Mitglied inaktiv
Hallo, bin neu hier. Die pure Verzweiflung hat mich auf dieses Forum per Zufall gebracht. Ich schildere mal mein Problem: Unsere Tochter soll diese Jahr eingeschult werden. Gerne hätte ich sie zurückstellen lassen, da sie Probleme in der Feinmotorik hat, ihre Konzentration oft zu wünschen lässt und die Frustrationsgrenze recht niedrig ist. Der schulpsychologische Test war zufriedenstellend, was so viel heißt, wie: In der Feinmotorik wurde ein leichter Defizit festgestellt. Die Konzentration war gerade noch im Normbereich und in allen anderen Gebieten war sie etwas besser als erfordert. Nun klang das Ergebnis nicht schlecht. Doch einen Tag später, bei der medizinischen Schuluntersuchung ging kaum was. Sie weigerte sich die Wörter und Sätze zu wiederholen, torkelte auf einem Bein durch die Gegend, statt zu hüpfen, war total eingeschüchtert und wollte einfach nicht richtig mitmachen. Trotzdem entschied sich die Dame vom Gesundheitsamt für die Einschulung, wegen ihres Alter. Somit wurde mein Rückstellungsantrag abgewiesen. Seitdem geht es mir total schlecht. Ich habe solche Panik, dass sie überfordert wird. Meine Tochter hat eine schlimme Kigazeit hinter sich. Wir mussten den wechseln, da sie mit der Erzieherin (und umgekehrt) Probleme hatte. Nach acht Monaten Pause haben wir eine andere Einrichtung besucht. Der Wechsel funktionierte erstaunlich gut. Sie lebte sich schnell ein und es geht ihr seit fast einem Jahr nun gut dort. Allerdings ist sie seit den Erfahrungen ihrer ersten Kigazeit sehr scheu fremden Erwachsenen gegenüber. Ihre Unsicherheit zeigt sie dann, in hippeligem Benehmen. Oft reagieren Erwachsene mit Unverständnis. Dass sie ein Mädchen ist, macht die Sache nicht besser, da ein solches Benehmen eher bei Jungs zu beobachten ist. Natürlich bemerkt meine Tochter die Reaktionen. Diese verunsichert sie wiederum und sie zappelt und hampelt noch kopfloser herum. Sie benötigt einfach ihre Zeit, um sich in neue Situationen einzuleben. Sobald sie das Gefühl der Überforderung hat, schaltet sie ab und stellt sich den Aufgabe nicht mehr. Habt Ihr Kinder in ähnlicher Situation, mit ähnlichen Problemen einschulen lassen? Ging das gut? Wie waren eure Erfahrungen? Würde mich über zahlreiche Antworten freuen. Danke.
Hallo! Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dir Sorgen um Deine Tochter machst. Viel ändern kannst Du nun vermutlich nicht mehr, weil sie ja das Siegel "schultauglich" hat. Aber geh doch mal mit ihr zu Eurem Kinderarzt und frag, wie es mit Ergotherapie aussieht. Das machen meine beiden Jungen auch. Der Große ist 7 und kommt nach dem Sommer in die zweite Klasse. Er hat einmal die Woche Ergo. Dort werden auch Schreibübungen gemacht, damit die Schrift und die Stifthaltung besser werden. Und das ganze Kind wird irgendwie "geankert", bekommt mehr Halt. Vielleicht hilft Deiner Tochter das auch? Liebe Grüße aus Hamburg... Christine
Hallo ! Mein Sohn war auch sehr kontaktscheu und dann auch noch sprachverzögert. Wegen der Feinmotorik würde ich mir gar keine Sorgen machen. Am Anfang wird zur Förderung gerade der Feinmotorik gemalt, gemalt und nochmal gemalt. Ich erinnere mich an die ganzen Postings hier, wo sich viele darüber beklagt haben ;-) Wenn sie in einigen Bereichen besser war als gefordert, weswegen sollte sie dann überfordert sein ? Auf ihr hibbeliges Verhalten werden die Lehrer richtig einschätzen und einstellen könnnen. Es ist ja schliesslich ihr Job. Trau Deiner Tochter mehr zu ! Sagen, ob ihr Verhalten in einem Jahr anders wäre, kann keiner. Vielleicht wäre zeitige Ergotherapie ganz nützlich gewesen. Aber das könnte man ja noch schulbegleitend machen wenn die Lehrer meinen, das wäre nötig. Von meinem Sohn kann ich nur berichten, das er sich im ersten Schuljahr von einem schüchternen, zurückhaltenden Jungen der lieber alles beobachtete in einen flotten, neugierigen und frechen Jungen verwandelt hat. Und das wünsche ich Deiner Tohcter auch. LG Ute P.S. Noch etwas..... Unterstütze Deine Tochter dabei, sich auf die Schule einzustellen. Denn wenn Du Deine Zweifel offen zeigst, hilfst Du ihr nicht.
