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Geschrieben von Ani123 am 12.07.2014, 16:42 Uhr

Klasse überspringen - ja oder nein

Ich würde ihn in der Klasse lassen, wo er jetzt ist. Ihm geht es gut, er geht gerne zur Schule, er hat Freunde gefunden.

Ich finde es gut, dass heutzutage das "Überspringen" angeboten wird. Als ich damals eingeschult wurde als Kann-Kind (bei uns im Ort war Stichtag der 30.4., ich bin im Mai geboren). Ich war in allen Bereichen gut bis sehr gut (gerade in den Hauptfächern). Mathe habe ich dann zusätzlich in der 2.Klasse mit gemacht, genauso wie teilweise auch Deutsch (ich hatte meist nach der 4. Stunde frei, die 5. und 6. verbrachte ich dann in der 2.Klasse). Ich fand Anschluss, weil ich viele Schüler schon durch meine Schwester kannte (die in der 2.Klasse war). Trotzdem nannte ich als Freunde die Namen aus der 1.Klasse. Aufgrund mysteriöser Umstände in der Schule (dauerhaft erkrankter Lehrer, aus 3 1.Klassen wurde 2 gemacht, soweit er anwesend war wieder 3 und das wechselte von einen auf den anderen Tag; mehrere Probleme im Vorjahr mit den Kann-Kindern bis hin dazu, dass eines zurück in den Kindergarten musste), wurde ein Überspringen in die 2.Klasse abgelehnt (mein Vater hat dort vorgesprochen, aber ohne Erfolg, da dort kaum jemand einen richtigen Überblick hatte). Dank des Zusatzunterrichtes war ich gefordert.
Als ich dann in die 2.Klasse kam konnte ich das schon, langweilte mich wieder, hatte allerdings eine Lehrerin, die in Mathe mir Zusatzaufgaben gab. Ich war in allen Fächern gut bis sehr gut, kam gut mit, war dank 5-6 Unterrichtsstunden am Tag auch ausgelastet, machte trotzdem täglich die Mathehausaufgaben meiner Schwester mit und wenn es zeitlich noch drin war auch ihre Deutschhausaufgaben. Meine Eltern haben sich dem angepasst, auch wenn ich zeitweise sehr unterfordert war, binnen 5 Minuten die Hausaufgaben fertig hatte, wozu der Durchschnitt 30 Minuten brauchte. Der Unterrichtsstoff meiner Schwester hat da meine Langeweile gelöst und mich gefordert.
Ab der 3.Klasse gab es keine Zusatzaufgaben mehr, nur die Hausaufgaben meiner Schwester noch dazu. Ich langweilte mich teilweise, aber die Lehrerin sagte "Lieber ihr Kind langweilt sich, ist schnell fertig, als das es nicht mit kommt."
Das zog sich auch durch Klasse 4, so dass ich gedanklich teilweise woanders war, was dann als "Nicht teilnehmen am Unterricht" bewertet wurde.

Ich bin später auf die Realschule gewechselt. Dort kam ich auch gut mit.
In Klasse 9 kam ich testweise in Klasse 10 (lustigerweise wieder in die Klasse meiner Schwester, obwohl es auch eine Paralellklasse gab und meine Mutter wollte, dass ich dahin komme). Ich konnte den Unterricht gut folgen, war mathematisch soweit wie die Schüler dort (und noch weiter, wie die Lehrerin sagte), alle anderen Fächer waren ok und im mittleren Bereich. Somit wurde beschlossen, dass ich in Klasse 9 bleibe, wozu man sich fragen muss, was die nach 3 Tage in Klasse 10 auswerten wollen. Ich kannte den Stoff dort nicht (woher auch, war noch Klasse 9), er wurde mir nicht erklärt, es wurde erwartet, dass ich ihn mir selbst erarbeite, was ich auch Mithilfe von zwei Mitschülerinnen getan habe. Das bewerteten sie durchweg als positiv, sahen auch, dass ich mich eingelebt habe, aber trotzdem wäre Klasse 9 für mich besser.
Letztendlich bin ich nicht gesprungen, habe mit 16 meinen Abschluss gemacht, danach Fachabitur.

Nach Plan wäre ich erst mit 7 zur Schule gekommen (wegen des extrem frühen Stichtages). Da bin ich meinem Vater sehr dankbar, dass er sich da durchgesetzt hat und darauf bestanden hat, dass ich mit gerade 6 eingeschult werde. Ich habe mich das Jahr davor im Kindergarten schon gelangweilt (und das obwohl ich erst mit 4 dahin gekommen war). Ich hatte im Vorschuljahr schon die Hausaufgaben meiner Schwester mit gemacht.
Ich bin nicht gesprungen, wenn, dann hätte es von 1 auf 2 sein müssen und dann wäre ich aus den chaotischen Umständen raus gewesen, die wohl mit dazu gedient haben, dass nicht gesehen wurde, wie weit ich kognitiv war. Ich mache niemanden einen Vorwurf an der Schule, es war auch für die Lehrer mehr als mysteriös und auf Elternabenden als Eltern zu hören zu bekommen "Es tut uns Leid, aber wir wissen auch nicht, wie es mit ihrer Klasse weiter gehen wird" ist schon sehr bitter (letztendlich ist der Direktor auch gegangen).

Mein ehemaliges Tageskind wird jetzt mit 5;7 Jahren eingeschult und zurecht, wie ich finde. Er ist in allen Bereichen gut entwickelt, besonders kognitiv sehr weit und ihm würde noch ein Jahr Kindergarten wenig bringen. Ich finde, man lässt es bei ihm drauf ankommen und wenn es doch zu früh war, dann wiederholt die 1.Klasse eben.

Das ist bei euch ein anderer Fall. Wobei er jetzt schon in der 2.Klasse ist und ich sehe es als Rückschritt, wenn er wieder in die alte Klasse zurück muss. Sei stolz auf deinen Jungen, dass er so gut lernen kann und alles andere spielt sich ein, auch wenn er der Jüngste sein wird.

 
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