Elternforum 1. Schuljahr

1.Schuljahr wiederholen...wie Kind erklären?

1.Schuljahr wiederholen...wie Kind erklären?

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hatte ja schon um Rat gebeten...und bekommen, danke dafür! Im Grunde ist es genau richtig, meine Tochter die erste Klasse wiederholen zu lassen. Und ja, es ist möglich, auf Wunsch der Eltern, die Lehrer können es nicht bestimmen, nur empfehlen. Die Klassenlehrerin und Förderlehrerin sind sich einig und ich gebe ihnen Recht, daß es das beste ist. Auch, wenn meine Tochter (I-Kind) dann in der ersten Klasse schon neun Jahre alt wird, was solls? Nächste Woche habe ich nochmal einen Termin bei der Lehrerin ausgemacht, mein Mann soll mal mit. Er ist noch sehr skeptisch, besonders weil sie schon so "alt" ist und weil ja nicht garantiert wäre, daß es nach einem weiteren Jahr erste Klasse nicht genauso aussieht, wie jetzt. Glaube ich nicht, sie lernt ja schon und macht Fortschritte...aber seeeehr langsam. Nun mein eigentliche Anliegen: Wie kann man ihr die Wiederholung möglichst positiv rüber bringen? Sie bekommt alles neue Mitschüler, neue Lehrerin, die sie noch nicht kennt, neues Klassenzimmer. Jetzt hängst sie sehr an ihrer derzeitigen Lehrerin und der vertrauten Situation. Außerdem besucht ihre gleichaltrige Schwester die Parrallelklasse gleich nebenan und wird ab Sommer in die zweite Klasse gehen. Ich weiß, daß die Wiederholung für sie trotz neuer Klasse/Lehrerin usw für sie das beste ist...aber wie hinkriegen, daß sie sich dabei gut fühlt und nicht so arg traurig ist? Für "vernünftige Argumente" ist sie einfach noch zu klein... Danke! Gruß, Judith


liha

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Ich finde nicht, dass sie für vernünftige Argumente noch zu klein ist. Sag ihr, dass sie ja selber merkt, dass sie sich schwer tut, dass sie viel üben muß und vermutlich oft frustriert ist, weil sie trotz des übens keine gutemn Leistungen bringt. Das die erste Klasse ein neuer Anfang ist und das ihr dann alles viel leichter fällt. das sie weniger üben muß und bessere Leistungen bringt. Ich denke schon, dass sie das verstehen wird.


Nina5223

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Hallo, ich denke das deine Tochter durch die Wiederholung leichter lernen wird, als wenn sie jetzt aufsteigen würde und die nächsten Jahre ein ständiger Kampf wären, weil sie einfach Mühe hat. Vielleicht kannst du ihr erklären, daß es für sie um vieles einfacher wird wenn sie in "Ruhe" lernen kann. Das sie neue Freunde kennen lernen wird, was ja auch Spaß mach, ihr mehr Zeit zum spielen bleibt, da sie ja schon einiges gelernt hat usw. ... Kennst du vielleicht Kinder die in Zukunft mit deiner Tochter in die Klasse gehen werden? Vielleicht im Sommer schon einwenig Kontakt knüpfen? Schöne Grüße, Nina


Petra28

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Wie sieht sich Deine Tochter denn selber? Meine Kinder wissen ganz gut, was sie können und was sie nicht können. Ich würde erstmal alles Positive aufzählen, was sie schon gelernt hat - und dann erklären, dass sie noch einmal die erste Klasse wiederholt, um es noch besser zu können.


