1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Franz Josef Neffe am 28.02.2010, 10:38 Uhr

"Entsorgung" ?

In der 1.Klasse Grundschule rechnet man im 20.er-Raum, in der lernbehinderten Schule im Zahlenraum 1 - 6. Ein Schuljahr hat ca. 40 Wochen x 5 = ca. 200 Mathestunden. Ich habe mich als Ich-kann-Schule-Lehrer immer gefragt, wie der Mensch das eine wie das andere aushält. Was würde denn passieren, wenn ich die Schulräte dieses Regierungsbezirkes in einen Saal sperrte und zwänge, 200 Stunden lang mit den Zahlen von 1 bis 6 oder von 1 bis 20 zu rechnen? Gäbe es da nicht nach spätestens 100 Stunden die ersten Mord- und Selbstmordversuche?
Als ich mit einer 2.Klasse L (Zahlen 1 - 20) anfing, schlug ich den Kindern vor, ich zeige ihnen zu 100% auf MEIN Risiko, dass sie schwere Aufgaben aus der 4.Klasse Grundschule richtig rechnen können. In der 3/4 Stunde lernten alle 10 Kinder ohne extra Vorbereitung, mit Begeisterung bis zu 10 Millionenbeträge richtig zu addieren. Sie wollten gar nicht mehr aufhören und rechneten freiwillig zu Hause noch bis zu 10 Aufgaben mit je bis zu 10 addierten Millionenbeträgen. Ich bin bereit, dieses Experiment an jedem beliebigen ort mit gleichem Ergebnis zu wiederholen.
Der Grund für die Einweisung in die Sonderschule ist demnach eindeutig: Die Lehrer der Grundschule können es nicht und wollen bzw. sollen es auch nicht lernen, wie es geht.
Das gilt auch für Kinder, die "erziehungsschwierig" genannt werden. Wenn wir konkret untersuchen, finden wir in aller Regel Personen, die mit dem Kind sehr viel besser können als der Lehrer. Die Frage ist dann: Warum lässt der sich dann Lehrer nennen und als Lehrer bezahlen, warum lernt er nicht auch das, was nötig ist, ein Lehrer zu sein?
Die konkrete Untersuchung zeigt in den allermeisten Fällen regelmäßig bei der Anwendung der Pädagogik Problemwachstum. Warum beendet man dann eine Pädagogik nicht, mit der die Probleme wachsen?Warum steigert man sie noch?
Das neue EU-Recht sieht die Sonderschulen - ganz real - als Diskriminierung. Davon weiß allerdings auch noch keiner, wie man Probleme löst statt sie groß zu machen; aber es ist nun vorgegeben, wenigstens danach zu suchen.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer meine ich, es müsste doch sinnvoll sein, einmal etwas ANDERES auszuprobieren und nicht das, womit die Probleme immer nur gewachsen sind, immer noch perfekter zu machen. Auch die Pädagogik sollte mal aus der Pubertät herauswachsen. Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

 
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