Mitglied inaktiv
Hallo,
ich bin Journalistin und arbeite an einem Artikel rund ums Thema Hausaufgaben und Üben. Eine der Kernfragen dabei ist, ob Eltern den Kindern bei den Hausaufgaben helfen sollten, und wenn ja, in welchem Ausmaß und auf welche Art. Es gibt ja Lehrer/innen, die ganz klar sagen, man solle bitte auf keinen Fall helfen, weil so die Lehrerin keinen objektiven Eindruck vom Leistungsstand der Klasse erhalte. Ich selbst bin auch ganz privat als Mutter hier immer ein wenig verunsichert. Mir fällt es schwer, mein Kind mit einer "Kastastrophen-Hausaufgabe" in die Schule zu schicken. Ein bisschen schaue ich daher immer mit.
Ich finde das Thema sehr wichtig, weil es hier auch öfters diskutiert wird, und würde mich freuen, wenn mir einige Lehrerinnen hierzu ihre Meinung sagen könnten. Ihr könnt mir, wenn Ihr mögt, ins Postfach mailen. Ich teile Euch natürlich meinen vollständigen Namen samt Adresse, email-Addi etc. mit und auch, wo der Artikel erscheinen wird. Es wäre schön, wenn ich danach (nur im Postfach oder per Email, nicht hier im Forum) auch Euren richtigen Namen erfahren dürfte. Auf Wunsch können wir auch telefonieren, ich freu' mich aber auch über Postfach- oder Email-Antworten.
(Auch, wer nicht Lehrerin ist, darf mir ruhig antworten. Es wäre sicher auch spannend, einige Beispiele dafür zu erwähnen, wie andere Eltern die Hausaufgaben-Mithilfe handhaben.)
Vielen Dank und liebe Grüße,
Gabriele
Als Nicht-Lehrerin aber Mutter von 2 Grundschülerinnen antworte ich mal: Meine Töchter machen ihre Hausaufgaben alleine und sebständig. Ich gucke vor Beginn aber mal rein, was sie denn auf haben, um im Bilde zu sein. Die Mädels haben mich bei den Hausaufgaben in Rufweite. Wenn sie mal eine kleine Nachfrage haben, rufen sie mich. Ich gebe dann "Brücken" mit denen sie dann selbst auf die Lösung des Problems kommen, bzw. erkläre nochmal anhand eines Beispiels den Lösungsweg. Dann lasse ich sie wieder alleine weiter machen. Wenn sie fertig sind, schaue ich nach. Finde ich Fehler, bitte ich das Kind, die Hausaufgaben zu kontrollieren, ob sie selbst die Fehler finden und lasse sie dann ausbessern. Das funktioniert so immer ganz gut. Meiner Meinung nach sind Hausaufgaben nicht dazu da den Können-Stand des Kidnes zu prüfen, sondern dazu, im Unterricht erlerntes Wissen zu festigen und Lernverhalten zu üben. Um Wissens- und Kenntnisstände zu prüfen, schreiben Lehrer doch in der GS unangekündigte Lernzielkontrollen. Zumindest ist das bei uns so. Wir üben dann zusätzlich zu den Hausaufgaben nur ein- oder zweimal vor angekündigten Klassenarbeiten, jeweils eine halbe Stunde.
Hallo, ich sehe mir die Hausaufgaben an. Bei Fehlern frage ich nach und sie sieht ihn normalerweise selbst. Sollte es aber vorkommen, dass sie den Fehler nicht "einsieht", auch wenn ich es ihr erkläre (weil sie ein kleiner Sturkopf ist), dann lasse ich sie mit diesem Fehler in die Schule gehen. Das ist bisher einmal vorgekommen. Helfen tue ich auf Nachfrage. (Das bedeutet natürlich nicht, dass ich ihr die Lösung sage) Da sie in der betreuten Grundschule ist und in der Regel dort die Hausis macht, kommt es schon vor, dass ich sie auch mal gar nicht anschaue.
Hallo, ich bin keine Lehrerin, habe einen Sohn, der seit August in die Schule geht. Hausaufgaben werden bei uns im Hort erledigt. Dort machen sie diese meist jeder für sich, dürfen aber auch Hilfe anderer Kinder in Anspruch nehmen oder die Hortnerin. Mein Sohn hat einen Freund mit dem er die Hausaufgaben macht. Seitdem sind sie ordentlicher und richtiger. Die Hortnerin unterstützt dies sehr. Er hat mehr Lobsterne für ordentliche Arbeiten seither und ist motivierter. Zu Hause haben wir nur solche Aufgaben wie Bilder mit dem neuen Anfangsbuchstaben aussuchen und in ein ABC-Heft kleben. Das machen wir schon zusammen. Wir gehen einzelne Bilder in Zeitschriften (Autozeitung oder Werbesendungen) durch und sprechen die Wörter. Wenn es passt und ihm gefällt, dann schneidet er aus und klebt dann ein. Wegen seiner mangelnden Feinmotorik habe ich die Aufgabe von Lehrerin und Hortnerin bekommen, Schwung und Schreibübungen zu machen. Da war es zu Anfang so, dass er, wenn ich dabei stand, Hemmungen hatte und sich unter Druck setze, was auch meiner Stimmung sehr zu schaffen machte. Seither haben wir es so: Er bekommt die Aufgabe und dann ziehe ich mich zurück und bin für Fragen abrufbereit aber komme nur dazu, wenn er ruft. Das entspannt ihn. Das läuft auch sehr gut. Sollte es in seltenen Fällen mal zu Hausaufgaben kommen, die nicht im Hort gemacht werden (Hortnachmittage und Schulfrei am nächsten Tag), dann lasse ich mir von ihm die Aufgaben erklären und dann schreibt er es auf. Korrekturen mache ich dort nicht, nimmt die Hortnerin auch nicht vor. Ich sage es ihm aber und weise drauf hin. Auch wenn es schwer fällt, nicht alles neu machen zu lassen. Lg
hallo, ich bin grundschullehrerin und rate: reinschauen, abklären, ob es fragen gibt, alleine machen lassen, in rufweite sein, bei schreibaufgaben abklären, wo begonnen wird zu schreiben, auf fehler aufmerksam machen in einem gesunden maß. ich frage auch immer: bist du fertig, bist du zufrieden? auch mal buchstaben und zahlen unschön stehen lassen - die lehrerin bessert es dann ohnehin aus, damit nicht immer nur "die mutter" meckert. habe auch die erfahrung gemacht, dass kinder die mutter bei sich sitzen haben wollen und weil bei der aufgabe getrödelt wird, das über stunden! eh klar: die mutter nimmt sich für spiele, lesen, ... keine zeit - für die aufgaben schon! lg.
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