Werte vermitteln wir natürlich schon :-) und das ist ja im Ethikunterricht auch so oder?? Werte vermitteln aber ohne Bezug zu irgeneiner Religion?
Meine Freundin ist Ethiklehrerin und was sie mir so über den Unterricht erzählt hat, fand ich total gut. Allerdings will ich auch nicht, dass mein Kind zum Außenseiter wird, weil er eben nicht den Religionsunterricht besucht -was auch der einzige Grund gewesen wäre, aus dem ich ihn getauft hätte.
Die Schule ist einzügig, der Ethikunterricht wird jahrgangsübergreifend gegeben, Religion meines Wissens klassenweise.

so - jetzt bräuchte ich Rat, Tipps oder Erfahrungen von euch :-)
ich weiß nicht so ganz wie ich mich entscheiden soll, vielleicht helfen mir ja verschiedene Meinungen weiter....

ich danke euch schon mal :-)

LG Silke

 
25 Antworten:

pro Ethik, keine Frage

Antwort von stella_die_erste am 02.05.2011, 11:06 Uhr

"Wir sind keine Kirchgänger und vermitteln auch zuhause keine christlichen (!) Werte, da wir darauf nicht viel Wert legen.Werte vermitteln wir natürlich schon :-) und das ist ja im Ethikunterricht auch so oder?? Werte vermitteln aber ohne Bezug zu irgeneiner Religion? "

Und dann fragst Du noch?

Mein Kind geht von Anfang an in Ethik und hat es NOCH NIE bereut. Der Unterricht ist auch aus meiner Sicht tausendmal wertvoller, als der Religionsunterricht. Im Grunde müßte man Ethik sogar zusätzlich lehren-für alle! Hier werden grundsätzliche Dinge vermittelt, die im Umgang miteinander und fürs Leben unheimlich wichtig sind, das sollte keinem vorenthalten werden. Leider finden genau diese Themen sonst keinen Platz im Unterricht bzw. sind im "normalen" Lehrplan nicht vorgesehen udn werden nur Kindern zu Teil, die eben den Ethikunterricht besuchen.

Übrigens: wenn ein Kind zum "Außenseiter" wird, weil es in Ethik geht, würde ich mir über das intolerante und bornierte Umfeld Gedanken machen. Ich vermute, sowas kommt heutzutage höchstens noch im tiefsten, hochkatholischen Bayern in kleinen Dörfern vor. ICh habe sowas noch nie erlebt und kenne jede Menge Kinder, die in Ethik statt Religion gehen.

Auch vom jahrgangsübergreifenden Unterricht profitieren Kinder absolut, ebenso von der kulturellen Vielfalt, die sich meist im Ethikunterricht "sammelt" und von deren Kultur man sonst eher wenig mitbekommt, eben weil es in Ethik ganz konkret zum Thema gemacht wird.

Ich plädiere immer für Ethik, wenn man die Wahl hat. Religion bringt nichts fürs Leben und die Lehrinhalte sind verstaubt. Abgesehen davon hat das Vermitteln eines Glaubens nichts an Schulen zu suchen, sondern ist Privatsache.

Den Lehrplan (auch für Ethik) kannst Du Dir online ansehen. Spätestens dann fällt Dir die Entscheidung nicht mehr schwer :-)

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Re: pro Ethik, keine Frage...

Antwort von littlepanda am 02.05.2011, 11:20 Uhr

Danke - Du sprichst mir aus der Seele - beim durchlesen Deiner Antwort wird mir klar, dass ich mich eigentlich schon entschieden habe. Denn genau das was Du schreibst - das Vermitteln grundsätzlicher Dinge, die wichtig fürs allgemeine Miteinander sind - macht für mich den Ethikunterricht so interessant.