Hofi2

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Naja, ich denke, ich würde es ihr schon so erklären, dass ihr das Gefühl habt, dass es für sie in der Schule leichter wird, wenn sie wiederholt. Allerdings würde ich auch bedenken, dass sie ganz sicher gehänselt wird - mit 9 Jahren in der 1. Klasse. Auch darauf würde ich sie vorbereiten wollen. Wir hatten auch so ein Kind in Annikas Klasse damals - Annika ist inzwischen in der 5. Klasse, das Mädchen in der 3 und inzwischen auf einer Förderschule, weil sie einfach sooo langsam lernt. Außerdem ist sie dort unter "Gleichgesinnten" und wird nicht mehr wegen ihres Alters und ihres Tempos geärgert. Das Mädchen wurde nämlich arg gemobbt in der normalen Grundschule. Ich hoffe, bei euch reicht es, dass Schuljahr zu wiederholen.


susip1

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Antwort auf Beitrag von Hofi2

mit einer Alternativschule, wo das Kind im Tempo lernen kann und deswegen nicht die Klasse wechseln muss....Z.B. Montessori?


golfer

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Antwort auf Beitrag von susip1

bist dir sicher sie fühlt sich unter 5 jährigen bis 7 Jährigen noch wohl...ich würde Alternativen überlegen.....kleine Fördershcule bei der die Kinder dann im gleichen alter sind....es kann ja sien das sie dann in der 4 schon 14 ist...das passt einfach nciht....


Franz Josef Neffe

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In der 1.Klasse rechnet man im 20er Raum. Ich habe zu Beginn der 2.Klasse einer lernbehinderten Schule - da ging es von den Zahlen 1 bis 6 im ersten Jahr in den 20er-Raum - nach wenigen Wochen meinen Kindern in einer 3/4stunde gezeigt, wie man schwere Aufgaben aus der 4.Klasse Grundschule richtig rechnet. Am Ende der Stunde konnten alle Millionenbeträge richtig addieren und sie genossen es, GENIES zu sein. Sie wollten gar nicht mehr aufhören. Freiwillig rechneten sie zu Hause noch bis zu 10 Aufgaben mit je bis zu 10 addierten Millionenbeträgen. Vor dem Hintergrund solcher Ich-kann-Schule-Experimente sehe ich das mit Deinem Kind etwas anders. Es geht nicht um Langsam oder Schnell, es geht darum, wie das Kind die Aufgaben empfindet und sieht. Wenn sie langweilig sind, übt es damit nicht Rechnen sondern dass Rechnen langweilig ist. Wenn wir dann exakt beobachten, erkennen wir, dass das Kind beim Rechnen immer noch langsamer wird. Wenn wir das noch ein Jahr in der Qualität weiterüben, schläft es ganz ein. Prof. G. Hüther hat mit seinen Ergebnissen aus der Hirnforschung gezeigt, wie wichtig BEGEISTERUNG ist. Mit gesundem Menschenverstand hat man das aber schon lange sehen können. Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich erst einmal MICH und dann Dein Kind von seinen Talenten BEGEISTERN. Das habe ich z.B. mit Willi ausprobiert. Er sei am Rande zur geistigen Behinderung, länger als 20 Minuten halte er eh nicht durch, sagte mir sein Lehrer. Ich sagte dann erst einmal Willi, was für ein Genie er ist und dass das alle noch gar nicht verstanden hätten. Wir besiegelten mit Handschlag, dass ich ihm jetzt zeige, dass er ein Rechengenie ist. Willi rechnete dann a) dreimal so lange, wie sein Lehrer prophezeit hatte, b) dreimal so schnell wie sonst und c) viermal soviel richtig wie sonst. Dafür war nichts weiter nötig als dass ich ihn nciht wie einen Trottel sondern als Genie behandelte. Und das Ergebnis bedurfte nicht langer Vorarbeit sondern war aus dem Stand heraus mit minimalem Aufwand möglich. Für vernünftige Argumente, wenn es denn welche sind, ist Deine Tochre ganz sicher nicht zu klein: Ihr seid zu groß dafür. Was habt Ihr denn QUALITATIV zu bieten? Ist nicht alles aus Eurem Angebot zum Davonlaufen? Die Seele hat doch HUNGER nach: Anerkennung, Achtung, Aufrichtung, Bestätigung, Bestärkung, Bewunderung und mehr desgleichen! Wovon sollen die Talente denn Wachsen? Üben kostet nur Kraft aber gibt keine. Wenn die Talente wachsen sollen, brauchen sie regelmäßig Futter. Nicht wenn die Arbeit gut gemacht wurde, braucht man die Anerkennung sondern dafür, dass man sie gut machen kann. Ich wünsche Euch guten Erfolg. Franz Josef Neffe