1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von liebeslachen am 05.12.2006, 14:23 Uhr

lehrer arbeiten mit drohungen (vorsicht superlang!!!!)

vielen dank für eure beiträge.

tatsächlich habe ich mir schon seit einigen wochen gedanken gemacht, ob ich mich nicht mal einige zeit mit ins klassenzimmer setze.
ich habe nur keine ahnung, ob das erlaubt ist.

mein mann arbeitet übrigens in einer psychosomatischen klinik und der hauptanteil der patienten sind lehrer. von daher weiss ich, dass die lehrerschaft extrem unter den vorgaben "von oben" zu leiden hat. es geht mir auch nicht darum, lehrer als ganzes zu verdammen oder so was.

trotzdem möchte ich menschlichen umgang für mein kind verlangen dürfen. ich habe mich die letzten sieben jahre wirklich sehr bemüht, ihm soziales verhalten vorzuleben.
mein sohn ist sehr freundlich, hilfsbereit. er hat ein wissen darum, dass jeder mensch wertvoll ist und behandelt werden sollte in diesem sinne.

ich bin voll und ganz glücklich damit, wie mein sohn diese dinge nimmt.

nun kommt da die tägliche portion gewalt. auch drohungen sind gewalt.
drohungen sind in ihrer form etwas anderes als konsequentes handeln.

konsequent zu sein bedeutet von vornherein SINNVOLLE regeln für ALLE offenzulegen. es kann ja wohl nicht darum gehen, nur regelungen zu finden, die für die lehrer von vorteil sind.

bei verstössen gegen diese regeln treten vorher festgelegte konsequenzen in kraft.

kinder sind keineswegs dumm. sie beteiligen sich gern an der suche nach lösungen. und vieles würde einfach besser funktionieren, wenn nicht ÜBER die kinder entschieden würde, sondern MIT ihnen.
sie unterliegen ja komplett der willkür der lehrer.
es gibt solche menschen und solche. welche mit viel geduld und welche mit wenig.
wenn ein kind nun das pech hat, einen ungeduldigen lehrer zu erwischen, was dann?

die regeln sollten den kindern helfen, freundliche, liebevolle menschen zu werden.

gewalt wird mit gewalt beantwortet werden. auch gewalt in worten ist gewalt (nicht umsonst gibt es den begriff "wortgewaltig").

die kinder werden immer gewaltbereiter.
sie sollen unglaubliche leistung erbringen und sich behandeln lassen wie ein stück namenloses fleisch.
ich verstehe, dass sie ein ventil suchen.

ich laufe täglich mit drei kindern nach hause. eine halbe stunde. und ich sehe den unterschied zum heimlaufen vom kindergarten.

seit dem schuleintritt staut sich viel an. das heimlaufen ist gut, da können sie dampf ablassen. UND DAS MÜSSEN SIE AUCH!!!

die klassenlehrerin meines sohnes meinte allerdings zu den kindern: "die pause ist zum ausruhen da, nicht zum austoben!"

ich habe vielleicht etwas falsch verstanden, aber wurde die schulpflicht nicht erfunden, damit kinder auf gleiche chancen hoffen dürfen?
wo ist die chancengleichheit, wenn die schwächeren nun von anfang an niedergemäht werden?

wieso wird nicht mehr auf die kinder eingegangen? jeder hat doch seine stärken. ist es denn nötig, dass man ihnen schon in den ersten jahren zeigt, dass sie nichts wert sind, wenn sie bestimmte dinge nicht können?

ich persönlich brauche die schule nicht. ich brauche kein kind, dass sich den kopf voll wissen quetschen lässt und hinterher nicht mehr fühlen kann.
ich bin aber verpflichtet, mein kind zur schule zu bringen. kann ich da nicht erwarten, dass mein kind auch als mensch gefördert wird?

na ja, ich bin ein wenig verträumt in meiner weltsicht. ich glaube an das gute im menschen, ich glaube daran, dass unsere zukunft dort beginnt, wo wir unseren kindern einen respektvollen umgang mit sich selbst, den anderen und der natur vorleben.

und VORLEBEN ist und bleibt das stichwort. lehrer sind vorbilder und sollten sich im klaren sein, welche verantwortung sie tragen für die psychische entwicklung der kinder.

vielleicht merkt man mir die wut an. es geht nicht um mein kind allein. wie gesagt ist es nur indirekt betroffen.

aber ICH bin betroffen als mensch. und schlussendlich frage ich mich wann endlich dieses veraltete system durch ein besseres ersetzt wird.

die lehrer sind überfordert, die schüler sind überfordert, die eltern sind überfordert.

und den satz in jeder seiner auslegungen, das wir die kinder hart machen müssen für die welt, kann ich schon nicht mehr hören.

was wäre denn, wenn wir die nächste generation nicht hartmachen, sondern weichlassen? wenn die kinder nicht lernen stillzustehen und den mund zu halten auf befehl sondern SIE SELBST ZU SEIN.

ich persönlich glaube, dass all die kriege, all die gewalt nur daher rühren, dass schon die kleinsten lernen müssen, alles zu unterdrücken, was sie bewegt. irgendwann platzt dann die bombe. innen oder aussen. der unterschied ist nicht gross.

puh, das war nun echt ne menge. ob das noch jemand liest?

ich wünsche uns allen viel liebe!

liebeslachen

 
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