Auf den Punkt, mein Kind könnte ein Außenseiter werden, bin ich wohl nur gekommen, weil ich es früher so empfunden habe. Ich war "natürlich" getauft und im Religionsunterricht, und Kinder die nicht teilnehmen konnten oder sollten, wurden zu Zeiten des Religionsunterrichts in irgendwelche Klassen gesteckt. So waren sie in irgendeiner Form Außenseiter, wurden von uns auch so gesehen glaube ich. Was ich allerdings vergessen habe, ist, dass das schon fast 30 Jahrer her ist :-) und es wohl mittlerweile nicht mehr so ist....

Also bin ich schon ein Stückchen weiter - danke Dir dafür.

LG Silke

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Re: Religion oder Ethik - kann mir jemand helfen bzw. hat Erfahrung ??

Antwort von Caot am 02.05.2011, 11:58 Uhr

Wenn das Kind nicht getauft ist (und somit ein zahlendes Schäflein weniger ist), dann würde ich zur Ethik tednieren .Dort werde auch christliche Werte in unserem christlichen Land besprochen und vermittelt. aber im Gegensatz zum Religionsunterricht, wird dein Kidn nicht damit konfrontiert, das es keine besprochenen Feste mitfeiert und dann somit ein Aussenseiter wäre.

Die Glaubenszugehörigkeit zu bestimmen, das übernehme ich nicht für meine Kinder. Sie dürfen, wenn sie alt genug sind, das selber bestimmen ob sie Zwangszahler werden wollen oder eber nicht. So wie sie bald selber entscheiden, ob sie lieber eine grüne oder rote Hose anziehen.

Grüßle

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Re: Religion oder Ethik - kann mir jemand helfen bzw. hat Erfahrung ??

Antwort von Caipiranha am 02.05.2011, 12:38 Uhr

Wir sind zwar gläubige katholische Christen und unser Sohn besucht den katholischen Religionsunterricht, aber wenn es einen "allgemeinen" Ethik-Unterricht in seiner Schule gäbe, würde ich den ggf. durchaus bevorzugen, da m.E. ein "gefestigter" Glaube nur aus der Kenntnis der Alternativen oder auch "Gegenargumente" entstehen kann. Wirkliche Objektivität können Eltern ihren Kindern einfach nicht bieten, im Ethik-Unterricht können sie neue Sichtweisen erlangen und sich mit "ihrem" Glauben bzw. dem ihnen vorgelebten, auseinandersetzen und so wirklich zu einer frei(er)en Entscheidung kommen.

Die "christliche Erziehung und Wertevermittlung" findet zu Hause statt, dafür brauchen wir die Schule nicht. Andersherum: wer dazu den Schulunterricht braucht, hat wohl als Eltern etwas falsch gemacht, denn entweder lebe ich das oder eben nicht.

Bei meinem Sohn ist es so, daß für den Religionsunterricht der Klassenverband aufgehoben wird, es gibt katholischen oder evangelischen Religionsunterricht, dafür nicht angemeldete Kinder haben "beaufsichtigte Freistunden", weil es wohl kaum welche sind.

Mein Sohn registriert gar nicht, wer nun katholisch, evangelisch oder "nichts" ist und selbst in Bayern sind, denke ich, die Zeiten vorbei, in denen DAS allein ein Kind zum Außenseiter macht und wenn, dann wäre ich nicht scheu, meinem Kind zu sagen, daß man auf Menschen, die einen nach der Religion oder Nicht-Religion beurteilen, getrost pfeifen kann!

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Re: Religion oder Ethik - kann mir jemand helfen bzw. hat Erfahrung ??

Antwort von Joni76 am 02.05.2011, 12:48 Uhr

Ich kann nur zu Ethik raten. Mein Sohn und ich sind beide nicht getauft und ich bin absolut ungläubig. Daher war es für mich von Anfang an klar, dass er in Ethik geht. Es gefällt ihm super und hier (auch Bayern) wird es sogar in kath. Religion, evang. Religion, Ethik und Islamunterricht aufgeteilt. Also ich denke, da wird keiner zum Außenseiter.
Die Klasse geht aber z.B. an Ostern und Weihnachten in die Kirche und da geht er auch mit. Einfach um das auch kennenzulernen, denn ich geh mit ihm nicht in die Kirche

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Re: Religion oder Ethik - kann mir jemand helfen bzw. hat Erfahrung ??

