1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von MamaMalZwei am 20.01.2009, 10:25 Uhr

@ Eule DG

Hallo, muss erst nochmal meinen Vertipper im posting zurücknehmen (das kommt, wenn Sohnemann mault, weil er an den PC will): Es sind natürlich 6 und nicht 5 Erdteile.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen Förderschulen, wenn sie den Kindern wirklich helfen und wenn sie rechtzeitig die Rückschulung anpeilen. "Jeder wird da abgeholt wo er steht": Ja, das haben wir auch gehört. Die Praxis sah aber auch bei uns anders aus.
Sohnemann musste, als er nach zwei Jahren zurückgeschult wurde, komplett umlernen. Es sollte sich vieles selber erarbeitet werden. Das war er nicht gewohnt, weder Referate halten noch wußte er, wie und wo er sich Informationen beschaffen kann. Böse Zungen nennen das die "Ostereiertaktik": Suchen, bis man selber auf die Lösung kommt (oder eben auch nicht, dann behält man seine Wissenslücken).
In der Sprachheilschule wird sehr viel Frontalunterricht gemacht. Das was er damals dort lernte, sitzt. Aber es wurde recht langsam vorgegangen, eben weil der Schwächste im Fordergrund steht. Als er zurückgeschult wurde, schrieben sie dort noch mit Bleistift, in der Regelschule waren die anderen Kinder längst auf den Füller umgestiegen. In einer Art Crash-Kurs lernte er das, aber es fiel ihm sehr schwer. Man sieht auch in den Heften, wie sein Schriftbild erst zerfließt und dann wieder zusammenwächst. Er hat Glück gehabt, dass wir ihm so viel helfen konnten, weil er ja nebenbei noch den Stoff wiederholen musste, den die anderen schon gehabt hatten.
In Klasse 3 beginnt die Vorsortiererei für Gym, Realschule und Hauptschule. Es wurde ihm immer bescheinigt, dass er das Potential für das Gym hat, aber wegen der vielen Rückstände, besonders in Mathe, haben wir ihn lieber auf der Real angemeldet. Dort kommt er gut mit, ist ein Kandidat der zwischen 1 und 3 alles schreibt.
Eigentlich müsste unser Schulsystem anders aussehen. Solche Kinder die mehr Förderung brauchen sollten sie auch bekommen, ohne dass die Eltern Hilfslehrer spielen müssen. Es sollte auch nicht so sein dass man bei Rückschulungen dem Kind die Sommerferien zweckentfremden muss, weil man an der Regelschule eben schon viel weiter ist, die Sprachheilschule sich aber zu fein ist zuzugeben, dass man sich zwar am Lehrplan für Grundschulen orientiert, aber nur sehr langsam dessen Ziele erreicht. Noch eine Zahl aus dem Spiegel-Artikel: Nur 0,8 % ehemaliger Förderschüler erreichen das Abitur, 77% dagegen erlangen noch nicht einmal den Hauptschulabschluss. LG

 
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