Hallo, vielen Dank für eure Antworten. Wir gehen bereits seit 14 Monaten zur Ergo und sie hat schon enorme Fortschritte gemacht. Trotzdem ist sie durch schlechte Erfahrungen im ehemaligen Kiga sehr scheu in neuen Situationen. Dass ich manchmal zu ängstlich bin, ist nicht immer förderlich- ich weiß. Vor ihr äußere ich meine Zweifel nicht, obwohl Kinder da einen 7. Sinn entwickeln... Zu meiner Angst vor Überforderung sollte ich vielleicht hinzufügen, dass sie auch im alten Kiga überfordert wurde. Als sie da rein kam, hatte sie einen enormen Wortschatz. War witzig, vorlaut, schlagkräftig, diskutierte ständig mit allen und jedem. Die Erzieherin war begeistert. Ständig wurde meine Tochter bei Ausflügen mitgenommen. (Dort entschied die Erzieherin wer mit darf, waren nie alle Kids). Immer sollte sie Kleineren helfen. "Kinder mit dem Schatz müssen eine kleinere Gruppe leiten können", meinte meine Erzieherin. Leider war meine Tochter nicht der Meinung. Wurde zickiger, launischer. Dutzende Male gin ich in die Einrichtung: Sagte dass dies meiner Tochter zuviel sei. Dass nicht alle Kinder für solche Aufgaben geboren sind. Dass sie nicht mit diesem herrischen Umgangston klar kommt. Die Antworten, immer die gleichen: Sie ist ein verwöhntes Prinzesschen. Sie erwartet von Kindern die was können, dass sie eben das Können an Gleichaltrige weiterleiten, usw. Zunächst heulte meine Tochter dort ständig. Wurde von den anderen Kids nimmer akzeptiert, da sie ständig jammerte, immer neben der Erzieherin sitzen musste, damit die sie im Auge hat (was meine Tochter nicht wirklich aufheiterte) Nach einem Jahr dort, sprach sie so gut wie nichts mehr, malte nicht, bastelte nicht, wollte nicht mehr von zuhause fort, schaute nur noch auf den Boden wenn sie sprach. Ihr Wortschatz reduzierte sich auf: ja, nein, weiß nicht, kann ich nicht, laß mich. Dann aß sie nichts mehr, übergab sich vor dem Kiga, hatte Alpträume in der Nacht. Irgendwann musste ich sie einfach abmelden. Hätte ich nur schneller reagiert. Dachte mir: Da muss sie durch. Anderer gehen auch nicht gerne. Usw. Das Problem bei meiner Mittleren ist, dass sie nie über Dinge spricht die sie belasten. Erst Monate später (wirklich Monate später!) sprach sie über Dinge die im Kiga so abliefen. Neue´n Situationen über ist sie nun vorsichtig. Fremden gegenüber auch, Wie sie etwas bewerkstellligt, hängt von ihrer Tagesform ab. Auch habe ich wärend der Ergotheraphie, bei einem Wechsel der Therapeuthinen bemerkt, dass auch Fachleute nicht immer mit ihrer Art umgehen können. Meine Tochter ist das seeeehr sensibel. Die spürt diese Ablehnungen und reagiert mit noch hippeliger sein. Dass ist nähmlich ihre Art zu sagen: Hilfe, Hilfe. Was wollt ihr nun von mir. Schwingübungen machen wir schon fleißig. Sie hat sich enorm gemacht. Mit der Rektorin habe ich über meine Befürchtungen gesprochen. Dass Gleiche mache ich dann auch mit der Lehrerin. Hoffe nur dass sie eine supernette bekommt. Dass ist für meine Tochter zunächst mal dass allerwichtigste. Wenn sie sich wohl fühlt und ihrem Gegenüber vertrauen fasst, dann ist auch sie total motiviert. In ihrem neuen Kindergarten liebt sie alle Erzieherinnen. Sie hat große Schritte nach vorne gemacht. Hoffe dass es weiter so geht. Auch in der Schule. Vielleicht versteht ihr jetzt, warum ich so tierisch große Angst vor Überforderung habe- Liebe Grüße/ Aleks
Hallo Aleks !
Ich verstehe, was Du meinst.
Nur sind in der Klasse alles Kinder des gleichen Alters. Deswegen wird die Situation nicht so belastend werden wie im Kiga. Von ihr wird nichts erwartet, was sie nicht bewältigen kann.
Halte mit der Lehrerin engen Kontakt und bitte sie, Deine Tochter wenn möglich intensiv zu beobachten.
Das wird, glaub mir
Und lass´ Dich von vermeitlichen Übefliegern in der Klasse nicht verunsichern.
LG Ute
huhu wir sind im Widerspruchsverfahren durchgekommen letzten Sommer und Neele wurde doch zurückgestellt eben wegen der Feinmotirik und Sozialkompetenz das eine Jahr hat sie soooo weit nach vorn gebracht auch wenn sie keine Lust mehr auf KIGA hatte und heute habe ich ein gutes Gewissen sie ab 01.09. in die Schule zu schicken ! dagmar
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