Antwort von Patti1977 am 02.05.2011, 13:16 Uhr

wir sind nicht getauft, wohnen nicht in bayern. ich selbst habe nach der wende 4 jahre religionsunterricht gehabt, weil ich es interessanter für mich fand. ich fand ihn toll. genau das, was ich wissen wollte. der ethikunterricht war damals gedichte übers glück schreiben etc.

daher hat mein sohn in der ersten klasse auch religionsunterricht. aber habe nach einem jahr festgestellt, das ethik genau das gleiche vermittelt nur ohne den "hang" zum glaubenmüssen. daher geht er nun in den ethikunterricht.

allerdings hat meiner sich auch beschwert, weil religion jahrgangsübergreifend war und ethik klassenweise. also genau euer gegenteil. könnt ihr nicht auch nach einem jahr wechseln? bei uns besteht die möglichkeit.

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Pro Ethik - natürlich

Antwort von chartinael am 02.05.2011, 13:20 Uhr

... Religionsunterricht ist konfessionsgebunden und im Endeffekt so ziemlich der unkritischste Zugang zu einem wichtigen Thema wie die Entwicklung und Entstehung von Religionen weltweit.

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Re: Keines davon ist besser, sondern es kommt auf die Bedürfnisse an...

Antwort von Bonniebee am 02.05.2011, 13:23 Uhr

Hallo,

für eine religiöse Familie, die in der Kirche ein wenig aktiv ist, ist sicher der Religionsunterricht die bessere Alternative. Auch sonst kann man damit nicht direkt etwas falsch machen. Denn das Christentum gehört zu unserer Geschichte und unserer Kultur dazu. Auch die christlichen Werte sind in unserer konsumorientierten Leistungsgesellschaft, in der das größere Haus, das schickere Auto, das eigene Ego und die Ellbogen alles zu sein scheinen, ein wunderbarer und wichtiger Gegenpol.

Trotzdem: Wenn Ihr nicht religiös seid und nicht in die Kirche geht, ist natürlich der Ethik-Unterricht eine prima Alternative. Denn hier werden Werte und Weltanschauungen besprochen, ohne dass sich religiös festgelegt wird. In Eurem Fall genau das Richtige.

Deshalb: Schaut, was sich für EUCH am besten anfühlt. Achtet dabei nicht darauf, was die "Anderen" denken oder meinen. Man ist Kindern kein gutes Vorbild, wenn man seine Überzeugung verbiegt um der "Leute" willen.

LG

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Reli ist doch klar

Antwort von golfer am 02.05.2011, 14:00 Uhr

Reli natürlich.....bei einer einzügigen Schule kann man ev drüber reden.....aber es kann so sein das dein Kind während Reli blöd rumsitzt und dann Nachmittag zu Ethik antreten muss....gerade in ev. Religion wird es alles sehr schön vermittelt.....und ich weis inzwischen auch mehr über andere Religionen......und ich war mal kath mein mann war war ev. und wir haben den Unterricht nicht bereut...auch jetz in der weiterführenden Schule werde ich ihn in ev. Reli anmeldwen....ganz einfach 8 Eingangklassen und die Ethik werden zusammengelegt...ich möchte nicht das er von seienr normalen Umgebung separiert wird.....es ist alles hart genug ...da muss man es nicht härter machen....lund von wegen rücklrat oder so.-...in dem Alter wissen die Kinder doch gar nciht über Reli....gib ihm die Chance dazu....

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Re: Keines davon ist besser, sondern es kommt auf die Bedürfnisse an...

Antwort von romankowitz am 02.05.2011, 14:02 Uhr

wie soll ein kind sich entscheiden "zu glauben" (wenn auch nur an sich selbst) wenn er keine religionen richtig kennen lernt? auch wenn man kein praktizierender christ ist, wir leben in einer christlichen welt und ich finde das der religionsunterricht in der grundschule wichtig für alle kinder ist: ausländische und inländische.

