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Geschrieben von Daja am 16.02.2010, 9:06 Uhr

ich würde mich freuen wenn meine kinder nicht benotet würden, sondern

Hallo,

im Gegensatz zu anderen hier, bin ich auch durchaus der Meinung, dass Kinder Noten wollen, um einen Vergleich zu haben. Der Wille sich zu vergleichen ist mit Sicherheit nicht nur anerzogen sondern natürlich und wichtig, weil sich nur so Fortschritt und Ehrgeiz entwickeln.

Eltern wollen Noten, damit die schulische Leistung ihrer Kinder transparent wird. Wie oft wird hier gefragt, ob die Leistungsentwicklung bzgl. Lesen, Schreiben, Rechnen des Kindes normal verläuft oder ob man sich Sorgen machen muss. Die individuelle Entwicklung ihres Kindes können Eltern selbst gut einschätzen. Im Hinblick auf die Zukunft ist es jedoch wichtig zu sehen, wie sich das Kind im Vergleich mit Gleichaltrigen entwickelt. Überall im Leben zählt nur die Leistung im Vergleich zur Allgemeinheit und zwar in jeder Gesellschaft. Daher finde ich den Wunsch nach Benotung sehr verständlich. Insbesondere weil es bei einer mündlichen Beurteilung einen viel größeren Interpretationsspielraum gibt und die Gefahr von Missverständnissen hoch ist.

Dass Noten natürlich negative Auswirkungen haben, ist jedoch auch klar. Regelmäßige schlechte Noten drücken das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeitserwartungen und führen zu Resignation und neuen schlechten Noten. Es gilt daher, schlechte Noten nicht nur zu vergeben, sondern die schlechte Note als Anlass zu nehmen eine spezielle Förderung zu starten. Und dann wäre ich erstmal für eine Notenaussetzung bis zu dem Zeitpunkt, an dem erste positive Förderwirkungen zu erwarten sind. Nur leider passiert das nicht. Die Realität in der vierten Klasse meines Sohnes sieht so aus, dass jede Woche benotete Übungsdiktate geschrieben werden (über deren "Übungs"beitrag zur Rechtschreibung sich sowieso streiten lässt). Die rechtschreibschwachen Kinder kassieren so jede Woche eine neue schlechte Note, ohne die Chance dem zu entkommen. Glücklicherweise hat mein Sohn keine Probleme. Wenn er die jedoch hätte, würde er montags häufiger mal fehlen, denn was bei uns in dieser Hinsicht auf jeden Fall fehlt, ist ein vernünftiges Förderkonzept.

Meiner Meinung nach sind daher nicht die Noten an sich das Problem, sondern der Umgang oder besser gesagt Nicht-Umgang mit schlechten Noten. Es folgen einfach keine oder zu wenige Konsequenzen von schulischer Seite aus. Engagierte Eltern werden die Konsequenzen von selbst ziehen und damit hätten wir sie wieder: die soziale Selektion.

Viele Grüße
Daja

 
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