Elternforum 1. Schuljahr

Lernzielkontrolle, Probe

Lernzielkontrolle, Probe

gemref76

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Moin! Wenn ich die Beiträge unten so lese, bin ich etwas irritiert. Mein Sohn und seine Klasse (eingeschult Mitte August) haben bisher weder in Deutsch noch in Mathe irgendwelche LZKs oder Proben oder ähnliches geschrieben. Jedes Kind arbeitet anscheinend mehr oder weniger in seinem Tempo (zumindest nachdem, was mein Sohn erzählt, z.B. wie weit andere im Matheheft sind). Wir bekommen nach dem 1. Halbjahr auch kein Zeugnis. Mit Noten sowieso nicht, aber auch keine Beurteilung (bzw. diesen Ankreuzbogen). Es wird ein Elterngespräch mit dem Klassenlehrer geben. Ich finde das so auch ganz gut, da ich persönlich diese kleinen Tests furchtbar finde. Nicht unbedingt die Tests ansich, aber leider gibt es ja genug Eltern, die ihre Kinder schon in der ersten Klasse mit Extra-Lernen etc. unter Druck setzten, bloß 0 Fehler mit nach Hause zu bringen. Natürlich möchte ich auch, dass mein Sohn gut ist in der Schule und später einen guten Abschluss macht. Aber bis dahin hat er noch ein paar Jahre. Im Moment soll Schule erst einmal Spaß machen und der eigene Ehrgeiz, Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen soll geweckt werden. Ach ja, und ich denke, dass die LZKs nur eine Methode von mehreren für LehrerInnen ist, den Leistungsstand der Klasse zu überprüfen. LG Alexandra


Graupapagei3

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Antwort auf Beitrag von gemref76

Vielleicht weißt du nur nichts davon. Bei uns wurden LZK geschrieben, die wir nicht nach Hause bekamen, sondern die schön in der Schule abgeheftet wurden. Gesehen haben wir die erst beim Gespräch zum Halbjahr.


Saarlandmami

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Antwort auf Beitrag von gemref76

naja bei uns sind die Lernzielkontrollen als Instrument gedacht, woraus die Lehrerinnen den weiteren Förderbedarf ziehen. Sie sind dazu verpflichtet, Nachweise zu haben. Und wie soll das dann ohne Leistungsdruck nachgewiesen werden.


GreenMum

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Hallo, mein Sohn hat jetzt mitlerweile 3 LZK in Deutsch plus ein Diktat geschrieben, 2 LZK in Mathe und 1 LZK in Heimat und Sachkundeunterricht (eingeschult im September). Ich persönlich finde es auch zuviel. Meinem Sohn scheint es allerdings nichts auszumachen. Er macht sich da keinen Stress, entweder es klappt gut, oder eben nicht so toll (Diktat). Halbjahreszeugnis bekommen wir im Februar. Allerdings auch ohne Noten. Na ich lass mich mal überraschen was da noch kommt. LG Greenmum


zweimam

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Bei uns heißt das "Geheimprobe" und ist für die Kinder mehr ein Spiel denn eine Wissens-Kontrolle. Die Kinder bekommen sie auch dann zurück, mit entsprechender Punktzahl und einem "Gut gemacht" oder "weiter so" und gut is. Zumindest von schulischer Seite ist da keinerlei Druckaufbau. Was die einzelnen Eltern daraus machen, ist leider nie in der Hand der Lehrer/Schule. Aber ich finde gut, dass ich so mehr über den Wissenstand meines Kindes erfahre, und auch für die Lehrerin ist es natürlich hilfreich, anhand dieser "schriftlichen Abfragen" den Stand eines Kindes zum Zeitpunkt X zu erfragen. Wie du schon schreibst, sind die Tests natürlich nur EIN Mosaiksteinchen zur Beurteilung der Leistung insgesamt. Von daher für mich völlig OK.


Snaffers

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Bei uns gabs das auch nicht - und das finde ich auch gut. Allerdings für meinen Sohn wäre es vielleicht besser gewesen, ich bin gespannt, wie er damit nach den Ferien in Klasse 2 zurechtkommt, wenn es da plötzlich um Arbeit in einer bestimmten Zeit geht) - aber da das ein Ausnahmefall ist, finde ich es nicht nötig so füh schon Druck reinzubringen, denn ob ein Kind etwas verstanden hat oder nicht, kann ich auch ohne Druck erfahren.


User-1750774725

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Antwort auf Beitrag von Snaffers

Unsere schreiben immer mal wieder ein Diktat. Ich glaube, dass sie Halbjahrszeugnisse mit Noten bekommen. Mal sehen.


Sabine mit Amelie

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Hallo, bei uns gehen die Kinder ins Schreibbüro. Das finden die total klasse. Da kommt der Schulranzen in die Mitte und dann geht es los. Ich finde es ehrlich gesagt für uns als Eltern wichtig, dass diese Kontrollen geschrieben werden und vor allen Dingen auch den Eltern zum unterschreiben gegeben werden. Ich denke, wenn sich da tatsächlich Defizite auf tun, kann man den Kids auch gleich helfen. Liebe Grüße Sabine


Franz Josef Neffe

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Die sog. Lernzielkontrollen sagen nichts über die Fähigkeiten des Kindes aus, bzw. sie sagen nur etwas über eine einzige Fähigkeit aus: nämlich die Fähigkeit, sich in die vorgegebenen Schablonen einzufügen, sich dem Verlangten zu unterwerfen und willig mitzumachen. Wenn Kinder z.B. zu Hause 12 sog. "Lernwörter" einochsen, dann üben sie damit ja nicht schreiben sondern sie üben damit zu tun, was verlangt wurde. Ich denke an die Lehrerin H. Prem, bei der die Kinder nicht in1 1/2 Jahren sondern bereits in einem halben Jahr alle richtig lesen & schreiben lernten. Dafür brauchte sie KEINE Hausaufgaben. Die Kinder wollten aber dennoch etwas schreiben. Was siew dann schrieben, war IHR WERK, nicht eine Unterwerfungsübung unter die Schulgewalt. Ich erinnere mich auch noch, als ich vor 30 Jahren in der 4.Klasse meinen Schülern verbot, das Diktat öfter als einmal zu üben. Am nächsten Tag sagte mir Brigitte: "Ätsch, Herr Neffe, ich hab es aber trotzdem zweimal gemacht!" Das war IHR Werk, das war IHRE Entwicklung, das war IHR persönliches Wachstum, und genau darauf kam es mir an. Wenn ein Unterrichtsvollzugsbeamter auch nur drei Schritte eines persönlichen Entwicklungsprozesses zeigen soll, wird er hilflos - so ganz ohne Schablone. Mit der Schablone aber stört die Pädagogik jede Entwicklung. Als Ich-kann-Schule-Lehrer habe ich es immer interessant gefunden, Eltern die konkrete Entwicklung ihrer Kinder aufzeigen zu können. Worüber sollte ich sonst im Elterngespräch reden? Ich müsste mich ja schämen, wenn ich nur Fehler des Kindes aufzeigte und nicht zeigen könnte, wie wir erfolgreich dabei sind, sie zu lösen. Mit Eltern die gute Entwicklung des Kindes aufschließen, dazu sollte man doch zusammenkommen. Freundlich grüßt Franz Josef Neffe