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Re: Religion oder Ethik - kann mir jemand helfen bzw. hat Erfahrung ??

Antwort von ziegelstein am 02.05.2011, 14:18 Uhr

Meine geht hier in Bayern in Ethik und langweilt sich zu Tode..., Ausmalbilder, Vorlesen, vielleicht kommt ja noch was anderes!!

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Re: Keines davon ist besser, sondern es kommt auf die Bedürfnisse an...

Antwort von stella_die_erste am 02.05.2011, 14:32 Uhr

Glauben ist doch nicht vom Alter abhängig, sondern eher davon, was einem als Kind vorgelebt wird, so wie in allen Lebensbereichen.

Wenn die Eltern keinen Hehl daraus machen, daß sie die Bibelgeschichten und den ganzen anderen Kram eben nicht glauben, wird das Kind wohl kaum zu einer anderen Erkenntnis gelangen.
Zumal Kinder ja auch Fragen stellen und spätestens da wird jedem halbwegs cleveren Bürschchen klar, daß man ihm im Religionsunterricht Märchen auftischt, die schlichtweg dazu dienen, eine "Glaubensgemeinschaft" (wobei das ja heutzutage sowieso eine Scheingemeinschaft ist, die aus lauter Egoisten besteht) aufrecht zu erhalten-nicht mehr und nicht weniger.

Über die Weltreligionen gibt es auch gute Bücher usw., da bekommen interessierte Kinder das notwendige Allgemeinwissen mit-ohne religiöse Indoktrination.
Gerade WEIL Kinder sich ihr eigenes Bild machen können, sollte man sie nicht schon früh in eine bestimmte Richtung lenken.

In Ethik werden sie mit ALLEN Religionen konfrontiert-ist doch toll, wenn man sich dann die passende aussuchen kann und nicht zum Katholiken wird, weil die Eltern es so wollten.

Übrigens: ich weiß nicht, wo du lebst-aber in einer "christlichen" Welt (=geprägt von christlichen Werten, die kennen wir ja alle) lebe ICH nicht.
Lies Dich mal ein bißchen hier durch die Foren,dann wird Dir das auch noch klar.. ;-)

Das Thema "Religion" generell ist eines der verlogensten Themen unserer Gesellschaft. Nirgends wird mehr Dreck unter den Tisch gekehrt, nirgends ist mehr Scheinheiligkeit unterwegs und nirgends kuschen die Menschen mehr vor etwas, das sie nicht einmal erklären können. Fast schon lustig, wenn es nicht so bedenklich und gefährlich wäre.

An irgendwas glauben kann man immer. Ob mit oder ohne Religionsunterricht. Der gehört einfach abgeschafft und die Stunden für sinnvolle Lehrinhalte genutzt.
Ich hoffe, das ist nur noch eine Frage der Zeit in diesem Land.

Und ehrlich, wenn Dein Kind nur an sich selbst glaubt, weil es Reli in der Schule hatte, dann hast Du was falsch gemacht..

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Re: Religion oder Ethik - kann mir jemand helfen bzw. hat Erfahrung ??

Antwort von stella_die_erste am 02.05.2011, 14:34 Uhr

Vielleicht solltest Du mal die Lehrerin ansprechen?

Der Lehrplan ist nämlich in Bayern für alle gleich.

In Religion malen sie übrigens in der 1.Klasse in Bayern die "heilige Elisabeth". Ist auch nicht spannender :-)

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Re: Keines davon ist besser, sondern es kommt auf die Bedürfnisse an...

