Mitglied inaktiv
Hallo, mich würde dazu interessieren - wenn Ihr hier öfter mal schreibt, dass Rückstellungen in Dtl. erschwert bzw. kaum noch möglich sind und in ZUkunft sogar alle Kinder eines Jahrgangs eingeschult werden sollen - gibt es denn da keine Bedenken, dass manche das einfach nicht "packen"? Muss sich da die Schule nicht sehr ändern, damit das überhaupt geht und nicht manche Kinder von vornherein "unten durch fallen"? Wie wird das gehandhabt - kleinere Klassen, individuelle Förderung - und wie konkret? Klappt das wirklich in der Praxis, oder eher nur als Wunschdenken auf dem Papier...? Hintergrund meiner Frage ist, dass wir in Tschechien leben und hier momentan RÜckstellungen recht häufig und meiner Meinung nach fast schon "inflationär" bewillgt werden. Dabei sollte es ursprünglich ein Instrument sein, um Kinder in besonderen, psychologisch und/oder medizinisch begründeten Fällen vor einer Überlastung durch für sie zu frühen Schulbeginn schützen zu können - damit sie quasi nicht von der "Maschinerie der Schulpflicht" erdrückt werden... Das betraf/betrifft z.B. KInder, die erst kurz vr dem Stichtag (hier der 1.September, da dann immer das neue Schuljahr beginnt) 6 werden und von der Reife noch nicht so weit sind, oder eine diagnostizierte "Störung" etc. haben. Man muss zu einer besonderen psychologisch-medizinischen Beratungsstelle, wo das Kind untersucht und die ¨Rückstellung ggf. empfohlen/bewilligt wird. In letzter Zeit scheint das ziemlich aufgeweicht worden zu sein, so dass sehr viele Kinder eine Rückstellung bekommen. (In einem tschechischen Forum ähnlich diesem schreibt u.a. jemand, manche Mütter wollten die Rückstellung nur aus Bequemlichkeit, da sie sich dann ihren Kinder ein Jahr lännger nicht so widmen müssen und weniger Sorgen haben - Hilfe bei den Hausaufgaben etc. - ich hab manchmal leider einen ähnlichen Eindruck, auch wenn man das nicht pauschalisieren kann...) Die häufigen Rückstellungen bewirken nun wiedreum Verunsicherung bei manchen Eltern mit eigentlich "normalen" Kindern, ihr Kind wäre dann gegenüber diesen "Rückstellungskindern" (die ja u.U. mit über 7einhalb in die Schule kommen) in der Klasse viel jünger , hätte davon Nachteile usw.¨Manche denken dann aus solchen Gründen sogar ebenfalls über eine Rückstellung nach - ein Teufelskreis... :-/! Mich würde deshalb interessieren, welche Lösungsansätze es in Dtl. gibt. Wenn das jetzt so streng gehandhabt wird und quasi alle in Zukunft auf "Biegen und Brechen" mit 6 oder sogar noch 5einhalb in die Schule müssen - gibt es da keine Bedenken, dass die Kinder es nicht schaffen, dass sie dann keine ERfolgserlebnisse haben, frustriert sind, man ihnen "künstlich die Kindheit verkürzt" (das sind die Argumente, die ich so kenne)... etc.? Wie wird das aufgefangen? Ist/wird die Schule weniger anspruchsvoll, mehr wie Kindergarten, spielerischer...? Oder was gibt es für Massnahmen...? Denn soviel ich weiss, werden die Kinder ja nicht einfacher (Stcihwort Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität, gewalttätige Tendenzen in immer jüngerem Alter...) - die Schule muss also ja damit rechnen, diese Kinder aufzunehmen und mit ihnen zu arbeiten... Wie schafft sie das? Vielen Dank für viele Rückmeldungen (von Eltern, aber vielleicht auch Lehrer/inne/n hier?), es interessiert mich wirklich und ich hätte gern neue Informationen und Denkanstösse dazu! Gruss, M.
doch diese Bedenken gibt es von Seiten der Lehrer wie auch der Eltern, aber das interessiert die Politik doch nicht.... Ich sehe es in der Klasse meines Sohnes, ein Einziges vorzeitig (!) eingeschultes Kind ist ein guter Schüler. Alle Kannkinder tun sich schwer, wiederholen z.T. jetzt die erste Klasse bzw werden gerade noch so herübergezogen in die zweite. Es gibt Kinder die sind schon sehr früh fit und schulreif, aber für viele Schüler ist dies einfach noch zu früh. Vor ein paar Wochen hab ich mal im Radio gehört, daß Bayern den Stichtag wieder nach vorne ziehen möcht, daß die Kinder wieder älter sind bei Schulbeginn. Ob dies jetzt aber tatsächlich so passieren wird weiß ich nicht, ich hab seitdem nichts mehr davon gehört.
... ist schon interessant. Ich hätte ja gedacht, wenn man so einen Schritt macht, also das Einschulungsalter fast ohne Ausnahme zu senken, muss man schon sehr viel tun, damit die Bedingungen an den Schulen auch entsprechend sind... Anscheinend ist das zu naiv gedacht...? Abe ich finde es halt logisch: Entweder bleibt die Schule so wie ist (Anforderungen, Lehrstoff, Schüler- und Lehreranzahl) und die Kinder müssen sich ihr anpassen, d.h. also wirklich auch "so weit" sein, um das zu packen und keinen "Knacks" zu bekommen... Also Schulbeginn frühestens mit 6 J. und mit Ausnahmeregelungen für Fälle, wo es noch nicht ginge. ODER man will die Kinder aus irgendwelchen Gründen früher hinschicken - aber dann kann m.E. die Schule nicht so bleiben wie sie ist, sondern muss den jüngeren Kindern angepasst werden - also evtl. spielerischer, weniger "Stoff" auf einmal, kleinere Klassen, individuelle Förderung. Letzteres hat mich halt interessiert, weil ich dachte, wenn Dt. jetzt den Weg geht, das Einschulungsalter zu senken, muss es ja "logischerweise" auch die Bedingungen schaffen, dass das geht. Da hier eher das erstere Modell gilt (Schule bleibt im wesentlichen so, Kinder gehen ab 6 und in begründeten Fällen auch über 7 J.), hat mich ´der andere Weg interessiert... Vielleicht schreibt ja noch jemand was dazu...? Gruss, M.
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