Antwort von romankowitz am 02.05.2011, 16:35 Uhr

Ich gebe Dir sicher in einigen Dingen recht, aber meine Großmutter und Mutter als egoistisch zu sehen bzw. pauschale Floskeln zu verwenden finde ich nicht richtig.
Ein guter Religionsunterricht, der erklärt, finde ich persönlich wichtig und nicht verlogen. Und ja, wenn mein Kind mich fragt, werde ich ihm altersgerecht meine Meinung sagen. Die Schlüsse wird es daraus ziehen. Ich glaube nicht wirklich, dass es genügt ein Buch durchzublättern bzw. zu lesen, wo Religionen beschrieben sind, Religion ist doch mehr als "Kirche" und "Völkermord". Ich gehe davon aus, dass auch Du an Ostern Ostereier versteckst und auch Du Weihnachten frei hast ... Es geht doch in erster Linie um Bildung und Wissen - nicht um eine Entscheidung gut oder böse.

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Ich sehe das wie Stella...

Antwort von MM am 02.05.2011, 23:01 Uhr

... kann dem eigentlich nichts hinzufügen.

Wobei es hier bei uns in Tschechien gar keinen Religionsunterricht an (staatlichen/nicht konfessionellen) Schulen gibt - den gibt es nur an kirchlichen Schulen (eigentlich logischerweise, finde ich!).
Ethik ist hier eher Bestandteil anderer Fächer wie Sozialkunde etc. Aber ich wäre nicht dagegen, es als extra Fach zu haben - aus den Gründen, die Stella beschreibt.

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Re: Religion oder Ethik - kann mir jemand helfen bzw. hat Erfahrung ??

Antwort von Timtom am 03.05.2011, 0:14 Uhr

Hallo Silke,
getauft oder nicht, praktizierend oder nicht...was mag Dein Sohn denn machen???
Ich würde das auf alle Fälle mit ihm mal besprechen (wie gesagt: Ich würde...)
Frag ihn doch einfach mal.
LG Patty (mit Kindern im "konfessionslosen" Reli - also, Diwali, Chinese New Year UND Weihnachten )

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Mal wieder dieses Ostern-/Weihnachten-Klischee...

Antwort von MM am 03.05.2011, 8:42 Uhr

... es ist mittlerweile etwas ermüdend, ehrlich gesagt... :-/

Aber OK, nochmal:
Diese Feste um die Wintersonnenwende und den Frühlingsanfang herum wurden in irgendeiner Form bereits gefeiert, noch lange BEVOR das Christentum sie für sich beanspruchte/umfunktionierte/überformte! Und gerade Weihnachtsbaum und Ostereier sind ursprünglich Symbole aus VORCHRISTLICHER Zeit, oder anders gesagt "heidnische" Symbole!

In der Menschheitsgeschichte gibt es doch unzählige Bräuche, die zu verschiedenen Zeiten (und auch an verschhiedenen Orten) verschiedene Bedeutungen hatten, heute hat man dann oft einen Mix aus allem. Was ich persönlich sehr interessant finde - und es hat ja auch was für sich, wenn sich jeder Mensch das rauspicken kann, was ihm persönlich daran bedeutsam erscheint... :-)

Die einen feiern Ostern, weil es einfach "frühlingsbedingt" Hoffnung, neues Leben, einen vielversprechenden Neuanfang symbolisiert (das war für die Menschen vor sehr laaanger Zeit ja etwas Besonderes, nicht Selbstverständliches - dass es nach dem kalten dunklen Winter, wo die Vorräte zur Neige gingen und man einfach Überlebensängste hatte, wieder aufwärts geht!); die anderen verbinden diese Hoffnung, diesen Neuanfang mit der neueren, christlichen Variante von Christi Auferstehung. Und viele haben in irgendeiner Form beides miteinander verbunden, auch in den Bräuchen (z.B. Ostereier suchen und aber "trotzdem" in die Kirche gehen)! Mit Weihnachten ist es ähnlich.

Das ist doch alles absolut absolut OK und berechtigt. Warum sollten nur die mit der "rein christlichen" Variante ein Anrecht auf arbeitsfreie Tage haben?!?

Bisschen nachdenken wäre manchmal nicht schlecht... ;-)

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Re: Mal wieder dieses Ostern-/Weihnachten-Klischee...

Antwort von romankowitz am 03.05.2011, 9:42 Uhr

Zu Weihnachten ist Dir nicht mehr viel eingefallen, oder?
Wir müssen uns nicht über Fruchtbarkeit und griechische Götter oder andere Ursprünge unterhalten. In Deutschland gibt es gesetzliche Feiertage und hier wird Ostern als Christliches Fest gefeiert, das ist einfach gesetzlich bundesweit festgelegt. Du kannst es drehen oder wenden, wie Du willst. Wir leben in einer christlichen Welt. Eventuell ändert sich das durch verschiedene Umstände in naher Zukunft. Aber, und da komme ich wieder zum Thema, sollten die Kinder die Möglichkeit haben sich intensiv damit zu beschäftigen. Meine Meinung. Und danke, dass Du mich zum Nachdenken anregst.

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Re: Mal wieder dieses Ostern-/Weihnachten-Klischee...

Antwort von BM 123 am 03.05.2011, 11:30 Uhr

Christliche Welt?
Wie weit definiert man eigentlich Welt?
Es gibt gesetzliche Feiertage schön und gut,deswegen wird aber Ostern nicht
zwangsläufig für jeden ein christliches Fest.
Ich lebe bestimmt mit niemandem in irgendeiner Glaubensgemeinschaft und habe meinen ganz persönlichen Glauben.

Mein Kind besucht den ev.Religionsunterricht, weil es bei uns kein Ethik gibt.
Sonst wär sie in Ethik. Find ich besser als dieser Glaubensbekennende Unterricht für Kinder.. Mich stört dabei das der Unterschied zwischen wissen und glauben nicht deutlich gemacht wird.
Wenn ich was nicht weiss erst dann fang ich zu glauben an.

Religionen gehören für mich schlicht zur Bildung dazu. Aber es gibt eben mehr als nur christliche Überzeugungen.
Es ist schön zu wissen an was erwachsenen Menschen alles glauben.
Das ist manchmal wirklich unglaublich!

Erst wenn man da durch ist, kann man sich sein eigenes Bild machen.

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Doch, sehr viel... (u.a.)

Antwort von MM am 03.05.2011, 12:38 Uhr

... fällt mir zu Weihnachten ein, das würde hier nur wohl etwas zu lang werden... ;-))))

(Also nur mal ein paar Stichworte: Wintersonnenwende - ab da werden die Tage wieder länger, man zündet Kerzen an, um das Dunkel dieser Jahreszeit zu erleuchten und sich dran zu erinnern, dass es auch wieder heller wird; immergrüne Pflanzen als Symbol des Lebens und der Hoffnung... etc.)

Und jetzt mal wieder zum eigentlichen Thema: Ich behaupte doch gar nicht, dass Europa, wo wir leben, nicht christlich geprägt sei!

Klar ist es das, unbestritten.
Ebenso haben z.T. aber auch noch frühere Mythen Eingang in die Kultur, in Eerzählungen und künstlerische Werke gefunden - z.B. Motive aus altgriechischen Sagen etc.pp. (detaillierter würde es hier wirklich zu sehr ausufern, sorry ;-))

Um die Bedeutung unter anderem auch des Christentums für die europäische Kultur zu verstehen, braucht man aber m.E. KEINEN Religionsunterricht!
SONDERN eher einen Unterricht, wo die Kinder DARÜBER und über die ganzen Zusammenhänge etwas lernen. Das kann im Rahmen von Sachunterricht, Geschichte, Sozialkunde etc. sein, oder halt auch in Ethik als Fach.

Klar kommt es auch vor, dass dies im Rahmen von Religionsunterricht passiert, einfach weil der Lehrer z.B. in diesem Sinne "fortschrittlich" ist. Aber an sich ist der Reliunterricht, im Gegensatz zu Ethik, eben nicht so konzipiert, objektiv Wissen ÜBER Religionen, Weltanschauungen, Philosophie zu vermitteln, sondern soll in erster Linie die christliche Lehre vermitteln. Und das finde ich problematisch, zumal an staatlichen Schulen.

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BM, genau das stört mich auch...

Antwort von MM am 03.05.2011, 12:46 Uhr

... die Vermischung von Glauben und Wissen im Unterrichtsfach Religion.

Warum kann Glaube nicht einfach etwas sein, was Privatsache jedes Menschen, jeder Familie ist?
DAS fände ich richtig und normal in einem säkularen Staat.

Glauben/Religion/Spiritualität kann jeder ausüben, solange dadurch niemand anders eingeschränkt oder geschädigt wird. Aber in der Schule hat das m.E. nichts zu suchen. Dort sollte man ÜBER Glaubensrichtungen und Religionen etwas erfahren und sich damit auseinandersetzen können, ebenso wie z.B. über verschiedene politische Systeme etc.

Das hindert ja in beiden Fällen niemanden daran, dass ihm dieses oder jenes System persönlich "sympathischer" sein mag und man sich im Privatleben vielleicht auch intensiver damit befasst.

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Re: Mal wieder dieses Ostern-/Weihnachten-Klischee...

Antwort von romankowitz am 03.05.2011, 13:51 Uhr

Ich finde du hast völlig recht.

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Re: Doch, sehr viel... (u.a.)

Antwort von romankowitz am 03.05.2011, 14:02 Uhr

Alles klar.
Ich bin halt der Meinung, dass zu Bildung nicht nur das reine Wissen über alle Religionen gehört, sondern auch, was es heißt zu "Glauben" und was es für die Menschen bedeutet.

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Vielen Dank für die vielen Antworten!!! oT aber LG

Antwort von littlepanda am 03.05.2011, 14:19 Uhr

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Re: ich auch noch

Antwort von Suka73 am 04.05.2011, 23:29 Uhr

Mein Sohn ist nicht getauft, ich gehöre auch keiner Religion an. Auch er ist in Bayern zur Schule gegangen bzw. eingeschult worden, wir sind NICHT gefragt worden, weil „klar“ war, dass die ganzen Religionslosen in den Ethik-Unterricht kommen. Was ich schade fand, denn mein Sohn glaubt an Gott (auch wenn ich das nicht tue; das weiß er auch und ich akzeptier auch seinen Glauben so wie er meinen)
Während in der evangelischen und katholischen Lehre anscheinend wirklich was gemacht wurde, z.B. auch festtagsabhängig gebastelt usw., wurde in Ethik GAR NICHTS gemacht. Und mit gar nichts meine ich das auch so. Sie haben höchstens mal Bilder gemalt oder „ich bin weiß und du noch weißer“ besprochen, das wars aber auch. Was für meinen Sohn sehr blöd war, da er an Religion im Allgemeinen sehr interessiert ist. Er hat sich mal, ich schrieb das hier schon einmal, in den kath. Unterricht „geschummelt“ und wurde da wieder rausgeworfen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war nicht unglücklich mit Ethik, anfangs, weil ich davon ausgegangen bin, dass hier ALLE Glaubensrichtungen rangenommen werden, zum Teil kennt sich mein Sohn damit auch schon aus (besser als ich)
Also ich würde, wenn Ihr evangelisch seid, das Kind in den evangelischen Unterricht stecken, auf jeden Fall!

Wir sind jetzt nach Berlin umgezogen, das Thema verblasst zunehmend, aber ab dem zweiten Schuljahr zieht man in Erwägung, Religionsunterricht wieder als Unterrichtsfach einzusetzen. Dieses Jahr gabs das nicht, da der Unterricht hier freiwillig ist und sich niemand gemeldet hat. Stattdessen gibt’s momentan Lebenskunde, auch hier freiwillig und es sind SECHS Schüler von ich glaube VIER ersten Klassen! Lebenskunde ist wohl angelehnt dem bayerischen Ethik-Unterricht – dummerweise aber auch in seiner Durchführung… gestern waren sie z.B. aufm Spielplatz…

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